Ideologische Beeinflussung durch historische Dokumentationen

Ein wirklich „objektives Bild“ kann es nicht geben, da Menschen nie wirklich objektiv sind. Auch wenn die Macher einer Doku versuchen sich einer Wertung zu enthalten, eine gewisse Tendenz gibt es immer, da jeder seine eigenen Schwerpunkte hat.

Wie in diesem Thread schon gesagt wurde, man sollte versuchen, sich seine eigene Meinung zu bilden. Das setzt allerdings ein gewisses Hintergrundwissen und die Fähigkigkeit zu analysieren und zu hinterfragen voraus. Die hat man aber nur, wenn man sich relativ weitläufig orientiert und so Erfahrungen sammelt wie gewisse Dinge zu verstehen und zu beurteilen sind. Jemand, der bevorzugt Knopp-Dokus oder Ostalgie-Shows guckt wird dazu kaum in der Lage sein. Das ist ähnlich wie bei der BILD-Zeitung, wo die wichtigsten Wörter der ohnehin kurzen Texte nochmal fett gedruckt werden. Es bleiben nur bestimmte Sachen hängen und man wird gar nicht erst motiviert sich intensiver mit etwas zu beschäftigen. Jemand, der Informationen auf die Weise konsumiert wird es schwer haben sich wirklich ein eigenes Bild zu machen, sondern wahrscheinlich eher eine fremde Meinung unreflektiert übernehmen.

P.S.: Danke für das Schmidt-Video - brillant! :smiley:

[quote=„F.Böhnert“][/quote]

Welcen Teil von ‚bekannter Welt‘ hast nicht verstanden?

Leider muss ich dir jetzt ausdrücken

FAIL

geh in die Ecke und schäm dich

Aber egal - nehmen wir die beiden weg.

bleiben noch vier :wink: andere

oh btw

in Australien und Südamerika wurde im WW 1 und 2 auch nicht gekämpft.
Wenn schon klugscheissen, dann richtig.

Und die Versenkung der Graf Spee vor Montevideo zählt nicht als ‚in Südamerika gekämpft‘

Also waren nach deiner Logik WW1 und 2 auch keine Weltkriege. War ja nicht weltweit…

da fehlten 2 Kontinente!!!11einseinseinseinseinseinhundertelfundelfzig

So wer hat den Klugscheisskontest jetzt gewonnen?

naja, ich sehe auch die Gefahr, dass die Geschehnisse in der DDR zu sehr banalisiert werden. Aber ich glaube auch, dass eine Berichterstattung, die sich an Zeitzeugen und Betroffene hält, den wesentlich objektiveren Weg geht. Denn wer kann es besser wissen, wie es den Leuten in der DDR ging, als die Betroffenen selbst. Ich bin nicht dafür, „Spezialisten“ heranzuziehen, die selbst nicht viel mit dem Alltagsleben dort zu tun hatten.

Na ja, es gab ja auch Historiker in der DDR, und Politiker, bzw. politisch aktive Menschen, die dem Regime kritisch gegenüber standen. Nicht zu vergessen die unterdrückte Kirche in der DDR.
Wenn auch die zu Wort kommen, und hauptsächlich über etwas anderes reden als Bambina-Schokolade, Wolfgang Lippert und West-Jeans, dann hat wohl niemand etwas gegen Zeitzeugen. Wenn aber der Schwerpunkt auf dem schrulligen aber liebenswerten Alltagsleben in der DDR liegt und der ganze Unrechtsstaat ausgeblendet wird, dann werden sich im Laufe von Jahrzehnten immer mehr fragen, warum sich nicht eigentlich die Bundesrepublik der DDR angeschlossen hat, wenn die so toll war.
Irgendwann mal lief auf den Dritten oder auf Arte eine Doku über Musik in der DDR. Da haben die auch über systemkritisches Liedgut und Punks berichtet. Einige von denen sind dann auch zu Wort gekommen. Da wurde berichtet wie die DDR-Punks von DDR-Skinheads zusammengeknüppelt wurden, und die Polizei weggeschaut hat. Oder wie mitten in einem Konzert einer systemkritischen Ostband (Puhdies? Karat? Keine Ahnung) der Strom ausging, weil ein verbotenes Lied gespielt wurde. Sowas finde ich interessanter als die „Ossi-Show“ mit Ulrich Meier und Axel Schulz, wo es um Trabbis, Camping und FKK geht.

@Jhea: Ich hab zu dem Thema alles gesagt, und das trotz Offtopic. Wie gesagt, definier du deine Weltkriege wie du willst. Ist ja ein freies Land.

