Fußball im ZDF und die Medienhetze

Man hatte sich darauf geeinigt in den ersten Spielen der Saison keine Pyrotechnik einzusetzen und anschließend darüber zu sprechen wie und ob man diese legal einsetzen kann.

Falls ich dem DFB, der sich in diesem Punkt sehr naiv verhalten hat, eine Argumentationshilfe geben darf:
Einige Ultragruppen, beispielsweise die von Werder Bremen, hatten der Vereinbarung nicht zugestimmt und haben weiterhin unverändert gezündelt. Solange es die Ultras nicht hinbekommen, eine bundesweite, verbindliche Vereinbarung zu organisieren, warum sollten dann DFB und DFL den Goodwill-Powwow ernst nehmen?

Wer dem mediterranen Pyro-Flair das Wort redet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die italienischen und griechischen Stadien leer wären, wenn sich die Vereine dort nicht mit Kampfpreisen und nonexistenten Sicherheitsstandards an den allerletzten Pöbel ranschmeißen würden. Außer vollverpeilten Idioten geht dort nämlich kaum noch jemand in die maroden Stadien, um sich mediokre Spiele anzusehen.

Natürlich ist das Medienhetze. Schon gegen die Ultras. Die Medien kapieren bis heute nicht was die Ultrabewegung ist und wofür sie steht. Wenn es Krawalle gibt, sind es immer Ultras. Den Unterschied zwischen Hooligans und Ultras verstehen sie auch nicht, werden in einen Topf geworfen. Das aber ein Großteil der Ultras Gewalt ablehnt, wird nie erwähnt. Auch nicht das die Krawallmacher häufig unter dem Deckmantel der Ultras agieren wollen.

Das Dresden ein spezieller Fall ist, streitet niemand ab. Aber Fans aus dem Osten werden dann auch gleich verallgemeinert. Dabei geht es auch dort anders. Dresden ist dafür bekannt, aber Aue und Jena bspw. sind harmlos.

was die Ultrabewegung ist und wofür sie steht.

Die steht für einen bedauernswerten Pulk an armen Würsten, die sich selbst für wichtiger halten als der Sport.

Wer glaubt, dass es ohne hohle Dauergesänge, die vollkommen spielverlaufunabhängig rausposaunt werden, und alberne Choreographien keine Stimmung im Stadion gäbe, glaubt auch an den Klapperstrauß.

Heribert Bruchhagen: „Keine Tickets für Ultras“ - Problem gelöst!

Ich stimme Greggy in allen Punkten zu, :slight_smile:

nur möchte ich mich an seiner Grammatik zu schaffen machen:

Die steht für einen bedauernswerten Pulk an armen Würsten, die sich selbst für wichtiger halten als der Sport.

Das heißt natürlich „als den Sport“, denn wie der Sport sich selbst findet, können wir nicht wissen und steht auch nicht zur Debatte :smt004

nicht, dass da Missverständnisse aufkommen :mrgreen:

LG

Zing! :smt023

Nachtrag: In einem Punkt muss Bruchhagen ergänzt werden: Gästefans auszusperren ist auch nur bedingt hilfreich. Beim letzten Spiel zwischen AEK Athen und Olympiakos Piräus wurde ebenso verfahren. Wie es im von mir bereits verlinkten WDR-Beitrag heißt:

In der 2.Hälfte ist die Partie dann minutenlang unterbrochen. Das griechische Fernsehen zeigt nicht, dass sich da gerade die AEK-Fans untereinander prügeln. Gegnerische Fans sind ja nicht da.

Und damit bewegst Du Dich auf RTL-Niveau! Wenn man keine Ahnung hat…

Und damit bewegst Du Dich auf RTL-Niveau!

Da kann sich Holger wahrlich einen silbernen Platzhalter ans Revers dübeln: Wenn einem die Argumente ausgehen, muss man nur „RTL!“ schreien um Beifall zu heischen.

Geiler Versuch! Vielleicht klappt’s mit Argumenten, TheSedater … :-o

Wieso Argumenten? Du bist derjenige der keine Ahnung von der Ultrabewegung hat, wie RTL alle über einen Kamm schert und im Grunde keinen Plan hat. Wieso soll ICH da Argumente bringen? Wer sich nicht informiert und nur sein eigenes verbohrtes, von Medien geprägtes, Bild hat sollte nicht mitdiskutieren. Das ein Großteil der Ultras sich von Gewalt und Krawallen (damit ist jetzt nicht Pyro gemeint) distanziert, ist der noch nicht in den Sinn gekommen?

Und wie man die Aussage von Bruchhagen gutheißen kann ist mir schleierhaft. Damit ist weder das Problem gelöst, weil Krawallmacher alle Fans umfassen können, noch wäre das eine faire Lösung, weil alle friedlichen Ultras damit ausgeschlossen werden. Ultras sind keine Hooligans. Den Unterschied sollte man mal erkennen. Und man muss auch keine Krawalle anzetteln um Ultra sein zu können, soweit sollte man sich mit dem Thema schon beschäftigen, bevor man mit Stammtischparolen um sich wirft.

