Hilfe für Masterarbeit gesucht / Online-Befragung

Liebe Forumsmitglieder,

ich heiße Lea Baumann und studiere an der Universität Hohenheim Kommunikationswissenschaft und Medienforschung im Master. In meiner Masterarbeit untersuche ich die Politik-Berichterstattung in den Medien am Beispiel der AfD und die Meinungen der Bevölkerung dazu.

Ich bin daher auf der Suche nach Teilnehmern, die an meiner Online-Befragung teilnehmen. Das Ganze dauert zwischen 10 und 15 Minuten, ist vollkommen anonym und die Daten werden nur für meine Masterarbeit verwendet. Am Ende des Fragebogens, können Sie zudem an einem Gewinnspiel teilnehmen.

Sie würden mir für meinen Abschluss an der Universität einen riesigen Gefallen tun!
Hier ist der Link: https://www.soscisurvey.de/lb2016/

Vielen lieben Dank!
Lea Baumann

Habe gerade mal teilgenommen, sehr interessanter Fragebogen. Bin wirklich auf die Ergebnisse gespannt.

Edit: Weißt Du schon, wann Du in etwa mit der Auswertung beginnst?

So hab auch mal mitgemacht.

Ein paar Anmerkungen hät ich aber:

Da die Befragung das extremitäts Problem (bei Auswahl von 1-5 werden die Extreme gemieden und es stellt sich eine Gleichverteilung in der Mitte ein) nicht berücksichtigt, frage ich mich in wie weit die Auswertung überhaupt aussagekräftig sein wird.

Die Einordnung in politisches Spektrum Links, Mitte, Rechts ist anachronistisch, eine Kreisauswahl wäre sinnvoller. Teilt man in dieses Spektrum ein sind die Ergebnisse vorprogrammiert.

Insgesamt wirkt die ganze Befragung in ihrer Methodik und Art selbst tendenziös. Es macht nicht den Anschein ob als ob es um eine offene Meinung geht sondern darum zu schauen ob die Annahmen die der Ersteller getroffen hat zutreffend sind.

Interessante Ansicht. Was meinst Du mit Kreisauswahl?

Das Problem bei der links rechts Aufteilung ist ja folgendes:

Nehmen wir an ich sei für bedingungsloses Grundeinkommen und sagen dies sei eine extrem linke Position. Nehmen wir ferner an ich sei aber auch für (vereinfacht formuliert) „Deutschland den Deutschen“ und sagen dies sei eine extrem rechte Position.

Was wähle ich nun auf diesem Balken, beide Positionen gleichzeitig geht nicht. Ich müßte also priorisieren bzw. abwiegen, was entweder dazu führt das meine Auswahl in der Mitte liegt (wobei wir davon ausgehen das meine Ansichten aber nicht die größte Schnittmenge mit der Mitte haben) oder eben links oder rechts, keine der Einstellungen würde aber für mich zum Großteil zutreffen.

Ein Lösungsansatz könnte wie gesagt eine Kreisförmige Anordnung (oder auch ein Toretendiagramm) sein die einem 3 Achsen bzw. Winkel zur Verfügung stellt, die man je nach Ansicht auffüllt bzw. ihren Winkel verändert. Letzendlich ist die Darstellungsform aber nicht so relevant, Kreisförmig war nur das Erstbeste was mir in den Sinn kam. Wichtig ist die Einteilung in (mindestens) 3 unabhängige Achsen oder „Regler“.

Hoffe es is so in etwa klar geworden wie ich das meine. :smiley:

Nachtrag:

Man könnte das ganze einen „Schnittmengen“ Regler oder Diagramm nennen. Wir haben die 3 Richtungen und ich stelle per Regler jeweils unabhängig ein wieviel Schnittmenge ich für mich bei den 3 Strömungen sehe.

Nachtrag 2:

Mir ging es um die Art der Darstellung bzw. Auswahl, diese fördert bestimmte Ergebnisse und spiegelt die tatsächliche Meinung der Leute sehr schlecht wieder. Ich hab mich da vielleicht im ersten Post etwas missverständlich ausgedrückt, wobei man natürlich auch immer darüber diskutieren sollte ob eine links, mitte, rechts Einteilung überhaupt jemals sinnvoll war/ist.

