Galileo: Stimmts oder stimmts nicht - Baden mit vollem Magen

Hallo zusammen,

heute ist mir was in Galileo aufgefallen wo versucht wurde typische Eltern-Mythen zu begutachten.

Dabei ging es um den Mythos nicht mit vollem Magen baden zu gehen.

In Galileo wurde zwar gesagt, dass das Blut wegen der Verdauung sich zum Magen verteilt, aber im Endeffekt ist es ungefährlich und es wurde verharmlost.

Im Partner-Sender Kabel1 gab es bei Abenteuer Leben Täglich Wissen eine Untersuchung von Bade-Mythen. Hier ist das Ergebnis klip und klar, dass man mit vollem Magen nicht baden soll, da der Körper zu sehr mit der Verdauung beschäftig und das zu erbrechen Seitenstechen führen kann.
http://www.kabeleins.de/tv/abenteuer-le … en-1.39503 (gegen Ende)

Was stimmt nun? Ich würde behaupten Jain, aber das kam in keinen von beiden Sendungen vor.

http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_43_stimmts

stimmt nich sacht die Zeit (kann aber zu Kreislaufkollaps bei schwächlichen Menschen führen)

also doch Jein, wenn ich mal so drüber nachdenke :mrgreen:

Echt lustig, dass Abenteuer Leben etwas anderes berichtet als Galileo, immerhin sind mindestens 50-70% der Abenteuer Leben Beiträge aus Galileo recycelt. Gute Beobachtung.

Ich würde jetzt mal bei allen 3 Quellen behaupten, dass das Ergebnis eher vom Zufall abhängt als von der Realität.

Ein Problem gibt es aber bei solchen Sachen generell. Man hat nur sehr unvollständige Modelle vom menschlichen Körper. Bei einer Physikfrage ist die Antwort in der Regel dadurch bestimmbar, dass man ein paar Messungen macht, und etwas berechnet. Dort hat man in vielen Bereichen sehr gute Modelle.
In der Medizin bleibt häufig nichts anderes als das “Experiment”, in der Regel in der ethisch vertretbaren Form der Studie. Dabei nimmt man sich von Krankenhäusern Fälle heraus, bei denen Leute Schwimmunfälle erlitten haben und analysiert dann beispielsweise ob und was die vorher gegessen haben. Daraus kann man dann versuchen zu bestimmen ob Leute die kurz vor dem Schwimmen was gegessen haben, häufiger Schwimmunfälle haben.
Da hat man in der Regel dann nur wenige Fälle die man untersuchen kann. Und häufig ist es auch noch so, dass wenn man keinen statistischen Zusammenhang feststellt, auch seine Arbeit nicht publiziert bekommt. (=Publication Bias)

Geht es um Baden oder um Schwimmen? Ist ja schon ein Unterschied, ob ich ruhig zuhause in der Badewanne liege oder ob ich z.B. 1000 Meter auf Zeit schwimme.

Ich bin knapp 20 Jahre im Leistungsschwimmen bzw. Wasserball aktiv gewesen und kann folgendes sagen:

Wenn man oft schwimmt (also trainiert ist) ist es VÖLLIG egal, ob, wann und wie viel man gegessen hat, bevor man schwimmen geht. Mehr als ein stärkeres Völlegefühl kann einem nicht passieren.

Ist man aber nicht trainiert kann es passieren, dass man sehr schnell unter Erschöpfungserscheinungen leidet. Da aber im Schwimmbad idR in höchstens 20m eine Wand zum festhalten erreichbar ist ist das auch ungefährlich.

Man sollte als im untrainierten Zustand nicht unmittelber vor einer Kanalüberquerung vier BigMac-Maxi-Menüs vertilgen ^^

Eben, wenn es irgendwelche Auswirkungen hat, dann ist es vielleicht ein Seitenstechen, vielleicht Erschöpfungserscheinungen aber man spricht ja nur von Baden. Etwas hin und herschwimmen, Ballspielen und nicht versuchen von Alcatraz zu entkommen. Finde das Aufräumen von solchen Mythen ist auch gar nicht so verkehrt allerdings stört es mich wie oft man das behandelt und wenn man dann auch noch auf unterschiedliche Ergebnisse kommt, ist es richtig schlimm.