Homo-Ehe

Aus gegebenen Anlass: Ich mach jetzt mal’n Fass auf. 'n schönes großes.

  1. Was ist so schlimm an der „Homo-Ehe“ bzw. den damit verbundenen verweigerten steuerlichen Vorteilen, dass sie nicht erlaubt werden und daher ein fauler Kompromiss her muss(Eingetragene Lebenspartnerschaft)? Ist die Ehe also eine rein technokratische Institution, die nur dem Kindermachen bzw. der Möglichkeit des Kindermachens und der prinzipiellen Bervorzugung dieses Konzeptes, dient? Entwertet so eine Haltung nicht die Ehe als emotionale Handlung?

  2. Wieso dürfen eingetragene Lebenspartnerschaften nicht gemeinsam ein Kind adoptieren? Es gibt keinerlei Hinweis auf eine Benachteiligung per se: hier eine lesenswerte Studie vom Schwulen- und Lesbenverband.

  3. Wieso diskriminiert die CDU Schwule und Lesben mit dieser Politik (die sie unlängst bestätigt haben) systematisch und kommt damit durch?

  4. Wieso schließt das Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes Art. 3 LGBTler nicht mit ein? Ist das ein Bonbon an die katholische Kirche, die Schwule und Lesben seit jeher diskriminiert?

Und wehe einer kommt mit Argumenten á la „Gott will es so“ und „Es ist schon immer so gewesen“.

Dankeschön.

Ich halte das auch für unter aller Sau, aber ich denke auch die Gleichstellung wird früher oder später kommen. Da bin ich recht zuversichtlich.

Flath hat recht. Die ständige Homo-Werbung hat mich schwul gemacht. Deshalb kann ich der Volksgemeinschaft, entgegen meiner kostbaren Bestimmung, keine Kinder schenken.

Die CDU will nächstes Jahr UNBEDINGT nicht wiedergewählt werden :ugly

Ich finde es unter aller Sau und wieder ein Beweis für mich, nicht an diesen Käse zu glauben. Und wenn die Christen sich nicht langsam mal in die Neuzeit begeben ist auch von meiner Seite langsam echt Essig mit Toleranz.
Wasser predigen aber Wein trinken, so hab ich das ja gern…

Die Tradition der Tradition geht über die Tradition. Einfache Sache… zumindest ich kann keinen anderen Grund als veraltete Moralvorstellungen erkennen.

Wobei ich da auch die Ehe an sich mit einbeziehen würde in die veralteten Moralvorstellungen. (Und nein das sage ich nicht nur wegen meiner Scheidung, dass habe ich auch schon während der Ehe gesagt… vielleicht einer der Gründe für die Scheidung… aber das werde ich wohl nie herausfinden ^^)

Im Prinzip kann die Ehe wirklich nur diesen Sinn haben:

(…) die Ehe [ist] also eine rein technokratische Institution, die nur dem Kindermachen bzw. der Möglichkeit des Kindermachens und der prinzipiellen Bervorzugung dieses Konzeptes, dient

Konsequent wäre demnach nur, dass man jeder Partnerschaft in der es Kinder gibt, die selben Vorrechte gibt wie bisher der Ehe, dafür aber auch im Falle einer Ehe nur dann die Vorzüge ausgeben wenn auch Kinder da sind.
Ein Ehepaar mit doppeltem Einkommen und keinen Kindern braucht keine steuerlichen Vorteile.

Daher würde eigentlich das Eintragen einer Lebenspartnerschaft für alle belange reichen. Also wenn es um Fragen geht wie: Darf die Person den Patieten auf der Intensivstation besuchen? Ist die Person berechtigt Unterhalt im Falle einer Trennung zu verlangen? Darf die Person bei dieser Versicherung mit einbezogen werden? und so weiter…

eine genaue Trennung nach Art der Partnerschaft von Staatsseite ist unnötig und meiner Meinung nach unzulässig.

In einigen Jahren wird wohl endlich die völlige Gleichstellung kommen - und in 20 Jahren wird dann kein Mensch mehr verstehen, warum es so lange in Deutschland gedauert hat und das ganze Hickhack darum wird nur Kopfschütteln ähnlich den Diskussionen um das Wahlrecht für Frauen ernten.

Das einzige Problem was ich bei dieser Diskussion habe ist, dass ich kaum noch hier die gegenteilige Meinung überhaupt als akzeptabel betrachte. Ist für mich irgendwie kein Bereich mehr, um den man noch diskutieren kann, sondern die Grundrechte und das Ideal der Gleichberechtigung erscheinen mir hier völlig eindeutig und ich kann mich über gegenteilige Meinungen nur noch ärgern.