Ich glaube, so grob verstehe ich was Du meinst und würde Dir tendenziell auch zustimmen. Zwar fand ich insgesamt eher wenige Punkte, die auswahltechnisch so knifflig waren wie in Deinem Beispiel, aber mit der von Dir vorgeschlagenen Fragetechnik würde man genauere Ergebnisse bekommen, das sehe ich auch so. Macht dem Ersteller allerdings auch mehr Arbeit und ich wüsste spontan nicht einmal, ob es - im Gegensatz zu dieser Art der Poll-Umfrage - auch kostenlose Tools dafür gibt. Das ist natürlich eine rein technische Sache, die eigentlich bei einer Meinungserhebung keine Rolle spielen sollte, klar, aber vielleicht auch zu bedenken.

Das Problem ist, das der Großteil aller Befragungen genau so gestrickt sind, seien sie nun von Forsa oder sonst wem. Die Problematiken die sich bei Befragungen dieser Art (z.B. extrimitäts Problem) ergeben sind wissenschaftlich auch hinlänglich bekannt.

Was uns zu dem Ergebnis führt das quasi alle Ergebnisse die wir so vorgesetzt bekommen, seien sie nun aus einer Masterarbeit oder von Forsa und quasi alle daraus resultierenden Maßnahmen/gezogenen Schlüsse immer an der Realität vorbei zielen.

Es ist natürlich ebenso klar das sich mittels Befragungen nie ein exaktes Bild abgeben lässt, darum geht es mir nicht. Mir geht es darum das man es wesentlich besser machen kann und das auch ohne größeren Aufwand zu betreiben. Die Mechanismen sind bekannt man muss sie nur berücksichtigen.

Naja, wie dem auch sei, haben wir eben wieder einen Master mehr der seine Arbeit aufgrund unausgegorener Fragetechnik schreibt, später zur ARD geht, eine Talkshow bekommt, dort Ergebnisse einer Forsa-Umfrage zum besten gibt welche aussagen das die meißten Deutschen sich politisch eher links einordnen würden und das er nicht verstehen könne warum die AfD soviel zuspruch erhält und dann denn Ministerpräsidenten von NRW fragen wird wie man die AfD entzaubern könne, oder irgendwie so ähnlich…

Nachtrag: Von wegen “Technik…bedenken” usw. Es geht hier um ne Master Arbeit Medien bzw. um jemanden der später vermutlich mal was zu sagen/entscheiden haben wird bzw. jemand dem Gehör geschenkt werden wird und da soll man mal fünfe grade sein lassen und es nicht so genaunehmen? Ähm, nö, seh ich anders, aber da sist auch eher ein generelles Problem an dem noch nen ganzer Rattenschwanz dranhängt, der mit dem Bildungssystem zu tun hat und vielen anderen Faktoren.

Ich meine auch, die eindimensionale Links-Rechts-Skala zur Darstellung der politischen Position ist wenig aussagekräftig. Wenig aussagekräftig war das schon immer, aber ganz besonders seit mehr als drei Parteien in den Parlamenten sitzen.

Ich würde diese traditionell gemeinte Links-Rechts-Skala ersetzen durch eine, die die beiden traditionell gemeinten Extreme beim Namen nennt: „Arbeitende sollen mehr Geld bekommen“ versus „Millionäre sollen weniger bekommen“. So ungefähr.

Zur Präzisierung könnte man weitere Skalen anbieten, damit die politische Position in einem 2- oder 3-dimensionalen Gitter ersichtlich wird. Allerdings werden die entsprechenden Eigenschaften anderswo in dieser Umfrage bereits abgefragt: Eigenschaften wie religiös, ausländerfreundlich etc. Also: In der Summe wird die politische Position ohnehin ersichtlich.

Daher würde es reichen, die Links-Rechts-Skala im traditionellen Sinn genauer zu benennen („Arbeiter versus Millionäre“), und außerdem den Schieberegler durch die üblichen fünf Knöpfe zu ersetzen. Wenn die höhere Schärfe des Schiebereglers einen akademischen Nutzen hätte, könnte man konsequenterweise sämtliche Fünf-Knopf-Fragen durch Schieberegler ersetzen. Ich halte den Schieberegler eher für eine Spielerei, zumal hier – unpäziserweise – die beiden Extremitäten nicht klar benannt sind: Was bedeutet 100% links? Mao oder eher Wagenknecht? Was bedeutet 100% rechts? Hitler oder Gauland?

