Hilfe!BA-Arbeit: Funktion+ Leistung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks i. d. Presse

Hi liebe Forumsgemeinde,

in meiner Verzweiflung zu meinem Bacherlor-Arbeits-Thema wende ich mich nun an euch, vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich!

ich verfolge seit einiger Zeit die Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und habe mich vor allem über den Besuch von Anna Terschüren in einer FKTV-Folge sehr gefreut.

Nun war vor kurzem Bachelor-Arbeitsthemenvergabe und mir wurde das Thema :

„Die Funktion und Leistung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Presse“ zugeteilt. Ein sehr interessantes und vielseitiges Thema.

Da das Thema so weitläufig ist, kann ich ein breites Spektrum der Thematik abrufen, vom Streit der Tagesschau-App bis zur Senkung der Gebühren um 0,50 €.

Am liebsten würde ich darüber schreiben, ob die Presse kritisch genug mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk umgeht - also eine Kritik über die Kritik im weitesten Sinne. (und über gegebene Verstrickungen von ÖR und Presse) . Mithilfe einer Inhalsanalyse verschiedener Zeitungen/Artikeln würde ich das Thema behandeln.

Frage: Wie bewertet man wissenschaftlich ob eine Kritik einer Zeitung kritikwürdig genug ist? Kann man das überhaupt richtig messen? Ich finde diese fragestellung sehr interessant und auch wichtig - nur würde ich gerne eure Meinung hören, ob es sinnvoll ist, sich darüber den Kopf noch weiter zu zerbrechen oder ob man einfach eine Standart0815 BA-Arbeit schreiben soll.

Ich danke euch schon mal :slight_smile:

Gruß aus Bamberg!

Der ÖR wird in der Presse nicht objektiv kritisiert, sondern einfach nur niedergeschrieben, weil der Verlage das Informationsangebot der ÖR am liebsten komplett auf das TV reduzieren sehen würden. Das Internet und mobile Geräten sollten doch gefälligst nur Springer & Co. vorenthalten sein.

[QUOTE=KoWi;363187]Wie bewertet man wissenschaftlich ob eine Kritik einer Zeitung kritikwürdig genug ist? [/QUOTE]

Ganz normale Quellenkritik würde ich behaupten. Die Interessen der privaten sollten bei der Betrachtung der Kritik deutlich in Bezug genommen werden, und danach kann man bewerten in wie weit Kritik gerechtfertigt, oder schlichte Profitpanik der privaten Medienhäuser ist.
Wirklich wissenschaftlich ist das aber imho auch nicht…

Wie bewertet man wissenschaftlich ob eine Kritik einer Zeitung kritikwürdig genug ist? Kann man das überhaupt richtig messen?

Also „messen“ kann man das nicht wirklich…
Quellenkritik ist schon der richtig Ansatz und da halt wirklich ganz klassisch: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Zu wem?
Das sind schonmal die wichtigsten Ansatzpunkte.

Das wichtigste was du vorab machen musst ist: Ganz klar den Auftrag der ÖR definieren. Ohne eine absolut eindeutige Definition kannst du Kritik nicht bewerten. Dafür hast du, soweit ich weiß nur den Rundfunkstaatsvertrag zur Verfügung.
Hier in den Weblinks.

Für die Bachelorarbeit denke ich auch, dass es durchaus zu erwarten ist, dass man den Staatsvertrag kennst. Wobei ich dir da empfehlen würde auf Sekundärliteratur zurückzugreifen. Wobei es da natürlich ein Problem gibt… der Vertrag wurde Anfang letzten Jahres geändert also ist aktuelle Literatur zum Teil schwer zu kriegen…

Also in kurz würde ich wie folgt vorgehen:

Anhand des Rundfunkstaatsvertrag die Aufgabe der ÖR definieren.
Dann die Kritik anderer Medien hinzunehmen.
Und danach dann prüfen ob das was diese anderen Medien kritisieren tatsächlich ein Verstoß gegen den Vertrag ist.
[Grundannahme: Solange die ÖR nicht gegen den Vetrag verstoßen, solange ist alles was sie senden legitim. Der Aussage würde ich zwar nicht per se zustimmen, aber für etwas das den Anspruch hat wissenschaftlich zu sein führt da wohl kein Weg drum rum.]

Du wirst also realtiv viel aus dem Bereich Jura rausholen müssen befürchte ich.

