Galileo: Eisenvorkommen am Südpol?

Anscheinend hat ProSieben eine Art Grundschulquiz veranstaltet. Ich hab mir davon nur Bruchstücke angesehen, aber dass es ein Grundschulfrage gibt auf die die Antwort “36 STUNDENKILOMETER” korrekt ist glaube ich nicht. Man kann anscheinend inzwischen von einem Redakteur nicht mehr erwarten, dass er weiß was eine Geschwindigkeit ist.

Viel schwerwiegender ist der Blödsinn den die danach verzapft haben. Ein Kompass soll deshalb funktionieren, weil es auf dem Nordpol gewaltige Eisenvorkommen gibt, die die Nadel anziehen…

Ich halte mich eigentlich sonst mit personellen Forderungen zurück, aber ich hoffe Inständig, dass dieser Redakteur gefeuert wird. So jemand ist eine Gefahr für unsere Gesellschaft. Jemand der sich nicht mal die Mühe macht, das Wort Kompass in der Wikipedia zu suchen und den Text zu überfliegen, der hat in dem Bereich nichts verloren.

musste auch schon desoefteren bemerken welchen unfug man so manches mal vorgesetzt bekommt.
da fragt man sich - wo waren die zu der zeit als der (oder jener) stoff, 8 klasse physik durchgenommen wurde?

aber ach… wer merkt das schon. :roll:

um ueber einen kompass etwas schreiben zu koennen, haette ich auch erstmal bei wiki vorbei schauen muessen… :smt024

… weil es auf dem Nordpol gewaltige Eisenvorkommen gibt, die die Nadel anziehen…

Und die richtige Antwort wäre nach Deiner Meinung?

Schonmal was vom Erdmagnetfeld gehört? Wenn nicht, schau mal bei Wikipedia nach, was da dazu steht… Jedenfalls hat es nichts mit Eisenvorkommen irgendwo zu tun…

Dir ist schon klar, das der innere Kern der Erde ein sich drehendes, gigantisches Eisenvorkommen ist, welches das Magnetfeld hervorruft, hmm?

So falsch lag der Redakteur gar nicht.

Dieses Eisenvorkommen liegt aber überall unter der Erde und nicht nur unter dem Nordpol. Damit wäre das Argument hinfällig, denn die Nadel müsste sich ja dann überall hin drehen… :roll:

Dieses Eisenvorkommen liegt aber überall unter der Erde und nicht nur unter dem Nordpol. Damit wäre das Argument hinfällig, denn die Nadel müsste sich ja dann überall hin drehen… :roll:

Einstein … ich sagte Erdkern, der ist zwangsläufig - im inneren eines Rotationsgeoiden - überall … und wenn Du die Polarisierungswirkungen bei energetisch aufgeladenen rotierenden Eisenmassen nicht kennst, kann ich Dir auch nicht helfen, gelle?

Wenn ich da mal kurz auf meinen angebenen link bei bildblog verweisen darf:

http://www.bildblog.de/23262/und-galile … ch-sueden/

Dort wir es auch erklärt.

Tut mir leid, da muss ich passen. Ich hab leider nicht Physik studiert und bin dir intellektuell unterlegen, auch wenn ich Einstein heiße… :roll:

Habe den Beitrag auch gesehen. Es wurde behauptet, dass die magnetische Spitze der Kompassnadel von einem großen Eisenvorkommen, welches sich am Nordpol befindet, angezogen wird. Und das ist nun wirklich Blödsinn.

Und die richtige Antwort wäre nach Deiner Meinung?

Gehen wir doch mal wissenschaftlich vor, und überprüfen wie die Hypothese der Sendung. Wir nehmen also einen Kompass, sowie ein großes Stück nicht magnetisiertes Metall. Man wird feststellen, dass die Nadel in Richtung des Eisenstückes zeigt. Bei genauerer Beobachtung stellt man jedoch fest, dass mal die Nordseite und mal die Südseite zum Eisenstück zeigt. Bei der Erde funktioniert das aber immer richtig. Somit kann diese Hypothese nicht vollständig sein, da sie das Phänomen nicht vollständig erklärt.