Dokus sind ein Teil des Mediengeschehens und auch hier gibt es gute und schlechte. Auf jeden Fall ist es gut das Themen wie das 3. Reich und DDR aufgearbeitet werden (auch wenn ich beides nicht unbedingt vergleichbar finde).
Allerdings glaube ich auch, dass viele Sendungen dieser Art sehr auf Effekthascherei oder auf Mystifizierung aus sind. Besonders die neueren Produktionen. Der gewünschte pädagogische Wert der meisten Dokus lässt sehr häufig zu wünschen übrig. Gerne wird es so dargestellt als wären das alles nur Probleme der Vergangenheit und alle gegen Menschen gerichteter Staatsterrorismus wäre für immer gebannt.

Hiermit können aktuelle “Problemchen” und Fehlentwicklungen wunderbar kaschiert werden und genau so kommt mir das ganze auch manchmal vor. Ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck, aber vielleicht fällt dem ein oder anderem auch auf, das tendenziell unser derzeitiges System als DAS große Glück, welches aus den Lehren der barbarischen totalitären Systemen resultierte, dargestellt wird. Für mich kommt dabei die generelle Ablehnung dem Krieg und hirachischen Herrschaftssystemen aller Art gegenüber zur kurz, denn bei fast allen Dokus zum Thema ist die Quintessenz meistens nur: Man vergast keine Juden und man erschießt keine Systemkritiker. Punkt.

Auf der anderen Seite glorifiziert man die Siegermacht USA deren Ideologie wir heute anhängen, obwohl an der “Befreiung” Deutschlands auch noch ein paar andere beteiligt waren. Und noch schlimmer: neben den entsprechenden 3. Reich Dokus werden wir auch noch ständig mit kreigsverherrlichenden Dokumentationen auf N24 und N-TV zugemüllt, wo ständig indoktriniert wird, wie wichtig unsere “gerechten Kriege” für die Freiheit der Menschen sei bla bla bla. Das ist genau so Propaganda wie die Scheiße vor 70 Jahren.

Vor lauter Abscheu über die vergangenen Gräultaten sollten wir nicht vergessen in welcher Welt wir heute leben. So viel besser sind wir nämlich auch nicht. Nur weil heute alles in bunteren Verpackung verkauft wird und nicht überall so viele Panzer rumrollen, ist die Realität nicht wirklich ansehnlicher geworden. Resourcenkriege werden nach wie vor geführt, es wird soviel abgehört, protokolliert und spioniert wie noch nie in der Geschichte der Menschheit, Macht wird sukzessive zentralisiert und die Medien werden immer einseitiger. Neben aktiver Tötung von Menschen in den Kriegen lässt man dann Millionen Menschen an Hunger und Aids krepieren obwohl ein kleiner Teil der Rüstungsausgaben reichen würde diesen Trend zu stoppen (oder wenigstens zu mildern). Ich bezweifle stark, dass unser heutiges Verhalten in den Annalen der Geschichte besser dastehen wird!

Neben aktiver Tötung von Menschen in den Kriegen lässt man dann Millionen Menschen an Hunger und Aids krepieren obwohl ein kleiner Teil der Rüstungsausgaben reichen würde diesen Trend zu stoppen (oder wenigstens zu mildern). Ich bezweifle stark, dass unser heutiges Verhalten in den Annalen der Geschichte besser dastehen wird!

Mal überspitzt formuliert: Wollen wir (damit meine ich jetzt die westlichen Staaten und deren Führungen im Besonderen) überhaupt diese Menschenleben retten? Wo sollen all diese Menschen leben? Was sollen all diese Menschen essen?
Hier in Europa ziehen wir daher lieber Mauern hoch (in den USA nimmt ja die Grenze zu Mexiko mittlerweile fast schon „BRD-DDR Ausmaße“ an). Schön, wir wir uns ins unserer Selbstgefälligkeit und Herrlichkeit ergehen. Ich bin gespannt, wann es zum großen Knall kommt. :wink:

Mein Eindruck ganz kurz:

  1. Reich:
    Alles ganz ganz schlecht und böse (Was ja auch stimmt)

Heute:
3. Reich ist weg alles ist gut, die ganzen Diktatoren die rumlaufen sind ja gar nicht so schlimm, denn Hitler war ja viel viel schlimmer.

  1. Reich ist weg alles ist gut, die ganzen Diktatoren die rumlaufen sind ja gar nicht so schlimm, denn Hitler war ja viel viel schlimmer.

Genau den Eindruck hätte man vermeiden sollen.

