Government Shutdown

[QUOTE=Scheol;327526]
dann sieht man, was man von der Konkurrenzidee des Wirtschaftsliberalismus zu halten hat.
[/QUOTE]

nicht Liberalismus, sonder Libertarismus. MrTony ist ein Libertärer

Aber eigentlich soll es hier nicht um die Gesundheitsreform gehen, sondern um den shut down und das viel schlimmere erreichen der Schuldenobergrenze am 17.

einerseits macht mir das angst, andererseits bin ich neugierig und würde das schon gerne sehen.

Besonders die Chinesische Staatsbank hat gerade angst das ihre amerikanischen Staatsanleihen demnächst auf Altpapier kommen

[QUOTE=Icetwo;327550]nicht Liberalismus, sonder Libertarismus. MrTony ist ein Libertärer[/QUOTE]

Wirtschafts- oder Handelsliberalismus sind der sogenannte “Freihandel”, der als Ideologie verfolgt alle Staaten aufzulösen und die Welt mit einer Einheitswährung dem Markt zu überlassen, der alles regelt und unheimlich sozial ist.
Das trifft es meiner Meinung nach ganz gut.

[QUOTE=Icetwo;327550]Besonders die Chinesische Staatsbank hat gerade angst das ihre amerikanischen Staatsanleihen demnächst auf Altpapier kommen[/QUOTE]

Ich habe da mal eine schöne Verschwörungstheorie direkt aus meinem Kopf:

Die Amis sind immer noch nach Ende des Kalten Krieges dabei Containment-Politik zu betreiben.
Sie begehen gerade wirtschaftlichen Selbstmord um das “kommunistische” China mit in die Hölle zu nehmen.
Märtyrer, wie sie sich Truman nur wünschen konnte. :ugly:mrgreen:

Ich frag mich was die Republikaner, insbesondere die Tea Party sich davon versprechen. Das kann nur noch ideologisch sein. Die US-Amerikaner sehen doch, dass es die Republikaner sind, die das Land erpressen und nicht Obama, den sie ja immerhin gewählt haben, damit er die Obamacarepolitik weiterbetreibt.

Sowieso, ich kann es im Allgemeinen nicht nachvollziehen. Sehen die Amerikaner die Vorteile eines Öffentlichen Gesundheitssektors in Europa (insbesondere in Skandinavien) nicht? Es ist ja nicht so das Schweden ein sozialistisches Musterland wäre.

Jedesmal wenn ich im Internet so ne Geschichte von einem lese wie er wegen irgendwas nicht zum Arzt ging und nachher ne Blutvergiftung hatte nur weil er sich keine Versicherung leisten konnte. Als Europäer kann ich mich nicht entscheiden ob ich lachen oder aus Mitleid weinen soll.

[QUOTE=Nakkinak;327552]ch frag mich was die Republikaner, insbesondere die Tea Party sich davon versprechen.[/QUOTE]

Das sind Ideologen. Man darf nicht vergessen, dass die USA historisch nach dem 2. Weltkrieg ihre Rolle als Weltpolizei wie eine Bürde selbsternannt aufgenommen haben. (Korea-Krieg)

Alles was irgendwie nach Sozialismus riecht ist dort verpöhnt, weswegen es auch keine linke Strömung in der Politik gibt.
Zudem der Kreationismus, der definitiv seinen Einfluss hat und der Patriotismus. Und “from rags to riches” ist immer noch aktuell.

Auf der anderen Seite muss man mal sehen, dass die dennoch nicht ganz blöde sind. Die wissen sehr genau, dass sie gerade auf der Titanic sind. Der Dollar ist wertlos, die Kopplung ans Öl ist alles was ihn am Leben hält, neben der Rüstung.
Die reaktionären Kriege nach dem 9/11 und der Ressourcen-Krieg kam teurer als geplant. Zudem noch China, die den Binnenmarkt massiv angreifen und auch noch eng mit dem Dollar verknüpft sind.

Ich halte das schon für möglich, dass da eventuell in Zukunft ein Währungs-Reset geplant ist, um sich von der Zwangsheirat mit China lösen zu können. Das darf natürlich nicht wie eine Verordnung von oben aussehen. Sicher ist das nur eine vage Spekulation, aber für möglich halte ich es.

Man darf auch nicht vergessen, dass Europa verdammt stark ist, was den Amis trotz aller Wirtschaftsverträgen schwer zu schaffen macht, da sie viel importieren.
Wenn die ewig so weiter machen, dann sind sie bald ein Entwicklungsland. Die brauchen definitiv eine Exit-Strategie als Schadenbegrenzung.