Das einzige Problem was ich bei dieser Diskussion habe ist, dass ich kaum noch hier die gegenteilige Meinung überhaupt als akzeptabel betrachte.

Die gegenteilige Meinung erhielt am Montag bei Hart aber fair 40 Prozent der Redezeit.

Ich bin für eine steuerrechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Genauso wie 40% der Christdemokraten auf dem Parteitag, 13 CDU-Abgeordnete sowie die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) und viele Konservative und Christen in meinem Umfeld (ja, auch Katholiken).

Ich glaube, dass fiskale Gründe für eine Skepsis mancher Politiker entscheidender sind als ideologische, aber ich möchte hier natürlich niemanden widersprechen, schon gar nicht den Medien.

Warum haben eigentlich SPD und Grüne als sie regierten die sogenannte Homo-Ehe nicht in allen Belangen gleichgestellt?

Edit: einige Ergänzungen hinzugefügt

@Greggy

Es waren nur 40%? Kam mir vor wie 90%, von der aber nur die Preisung der klaren Schönheit der heterosexuellen Beziehung in Erinnerung geblieben ist.

@Greggy:

Dabei muss man aber auch sagen, dass Lucy Diakovska und Ralph Morgenstern – auch wenn ich mit ihrer Position d’accord gehe – keine sonderlich beredten Diskutanten sind. Es hätte der Sendung gut getan, wenn sich eloquentere Fürsprecher gefunden hätten.

Ausgerechnet der Moderator war der eloquenteste Fürsprecher der einen Seite. Plasberg hat dem Katholenstreber seine Spickzettel entrissen und die logische Rechnung aufgemacht, dass Christen nicht mehr als einmal GV pro Kind gehabt haben dürften.

Auch wir Protestanten?

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=PDBjsFAyiwA[/video][/spoiler]

Hätte mich auch gewundert, wäre es anders gekommen. Nikkinak hätte es bereits nicht treffender ausarbeiten können, möchte aber trotzdem meinen Senf dazu geben:

Der Staat ist nunmal darauf fokusiert “soziale Gebilde” monetär zu unterstützen/entlasten, sofern auch für das Organ eine Gegenleistung in Aussicht gestellt wird.
Ich nehme an das “Gebilde” Ehe ist für die Regierung eine Art Wahrscheinlichkeits-Faktor für kommende Kinder. Denn nur unter diesem Aspekt ließe sich das Ausschließen von Schwulen erklären.
Letztlich wieder einmal ein vorgeschobener Grund, der unter dem Deckmantel “moralische Werte” verkauft werden soll und dabei einfach nur inkosequent und inkompetent wirkt.

MfG Forger

Ich glaube, dass fiskale Gründe für eine Skepsis mancher Politiker entscheidender sind als ideologische, aber ich möchte hier natürlich niemanden widersprechen, schon gar nicht den Medien.

Dann ist das hier reinstes Schmierentheater. Bezogen auf die Kontra-Argumente.

Ganz besonders lustig, weil die es nicht hinbekommen, Artikel 6 richtig zu zitieren. Dort wird nicht von Ehe zwischen Mann und Frau gesprochen, sondern, ja, nur der Ehe an sich.

Wen dem tatsächtlich so wäre, dann wäre das ein Skandal, dass Homosexuelle aus finanziellen Gründen diskriminiert werden; eine Schande für dieses Land und diese Gesellschaft.

Ich nehme an das „Gebilde“ Ehe ist für die Regierung eine Art Wahrscheinlichkeits-Faktor für kommende Kinder. Denn nur unter diesem Aspekt ließe sich das Ausschließen von Schwulen erklären.

Find ich auch lustig, nach der Logik müsste man sicher unfruchtbare Ehepaaren die Steuervorteile aberkennen oder gleich zwangs-scheiden. Aber was dann hier los wäre.

Gibt’s hier überhaupt Gegner der Homo-ehe, die es sich trauen was zu schreiben???

Find ich auch lustig, nach der Logik müsste man sicher unfruchtbare Ehepaaren die Steuervorteile aberkennen oder gleich zwangs-scheiden.