Du bist derjenige der keine Ahnung von der Ultrabewegung hat, wie RTL alle über einen Kamm schert und im Grunde keinen Plan hat. Wieso soll ICH da Argumente bringen? .

Ich muss miterleben, wie bedauernswerte Honks, die sich „Ultras“ nennen, sich meinen Regionalligaverein unter den Nagel zu reißen versuchen. Das sind nichts weiter als Kapitalismusverlierer, die ihre erbärmliche Sinnstiftung in der Übernahme eines Traditionsclubs suchen. 90 Minuten lang wird ohne Sinn und Verstand am Spiel vorbei masturbiert. Choreos und Gesänge dienen der Selbstvergewisserung. Mit Fußball ham die nix zu schaffen.

Egal, ob friedfertig oder krawallbereit: Ultras würden selbst zum evangelischen Kirchentag pilgern, wenn es ihnen Aufmerksamkeit verschafft.

Ultras würden selbst zum evangelischen Kirchentag pilgern, wenn es ihnen Aufmerksamkeit verschafft.

Tun sie doch. Sinnfreie Fangesänge und Abbrennen von Pyrotechnik (ok, Kerzen) gibts da auch. Und ne komische Identifikation mit nem Freak in kurzer Hose. :?
[video]http://www.youtube.com/watch?v=DPxNPgrwX14[/video]

Als Hansafan kann ich auch ein wenig im Chor mitsingen. Aber Ultras, die sich bei bisweilen gestelzten Argumentationen über Hools angesprochen fühlen, sind selber schuld. Imho sollten sich erst einmal alle Ultras von den Hools in ihren Satzungen klar trennen. Und dann sollte meiner Meinung nach für Klopper härtere Strafen geben. Und dann sollte man Pyros nicht verteufeln und auch nicht mit Böllern vergleichen. Und dann sollte der DFB einlenken und mal begreifen, dass Ultras dem Fußball nicht als Fan begegnen, sondern es als Lebensgefühl betrachten. Und dann sollte man sich auch mal die unzähligen Fanfreundschaften (“verfeindeter”) Vereine ansehen. Und dann sollte man… und dann sollte man… und dann sollte man… ne runde konjunktive kotz

Da hast es doch selber gesagt. Mit Ultras im eigentlichen Sinn hat das wenig zu tun. Deswegen schrieb ich ja das viele heute unter dem Deckmantel der Ultras versuchen Unruhe zu stiften. Die gehen aber am ursprünglichen Sinn der Ultrabewegung total vorbei. Deswegen ist es auch Schwachsinn zu sagen das Ultras nicht ins Stadion sollen. Krawallmacher gehören da nicht rein und das betrifft sicher nicht alle Ultras.

Die gehen aber am ursprünglichen Sinn der Ultrabewegung total vorbei.

Es wäre der Diskussion hilfreich, wenn Du uns mitteilen würdest, was der ursprüngliche Sinn der Ultrabewegung ist, wenn meine Definition (-> hedonistischer Humbug) falsch ist.

Ich bin kein großer Fußballfan und bin auch dafür das nie wieder von Fußball bereichtet wird, ob gut oder schlecht. :wink:

Dynamo:
Ich wohne in Dortmund und war echt überrascht (wusste nichts von dem Spiel) wieviel Polizei an diesem Tag unterwegs war. War nicht wie bei Schalke aber schon viel größere Präsenz als beim Standart Ligaspiel (z.B. Wasserwerfer sieht man echt selten).
Ich kann mich erinnern das ich vor ca. 13 Jahren in Dresden war und eine Stadtrundfahrt gemacht haben. Damals sagte der Stadtführer: „Bitte schauen sie nach links, auf der rechten Seite kommt das Stadion von Dynamo Dresden.“ Sie hat sehr schlecht von dem Verein gesprochen. Ist natürlich ihre eigene Meinung und ich kann mich nicht dazu äußern, aber dieses Problem scheint ja schon lange zu bestehen. Als normaler Fan ist es natürlich sehr hard immer unter einen Kamm geschert zu werden. Aber Fakt ist, wo es Stress gibt, da muss etwas getan werden

Pyro:
Sieht zwar geil aus und ist für die Fans wie Spinat für Popeye, aber ist doch klar warums verboten ist oder? Selbst wenns unter Umständen erlaubt wird, dann will es doch jeder haben und machen und dann wirds gefährlich.