Falls das tatsächlich nur Getrolle ist, das einen zu einer 21-stündigen Rede veranlässt, dann kann man nur noch Wahnsinn attestieren. Denn wenn in diesem Land, mit einer hochbewaffneten Bevölkerung mal der Saft abgedreht wird, dann kracht es dort richtig.

Es ist spannend, ja. Aber man darf nicht vergessen, dass Europa da nicht unberührt dran vorbeigeht. Besonders wirtschaftlich wird ein zusammengebrochenes Nord-Amerika harte Konsequenzen haben.

[QUOTE=Scheol;327551]Wirtschafts- oder Handelsliberalismus sind der sogenannte “Freihandel”, der als Ideologie verfolgt alle Staaten aufzulösen und die Welt mit einer Einheitswährung dem Markt zu überlassen, der alles regelt und unheimlich sozial ist.
Das trifft es meiner Meinung nach ganz gut.[/QUOTE]

Ne. Der Wirtschaftsliberalismus gründet sich auf punkte die zum beispiel in deutschland allesamt erfüllt werden.

Vertragsfreiheit (ist seit 1886 im BGB umgesetzt)
Gewerbefreiheit (Art 12 Grundgesetz)
Konsumentenfreiheit: Hier gibt es nur Einschränkungen bei Drogen und Waffen
Berufsfreiheit >ebenfalls Artikel12 des Grundgesetzes
Freihandel (gibt es innerhalb der EU)
Recht auf Eigentum (das ist der einzige Punkt wo man hier in Deutschland noch liberaler werden könnte denn hier wird Eigentum nur gewährleistet, und es muss gleichzeitig dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Obwohl ist die bisherige regelung auch schon für Ziemlich Liberal halte.)

Die Libertären dagegen wollen einen Minimalstaat, der nur darauf zu achten hat, das Schadensersatz geleistet wird wenn jemand Schäden verursacht hat.
Sie wollen zum Beispiel absolute Vertragsfreiheit. Das wäre es dann mit Nichtigkeit wegen Sittenwidrigkeit.

Ich finde das ist ein ganz schön großer unterschied

[QUOTE=Scheol;327553] Der Dollar ist wertlos[/QUOTE]
Das ist unfair. Man hätte der FED sagen müssen, das man nicht ewig Geld drucken kann ohne INFLATION. Merkwürdiger weise scheint Geld immer die Lösung für die Amerikaner zu sein, während hier in Europa sehr viel mit diesen Dings ähm…
Gesetzen gearbeitet wird.

Gesetze sind allerdings auch kein Heilmittel, wie in Ungarn wo man Obdachlosigkeit verbieten will.

[post=327556]@Icetwo[/post]

Nee. Handelsliberalismus stützt sich auf das Instrument, bzw. Ideologie, des Freihandels.
Keine Zölle, Protektionismus ist der Teufel und generell wird der Markt alles regeln.
Mag zwar sein, dass man in Deutschland das nochmal unterscheiden will, aber global gesehen und besonders aus Sicht der USA ist das ein und dieselbe Suppe.

Wir haben in Deutschland “Soziale Marktwirtschaft” und alle handelsliberale Organisationen versuchen den kontinuierlich abzubauen und die Macht der Politik auszuhöhlen. Das nennt man Lobbyismus.

Wovon die Politiker hier sprechen interessiert doch bei der INSM niemand. Die haben da eigene Konzepte.

[QUOTE=Icetwo;327556]Gesetze sind allerdings auch kein Heilmittel, wie in Ungarn wo man Obdachlosigkeit verbieten will.[/QUOTE]

Natürlich nicht. Das sorgt eher für eine Kriminalisierung der Obdachlosen die ja nichts anderes tun können als obdachlos sein.

Ich rede von staatlichen Monopolen wie Trinkwasser oder geteilte Märkte wie die Krankenkassen.
Es ist schon ganz gut, dass der Staat Angebote macht und die Preise niedrig hält.

Bei einer privaten zahlt man als Nichtbeamter für die volle Leistung ungefähr 600€.
Als Selbstversicherer mit Basistarif bei den Gesetzlichen ungefähr 180€.
Lässt man da jetzt private, gewinnorientierte Unternehmen drauf los, dann steigen die Preise ohne Ende.
Von wegen Konkurrenz- und Preiskampf.
Kenne kein Beispiel, wo das funktioniert hätte.

