Home Education

Möchte mal folgendes Thema zur Diskussion stellen.

Ich bin gerade mal wieder in Kanada und USA unterwegs und war vorgestern bei einem Kollegen eingeladen, der nicht weniger als acht Kinder hat. Diese acht Kinder wurden alle zu Hause von der Mutter/einer Müttergemeinschaft unterrichtet. Die Familie ist aus beruflichen Gründen in den letzten 15 Jahren dauernd umgezogen (Afrika, UK, USA, Kanada), daher schien es für mich OK, dass man sagt, dass man die Kinder nicht dauernd in neue Schulen schicken möchte. Allerdings sagten sie mir dann, dass sie auch sonst ihre Kinder nicht in eine Schule schicken würden, was mich zum Nachdenken angeregt hat.

Nun haben wir über das System der Home Education diskutiert, da es mich sehr interessiert hat und die Eltern wussten, dass das bei uns in Deutschland total verboten ist. Sie waren positiv überrascht, als ich das neue Betreuungsgeld erwähnte. So “liberal” (bei uns eher konservativ) schätzt man uns normalerweise im Ausland nicht ein.

Warum ich das diskutieren möchte: Ich konnte und kann mich nachwievor nicht entscheiden, ob ich Home Education gut finden soll. Fakt ist, die Kinder sind für ihr jeweiliges Alter extrem intelligent und unheimlich gut erzogen. Allerdings meiner Meinung nach fast zu gut. Kein Nörgeln, kein Quengeln, die Kinder taten sofort das, was man ihnen sagte und Sachen wie Tisch abräumen für alle Gäste etc. von ganz allein.

Die Überprüfung der Leistung der Kinder durch die Behörde ist je nach Land unterschiedlich: In den USA findet es fast nicht statt, in UK und Kanada schon eher. In UK ist die Kontrolle ziemlich restriktiv und man muss Leistungsnachweise erbringen. In Kanada ist es nicht notwendig, aber die Mutter benutzt so ein Online-System, um jedes Jahr den Nachwuchs zu prüfen, ob sie den Wissensstand von Schulkindern haben. Der Heim-Unterricht folgt einem von der Mutter aufgestellen Plan, der sich an einem normalen Stundenplan orientiert. Allerdings müssen sich die Kinder viel selber anlesen, für komplexere Themen gibt es Hilfe von anderen Home Education Müttern. Für Sachen wie Kunst etc. gehen die Eltern mit den Kindern in Museen etc.

Das klingt jetzt alles erstmal ganz toll. Der Grund, warum ich trotzdem nicht zu 100% überzeugt war von dem System ist, dass mir die Kinder den Eindruck machten, dass sich ihre Welt zu 90% im und ums eigene Haus abspielt und die besten Freunde eher die eigenen Geschwister sind, obwohl die Mutter immer betonte, welche Aktivitäten die Kinder so betreiben und dass sie sehrwohl viele soziale Kontakte mit anderen hätten. Irgendwie fehlte da irgendwas, dieses grobe und ungeschliffene, was Kinder normalerweise haben. Es war eine fast schon zu heile Welt. Schwer zu erklären.

Was meint ihr dazu?

Ich kann verstehen, was du meinst. Ich glaube, für eine anständige Sozialisation ist es unerlässlich, dass die Kinder in eine Schule gehen… Stichwort “Freunde sind eher die Geschwister” und so.

Dem würde ich teilweise widersprechen. Wenn man sich gewisse öffentliche Schulen ansieht, würde ich es auch vorziehen, meine Kinder privat zu unterrichten. Ich kann da keinen Sozialisationsnachteil erkennen. Es bedeutet ja nicht, dass der Nachwuchs nur in den eigenen vier Wänden eingesperrt lebt und sonst keine Kontakte zur Außenwelt hat.

Halte ich für ungut, integrative Charakter der Schule fehlt, systematisch organisiertes Wissen ist in der Insitution Schule besser, und die Familie die du besuchst hast war bestimmt nur ein Einzelfall, wo die Kinder auf Spalier gedrillt worden sind.

Und das ist meistens auch der wahre Grund für Home Education, verbohrte Eltern die ihren Kindern ihre Werte und Ideale eintrichtern wollen ohne von lästigen Dingen wie andere Meinungen wie von Pädagogen dabei gestört zu werden. Irgendwelche Rechtsradikalen, Erzkonservative oder Fundamentalisten würde die Home Education eh nur missbrauchen um sich von der Zivilgesellschaft abzuschirmen.

Also klares Nein von mir, aber ich hab da auch keine Ahnung von, also wie siehen die Fakten aus, sind Home Education Kinder im Allgemeinen “besser erzogen” bzw. gebildet als der durchschnitt? Wenn ja, welche Ursachen hat das?

btw das deutsche Schulsystem ist fürn Arsch, müsste man eigentlich nebenbei diskutieren

Was den Wissensstand und auch den “Charakter” betrifft sind die Ergebniss bei Home Education oft hervorragend, besonders wenn die Elteren das so geordnet und ernsthaft betreiben wie die hier beschriebenen.

Der deutsche Standpunkt bei dem Thema ist es aber auch die andere Seite der Medaille zu berücksichtigen, nämlich Eltern die sich entweder nur schlecht oder sogar absolut beschissen und dilletantisch mit Home Education auseinandersetzen. Solche die im Extremfall bei jedem Wort erfahrener Pädogogen gleich einen hysterischen Schreianfall bekommen weil die "vom System" keine Ahnung von Kindeserziehung haben würden.

Daher sieht sich der Gesetzgeber hierzulande genötigt den Eltern die nötige Fachkompetenz abzusprechen, und die Bildung stattdessen exklusiv anerkannten Fachleuten zu überlassen.

Kinder können übrigens mit oder ohne Home Education soziale Außenseiter oder auch das genaue Gegenteil sein. Dabei zu verallgemeinern würden dem Thema denke ich unrecht tun.

…und die Familie die du besuchst hast war bestimmt nur ein Einzelfall, wo die Kinder auf Spalier gedrillt worden sind.

Nein, kein Einzelfall, ich hab da extra nachgebohrt. Vor allem als sie in New York State in einer Kleinstadt mit hohem Amish-Anteil gelebt hatten, war das Gang und Gäbe. Die Mütter können gar nicht so intelligent sein, um alles zu unterrichten. Es ist eine Art Gemeinschaft, wo oftmals auch Mütter die Kinder von anderen Müttern unterrichten, weil die sich in irgendwas einfach besser auskennen.

Und das ist meistens auch der wahre Grund für Home Education, verbohrte Eltern die ihren Kindern ihre Werte und Ideale eintrichtern wollen ohne von lästigen Dingen wie andere Meinungen wie von Pädagogen dabei gestört zu werden. Irgendwelche Rechtsradikalen, Erzkonservative oder Fundamentalisten würde die Home Education eh nur missbrauchen um sich von der Zivilgesellschaft abzuschirmen.

Das ist die Zwickmühle. Wenn ich Kinder habe, werden die mit Sicherheit nicht in eine öffentliche Schule in bestimmten Berliner Bezirken gehen und schon gar nicht auf eine Gesamtschule. Dann lieber Home Education (wenn es erlaubt wäre).

btw das deutsche Schulsystem ist fürn Arsch, müsste man eigentlich nebenbei diskutieren

Find ich nicht, auch wenn ich das alte französische System in Süddeutschland, in dem ich Abi gemacht habe, weitaus besser fand, weil es mehr die Individualität förderte. Ich komm ja viel rum und bin eigentlich immer froh, wenn ich wieder zurück bin. Ich glaube Leute, die aus D nicht rauskommen, wissen überhaupt nicht, wie gut es uns eigentlich geht. Gerade komm ich z.B. in Montreal zurück ins Hotel vom Shoppen und Carifiesta Carneval. Sovielen Bettlern und Pennern begegne ich in Berlin in einem Jahr nicht auf der Straße.

Ich habe mehr als Zweifel über die Qualität des Unterrichts, besonders wenn deine Informationen scheinbar auf Mundpropaganda von Amishen beruht…

Ich glaube Leute, die aus D nicht rauskommen, wissen überhaupt nicht, wie gut es uns eigentlich geht. Gerade komm ich z.B. in Montreal zurück ins Hotel vom Shoppen und Carifiesta Carneval. Sovielen Bettlern und Pennern begegne ich in Berlin in einem Jahr nicht auf der Straße.

Das Schulsystem ist trotzdem grundauf murx. Aber das würde den Rahmen hier sprengen.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir nie im Leben vorstellen könnte meine Kinder freiwillig selbst zu unterrichten, finde ich Home Education auch für sehr gefährlich. Nicht nur, dass Eltern ihren Kindern bizarre Ideologien aufzwängen können, auch würden Misshandlungen und Vernachlässigungen viel schwerer entdeckt werden. Da gibt es dann keine Lehrer oder Mitschüler, die auf blaue Flecken oder ungewaschene Klamotten aufmerksam machen könnten…

Des weiteren kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass diese Kinder genauso sozial kompetent sind. Soziale Intelligenz erlernt man doch erst dadurch, dass man mit vielen verschiedenen Menschen konfrontiert wird und sich mit ihnen auseinandersetzen muss. Diese Home-School-Kinder setzen sich aber nur mit Kindern auseinander, die von denselben Eltern erzogen wurden, sprich ihren Geschwistern.

Ich persönlich bin mit meiner Schulausbildung sehr zufrieden und ich könnte mir unter keinen Umständen vorstellen meine Kinder Zuhause zu unterrichten.

In dem Fall dieser Familie begrüße ich das. Ein vernüftige Schulbildung ist in so einer Situation unmöglich, also ist das beste wenn sie zuhause unterrichtet werden. Ihre Grundeinstellung leitet sich bestimmt aus ihren Erfahrungen bzw Meinung ab. Wobei mir das amerikanische System auch sehr ideologisch vorkommt zB sind farbige Haarsträhnen zT verboten. Da würde ich auch lieber zuhause unterrichten (lassen)
Da alles geprüft wird, ist es recht egal wo es gelernt wird.

Und ich glaube nicht das die Schule das wichtigste ist, denn es gibt ja mehr als sie.

Und ja ich bin der Meinung das im deutschen Schulsystem viel schief läuft, das sieht man ja alleine an der PISA Studie.

Ich habe mehr als Zweifel über die Qualität des Unterrichts, besonders wenn deine Informationen scheinbar auf Mundpropaganda von Amishen beruht…

Du hast irgendwie die Angewohnheit jedem das Wort im Munde rumzudrehen, ist mir schon beim Lesen des Trisomie 21-Threeads aufgefallen! Die Leute sind keine Amishe, sondern eigentlich völlig normal!Die Gegend, wo unser Werk in New York State ist, hat aber viele Amish Siedlungen.

Zum dem Thema soziale Kompetenz der Kinder muss man vielleicht noch erwähnen, dass der älteste Sohn erfolgeich an einer Uni in Texas studiert.

Na da haste gleich zurückgedreht, aber wie auch immer; ich hätte lieber rational prüfbare Argumente, die auf wissenschaftlich erhobenen Fakten gründen, als irgendwelche unüberprüfbaren Eindrücke eines Typen im Internet der in Kanada war.

Fakten, bzw die Qualitätsfrage?

Wie wäre es mit anerkannten Schulabschlüßen bei guter Notenlage, mehr geht so oder so nicht.

Anderer Punkt: Häusliche Gewalt

Die gibt es mit oder ohne Home Education, mit bemerkt man das ganze vielleicht schwieriger, ohne kann man auch wunderbar in der Schule gemobt und/oder zusammengeschlagen werden.

Spätestens wenn man irgendeinen Sportverein besucht fällt sowas auch schnell auf, aufmerksamen Freunden engeht sowas auch selten. Der größte Knackpunkt bleibt ohnehin in jedemfall das es nichtnur jemand bemerken muss (das passiert noch recht oft) sondern das auch eingegriffen und dagegen vorgegangen wird, woran es viel zu oft scheitert.

Nächster Punkt: “Soziale Kompetenz”

Wie ich schon schrieb gibt es auch in der Schule soziale Krüppel. Davon abgesehen mag die Schulzeit am Tag viele Stunden ausmachen, aber dannach hört das Sozialleben nicht auf. Für Vereinsleben, Hobbys, sonstige Freizeitangelegenheiten und den Umgang mit Freunden&Familie hat man im wesentlichen ohnehin erst nach Schulende richtig Zeit für.

Punkt 1 und 3 passen da sogar wunderbar zusammen, da man gute Organisation und Lernwillen vorrausgesetzt mittels Home Education mit weniger Teit am Tag gleichviel oder mehr lernen kann, was mehr Freizeit für u.a. “soziales” freiräumt.

Fakt ist, die Kinder sind für ihr jeweiliges Alter extrem intelligent und unheimlich gut erzogen. Allerdings meiner Meinung nach fast zu gut. Kein Nörgeln, kein Quengeln, die Kinder taten sofort das, was man ihnen sagte und Sachen wie Tisch abräumen für alle Gäste etc. von ganz allein.

Es soll Eltern geben, denen gute Manieren noch wichtig sind. Ich habe das als Kind früher auch gemacht (und mache es auch heute noch, wenn ich irgendwo zu Besuch bin und beim Abräumen helfen kann), schließlich ist das ein Geben und Nehmen im Haushalt. Und auch Kinder können was dazu beitragen.
Und ich bin in ein normales Gymnasium gegangen.

ich hätte lieber rational prüfbare Argumente, die auf wissenschaftlich erhobenen Fakten gründen, als irgendwelche unüberprüfbaren Eindrücke eines Typen im Internet der in Kanada war.