Ja, ich nehme auch an, dass einige Politiker auch bereit wären das durchzusetzen. Was ich auch meinte, als ich inkonsequent schrieb. Denn würde man die logischen Schlüsse aus der Antipathie der Homo-Ehe gegenüber weiterspinnen, müsste man zwangsläufig bei den von dir genannten Punkten enden.

ABER! Das könnte man dann dem 08/15 Bürger nicht mehr mit Moral und Gottesplänen schmackhaft machen und käme in etweige Erklärungsnot.
So kann man wunderschön die Mittelschiene fahren, um sein antiquiertes Weltbild recht aufwandslos weiter durchzuboxen.

MfG Forger

Gibt’s hier überhaupt Gegner der Homo-ehe, die es sich trauen was zu schreiben???

Da bist du jetzt wohl enttäuscht, dass der Thread bisher anders verläuft als du es dir erhofft hast und gar nicht die Fetzen fliegen. Ist natürlich doof. Gar kein Abweichler dabei.

Ich kann ja so tun als wäre ich gegen die sg. Homo-Ehe. Dann hast du und der Rest des Forums jemanden auf dem sie eindreschen können. Na wie klingt das? :mrgreen:

Oder wir warten einfach bis morgen. Der Thread ist ja noch jung.

ABER! Das könnte man dann dem 08/15 Bürger nicht mehr mit Moral und Gottesplänen schmackhaft machen und käme in etweige Erklärungsnot.

Weil ja gerade der 08/15-Deutsche für seine Moralität und Gottesfürchtigkeit bekannt ist, oder wie? :smt017

  1. Was ist so schlimm an der „Homo-Ehe“
    Gibt immer noch Leute, die den „Homo“-Teil schlimm finden; früher waren’s mehr, deswegen muss die Diskriminierung erst abgebaut werden. Je autoritärer die Autoritäten, desto mehr Einfluss auf möglichst alle Lebensbereiche; Gegner „auskarnickeln“ gehört da teilweise zum Konzept (Mutterkreuz).
  1. Wieso dürfen eingetragene Lebenspartnerschaften nicht gemeinsam ein Kind adoptieren?
    s.o., kommt später.
  1. Wieso diskriminiert die CDU Schwule und Lesben
    Hab gerade gelesen, dass das den konservativen Markenkern stärken soll, weil die CDU ja sooo sozialdemokratisiert sein soll.
  1. Wieso schließt das Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes Art. 3 LGBTler nicht mit ein? Ist das ein Bonbon an die katholische Kirche, die Schwule und Lesben seit jeher diskriminiert?
    s. 1. Gibt immerhin das AGG, da ist die sexuelle Identität mit drin, fürs GG hat’s wahrscheinlich wegen der konservativen nicht gereicht (im Gegensatz zum Tierschutz).

Aber solang sich hier kein Homophobiker outet (oder zumindest einer in die Richtung trollt) wird’s hier wohl keine lebhafte Diskussion geben…

Aber solang sich hier kein Homophobiker outet (oder zumindest einer in die Richtung trollt) wird’s hier wohl keine lebhafte Diskussion geben…

Oder man versucht sich mit Polemik gegen tatsächliche oder vermeintliche Gegner der sg. Homo-Ehe zu überbieten und die aufgrund von unberechtigter Pauschalkritik Angegriffengefühlten sehen sich gezwungen durch Differenzierung sich zu verteidigen. Dadurch driftet die „Diskussion“ immer mehr vom eigentlichen Kern ab. Am Ende geht’s dann um die Katholische Kirche im europäischen Mittelalter und Abtreibung in Irland oder sowas. :ugly

Zum GG: So ungewöhnlich ist es nicht, dass da nur etwas von „Ehe“ steht und nicht „Ehe zwischen Mann und Frau“. Ein Blick auf das Entstehungsdatum des GG gibt einen Anhaltspunkt, warum das so sein könnte.

Ja doch, ich hab was gegen die Homo-Ehe, ich hab auch was gegen die eingetragene Lebenspartnerschaft. Ich halte beides für ziemlich widerliche Begriffe, die Homosexuelle auf diskriminierende Weise von Heterosexuellen abgrenzen. Da kann man ja gleich Homo-Waschbecken und Hetero-Waschbecken einführen, wobei erstere mindestens verkalkt sind.

Artikel 6

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

Die Bevorzugung “normaler” Ehen und Lebensgemeinschaften ruht nunmal auf Artikel 6 des Grundgesetzes.

Nebenbei nochmal ein kleiner Seitenhieb für die ZDF-Berichterstattung zum Parteitag: