Historisch Romane

Hey, Leute ich lese echt gerne historische Romane.
Wollt mal fragen was ihr von dem Genre haltet und was euer Lieblingsbuch/bücher bzw. Autor/in ist/sind. :mrgreen:

Früher habe ich sehr gerne historische Romane gelesen, z.B. Gable. Aber seitdem ich angefangen habe Geschichte zu studieren, kann ich keine historischen Romane mehr lesen. Die Ungenauigkeiten empfinde ich als sehr störend. Ich weiß, dass die Bücher natürlich erstmal unterhalten sollen und gar nicht die Wirklichkeit genau wiedergeben wollen, aber Spaß habe ich trotzdem keinen mehr.

Einzige Ausnahme: Der Name der Rose.

Ich habe gestern “Kind 44” von Tom Rob Smith zu Ende gelesen. Das Buch hat mir ziemlich gut gefallen. Es ist ein Thriller der in der UdSSR des Jahres 1953 spielt als Stalin noch an der Macht war. Die Hauptfigur ist ein hochrangiger Offizier beim MGB (Vorläufer des KGB) und seine Aufgabe ist es Menschen auf Verdacht hin festzunehmen was unweigerlich immer zu Folter, Geständnis und Verurteilung führt denn in dieser Zeit passieren offiziell keine Fehler und kein Staatsorgan würde einen Fehler eingestehen.

Das Buch ist nicht sehr anspruchsvoll aber es unterhält sehr gut. Das Gefühl was die Bürger dieses Landes gehabt haben müssen unter ständiger Beobachtung zu stehen und nicht einmal den eigenen Kindern trauen zu können wird hier sehr gut vermittelt, besonders in der ersten Hälfte. Dass diese Schilderungen eine fiktionale Verarbeitung wahrer Gegebenheiten sind macht die Stimmung noch beklemmender.

Die zweite Hälfte konzentriert sich mehr auf die Suche nach einem Serienmörder, was der Protagonist auch nur auf eigene Faust machen kann, da es in der Sowjetunion offiziell keine Verbrechen gab und solche Ermittlungen und der bloße Gedanke daran schon ausreichen würden ihn zu verurteilen und für 20 Jahre in einen Gulag zu stecken mitsamt seiner Familie wenn sie ihn nicht einfach exekutieren.

Mich hat dieses Buch sehr gefesselt, ich kann es jedem nur empfehlen.

Ansonsten lese ich nicht speziell historische Romane. Mir ist es relativ egal ob sich eine Geschichte an wahren Begebenheiten orientiert. Jetzt habe ich gerade mit Game of Thrones angefangen was ja eine reine Fantasygeschichte ist…

Sehr gut gefallen hat mir übrigens auch Papillon von Henri Charrière, sogar noch weitaus besser als der gleichnamige Film. Etwas nervig war nur die ständige Selbstbeweihräucherung von dem Typen wo ich denke, dass er die tatsächlichen Ereignisse doch noch sehr stark mit seinem Ego ausgeschmückt hat. Dennoch ein grandioses Buch. Obwohl hier historischer Roman nicht ganz zutrifft…es ist ja kein fiktionaler Anteil.

Also ich bin grad mit einem historischen Roman beschäftigt “Die Herrin der Burg” von Ulrike Schweikert.
Ehrlich gesagt finde ich ihre Fantasy Bücher besser, aber gegen die historischen Bücher kann ich auch nichts sagen, die Handlungen mit Vampiren finde ich einfach besser. :I

Ich bin ein sehr großer Fan historischer Romane, allerdings müssen sie schon faktisch einigermaßen korrekt sein. Deshalb les ich meistens erstmal das Nachwort um zu sehen, ob die Autoren ihre Recherchearbeit beschreiben.

Mein Lieblingsautor ist z.Z. unangefochten Bernard Cornwell. Mal abgesehen von der Sharp-Reihe war bisher jedes Buch von ihm absolut Spitze. Die Bandbreite umfasst dabei verschiede Zeitepochen, wobei die Konzentration auf der englischen Geschichte liegt. Geht los mit einem Buch über die Erbauung von Stonehenge („Stonehenge“), eine eigene Version der Arthus Geschichte („Warlord-Chronicles“) und mehrere Bücher über den 100jährigen Krieg. Highlight sind aber die Saxon-Chronicles. Hier geht es um die Gründung des englischen Königreiches und den Kampf gegen die einfallenden Dänen. Das letzte Buch von ihm behandelt einen Feldzug im amerikanischen Unabhängigskeitkrieg. Dies ließt sich allerdings schon fast eher wie ein Geschichtsbuch als wie ein Roman (mir hats gefallen :slight_smile: )

Mein Vorletztes Buch war „Rebell der Krone“ von Robyn Young. Die anderen Bücher von ihr kenne ich nicht, aber dieses war sehr gut geschrieben und auch gut recherchiert. Es handelt von den schottischen Unabhängigkeitskriegen und ist hauptsächlich aus der Sicht von Robert the Bruce geschrieben.

Bei Ken Follet bin ich etwas gespaltener Meinung. Von „Sturz der Titanen“ war ich sehr begeistert. Andererseits hab ich heute „Pfeiler der Macht“ vorzeitig weggelegt. Eigentlich wollte ich schon bei „Tore der Welt schon“ vorher aufhören, hab mich dann doch zu gezwungen es durchzulesen. Aber jetzt gings nicht mehr. Die Charaktäre sind dermaßen extrem schwarz - weiß gestaltet. Es gibt nur den bösewicht schlechthin mit allen niederträchtigen Eigenschaften die man sich nur Vorstellen kann oder ein Engel auf Erden. Dazwischen ist nichts. Genauso finde ich die Handlungsstänge und Entscheidungen der Personen oftmals zu abstruß. Hat dann immer den Beigeschmack einer schlechten Hollywood-Schnulze.

Ansonsten fallen mir grad noch „Wasser und Feuer“ und die „Kathedrale des Meeres“ als Lesenswert ein. Und natürlich die Horatio Hornblower Reihe, sofern man das maritime mag.