Funk feiert Selbstverletzung

Immer wenn Du glaubst, schräger geht es nicht, kommt Funk - besonders „Reporter“, die keine sind - und schießt einen weiteren Vogel ab.

Dieses Mal haben sie ihrem Kuriositätenkabinett eine Dame hinzugefügt, die extremes selbstverletzendes Verhalten als „Tool“ benutzt, um mit ihren Problemen fertig zu werden.
In der Psychologie nennt man das „Sekundären Krankheitsgewinn“, wenn jemand dafür noch Verständnis und Aufmerksamkeit bekommt. Ein echter Reporter hätte das wohl recherchiert…

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Das wäre was für die Vorschlagsthreads zur Mediatheke oder zum betreuten Gucken.

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Das dachte ich auch sofort. Das Thema finde ich interessant und wichtig; als ich noch Teenager war, sprach man nur in Emo-Goth-Kreisen mit einem gewissen melancholischen Pathos darüber. Auf dem Mädchengymnasium in unserem Ort gab es in jeder Stufe mindestens 2-3, die „sich ritzen“.

Es war allerdings grundsätzlich Konsens, dass das nicht gut für die Betroffenen ist und dass sie Hilfe brauchen. Hier schwingt das Woke-typische „Akzeptiert gefälligst diesen abstrusen alternativen Lifestyle“ mit, was einige damals schon mit Pro-Ana versucht hatten.
Finde ich nicht nur bestreitenswert, sondern brandgefährlich!

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Body Suspension hat wenig mit selbstverletzendem Verhalten zu tun, es handelt sich um eine gängige Praxis im BDSM bzw. der Körperkunst. Ka, welches Fass da aufzumachen wäre, gibt es seit Jahrzehnten.

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Die Dame in dem Beitrag sagt, sie nutzt es als „Tool“ um mit dem Leben klarzukommen. Nur weil etwas seit Jahrzehnten bekannt ist, heißt das ja nicht, dass es auch okay ist oder nicht schädlich.

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Jo, andere Joggen, um mit dem Leben klarzukommen. Die Aussage trägt so gar kein Problem mit sich. Bisschen weniger über andere urteilen, nur weil man etwas nicht versteht, würde uns gesamtgesellschaftlich auch weiterbringen.

Dann hast du ja sicher Erhebungen oder med. Daten zu möglichen Schädigungen oder vllt sogar Toten dadurch? Ansonsten ist das bisher nur unter „guck mal die machen komische Sachen“ zu verbuchen. In den 60ern haben sich alte Leute auch über lange Haare bei Männern aufgeregt - das ist so ungefähr das gleiche Niveau bisher.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Letztlich kann man mit Deiner Argumentationslinie jeden noch so absurden Lebensstil als „völlig okay, tut doch keinem weh“ hinstellen.

Das SVV einen Krankheitswert hat, bestreitest Du hoffentlich nicht ernsthaft. BDSM und andere deviante Sex-Praktiken haben auf jeden Fall eine Überlappung mit der self-injury-Thematik.
Ohne Paywall finde ich darüber z.B. diese Abhandlung, die es etwas generischer beschreibt.
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/13634607221077554

Auch exzessiver Sport kann für SVV benutzt werden und wird es oft von Menschen, die Wert auf soziale Akzeptanz ihres Verhaltens legen.

Der Vergleich mit den Langhaarigen hinkt insofern als dass diese nur ein Symbol für wiederum eine bestimmte Einstellung waren („Gammler“).

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BDSM scheint da wirklich kaum Thema zu sein, und das angebrachte Beispiel:

On Wednesday, the verdict falls in a high-profile violent sex case in Malmö Court of Appeal. On the one hand a (then) 16-year-old girl who signed a slave contract and – on the surface completely voluntarily – allowed herself to be whipped and locked up naked in a dog cage for two days. On the other hand, a man almost double in age with orientation for BDSM-sex (bondage, discipline and sadomasochism) who argues that he can not take responsibility for others’ self-harming behaviors (Engvall, 2011b).

This case, and the media discussions that followed it, demonstrates the sometimes blurred lines between BDSM practices and what is portrayed as “sex as self-injury.”

ist nicht mal SSC.

Es ist insofern ein Thema, als dass Sex im Generellen als Werkzeug zur Selbstverletzung hergenommen wird. Eine Kollusion erscheint da auch nur logisch: der eine Partner willigt ein, sich Schmerzen zufügen zu lassen, weil er sich verletzen will, der andere fügt Schmerzen zu, weil er das geil findet.
Wie ich finde eine ziemliche Grauzone, aber ich gebe zu, ich kann Schmerzen und BDSM selbst überhaupt nichts Erotisches abgewinnen.

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Korrekt, du bist auf dem Weg zur Erkenntnis. Wenn zwei einwilligungsfähige Menschen sich gegenseitig wehtun, beide es wollen und niemand Drittes zu schaden kommt, gilt exakt das. Weder du, noch der Staat, noch der Sky Daddy von jemandem hat sich da einzumischen.

Der Lebensstil kann so „absurd“ sein, wie er aus deiner Sicht erscheinen mag. Dein selbstgefälliges und ungefragtes Urteil juckt keine Sau.