Du meinst sicher „Störung Ost“ über die Punk-Szene in de DDR. Darin meldet sich auch der Schauspieler Bernd Michael Lade (bekannt als Tatort-Kommissar Kain) zu Wort, der sich damals in der Ost-Berliner-Punk-Szene bewegte und auch heute noch mit seiner Punk-Band auftritt. Eine bestechende Doku, die zeigt, dass nicht jeder ein angepasster Staatsbürger war. Es gab subversive Bewegungen, die konsequent dieser Staatsmacht trotzten.

Auch die Doku „Wittstock statt Woodstock - Hippies in der DDR“ betrachtet schnörkellos diese bisher kaum beachtete politische Subkultur. Musiker wie Boddi Bodag (hab ihn kürzlich auf einem Konzert in der Kulturbrauerei gesehen) und Speiche von „Monokel“ (der eine Musikkneipe in Prenzlauer Berg hat und mit dem man auch mal über den Tresen hinweg darüber plaudern kann) schildern hier sehr anschaulich ein Stück Zeitgeschichte.

Diese beiden Dokus kann ich wirklich empfehlen, um mal von dem Klischee des Fähnchen winkenden Mitläufers ab zukommen. Wobei es die unbestritten auch gab.

Nun ja, Subkultur ist Subkultur, die gibts in jedem Staat und jedem Regime in jedem Land und System auf der Welt, weils ja auch an jedem System etwas zu kritisieren gibt, für das es sich lohnt, eine Gegenbewegung zu starten. Unnötig, extra zu erwähnen, dass es die auch in der DDR gab. Es sei denn, diese Szene wäre so groß gewesen, dass sie eine ernstzunehmende Bedrohung für das Regime dargestellt hätte. Hat sie aber nicht, wie ich vermute.

Ist zwar Offtopic, aber ich will noch mal kurz darauf eingehen.

Wir reden hier nicht von ein paar hundert Männekieken, allein zu den „ungeliebten“ Bluesmessen in Berlin sind regelmäßig einige tausend Leute landesweit angereist. Der Staat hat diese unangepasste Szene, die sich flächendeckend durchs ganze Land gezogen hat, durchaus als Bedrohung angesehen und dementsprechend mit Repressalien (Entzug des Personalausweises, Berlinverbot …), Verhaftungen, Erpressungen und mit Auftrittsverboten der Bands reagiert.

Für den westdeutschen Teil ist sehr schwer nachzuvollziehen, was sich tatsächlich im ostdeutschen Teil abgespielt hat, da diese Seite der Medaille bisher nur sehr wenig beleuchtet wurde. Hier ist ein Interview des Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk nachzulesen, dass mal einen kleinen Einblick in diese Thematik gewährt.

@TV-Unke: Kann sein, dass die Teile aus der Doku verwurstet haben, aber das was ich gesehen hatte war ein Mehrteiler, in dem die alternative Musikszene von den 50ern bis in die 80er in der DDR beleuchtet wurde.

Nun ja, Subkultur ist Subkultur, die gibts in jedem Staat und jedem Regime in jedem Land und System auf der Welt, weils ja auch an jedem System etwas zu kritisieren gibt, für das es sich lohnt, eine Gegenbewegung zu starten. Unnötig, extra zu erwähnen, dass es die auch in der DDR gab.

Na ja, dass es in der ach so antifaschistischen DDR Nazi-Skinheads gegeben hat, gegen die Polizei nicht wirklich vorging, halte ich dann doch schon für erwähnenswert. Hätte ich vor der Doku für Unsinn gehalten. Und dass es im real existierenden Sozialismus trotzdem Punks geben musste, spricht auch Bände.
Außerdem sieht man selten an der breiten Mehrheit, wie sehr ein Regime die Menschen unterdrückt. Die Mehrheit richtet sich immer irgendwie ein, bzw. der Staat baut sich um die Mehrheit herum, damit nicht zu viele Menschen meckern.
An den Subkulturen jedoch sieht man wie frei wir heute - trotz aller Beschwerden - leben, und wie unfrei die Menschen in der DDR doch gewesen sind. Egal ob diese Subkulturen nun Katholiken, Punks oder Grufties sind, ich find’s gut, dass auch die zu Wort kommen.

Und ich glaub noch nicht mal, dass Subkulturen sowas selbstverständliches sind. Vielleicht in Staaten mit modernen, nicht gleichgeschalteten Massenmedien, aber ich glaube Subkulturen, wie wir sie haben, findet man nicht überall. Die DDR wird einige der Subkulturen nur gehabt haben, weil diese quasi aus dem Westen durchgesickert sind.