  1. Ich bin immer noch in Kanada und zwar ne ganze Weile. Und bin auch nicht das erste Mal hier.

  2. Hat dich ja keiner gezwungen hier mitzudiskutieren, wenn es dir zu wenige Fakten sind. :roll:

  3. Na dann fang doch mal selber an wissenschaftliche Fakten zu nennen. Ich schreibe hier im Wesentlichen nur subjektive Eindrücke, stelle diese zur Diskussion und schließe daraus auf nichts in Bezug auf die Allgemeinheit - im Gegensatz zu dir. Beispiele?

Und das ist meistens auch der wahre Grund für Home Education, verbohrte Eltern die ihren Kindern ihre Werte und Ideale eintrichtern wollen ohne von lästigen Dingen wie andere Meinungen wie von Pädagogen dabei gestört zu werden. Irgendwelche Rechtsradikalen, Erzkonservative oder Fundamentalisten würde die Home Education eh nur missbrauchen um sich von der Zivilgesellschaft abzuschirmen.

Und das weißt du jetzt genau woher?

btw das deutsche Schulsystem ist fürn Arsch

Das Schulsystem ist trotzdem grundauf murx

Und der Grund dafür ist?

Es soll Eltern geben, denen gute Manieren noch wichtig sind. Ich habe das als Kind früher auch gemacht (und mache es auch heute noch, wenn ich irgendwo zu Besuch bin und beim Abräumen helfen kann), schließlich ist das ein Geben und Nehmen im Haushalt. Und auch Kinder können was dazu beitragen.
Und ich bin in ein normales Gymnasium gegangen.

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich fand das ja gut, dass die Kinder das machen. Aber es war doch irgendwie befremdlich, wenn die Kinder einen fragen, ob man fertig ist und man den Teller abräumen kann. Ich hab das früher auch gemacht, aber meistens war das anders und nicht so „formal“. Habe das so in dieser Form noch nicht erlebt und es war mir auch etwas unangenehm. Kam mir ein wenig vor wie im Restaurant mit den Kindern als Kellner.

Vielleicht ist es auch nur die andere Mentalität dort drüben. Mir war es die ersten Male auch unangenehm, wenn man von wildfremden Frauen umarmt und zweimal auf die Backe geküsst wird. Das macht man ja hierzulade nur bei Freunden/Bekannten. Mittlerweile hab ich mich aber dran gewöhnt.

Das könnte dann wirklich eine Mentalitätssache sein.

Um auch etwas zum Thema beizutragen: Problematisch sehe ich bei diesem Modell die Qualifikation der Eltern. Die müssen schon top Pädagogen sein und zusätzlich Allgemeinwissen vermitteln können. Wer kontrolliert das? Da mag es überragende Erfolge geben, aber ich befürchte, dass da viele Home Education Mütter in erster Linie vor allem ihren Traum verwirklichen wollen. Und sehe ich das richtig? Mütter? Keine Väter? Oder weniger Väter?

Du schreibst es ja selbst. In den USA findet so gut wie keine Überprüfung statt. Individuelle Freiheit schön und gut, aber so ganz ohne Korrektiv sollte es nicht gehen. Dabei geht es mir gar nicht so sehr um Kindesmissbrauch, das findet auch genug in “normalen” Familien statt. Dafür braucht es keine Home Education. Eher um eine normale Entwicklung der Kinder, die ja auch lernen müssen, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten. Und zwar Menschen anderer Herkunft und vielleicht auch aus anderen Milieus kommend. Das fehlt mir bei dieser Home Education. Das hat (auf den ersten Blick) etwas seifenblasenartiges. Und wer überprüft die Qualifikation der Home Education Mütter? Da sehe ich die größte Schwachstelle.

Und brauchen Kinder nicht auch mal etwas Abstand vom Elternhaus? Die sind dann ja rund um die Uhr in der Obhut ihrer Eltern. Ich denke, dass auch der Umgang mit anderen (erwachsenen) Autoritäten ganz wesentlich zum Reifeprozess dazugehört. So haben die Kinder jahrelang nur eine Autorität vor Augen.

Blicke auf meinen Schrieb, so stehe ich diesem Modell wohl eher kritisch gegenüber, weil mir Kontrollinstanzen fehlen und ich der Meinung bin, dass es hier durchaus entwicklungspsychologische Nachteile geben kann.