Selbst im Telekommunikationsmarkt, der immer als Speerspitze für gelungene Privatisierung genannt wird, musste die EU mit Gesetze kommen, damit in Deutschland die Preise gesenkt werden. (Hauptthema war Roaming)
Und so was wie ein Datenvolumen für mobile Internetflatrates…darüber lacht man in anderen Ländern.

Die Preise in Deutschland sind vergleichsweise hoch. Blühende Landschaften sehen anders aus.
Sicher hatte es die Telekom, als sie noch Hegemon waren, nicht besser gemacht.
Aber den totalen Benefit sehe ich im internationalen Vergleich einfach nicht.

Wenn sogar Warren Buffet sich darüber beklagt in einem Land zu leben wo die Steuern für Reiche viel zu niedrig sind, sollte man langsam vielleicht ennet dem Deich zur Vernunft kommen.

Mit den Milliarden, mit denen den Zockern und Spekulanten in den letzten Jahren das Thanksgiving versüsst wurde, könnte man Obamacare vermutlich etwa bis 2089 vollfinanzieren.

Ronald Reagan wäre wohl doch besser Schauspieler geblieben, dann hätte er den Text wenigstens selber abgelesen, statt sich alles Einflüstern zu lassen…

Machen die Mainstream-Sender, so ganz gegen ihre Natur, die Titanic-Kapelle? Soll keine Panik auf dem sinkenden Schiff ausbrechen?

Börsenchecker, Dirk Müller, wirft den Amerikanischen und Deutschen Medien vor, die derzeitige Regierungskrise in den USA zu bagatellisieren, bzw. über Volkes Aufstand nicht gebührend zu informieren.
Tatsächlich wird, soweit ich das beurteilen kann, gar nicht über die (anscheinend stattfindenen) Bürgerproteste berichtet.


Obwohl es doch vor fünf Monaten die selben westlichen Medien waren, die ihren Kollegen in der Türkei vorwarfen, Pinguin-Dokus zu senden, während der protestierende Pöbel von Erdogans Polizistenarmee platt gemacht wurde.

Wie soll man sich die Pleite der größten Volkswirtschaft, um nicht zu sagen des größten und bestbewaffneten Schurkenstaates der Welt bloß vorstellen? Werden die Amis die Hosentaschen nach außen Krempeln und mit den Achseln zucken bei ca. 17.000 Mrd. $ Auslands- und Inlandsschulden?
Diese Krise hat doch eindeutig was von einer Erpressung. So rücksichtslos kann doch keine seriöse Weltmacht sein wegen den paar fehlenden Peanuts für die Krankenversicherung von 40 Mio. US-Bürger, die Weltwirtschaft ins Chaos zu stürzen.

Es geht nicht um die Krankenversicherungen, aber die Republikaner haben jetzt auch das Problem das sie nicht einfach zustimmen können. Also wird das nicht passieren.

Willkommen bei Cultural Studies for Runaways!

[QUOTE=Mannbärschwein;327634]Werden die Amis die Hosentaschen nach außen Krempeln.[/QUOTE]

[I][B]-> Hoover flags[/B][/I]

Nach außen gekrempelte Hosentaschen, um zu beweisen, dass beim armen Schwein nichts zu holen ist, werden in der US-amerikanischen Volksetymologie “hoover flags” genannnt, in Anlehnung an die Präsidentschaft Herbert Hoovers, dessen zurückhaltende Ausgabepolitik die Große Depression erst richtig befeuerte und Millionen Amerikaner in Armut stürzte.

[QUOTE=MrTony;327509] Da musst du differenzieren. Und das letzte was diese Menschen brauchen ist das ihnen höhere Hürden gesetzt werden um sich selbst zu ernähren ?[/QUOTE]

Differenzieren, oder einfach mal Eins und Eins zusammenzählen. Ohne Obamacare zahlen die US-Amerikaner durchschnittlich 20 Prozent ihres Einkommens für Gesundheitsleistungen, die in Europa von der Kasse übernommen werden. In Deutschland zahlt man etwa 16 Prozent des Bruttolohns für die gesetzliche Krankenversicherung. In UK sogar deutlich weniger.