Falls die Links-Rechts-Skala als Plausibilitäts-Prüfung dienen soll hinsichtlich der anderen Antworten, hilft sie auch da kaum, weil sie eben wenig aussagekräftig ist. (Wie eine Plausibilitäts-Prüfung erscheint auch die Frage, ob man die journalistische Arbeit der Medien für „angemessen“ hält. Das wird ja in der Summe wiederholt beantwortet durch die Detailfragen danach.)

Eine andere Frage war ebenfalls schwer zu beantworten; sie lautete ungefähr so: „Was meinen Sie, bekommen Sie durch die Medien ein vollständiges Bild der Zustände in der Welt?“ Da wusste ich nicht, welchen der fünf Knöpfe ich drücken soll, weil auf Vollständigkeit nur Ja oder Nein zutreffen kann; ein „bisschen“ Vollständigkeit gibt es nicht. Ich würde die Eigenschaft „Vollständigkeit“ selbst in die Skala einbauen: „Was meinen Sie, wie umfassend werden Sie durch die Medien informiert über die Zustände in der Welt?“ Dazu eine Skala von „überhaupt nicht“ bis „vollständig“. Oder realistischer: „Kaum“ bis „umfangreich“.

Aber das sind nur kosmetische Kleinigkeiten. Gute Arbeit! Gratulation :slight_smile:

Joa, die Einteilung ist so jedenfalls stark veraltet:
[SPOILER]
//youtu.be/rzcvwGG2Q5Q
[/SPOILER]

[QUOTE=Quck;472837]…“Was meinen Sie, wie umfassend werden Sie durch die Medien informiert über die Zustände in der Welt?” …
[/QUOTE]

Kleine Anmerkung dazu:

Diese Frage wäre ein typisches Negativbeispiel da sie implizit und subjektiv ist, aber wie erwähnt sind in den meißten Fällen Fragen leider eben genau so gestellt.

Richtiger wäre die Frage so: Wie werden sie durch die Medien informiert? (Wobei hier, wenn man es ganz ganz genau nehmen würde, vorher noch zu klären wäre ob der Probant überhaupt der Meinung ist “informiert” zu werden.)
Antwortskala: von kaum über ausreichend bis umfassend.

[QUOTE=Polarstorm;472839]Diese Frage wäre ein typisches Negativbeispiel das sie implizit und subjektiv ist, […]

Richtiger wäre die Frage so: Wie werden die durch die Medien informiert?[/QUOTE]

Ja, da stimme ich Dir zu.

Hei an alle,

hier wird ja fleißig diskutiert. Ich versuch mal zu antworten so weit das geht, ohne die Studie zu beeinflussen.

@RaoulDuke: Ich gehe davon aus, dass die Umfrage nun erstmal ein Monat online sein wird, damit ich genug Teilnehmer bekomme. Da ich sehr viele Variablen abfrage, brauche ich auch entsprechend viele Fälle, damit meine statistischen Rechenmodelle nicht „kollabieren“, wie man sagt. Daher darf die Umfrage auch gerne weitergeleitet werden :wink: Auswertung mache ich wahrscheinlich also im Oktober.

@Polarstorm: Jep, die Tendenz zu Mitte gibt es immer. Ich hoffe aber, dass die Leute auch extremere Postionen angeben, wenn sie der Meinung sind, da sie die Umfrage ja vollkommen anonym daheim ausfüllen. Die Einstufung auf dem politischen Spektrum werde ich nicht einteilen sondern als Kontinuum verwenden. Zudem ist die Studie teils deduktiv teils induktiv. Das heißt ich habe die Konstrukte, die ich messe von der Theorie abgeleitet und mit offiziellen Skalen gemessen. Allerdings habe ich keine Hypothesen gebildet, da es zur AfD-Berichterstattung zu wenig Forschung gibt, als dass man Hypothesen bilden könnte. Daher wird die Auswertung so aussehen, dass ich nach sinnvollen Zusammenhängen suchen werde, die mit meiner Forschungsfrage zu tun haben.
Zur mehrdimensionalen Zustimmung und nicht-Zustimmung kann ich sagen, dass die Aussagen ja nicht für sich allein betrachtet werden, die werden ja entsprechend verrechnet. Und dadurch ergibt sich dann wieder ein „individueller“ Wert pro Fall.