Wichtige Frage wäre nur:
Was genau studierst du? [Je nachdem sind ja die Anforderungen an eine Arbeit auch immer etwas anders.]

[QUOTE=Skafdir;363218]
Anhand des Rundfunkstaatsvertrag die Aufgabe der ÖR definieren.
Dann die Kritik anderer Medien hinzunehmen.
Und danach dann prüfen ob das was diese anderen Medien kritisieren tatsächlich ein Verstoß gegen den Vertrag ist.
[Grundannahme: Solange die ÖR nicht gegen den Vetrag verstoßen, solange ist alles was sie senden legitim. Der Aussage würde ich zwar nicht per se zustimmen, aber für etwas das den Anspruch hat wissenschaftlich zu sein führt da wohl kein Weg drum rum.]

Du wirst also realtiv viel aus dem Bereich Jura rausholen müssen befürchte ich.

Wichtige Frage wäre nur:
Was genau studierst du? [Je nachdem sind ja die Anforderungen an eine Arbeit auch immer etwas anders.][/QUOTE]

Danke schonmal für eure Antworten!

Habe ganz vergessen zu erwähnen: Ich studiere Kommunikationswissenschaft in Bamberg und sollte es vor allem inhaltlich analysieren. Ich könnte aus diesem großen Themenfeld z.B. auch den Streit um die Tagesschau-App nehmen, wie darüber berichtet wurde in der Presse - und das beispielsweise mit einer Inhaltsanalyse vergleichen.

Ich würde aber gerne einen „Schritt weiter gehen“ und eine etwas „gewagtere“ Bachelor-Arbeit schreiben - eben darüber, ob der die Art und Weise der Kritik der Presse am öffentlich-rechtlichem Rundfunk (sei es der Beitrag an sich oder bsp. der Bildungsauftrag) ausgewogen und gut genug oder schlecht ist - und ob gegebenfalls irgendwelche politischen Interessen bei der Berichterstattungs der Presse ggü des ÖR Rundfunks auffallend sind.
Ich denke eine Quellenkritik ist hier aber schonmal ein sehr guter Schritt, vielen Dank für den Hinweis!:smiley:

Allerdings wäge ich ab und zweifle , ob diese Idee von mir gut umsetzbar ist. Umfang der Arbeit sollte bis zu 60 Seiten sein - darüber könnte man ja ganze Bücher schreiben…

Das man im Endeffekt mehr Platz brauchen könnte als einem zur Verfügung steht ist eigentlich immer so.

Allerdings solltest du dir was die BA-Arbeit angeht einige Fragen stellen:
Wer liest die?
Wie oft?
Warum?

Ob du die Arbeit etwas „gewagter“ halten kannst hängt davon ab welche Dozenten die Kontrolllesen.

Im Endeffekt interessiert sich aber kaum jemand für die Arbeit, solange du nicht vorhast die zu veröffentlichen. Im Prinzip beweist du mit einer BA-Arbeit folgendes:
Du hast gelernt wissenschaftlich zu arbeiten und kannst das anhand eines bestimmten Themas ausführlich und selbstständig beweisen.

Natürlich kannst du von dem Standardschema abweichen. Aber ob sich das wirklich positiv auf deine Note auswirkt hängt von deinen Dozenten ab.

Allerdings:

Die Funktion und Leistung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Presse

Wenn ich mir diesen Titel durchlese, dann glaube ich nicht das dein Ansatz zu gewagt ist. Ich zumindest würde genau das erwarten was du gerade beschreibst.
Wenn du das was du inhaltlich vorträgst nicht kommentierst, dann hast du am Ende eigentlich bis auf das zusammentragen keine Eigenleistung.
(Nur weiß ich nicht genau was bei Kommunikationswissenschaften erwartet wird… klingt für mich als wäre es „Sozialwissenschaften“ auf „Medien eingeschränkt“) [Das ist nicht negativ gemeint, ich versuche nur die Methodik einzuschränken :D]

Die einzige Lösung die ich anzubieten hätte wäre vielleicht für eine Bachelorarbeit etwas viel.

Zunächst mal solltest du herausfinden, welche Zeitungen einen echten Medienjournalisten haben. Und dann könnte man versuchen einige von denen zu interviewen.

Das Interview wird dann nach der Mayring Methode ausgewertet.