Wenn ich mir den Plot dieses “packenden Event-Zweiteilers und ergreifenden Dramas über die Machtlosigkeit der politischen Parteien.” so durchlese, dann ist das ein einfaches Remake der Wirklichkeit mit dem üblichens Schuss Schmalz für Omma.
Wir haben in Deutschland bereits diese Zweiteilung, wir haben eine erstarkte Rechte, eine ebenso wachsende Linke ud in der Mitte Brandstifter wie G.W. der die soziale Dynamitstange noch kräftig befeuert. Das ein Bundesland aus dem Bundesdeutschen Ländergefüge ausscheiden will, das ist auch nichts neues mehr. Bayern hatte die Bestrebungen - noch in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung - aus dem horizontalen Finanzausgleich Deutschlands auszusteigen, da die Lederhosen - nach ihrem Verständnis - nur reinbuttern und nix erhalten.
Diese Stammtischpropaganda war ziemlich schnell vom Tisch (aber nicht so schnell, als das der Berliner Reichen-Bezirk Zehlendorf nicht ins gleiche Horn stoßen konnte, und Bestrebungen hatte, sich zu einer kreisfreien Stadt erklären zu wollen, aus eben gleichen Gründen).
Nein wirklich, was bitte will mir dieser “packende Eventzweiteiler” zeigen? Das in Deutschland wirklich Zustände wie in Weimar herrschen? Das die Parteien sich vom Volk abwenden und Gräben zwischen Armen und Reichen ziehen, die mehr als ausreichend sind, Öl auf die Feuer demagogischer Brunnenvergifter zu giessen? Das der Verfassungsschutz zu einem aktiven Instrument wird, die politische Linke unterstützt um die Rechten zu schwächen, indem sie Lenin in das zaristische Deutschland einschmuggeln und so eine - erhoffte - einfach zu beherrschende Gegenrevolution zu schaffen? (Ups,… das war ja 1917, als die oberste deutsche Heeresleitung Lenin als Agent provocateur einsetzte).
Nachdem, was ich da lese, muss ich feststellen, das dieser “packende Eventzweiteiler” genauso ein Sturm im Wasserglas sein wird wie die “packenden Katatstrophenthriller”, (Tornados in Berlin, Vulkane in der Eifel, etc.) die Deutschland in das gleiche cineastische Wertegefüge zu rücken versuchen, wie “The Day after tomorrow” etc.
Filme, die wirklich aufzeigten, was Phase ist, wie z.B. das deutsche Remake zu “Die Welle” von Dennis Gansel (2008) oder Oliver Hirschbiegels “Das Experiment” (2001), in denen mit sehr einfachen Mitteln die Manipulation des Einzelnen oder ganzer Gruppen durch simple Mechanismen aufgezeigt wurde und im Zuschauer ein fast beklemmendes Gefühl verursachten werden weniger gepusht, als solche “packenden Eventzweiteiler”, obwohl diese sogar Lösungen und Verhaltensmaßnahmen gegen solche Agitation aufzeigen.
Ich werde mir diesen Fim ansehen, aber ich fürchte, das ich nachher feststellen muss, das dieses “Werk” mal wieder nur das übliche “Hachgottchen nee, wie isses doch schlimm” beim Publikum auslösen wird, anstatt klare Position zu beziehen und darzulegen, das das eigentliche Problem bei der Passivität der Massen, bei der “Duldungsstarre” des Wählers liegt, der einfach denen nachrennt, die in semantisch einfachen Sätzen polemisieren, anstatt das Kleinhirn vor dem “kreuzeln” wieder einzuschalten.
Und wie Einstein schon sagte:
“Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen.”