Google und das Militär

Wie vielleicht einige von Euch bereits gelesen haben, hat Google Boston Dynamics aufgekauft.
Boston D. ist Teil eines DARPA Programms. Sie sind zwar privat, haben dennoch Geld für ihre Forschungen an Militärroboter bekommen, als sie Teil eines Wettbewerbs wurden.

Ziel von Boston Dynamics war es, Kampfroboter für den Krieg zu entwickeln und sie haben Beeindruckendes geleistet!
Jetzt hat Google den ganzen Laden gekauft.

Um für jene, die noch nichts von Boston D. gehört haben einen Einblick in deren Forschungsstand zu geben, verlinke ich hier mal einige Videos:

Cheetah der Roboterhund:

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//youtu.be/chPanW0QWhA
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WildCat:

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//youtu.be/wE3fmFTtP9g
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Atlas (Teil des Wettbewerbs):

[SPOILER]
//youtu.be/SD6Okylclb8
[/SPOILER]

Und hier das krasseste Modell!

Trommelwirbel…Petman:

[SPOILER]
//youtu.be/tFrjrgBV8K0
[/SPOILER]

Ich traue Google kein militärisches Interesse zu.
Genutzt werden kann die Technologie für verschiedene Dinge.
Automatisierte Haushaltshilfen, Delivery Services, LKW-Fahrer und Produktionshelfer. Einfach alles, was zivilen Nutzen bringt.
Das Problem, welches ich hier sehe, ist, dass Google die Forschungsergebnisse mit dem Militär teilen muss.

Alle wirklichen Cracks gehen ob der paradiesischen Arbeitsbedingungen zu Google. Da sitzen die fähigsten und klügsten Leute, mit endlosem Budget.

Die AI ist weit davon entfernt, genügend Lernprogramme und Schnittstellen zu Verfügung zu stellen, um einen authentischen Humanoiden zu schaffen. Aber so weit muss es nicht gehen und wir haben noch 2013.
Sollte Google Bahnbrechendes gelingen, so mag das im zivilen Alltag so einige gute Nutzmöglichkeiten bieten, jedoch wird das Militär diese Arbeit für seine Zwecke gebrauchen. Es ist, wie mit allem.

Firmen wie Facebook, Google, Microsoft (hmpf) können per Gesetz gezwungen werden, alle Daten über ihre Nutzer herauszugeben. Wie die Chancen auf eine Geheimhaltung von Forschungsergebnissen stehen, die im Wesentlichen anfänglich vom Pentagon finanziert wurden, kann man an den ausgestreckten Fingern einer geballten Faust abzählen.

Hier ist im Übrigen ein Spiegelartikel dazu, der ebenfalls so einige Gedanken dazu verarbeitet:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/google-kauft-hersteller-fuer-militaerroboter-boston-dynamics-a-939088.html

Ich kann für diese Art der Forschung durchaus eine gewisse Faszination empfinden.
Und die ganze Skynet-Polemik halte ich für maßlos übertrieben.
Aber wie gesagt; es ist erst 2013.

Was haltet ihr davon?
Findet ihr die Idee, dass ein privater, an wirtschaftlichen Dingen interessierter Konzern eine Militäreinrichtung aufkauft gut?
Vielleicht, weil so Schlimmeres eingedämmt wird?
Seht ihr Gefahren?
Habt ihr sonst irgendwelche Gedanken oder Gefühle dazu?
Wie findet ihr die zunehmende Monopolisierung entscheidender Unternehmen?

Cheerio!

Ohne DARPA gäbe es kein Internet. Oder zumindest hätte es das nicht so schnell gegeben. Das ist ein Fakt. Das Militär und das Internet sind auf ewig miteinander verbunden, selbst wenn es heute nichts militärisches mehr an sich hat.

Übertrieben. Boston Dynamics hat ganz offensichtlich ein paar Experten und das Google die gerne haben möchte ist ja wohl irgendwo nachvollziehbar. Daraus gleich auf Google-Roboterarmeen zu fantastieren zeugt von einem sehr beschränkten Geist.

Viele Entwicklungen kommen aus dem Militärischen Bereich. Egal ob Internet, GPS oder vieles andere. Das ist ein Innovationsmotor.

Eine Google-Roboterarmee halte ich auch für einen Wahnwitz.

Ich sehe nur die Gefahr, dass Google weitaus mehr Budget in die Sache pumpt und dann das Pentagon die Ergebnisse abgreift und für “patriotische” Zwecke gebrauchen wird. Während Google die nette Nanny baut, die niemanden weh tut, baut das Pentagon den Berzerk, der keine Kinder hüten möchte.

Darin sehe ich die Gefahr. Könnte Google ihre Ergebnisse so patentieren, dass der Staat damit nichts anfangen kann, würde es mir keine Sorgen machen. Aber die Rechtslage wird anders liegen.

Und das Internet hat auch seine Schattenseiten. So einige Militärverbrechen wären ohne es nicht möglich gewesen (Drohnen).
Die Frage ist nur, ob wir die Waagschale zwischen Massenmord und Fun immer noch in der Mitte gehalten sehen.

Es geht nicht um Verzicht. Es geht mir einfach darum, dass derartige Technologien wahnsinnige Möglichkeiten bieten, damit es allen Menschen besser geht. Aber dass diese Technologien immer an erster Stelle missbraucht werden. Und die Frage, wann man den Prozess stoppen sollte.

[QUOTE=Scheol;335471]

Ich sehe nur die Gefahr, dass Google weitaus mehr Budget in die Sache pumpt und dann das Pentagon die Ergebnisse abgreift und für “patriotische” Zwecke gebrauchen wird. Während Google die nette Nanny baut, die niemanden weh tut, baut das Pentagon den Berzerk, der keine Kinder hüten möchte.[/QUOTE]

Du Meinst so ein bisschen wie in dem Film “Toys”, nur das es um Haushaltsroboter statt Spielzeuge geht?

Dann sollte Google dringenst eine Selbstzerstörung einbauen. Oder sowas in der Art. :smiley:

@Icetwo

Ich kenne den Film nicht. Weiß nicht…was meinst du?

@ExtraKlaus

Google wird bekommt ja selbst Ressourcen vom Militär.
Satelliten etc. erfinden die ja nicht neu.

Scheinbar bin ich der einzige, der da irgendwie eine gespaltene Meinung zu hat…

Kenneth Zevo, ist Chef einer Spielzeugfabrik- Als er stirbt, reist sich sein Bruder General Leland Zevo Stück für Stück der Fabrik unter den Nagel, um dort Waffen ähnliches Spielzeug zu Produzieren, um die Kinder für das Militär zu begeistern. Und dann müssen die Helden des Films die Fabrik wieder zurückerobern

Nein, das ist viel zu Hollywood.

Was ich meine ist, dass Google auf Technologien setzt, die das Pentagon mit Millionen Dollar überhaupt erst möglich gemacht haben. Und dass sie ihre Forschungsergebnisse nicht einfach vorm Staat wegschließen können.
Google hat praktisch unendlich Budget und wird wesentlich schneller Entwicklungserfolge haben.
Wenn dann ein autonomes (oder semi-autonomes) System bereitsteht, wird das Pentagon diese Technologie freudig in Empfang nehmen. Boston Dynamics hatte den Auftrag autonome Kampfroboter zu bauen.

Google kann mit seinem Geld die Forschung massiv vorantreiben. Und ob man jetzt einen Roboter eine Milchflasche oder ein M16 in die Hand drückt, ist ja nur eine Frage eines kleinen Software-Updates.