[QUOTE=Mannbärschwein;327634]

Börsenchecker, Dirk Müller, wirft den Amerikanischen und Deutschen Medien vor, die derzeitige Regierungskrise in den USA zu bagatellisieren, bzw. über Volkes Aufstand nicht gebührend zu informieren.[/QUOTE]

Ich sehe das im Moment so: Die Staatsaufträge fallen für einige zeit weg, das schadet natürlich der amerikanischen Wirtschaft, ist aber jetzt nicht wirklich dramatisch, sonst hätten auch die Börsen schon viel heftiger reagiert. Der shut down ist ja auch nichts außergewöhnliches. Den letzten gab es unter Clinton und der hat 21 Tage gedauert. Unter normalen Umständen würde es dieses mal vermutlich auch nach einigen tagen enden, und in 1-2 Jahren würde niemand mehr darüber reden.

Jetzt hat man allerdings noch ein davon unabhängiges Problem mit dem möglichen Staatsbankrott. In einer Phase wo man aufgrund von Lagerkämpfen keinen Haushalt zustande bekommt soll man jetzt die Schuldengrenze anheben? Das wird nur schwer möglich sein, und das Problem wird ja sowieso nur auf zeit gelöst. Das ist im Moment das wo man sich sorgen machen sollte. allerdings gehen die Medien davon aus, das man sich zusammenraufen wird und das Problem löst. Ich kann mir allerdings vorstellen das die Intelligenz der Republikaner von den Medien unterschätzt wird.

[QUOTE=Greggy;327636]In UK sogar deutlich weniger.[/QUOTE]

Als NHS-Kunde bekommt man auch weniger, zumindest bis zu einem gewissen Krankheitsgrad wird man oft nur kurz untersucht und nach Hause geschickt, wo man Paracetamol, Wasser und Tee zu sich nehmen soll. Alleine einen Termin zu bekommen kann auch schon einen ziemlichen Aufwand bedeuten. Dennoch, wer irgendwelche Probleme hat, überlegt sich nicht erst eine Woche, ob er sich einen Arztbesuch und eventuelle Folgekosten leisten kann etc.
In schwererwiegenden oder akuten Fällen funktioniert die Versorgung in aller Regel besser. Die Ansicht (sofern 1 + 1 = 2 Ansichtssache ist), dass man mit einem solchen Gesundheitssystem unterm Strich immer noch wesentlich besser als unversichert dasteht, hat nichts mit Ideologie zu tun, das Gegenteil zu behaupten schon.

Bei N-TV ist das gerade warten auf den Untergang. Bzw. sie nennen es “Countdown zum Crash”

Dabei soll es noch bis zu zwei zusätzliche Wochen dauern, bis die US-Regierung auch nach außen hin zahlungsunfähig ist.

Lol und was Wunder… Untergangsguru Dirk Müller ist live zugeschaltet. Ich dachte, die Welt wär schon vor 2 Jahren zusammengebrochen? OK, vorher müssen erstmal noch ein paar Bücher und Seminare vertickt werden.

__
ps: merkwürdig, wie kommt es, dass er bei n-tv und bei Lanzundsonstwonoch auftreten darf, wo er doch in seinen YT-Gimmicks am liebsten über die “Mainstreammedien” schwadroniert, die angeblich das vertuschen(*) würden, was [I]er[/I] himself grad total wichtig findet?

  • “Die Bevölkerung lässt sich doch nicht so veräppeln, auch wenn [U]alle[/U] zusammenspielen und versuchen [U]es [/U]zu verhindern”

[post=328177]@Icetwo[/post]

Ich lache mal kurz in die Faust…

Die machen da jetzt schon den Totengräber?
Falls (und ich betone FALLS) da die nächsten Wochen was zusammenbricht, dann ist eine Live-Schalte 'ne echt geschmacklose Sache.
Die machen sich doch gerade das Höschen voll, weil EINMAL was Pseudospannendes -nicht- passiert, aber man kann ja so tun als ob.

[post=328183]@Kiyotake[/post]

Ach, immerhin guckt er drollig.
Für alles weitere ist er nicht zu gebrauchen.
So ein “Experte” um ihn auf den Eckschrank zu setzen, neben dem Steiff.
Allerdings muss man da alle halbe Stunde draufknüppeln, sonst wacht er wieder auf und dann startet das verbuggte Sprachprogramm.

so wie es im Moment aussieht ist der Untergang erst mal vertagt.

Ist ja entzückend, also werden die credit default swamps vorläufig nicht fällig, hamma ja nochmal für drei Monate Glück gehabt. Jetzt ein Tässchen Tee, ein after eight und alles ist blümchen.

der Spiegel hat übrigens über die Situation in Deutschland geschrieben