Leider ist die richtige Antwort schwieriger und wird anscheinend auch noch nicht vollständig erklärt. Offensichtlich funktioniert das über bewegte elektrisch leitende und ionisierte Flüssigkeiten. Im äußeren Erdkern hat man solche Bedingungen. Da ist das Gestein flüssig und enthält viel Eisen welches ionisiert ist. Ionisation bedeutet, dass die „äußersten“ Elektronen vom Restatom getrennt sind. Bei großen Temperaturen kommt das durchaus vor. Die Flüssigkeit muss sich dann auf eine bestimmte Art und Weise bewegen. Dadurch erhält man bewegte Ladungsträger, und somit einen Strom, welcher ein Magnetfeld hervorruft. Wie schon gesagt, alles nicht einfach und selbst die Wissenschaftler haben das noch nicht vollständig verstanden.

Übrigens, das flüssige Eisen da unten ist selbst nicht magnetisch. Wenn man Eisen auf über 768°C erhitzt verliert es seine magnetischen Eigenschaften. Falls Du einen Schmied kennst so kannst Du ja mal ausprobieren ob glüßend heißes Eisen noch magnetisch ist.

@Casandro: Endlich einer, der ein wenig Ahnung von der Materie hat. Ungefähr so, wie du es beschreibst, hab ich es gelernt.

Ich finde, dieser Beitrag wäre nahezu prädestiniert für KurzKommentiert. Soviel Blödheit in einem Beitrag ist nicht irklich verständlich.

Stundenkilometer finde ich nicht weiter schlimm, Mathematisch natürlich falsch, umgangssprachlich aber durchaus gebräuchlich.

Hat aber Galieo auch erklärt, wie dann ein Polsprung funktioniert.

Stundenkilometer finde ich nicht weiter schlimm, Mathematisch natürlich falsch, umgangssprachlich aber durchaus gebräuchlich.

Naja, aber in einer „Wissenschaftssendung“ hätte man erwarten können, dass die ein wenig präziser sind. Wo wäre denn das Problem gewesen, die Szene mit „Kilometer pro Stunde“ zu drehen? Wenn man mit so viel Geld umgeht, dann sollte man sorgfältig sein.

Hat aber Galieo auch erklärt, wie dann ein Polsprung funktioniert.

Das ist ein heißes Thema, das hat auch arte mal verkackt. Nein, ein Polsprung ist, so weit wir zur Zeit wissen, nicht wirklich gefährlich. Zumindest nicht gefährlicher als die ganz normalen Schwankungen der Sonnenaktivität.

Ich weiss nicht, ob es für jedes “Galileo”-Thema einen Thread braucht, evtl. gibts auch schon einen allgemeinen. Ich schreib jetzt mal hier…

Was bezweckt man dort eigentlich damit - oft auffällig bei den “Fake-Checks” - Beiträge so in die Länge zu ziehen?
Wenn (m.o.w. versteckte) Werbung im Spiel ist - verständlich. Scheint mir aber nicht immer so.
Heute ging es um ein Video, in dem ein LKW einen PKW über einige km auf einer AB vor sich her schob (in GB, wenn richtig in Erinnerung). An sich interessant, und ja wohl auch tatsächlich passiert.

Jetzt “überlegt” man da, wie das passiert sein könnte. Mit professionellen Stunt-teams.
Und da kann man ja wirklich nur hoffen, dass die sich dumm stellen. Oder nicht echt sind. Und wenn doch, Verträge auf Lebenszeit bei P7 haben, denn nach solchen Vorstellungen kann man doch nicht mehr auf Aufträge hoffen, denk ich mal.
Erste “Theorie” - der PKW steht und der LKW fährt mit etwa 80 kmh auf. Frage etwa “Muss der LKW-Fahrer das merken?”. Naja, muss natürlich erstmal getestet werden, und, wie überraschend…
Nächstes: Kann man den PKW mehrere km (4km lt. Video) querstehend vor sich her schieben? Natürlich getestet, und - oh, man kann ihn schieben, aber das merkt man schon, und quietscht ja so, und die Reifen gehen kaputt! Entsetzen!
Aber dann doch die geniale Erkenntnis: Auf dem Video war doch tatsächlich deutlich zu sehen, dass es regnete und die Strasse nass war! Oh nein, so könnte es tatsächlich funktionieren!

Ach ja, nachdem das dann auch erfolgreich nachgestellt werden konnte, besann man sich darauf, sich zu versichern und dort bei der Polizei nachzufragen, die den Vorfall bestätigte.
Vorherige Bemühungen, die Beteiligten ausfindig zu machen verliefen ja ergebnislos. Ist doch toll, nach dem Dreh noch auf diese geniale Idee zu kommen.