Und zu einem gewissen Grade auch heute noch

Wie ich schon sagte: Trotz aller Beschwerden.

Heute wird niemand mehr nur deswegen von der Polizei zusammengeknüppelt, weil er einer bestimmten Subkultur angehört. Heute werden Punks oder gläubige Christen nicht vom Studium ausgesperrt. Ganz abgesehen davon, dass heute in Deutschland niemand mehr aufgrund seiner Religion oder Weltanschauung umgebracht oder in ein Lager gesperrt wird.

Sicher gibt’s auch heute Probleme, aber man kann das nicht wirklich mit einem der beiden Unrechststaaten vergleichen, die es in jüngerer Geschichte auf Deutschem Boden gab.

Wie schon gesagt: zu einem gewissen Grad ^^

Heutige Probleme mit der jüngeren Geschichte zu vergleichen… naja… das steht in keinem Verhältnis zueinander, und deswegen sind die heutigen Probleme nicht weniger nennenswert.

Heutige Probleme mit der jüngeren Geschichte zu vergleichen… naja… das steht in keinem Verhältnis zueinander, und deswegen sind die heutigen Probleme nicht weniger nennenswert.
Naja, Jean Ziegler behauptet da was anderes. Der sagt nämlich, dass die 100.000 afrikanischen Kinder, die am Tag verhungern, von uns ermordet werden.

Naja gut, steht dann tatsächlich in keinem Verhältnis. Wofür Hitler Jahre gebraucht hat schaffen wir in zwei Monaten. Ich stimme Ziegler übrigens zu. Würden wir endlich diese Spekulationswirtschaft abschaffen und aufhören, unser Schweinefutter in Afrika und Brasilien anzubauen, gäbe es diese Probleme nicht. Unser Wohlstand fußt auf deren Leid. Das sollten wir uns immer klar machen.

Aber wer hat schon etwas gegen Sklavenhalterei, wenn er selbst zu den Sklavenhaltern gehört?

PS: Hier noch das Original-Zitat:
„Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.“ We Feed the World, 2005

Das mag alles sein, aber es ist immer noch was anderes, wenn man in einem Staat lebt, der sich zum Ziel gemacht hat ganze Ethnien auszulöschen, als es ist, in einer Welt zu leben, deren wirtschaftliches System unweigerlich zu Ungleichheit führt. Auch wenn durch beides Menschen sterben.

Und was ist denn da auch die Alternative? Wie bekommt man das denn weg, dass die dritte Welt ausgebeutet wird? Weniger Fleisch zu essen, und möglichst nur noch Transfair-Produkte zu kaufen scheint ja irgendwie nicht zu helfen, oder?

Also was sollen wir tun, deiner Meinung nach? „Die Spekulationswirtschaft abschaffen“ klingt so einfach, aber wie sieht das in der Praxis aus?

Ich finde wir rauschen am Thema vorbei. Reden wir jetzt über die 3. Welt oder über historische Dokus? Das Thema 3. Welt ist ja nun alles andere… nur nicht historisch. Aber ich muss sagen: Es ist bemerkenwert durch welche menschlichen Abgründe sich das Thema “Beeinflussung durch historische Dokumentationen” wie ein roter Faden zieht! :smt017

Ich sehe da keinerlei Unterschied. Nur weil die Opfer ein paar tausend Kilometer weiter weg sind, werden sie immer noch ermordet.

Und was ist denn da auch die Alternative? Wie bekommt man das denn weg, dass die dritte Welt ausgebeutet wird? Weniger Fleisch zu essen, und möglichst nur noch Transfair-Produkte zu kaufen scheint ja irgendwie nicht zu helfen, oder?
Das sind doch nur Tropfen auf dem heissen Stein. Wenn man wirklich etwas tun will, muss man die Globalisierung umkehren. Das wird aber keiner tun. Wir profitieren von der Globalisierung und werden uns doch um Gottes Willen nicht ins eigene Knie schießen. Und die Opfer haben überhaupt nicht die Macht etwas zu tun. Ich sag ja: „Wer hat etwas gegen Sklavenhalterei, wenn er selber Sklavenhalter ist?“. Das ist ein Teufelskreis ohne Ausweg. Wenn mal die Chinesen unseren tollen Lebensstil entdecken, werden eben die Afrikaner abgestempelt, billiges Spielzeug herzustellen. Das Dumme nur: Irgendwann gibt es niemanden mehr, der bei diesem Spiel versklavt werden kann. Dann bricht unser Traumland auseinander. Dann gibt es keinen DVD-Player mehr für 15 € bei Aldi.