@Quck: Ja ich stimme zu, theoretisch könnte man alles mit Schieberegler messen, um präzisere Antworten zu erhalten. Allerdings hat sich die 5-Punkt-Likert-Skalierung bei Skalen bewährt. Und da die Items miteinander verrechnet werden, entstehen dann ja auch alle Nachkommastellen, die es gibt. Beim politischen Spektrum habe ich einen Schieberegler verwendet, weil dieses Item nicht verrechnet wird. Allerdings glaube ich auch nicht, dass das allein so viel Einfluss haben wird. Und da ich doch noch ein paar mehr Punkte zur politischen Einstellung abfrage, glaube ich, dass es am Ende die Kombination macht.

Zur Journalismus Skala kann ich sagen, dass die normalerweise so verwendet wird, dass man in die Aussagen ein bestimmtes Beispiel einfügt und sich darauf bezieht. Da ich aber die allgemeine Einstellung zum Journalismus messen wollte, habe ich die Aussagen entsprechend allgemein umformuliert. Das birgt natürlich die Gefahr, dass es schwerer zu beantworten ist.
Und die Formulierung des zitierten Items ist anders und dadurch nicht suggestiv :wink:

Viele Grüße
Lea

Hmmm, ich finde es „bedenklich“ das du in deiner Antwort Begriffe wie „hoffe“ und „glaube“ mehrfach verwendest…

Und zum Thema „sinnvolle Zusammenhänge“ kommt mir unweigerlich der Satz „Trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.“ in den Sinn.

Wie dem auch sei, danke für deine Antwort. Ich werd dann ja irgendwann die Auswertung sehen und dann sprechen wir vielleicht noch mal über die Angelegenheit. :slight_smile:

[post=472915]@Lea.B[/post]

Hallo Lea,

beim Lesen deiner Ansätze zur Auswertung sind mir einige Dinge aufgefallen, die ich im Rahmen meiner Statistikausbildung vielleicht anders gelernt habe und gerne ansprechen würde. Bitte betrachte meine Punkte nicht als vernichtende Kritik, sondern als Hinweise, wo du vielleicht noch einmal genauer hinschauen könntest, um dir deiner Sache noch sicherer zu sein.

Da ich sehr viele Variablen abfrage, brauche ich auch entsprechend viele Fälle, damit meine statistischen Rechenmodelle nicht „kollabieren“, wie man sagt.

Was verstehst du unter „statistischen Rechenmodellen“? Sprichst du von Signifikanztests zur Prüfung von Unterschieden in Mittelwert und Streuung? Außerdem frage ich mich, was „kollabieren“ in diesem Zusammenhang bedeuten soll.
Dass aus einer großen Zahl an „Fällen“ bzw. präziser einem großen Stichprobenumfang nicht automatisch Repräsentativität für die Allgemeinheit folgt, ist dir hoffentlich bewusst und wird in der Arbeit auch umfangreich diskutiert, oder? Schließlich erhebst du nur Daten für eine stark vorgefilterte Gruppe, Rückschlüsse auf die Allgemeinheit sind aufgrund fehlender Kenntnisse über die Zusammensetzung deiner Stichprobe quasi unmöglich.

Die Einstufung auf dem politischen Spektrum werde ich nicht einteilen sondern als Kontinuum verwenden.

Ganz so einfach ist das nicht, denn deine Daten sind formal ordinalskaliert.

Ein weiteres Problem ist, dass du an keiner Stelle genau festlegst, was du unter „links“ oder „rechts“ verstehst. Definiert die Partei „DIE LINKE“ das Ende des linken Spektrums? Oder geht es generell um linke Werte? Oder muss man Molotow-Cocktails gegen Polizisten werfen, um sich ganz links einordnen zu dürfen? Selbiges gilt natürlich auch für rechts: Definiert die CDU das Ende der Skala, oder doch die NSDAP?