Frech (oder nur dumm?) ist ja auch, nach solchen “Checks” eine Aussage über echt oder nicht eines Videos zu treffen.
Kann es von Galileo nicht nachgestellt werden, ist es ein Fake. Dass man dort einfach nur zu blöd dafür ist, zählt wohl nicht.
Klappt es mal, ist das Video aber auch gleich echt. Na is klar. (Wobei manchmal glaube ich aber auch nur gesagt wird, dass es so möglich ist)

Immerhin ist es unterhaltsam und sogar lehrreich - zeigt es doch jedesmal mehrere Möglichkeiten, sich blöd anzustellen…

edit:
Ich: "evtl. gibts auch schon einen allgemeinen."
Jaja, da ist er: viewtopic.php?f=12&t=1785
Kann ja mal dahin geschoben werden…

Dadurch erhält man bewegte Ladungsträger, und somit einen Strom, welcher ein Magnetfeld hervorruft. Wie schon gesagt, alles nicht einfach und selbst die Wissenschaftler haben das noch nicht vollständig verstanden.

Ähm bitte was? Du schreibst doch selbst ionisierte Flüssigkeiten die sich bewegen und damit bewegte Ladungsträger. Schnell mal an Elektrodynamik und die Lorentzkraft gedacht und festgestellt, jawohl, bewegte Ladungsträger erzeugen ein Magnetfeld. Wo ist da jetzt dein Problem, welches nicht verstanden wird? Nur weil man das Magnetfeld nicht analytisch berechnen kann, heißt das nicht das man etwas nicht verstanden hat.

Übrigens, das flüssige Eisen da unten ist selbst nicht magnetisch. Wenn man Eisen auf über 768°C erhitzt verliert es seine magnetischen Eigenschaften.

Im übrigen ist das so nicht korrekt. Was du beschreibst ist die Curietemperatur. Oberhalb dieser Temperatur weist ein Stoff nur noch Paramagnetismus auf. Dieser ist aber auch eine Form von Magnetismus. Nur ist eben dessen Suszeptibilität proportional zur Magnetisierung und insgesamt kleiner als der des Ferromagnetismus (wobei sich hier das Problem der Suszeptibilität als weitaus komplizierter darstellt und im allgemeinen nicht analytisch berechenbar ist)

Edit: Der phänomenologische Ferromagnetismus stellt übrigens die Summe aus Paramagnetismus, Diamagnetismus und dem eigentlichen Ferromagnetismus dar.

Danke.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen …

Ich bin ja auch nur Schreiber in einem Forum, der eben mal kurz das zusammen fasst, was in der Wikipedia steht. Bei Galileo wird mit so richtig viel Geld hantiert. Da hätte man erwarten können, dass die Leute sich besser informieren. Der Beitrag hat unter Umständen ungefähr so viel gekostet wie ich im Jahr als Ingenieur verdiene.

So schwer ist die Erklärung nun wirklich nicht. Soweit ich mich erinnern kann, haben wir das in der 7. oder 8. Klasse gelernt.
Das

Die Flüssigkeit muss sich dann auf eine bestimmte Art und Weise bewegen. Dadurch erhält man bewegte Ladungsträger, und somit einen Strom, welcher ein Magnetfeld hervorruft.

hätte als Erklärung schon ausgereicht.

Aber die Galileo [-]Redakteure[/-] Praktikanten verbreiten wohl lieber falsche Informationen :smt021

@casandro: Versteh mich nicht falsch, aber du musstest als Ingenieur bei Wikipedia nachschlagen? Mit den Geldschätzungen wär ich auch sehr vorsichtig, vllt. hat da auch nur der berühmte Praktikant gesessen. Und nun musst du überlegen, dass du selbst als Ingenieur nachschlagen musstest und noch Fehler gemacht hast. Dort wird aber erst recht keiner mit einer naturwissenschaftlichen Ausbildung sitzen, sondern im besten Fall! ein Journalist. Das hier gleich wieder der übliche O-ton kommt, einfach bei Wiki nachgeschlagen dann hätte ich das selbst besser hinbekommen, war ja zu erwarten, hab ich aber auch eindeutig widerlegt.