Diskussion über den Blog-Artikel: (Glück-)Wünsche für 2009 an…
… das ZDF! Der Sender will im kommenden Jahr seine digitalen Kanäle überarbeiten. Der “ZDF Theaterkanal” soll zu einem allgemeineren Kulturkanal werden, “ZDF Doku” soll ebenfalls umstrukturiert werden. Ziel des Senders ist es offenbar, noch weniger Dokumentationen und Kultursendungen im ZDF-Programm zeigen zu müssen. Mein Vorschlag: Warum wird nicht einfach ein digitaler Kanal “ZDF Doof” eingerichtet, wo dann Daily Soaps, Krawall-Journalismus und Rosamunde Pilcher ihren Platz finden? Es ist langsam ärgerlich, dass immer nur der intelligente Teil des Programms in Spartenkanäle verlagert wird.
… Quotenmeter.de! Auch wenn die verantwortlichen Redakteure jener Seite es niemals zugeben würden: Mein Bericht in Folge 16 scheint Früchte getragen zu haben, ganz plötzlich hat man dort die kritische Berichterstattung für sich entdeckt. Und der “Geschäftsführer” quält uns sehr viel weniger mit seinem nicht vorhandenen Schreibtalent. Stattdessen schreiben vermehrt Leute, die wenigstens ein bisschen was von diesem Handwerk verstehen. Na, bitte! Dann soll es mir auch recht sein, dass man meine Person mittels eines Votings zum Ärgernis des Jahres wählen kann. Ich fühle mich dadurch sogar geehrt!
… die ARD, denn die ist auch 2009 wild entschlossen, uns zur Primetime lieber hirnlosen Degeto-Dreck zu servieren anstatt von unseren Gebühren endlich den Bildungsauftrag zu erfüllen. Mich (und Tausende andere Journalisten bundesweit) erreichen fast täglich neue Hochglanz-Broschüren, die uns mit zuckersüßen Worten gequierlten Schwachsinn näher bringen wollen, zum Beispiel “Da wo wir zu Hause sind” (Heimatfilm mit Hansi Hinterseer) oder “Johanna - Köchin aus Leidenschaft”. Ich kann gar nicht so viel fernsehen wie ich kotzen möchte!
… PRO7, denn dort ist es neuerdings Mode, aus Rücksicht auf irgendwelche Pop-Diven die Titel von Serien zu verfälschen. Sarah Connor zuliebe benannte man “The Sarah Connor Chronicles” einfach in “S.C.C.” um. Manch einer wird jetzt wahrscheinlich gar nicht verstehen, was ich meine. Ist ganz einfach: Sarah Connor ist eine Filmfigur aus den “Terminator”-Filmen, die nun auch Heldin einer Serie ist. Sängerin Sarah Connor hat sich nach dieser Filmfigur benannt - und statt die Kopie zu verfälschen, nimmt man lieber das Original. Ich schlage dann vor, künftig immer so zu verfahren: T.N.U.G. (“The Next Uri Geller”) oder I.B.E.S.H.M.H.R. (“Ich bin ein Star - Holt mich hier raus”) wären geeignete Kandidaten der nächsten Zeit.
… RTL, denn frei nach dem Motto “Never change a winning Trash” beginnt das neue Jahr bei RTL genauso wie 2008: Erst kommt das Dschungel-Camp, dann wird monatelang “Deutschland sucht den Superstar” in die Länge gezogen. Kleiner Tipp an die Kölner, wie man Geld sparen kann: Zeigt doch einfach das komplette Programm des alten Jahres noch einmal. Kostet keinen Cent und merkt trotzdem keiner.
… Herrn Schmidt und Herrn Pocher. Beide gehen ja, wie schon kundgetan, ab April wieder getrennte Wege. In einem Wahljahr wolle man Schmidt “auf einem Level sehen, das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert”, so Produzent Fred Kogel. Die “Comedy-Latte” werde nun wieder höher gelegt. Aha, sehr interessant! Damit wird nun schwarz auf weiß zugegeben, dass die Verpflichtung von Pocher nur einen Sinn hatte, nämlich den Intellekt nach unten zu verschieben. Auf Wiedersehen demnächst auf PRO7, “kleine miese Type” (O-Ton Schmidt).