Folglich wird jede Person die eigene Definition als Maßstab anlegen, du bekommst also Zahlen, die noch nicht einmal untereinander vergleichbar sind, weil sie mit Hilfe unterschiedlicher Maßstäbe aufgenommen worden sind, deren Zusammenhänge du nicht kennst.

Daher wird die Auswertung so aussehen, dass ich nach sinnvollen Zusammenhängen suchen werde, die mit meiner Forschungsfrage zu tun haben.

Wahrscheinlich wirst du genau jene Zusammenhänge finden, die du implizit durch dein Fragebogendesign bereits suggerierst.

Und da die Items miteinander verrechnet werden, entstehen dann ja auch alle Nachkommastellen, die es gibt.

Du erhebst ordinalskalierte Daten, sprich, es gibt eine Menge an Kategorien mit geordneter Wertigkeit, echte Abstände zwischen den Elementen existieren nicht, sondern wurden von dir willkürlich auf den Wert „1“ gesetzt. Wie lässt sich eine politische Distanz von 2 Einheiten denn verstehen? Wie ist eine „Links-Rechts-Spektrum-Einheit“ definiert? Besteht tatsächlich ein linearer Zusammenhang zwischen der „Links-Rechts-Spektrum-Einheit“ und einer tatsächlichen Merkmalsausprägung? Da dies ungeklärt ist und kaum sinnvoll quantifiziert werden kann, wären Median und Quartile die ehrlicheren Größen zur Charakterisierung der Stichproben. Hier fließt nur das ein, was tatsächlich gegeben ist: Die relative Wertigkeit zueinander.

Es ist zwar erschreckend verbreitet die Werkzeuge für metrische Daten (Varianz, arithmetisches Mittel, die dazugehörigen Signifikanztests) auch auf ordinalskalierte Daten anzuwenden, formal korrekt und mathematisch abgesichert ist das jedoch nicht und Gegenstand hitziger Debatten. Solche und ähnliche Ungenauigkeiten führen dann zum Beispiel auf dem Gebiet der Psychologie zu großen Problemen:

http://www.nature.com/news/over-half-of-psychology-studies-fail-reproducibility-test-1.18248

http://www.nature.com/news/replication-studies-bad-copy-1.10634

Da ich aber die allgemeine Einstellung zum Journalismus messen wollte, habe ich die Aussagen entsprechend allgemein umformuliert.

Sei hier strenger bezüglich der Formulierung: Du führst keine replizierbare Messung metrischer Daten durch, sondern die Teilnehmer antworten passend zur ihrer jeweils sehr subjektiven Interpretation deiner Fragen. Auch das gleiche Individuum wird bei einem zweiten Versuch wohl nicht exakt gleich antworten. Sei (selbst-)kritischer! Einer meiner Professoren (naturwissenschaftliches Studium) sagte einmal, dass es der beste Ansatz sei, die eigene Hypothese widerlegen zu wollen - so schwer es auch fällt. Man darf nicht in die Falle geraten statistische Zahlenspiele zu betreiben, bis irgendetwas Schönes oder Signifikantes herauskommt.

Ich hoffe, dass meine Hinweise hilfreich sind und wünsche dir noch viel Erfolg und Spaß mit deinem Projekt!

@Pixie

Hei,

ich hab vor eine multiple bzw. hierarchische Regression zu rechnen und einfach mal alle Prädiktoren einzuwerfen, um erste Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zu erhalten. Danach mach ich eine Auswertung von einzelnen Teilaspekten, Moderation, Mediation, etc. je nach Zusammenhang. Bei einer multiplen Regression gilt als Faustregel: mindestens 10 Fälle pro Prädiktor. Und ich hab eine ganze Menge Prädiktoren.