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Die Frage ist, ob jemand mit einer psychischen Störung bedingungslos einwilligungsfähig ist. Bei der gezeigten Person würde ich das bezweifeln!

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Und warum? Was lässt dich glauben, dass sie nicht voll einwilligungsfähig ist?

Das ist nicht die Frage. Die Frage ist ob er/sie/es Arzt ist. Ärzte können alles in Sachen Gesundheit bescheinigen.

Also wenn sich zwei Menschen einvernehmlich selbst verstümmeln, dann ist das okay, aber wenn bspw Étienne ein bisschen Lakritz isst, obwohl er doch gar keine Lakritz mag, dann muss man rumweinen und sich empören? Hab ich das so richtig verstanden?

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Warum musst du immer die Gefuehle religioeser Menschen verletzen? Was haben wir dir getan?

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Gutes Beispiel, denn Bernd Jürgen Brandes war eben nicht einwilligungsfähig. Abgesehen davon: wehtun und umbringen sind, wage ich zu behaupten, zwei Paar Schuhe. Schönheitsoperationen sind auch nichts anderes als einwilligungsfähige Körperverletzungen.

Und hier kommt man eben irgendwann an eine Grenze. Das Nip Tuck-Phänomen ist nicht umsonst immer wieder Thema.

Psychische Störungen sind so gut wie immer normale Geisteszustände, die aber so ausgeprägt sind, dass der Betroffene sich und anderen schadet - und trotzdem formell einwilligt.

Ein Alkoholiker geht ja auch in den Supermarkt und kauft den Fusel. Ein Junkie seinen Stoff trotz Risiken und Strafandrohung. Ein Stallone lässt sich weiterbeschnippeln, weil er mit dem Altern nicht klarkommt, obwohl … die Ergebnisse ihm weltweit recht einseitig rückgemeldet werden.

Und so ist jemand, der sich krankhaft selbst verletzen will bei jemandem, der sexuell zumindest abweichend Lust daran empfindet, andere zu quälen, gefährdet missbraucht zu werden. Trotz anslnsten intakter Einwilligungsfähigkeit.

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Man kann jemandem aber schon sehr dolle wehtun, ohne den umzubringen. Was ist, wenn man sich darauf geeinigt hat, das safeword wegzulassen, und man jemanden dann in einer Art verletzt, die derjenige einem nicht zugetraut hat? Wenn der Altersunterschied vllt obendrein noch hoch ist?

Ich finde es auch wichtig, darüber zu informieren, dass Einwilligung eben Grenzen hat. Dass man seine Menschenwürde niemals verliert oder aufgeben kann. Dass ein „Sklavenvertrag“ wertlos ist. Dass man eben nicht in jeder Situation sagen kann „der/die hat aber zugestimmt“.

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die hier ganz offensichtlich nicht erreicht ist. Diese Differenzierung hast du im Eingangspost auch sehr vermissen lassen, sondern Body Suspension generell herabgewürdigt. Du solltest lieber nicht weiter googeln, denn diese Sachen gehören beim BDSM-Eisberg noch zu den Sachen, die sich oberhalb der Wasseroberfläche befinden.

Sehe ich anders. Kannst Du das begründen oder bleibst Du beim Behaupten?

Du wolltest einen Nachweis, dass Sex als Selbstverletzung missbraucht wird. Den habe ich erbracht. Man muss kein Teilchenphysiker sein um sich auszurechnen, dass BDSM-Praktiken hierfür besonders in Frage kommen.

Wo Du herausliest, dass ich Body Suspension oder BDSM generell „herabwürdige“ oder behaupte, es sei immer eine Form von SVV, erschließt sich mir nicht. Zumal ich jetzt schon mehrmals klar formuliert habe, dass das nicht so ist.
Dir scheint sehr an der moralischen Integrität und Akzeptanz von BSDM gelegen zu sein, jedenfalls implizierst Du hier, dass Du Dich intensiver mit dem Thema beschäftigt hast. Ich habe schon eingeräumt, dass das bei mir anders ist, weil ich Schmerz und Erniedrigung in keiner Weise mit sexueller Erregung verknüpfe.

Auch ich stehe auf dem Standpunkt: muss jeder selbst wissen, solange er - wie Du auch geschrieben hast - einwilligungsfähig ist. Wer SVV betreibt, verletzt sich selbst - vermeintlich freiwillig. Genauso vermeintlich freiwillig könnte er es mit den gezeigten Praktiken tun und wenn ich es richtig gelesen habe, hat im ursprünglichen Beitrag die Protagonistin sogar expressis verbis gesagt: „Selbstverletzung hat etwas Magisches.“, was Funk dann aber wieder rausgenommen hat.

Insofern kannst Du eben nicht einfach davon ausgehen, dass jemand Dir Unbekanntes auch den abgedrehtesten Splatterkram aus freien Stücken (und nicht krankheitsbedingt) wirklich will. Erst recht nicht, wenn der andere Partner schon psychische Probleme hat oder wie im anderen Beispiel noch minderjährig ist.

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