Wie man in den Wald hinein ruft, so kommt es irgendwann wieder raus. Irgendwann werden wir wieder an der Reihe sein.

Also was sollen wir tun, deiner Meinung nach? „Die Spekulationswirtschaft abschaffen“ klingt so einfach, aber wie sieht das in der Praxis aus?
Ich sage ja, dass es gar keine Lösung geben soll. Niemand will eine Lösung, da sie zu unseren Ungunsten ausfallen wird. Spielst du da mit? Dann doch lieber ein paar Taiwanesen in der Fabrik schuften lassen, damit wir uns alle zwei Jahre nen neuen Rechner kaufen können.

Ein schönes Beispiel rosaroten Denkens von „normalen“ Menschen, haha. Jaja, wir sind ja alle soooo tolerant, Aussehen und politische Einstellung beeinflussen üüüüberhaupt nicht die Chancen in Beruf und Ausbildung. Und die Polizei ist gerecht und gut und kann ihre persönlichen Ansichten völlig von ihrer Arbeit trennen.
Ich verrat euch was, ich musste mich „verkleiden“ und mich abschminken beim Ansuchen um meinen Studienplatz, damit ich ihn gekriegt hab.
Mein Freund wurde auf offener Straße von Polizisten zusammengeschlagen, ohne auch nur irgendwie vorher auffällig geworden zu sein, einfach deshalb weil er aussah, wie er aussah. Und 3en meiner Freunde passierte die klassische Situation. Mit aufs Revier genommen, getriezt, geschlagen, psychisch fertig gemacht. Keiner von ihnen straffällig. 2 von ihnen Punks einer Metaller.
Nur weil man solche Vorfälle von der Öffentlichkeit fernhält, sind sie nicht verschwunden. Was den Machthabern in unserer Gesellschaft heute zuspielt ist einzig und allein die Tatsache, dass alle anderen DENKEN, so etwas gäbe es nicht mehr. Womit wir wieder bei diesen Dokus wären und der Tatsache, dass sie leicht vermitteln, unsere Zeit wäre wesentlich besser als die damals.

Der Threadstarter liegt meiner Meinung nach nicht falsch. Die Dokus des Hr. Knopp sind nicht unumstritten. Z.T. sind es echte fachliche Schnitzer, aslo Falschaussagen, zum anderen ist es die Auslassung entlastender Fakten.

Phoenix ist übrigens mein Haussender, das einzige was ich fast durchgehend laufen lassen kann ohne Hirnbrand zu bekommen. Ich bilde mir als Zuschauer der 1.Stunde daher ein einen recht guten Überblick über die ÖR-Dokus zu haben. Zur Häufung dieser Art Dokus sei gesagt dass dem in der Tat so ist. Es fing im Jahr 2000 mit “Der Jahrhundert Countown” an, ging weiter mit ZDF-Hysterie, div. “Hitlers dies/das/jenes” und findet seinen derzeitigen Höhepunkt in der Reihe “Die Deutschen”.

Dass Hr. Knopp nicht in epischer Breite jedes Detail erwähnen kann ist klar, er muss verdichten, logisch dass da etwas wegfällt dass der eine oder andere doch gerne erwähnt haben möchte. Aber es ist schon sehr auffällig dass immer best. Fakten wegfallen, anderen Dingen dagegen immer eine Präferenz eingeräumt wird.

Es gibt übrigens Dokus die sich mit den Themen 3.Reich, UDSSR und DDR-Dikatur sehr tiefgehend beschäftigen. Diese laufen aber nicht im TV sondern müssen bezahlt werden. Interssierte mögen sich bei http://www.polarfilm.de umschauen.

Um aber zum Punkt zu kommen:
Dieses Thema ist meiner Auffassung nichts für Fernsehkritik. Wie man hier schon ansatzweise sehen kann öffnet man mit diesem solchen Thema die Büchse der Pandora, sofort gibt es Streit und Gezeter.

Ich denke es gibt genug aktuelle Themen die eine Betrachtung wert sind, Fernshekritik ist meiner Auffassung nach kein Medium dass in der Vergangenheit rumkramt sondern ist brandaktuell.

Vor diesem Hintergrund will ich mit einem versöhnlich Zitat von Peter O. Chotjewitz http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_O._Chotjewitz schliessen:
Wahrheit ist eine Übereinkunft. Es gibt sie, solange die Übereinkunft gilt. Es gibt Wahrheiten, auf die viele Menschen sich einigen und solche, die nur für kleine Gruppen gelten.