Ultras:
Wie gesagt bin ich kein Fußballfan aber bin schon paar Mal im Stadion gewesen. Die Ultras die ich gesehen habe(kenne keine BVB Ultras) waren auf jeden Fall die, die bei kleinster Provokation der gegnerischen Fans aggresiv wurden. Auch nach Abpfiff waren sie immer in erster Reihe und sind auf die Absperrungen zugelaufen um direkten Augenkontakt zu haben. Bis auf kleine Gegenstände die geflogen sind ist nie was passiert. Aber gab auch immer Hindernisse wie Zäune oder Polizei.
Die Sache ist ja auch das der Ottonormalverbraucher beim Fußball (Eishockey,…) zum Ultraassi wird. Da kann jeder einfach seine Aggressionen verbal rauslassen. Sieht man ja wie bei jedem klaren Faul auf den Schiri mit allen möglichen Ausdrücken geschimpft wird. Oder wie viele Leute 2006 im Halbfinale echt aggressiv gegen Italiener wurden.

So jetzt nochmal was altes aber auch negatives über BVB und Schalke Fans :shock:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=qqqiGCEAd40[/video]
[video]http://www.youtube.com/watch?v=ElmCmzAM3SQ&feature=related[/video]

Pass mal auf Greggy, ich mach mal was voll Krasses und zitiere Wikipedia

Bei Ultràs handelt es sich um fanatische Anhänger, deren Ziel es ist, ihren Verein „immer und überall bestmöglich zu unterstützen“.

Neben der akustischen Unterstützung, die sehr häufig von einem sogenannten Capo mittels Megaphon koordiniert und durch Trommeln begleitet wird, legen Ultràs auch viel Wert auf optische Hilfsmittel, Konfettiregen, bengalische Feuer und Fahnenmeere. Außerdem kreieren, finanzieren und organisieren die Ultràs farbige Choreographien. Bei diesen Choreographien bereiten die Ultràs Materialien vor, die zu Spielbeginn an alle Zuschauer (auch Nicht-Ultràs) eines Stadionbereiches ausgegeben werden und die durch gleichzeitiges Hochhalten z. B. ein großflächiges Vereinswappen ergeben. Oft werden auch Überrollfahnen oder Wurfrollen verwendet. Unterstützung durch Sponsoren oder Vereine wird strikt abgelehnt. Ultràs finanzieren sich meist durch eigene Mitgliedsbeiträge und durch den Verkauf von selbstkreierten Fanartikeln…Viele Ultrà-Gruppen versuchen die Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, dass sie „Repressionen ausgesetzt“ sind…Während bei Hooligans die gewalttätige Auseinandersetzung mit anderen Gruppen im Vordergrund steht und Fußballspiele nur einen Anlass dazu bieten, steht bei Ultràs der Sport im Vordergrund; allerdings sind bei vielen Ultrà-Gruppierungen Schlägereien und Krawalle ein akzeptiertes Mittel der Durchsetzung von Faninteressen und der Auseinandersetzung mit gegnerischen Fangruppen. Andere Ultràs hingegen distanzieren sich von Gewalt, teilweise unter dem Eindruck des polizeilichen Vorgehens gegen die Gewalttäter…Ein Kritikpunkt an den Ultràs ist, dass durch die vorgegebenen Gesänge des „Capos“ die Spontanität, also der Bezug zum aktuellen Spielgeschehen, verloren geht…Ultras stehen auch in der Kritik wegen körperlicher Angriffe, des Diebstahls von Fanmaterial wie Fahnen oder Schals, oder der Einschüchterung von Nicht-Ultras.

Ein Kritikpunkt an den Ultràs ist, dass durch die vorgegebenen Gesänge des „Capos“ die Spontanität, also der Bezug zum aktuellen Spielgeschehen, verloren geht]

90 Minuten lang wird ohne Sinn und Verstand am Spiel vorbei masturbiert.

Ach was…?

Ultras negieren die inviduelle Erfahrung. Die Zukurzgekommenen suchen ein wie auch immer geartetes Gemeinschaftserlebnis. So keimt der Faschismus.

Jetzt werfen wir auch noch Faschismus in den Topf? :ugly

Hat ja niemand bestritten das Ultras sich meist für den Nabel der Fanwelt halten. Aber es sind eben nicht von Natur aus Krawallmacher, das sind Holligans und die gehen auch nur deswegen hin.

Muss kurz mal was über die Bengalos sagen: Wenn man sie nicht versteckt zünden müsste, dann würden auch keine Brandverletzungen entstehen :smt013

Wenn es nicht gefählich wäre Brandkörper gleich welcher Art in Mitten von dich gedrängten Menschenmassen zu entzünden und es halt nicht zusätzlich auch noch wiederholt absolute Vollidioten gäbe die sich und vor allem andere bewusst damit gefährenden würden dann gäbe es auch keine entsprechenden Verbote.

@ KingMö

In anderen Ländern ist es erlaubt und es verletzt sich niemand. Oops, wie kann das denn sein?