Ich weiß, dass Stichprobengröße nicht gleich Repräsentativität bedeutet. Für welche Gruppe ich am Ende eine Aussage treffen kann, wird sich durch die Zusammensetzung der Stichprobe zeigen. Obwohl ich bestimmt eine ausgewogene Mischung an Teilnehmern zusammenbekomme, da ich den Fragebogen in diversen und unterschiedlichen online Foren verbreitet habe. Aber ja, dadurch erreicht man wiederum nur die im Internet aktive Gruppe und nicht die, die offline sind. Ich kenne die Probleme des Samplings. Ich hab aber leider nicht die Mittel, um jeder Person in Deutschland die gleiche Wahrscheinlichkeit zu verschaffen :wink:

Streng genommen ist die politische Einstellung ordinal. Ich verwende die Variable quasi-metrisch, weil es letztendlich nur auf die Tendenz ankommt und nicht auf die konkrete Identifikation mit irgendwelchen Parteien. Zudem ist diese Variable ja nur eine von vielen, die in die Regression kommen. Zur politischen Einstellung habe ich noch andere Sachen abgefragt.

Wie gesagt, ich habe keine Hypothesen, da es zu diesem Feld noch nicht genug Forschung gibt. Daher nur eine Forschungsfrage. Und die Regression wird zeigen, ob entsprechende uVs Einfluss auf die aV haben. Wie bei jeder Auswertung kann das Ergebnis auch sein, dass kein Zusammenhang besteht. Das wird sich ja dann zeigen.

Die Verrechnung der Items bezieht sich auf die Skalen, die ich abfrage, und die sind alle metrisch skaliert.

Die Interpretation von Fragen und Aussagen ist ein grundsätzliches Problem der Sozialwissenschaften, da wir nur mittelbar über die Sprache messen können. Es gibt keine absoluten Werte wie in der Naturwissenschaft. Daher arbeitet man mit Skalen und der Bildung von Indizes um dem „wahren“ Wert so nah wie möglich zu kommen. Reliabilität und Validität werden natürlich überprüft. Und dann besteht immer noch die Möglichkeit einzelne Items auszuschließen, sollte eins kollektiv „falsch“ verstanden worden sein.

Es gibt vieles zu beachten und vieles im Diskussionsteil am Ende anzumerken und zu hinterfragen.
Hab insgesamt 70 Seiten Platz. Denke das sollte reichen :smiley:

In welchem Jahr wirst Du die Ergebnisse bekanntgeben?

[QUOTE=Lea.B;472915]
@Quck: Ja ich stimme zu, theoretisch könnte man alles mit Schieberegler messen, um präzisere Antworten zu erhalten. Allerdings hat sich die 5-Punkt-Likert-Skalierung bei Skalen bewährt.[/QUOTE]

Alle Antworten mit Schiebereglern zu versehen – das habe ich nicht als Verbesserung gemeint, sondern als ein [I]noch schlechteres[/I] Beispiel. Ich schrieb, dass ich den Schieberegler für eine Spielerei halte. Deshalb habe ich vorgeschlagen, auch die Frage bezüglich der politischen “Links-Rechts”-Position mit einer 5-Punkt-Antwort zu versehen. Da Dich – wie Du gerade schriebst – tatsächlich nur die Tendenz interessiert, hätte ich das etwas nebulöse Schiebespektrum ersetzt durch die 5 Punkte “Extrem links” - “Links” - “Mitte” - “Rechts” - “Extrem rechts” – gekoppelt mit der Frage [I]“Zu welcher Position [U]tendieren[/U] Sie?”[/I]. Feinere Abstufungen wirst Du auch mit dem Schieberegler-Ergebnis [I]nicht[/I] erhalten, meine ich, eher schlechtere, weil die Schiebereglerskala keinerlei Orientierungspunkte aufreiht.

Sie meinte “Auswertung mache ich wahrscheinlich also im Oktober.” - ich würde mal schätzen (hoffen), dann kriegen wir auch bald die Ergebnisse

Vielen lieben Dank an alle, die mitgemacht haben!
Habe nun schon die Hälfte der Teilnehmerzahl, die ich am Ende benötige, erreicht.
Vielleicht hat noch jemand Lust mitzumachen? Das wäre spitze!

Haste vllt schon gemacht, aber hau doch mal alle deine vorherigen Profs an, dass die in den Seminaren, Vorlesungen deine Umfrage publik machen, falls es bei euch eh kein Studi-Netzwerk gibt, wo man Umfragen veröffentlichen kann. So hab ich das zumindest gehandhabt.

Kurzer Hinweis: Der Fragebogen ist noch bis 2.10. online.