Es gibt in Deutschland ja freie Konzepte, die nicht nach dem 0815-Schema aufgebaut sind. Waldorfschule mal als Konzept in den Raum geworfen. Das klingt doch recht ähnlich wie der Ablauf deines vorgestellten Modells. Nur sind dort ausgebildete Pädagogen am Werk und die Schüler kommen viel mehr in Kontakt mit anderen. Auch an diesem Modell kann man sicher Kritik üben, aber das führt wohl weit vom eigentlichen Thema weg.

Ich kann dazu nur sagen, dass ich mir nicht vorstellen will was meine Eltern mir beigebracht hätten…

Vielleicht ist es auch nur die andere Mentalität dort drüben. Mir war es die ersten Male auch unangenehm, wenn man von wildfremden Frauen umarmt und zweimal auf die Backe geküsst wird. Das macht man ja hierzulade nur bei Freunden/Bekannten. Mittlerweile hab ich mich aber dran gewöhnt.

Mir sagte man mal, dass die auf der anderen Seite des großen Sees schon nen Händedruck für unangenehm nähesuchend halten…

Tja, man lernt halt nie aus. :smt023

Wenn die Eltern superduper qualifiziert sind ist das zwecks Home Education ja super, dumm nur das auch in unserem deutschen Schulsystem trotz Fachpersonal viele unqualifizierte Deppen nach Schulende dabei rauskommen, soll heißen qualifikationen sind nicht alles, das Ergebnis ist es was letztenendes zählt.

Und da wir bekanntlich im Informationszeitalter leben, und dank www vieles was damals noch Fachwissen war nun der Allgemeinheit zur Verfügung steht ist der Graben zwischen Lehrern und angagierten Eltern längst nichtmehr so groß wie früher. Was bei der Home Education aber positiv hinzukommt: man hat nahezu immer “Kleingruppen” bestehend aus wenigen Kindern, etwas wovon Lehrer in Schulen meist nur träumen können, was effektives lernen aber stark vereinfacht.

Und wo wir schon beim Mentalitätsvergleich sind, für Amerikaner ist es hier in Deutschland befremdlich das ihnen die Leute hier auf der Strasse kaum Aufmerksamkeit schenken. Hier geht nämlich meistens jeder seinen Weg ohne sich für sein Umfeld großartig zu interessieren, worunter auf den ersten Blick auch jedwede Hilfsbereitschaft leidet.

Umso befremdlicher ist es dann für sie sobald man hier mal jemanden konkret anspricht, da werden die meisten Deutschen nämlich plötzlich kackfreundlich und verdammt hilfsbereit, solange man aber die Klappe hällt passiert meist garnichts.

In Amerika fragt man seine Mitmenschen eher dannach ob sie Hilfe brauchen und bietet sie dann an, hierzulande geht man davon aus das jemand der nichts sagt auch schon irgendwie klarkommen wird und sich nur gestört fühlen würde wenn man ihn fragt ob er Hilfe braucht.

Achja:
Meine Eltern hätten sowas auch nicht hinbekommen, die sind aber ohnehin beide (unabhängig voneinander) vollkommen bescheuert. :smt021
Wobei Home Education meistens ja von Elternkreisen betrieben wird, also nicht ein Kind + seine eigenen Eltern, sondern eine Handvoll Kinder + verschiedene Eltern/Freunde im Wechsel.

ich bin im allgemeinen gegen Heimunterricht. Die Probleme können in etwa die gleichen sein (schlechte Bildung der Lehrenden, Ideologien die vermittelt werden sollen, ein Arschloch das einen quält). In einer allgemeinen Schule gibt es wenigstens eine Auswahl, wenn du beim Heimuntterricht Pech hast bleibt wohl wenig Hoffnung auf Besserung. Dein Beispiel mit der Familie: viele Kinder, oft umgezogen, guter Bildingsstand ist natürlich eine art Paradebeispiel, bei der Qualität der allgemeinen Schule hier oder in den Usa werden sie es wohl so besser haben. Ich glaube aber das leider die wenigsten Eltern Kompetent genug dafür sind (viele scheitern schon übel an „normaler“ Erziehung) und dann gibt es ja noch die Horrorbeispiele von Religiösen Spinnern die Evolutiontheorie oder Harry Potter für Gefährlich halten. Zusätzlich hab ich z.B. in einer allgemeinen Schule zwar zu wenig gelernt (aber dessen Mängel sind ja ein anderes Thema) aber dafür viele gute Leute getroffen und sehr viel Spass gehabt, darauf würde ich nicht verzichten wollen :wink: