Frontal21 trifft Tatort Internet (ZDF)

Gerade läuft wieder ein Frontal21 Beitrag mit bekannten “Tatort Internet Stars” und tendenziöse Berichterstattung.

“Der geschilderte Fall wurde der Polizei übergeben” - also doch Privatermittler.

Habe ich auch gerade gesehen. Sogar Beate Kraft-Schöning trat in dem Beitrag auf. Auch sonst erinnerte doch alles ziemlich an die RTL II-Sendung.

@bstea

Schreibe doch bitte ein paar mehr Zeilen zur Sendung: Um was für einen Fall ging es, welche bekannten Gesichter waren zu sehen, wie haben sie sich geäußert, was sagst du selber dazu, wo ist der Beitrag in der Mediathek zu finden…
Nicht jeder Forenleser kennt “Tatort Internet” oder den FKTV-Beitrag dazu.

Der Beitrag zeigt wie Polizisten sogenannte Honeypots auffahren um “Tätern” habhaft zu werden. Das dürfen die in Deutschland nicht und so kommt es folgerichtig zu keinen Verurteilungen. Das wiederum wird m Beitrag kritisiert. Da wird sogar ein Mann gezeigt der “Julia” sexuell missbrauchen will. Aber es halt nicht tut weil es Julia nicht gibt. Man sieht in nur wartend und telefonierend.
Beate Krafft-Schöning hat auch einen Auftritt.

Und woher will man wissen, dass er es wirklich getan hätte? Man kann doch einen Menschen nicht für etwas verurteilen, was er (noch) nicht getan hat … Auch wenn er es vermutlich vorhatte, er hat es eben nicht getan - und man kann ihn dafür auch weder gerichtlich noch anderweitig verurteilen … Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber das wollte ich nur mal sagen …

In der Akte ging es auch um das gleiche Thema.
Diesmal auch mit Honeypot, aber mit einer Darstellerin die das Mädchen gespielt hat.
Der Mann hat sich dem Mädchen genährt es hat den Raum verlassen, dann kam der Typ der Akte hat Fragen gestellt. Danach wurde der Mann der Polizei übergeben.

Und woher will man wissen, dass er es wirklich getan hätte? Man kann doch einen Menschen nicht für etwas verurteilen, was er (noch) nicht getan hat … Auch wenn er es vermutlich vorhatte, er hat es eben nicht getan - und man kann ihn dafür auch weder gerichtlich noch anderweitig verurteilen … Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber das wollte ich nur mal sagen …

genau das ist ja das schlimme und sollte endlich mal gesetzlich geändert werden. Solche Typen präventiv festzunehmen halte ich für richtig!

Der Beitrag an sich, war gar nicht so schlimm wie ich finde.

@espesse

Über Männer, die sich mit Kindern treffen wollen um ihnen dann „näher zu kommen“, denken wir beide wahrscheinlich gleich. Wenn er ein Mädchen tatsächlich vergewaltigt oder andere strafbare Handlungen an ihr begeht, dann macht er sich natürlich auch eines widerwertigen Verbrechens schuldig. Wenn ihm der Versuch einer solchen Tat nachgewiesen werden kann, ebenfalls. Wenn er sich lediglich mit dem Mädchen trifft, mit welchen verabscheuungswürdigen Hintergedanken auch immer, dann reicht das in unserem Rechtsstaat (andere Nationen mögen es anders sehen) nicht aus um ihn deswegen sich vor einem Gericht verantworten zu lassen oder ihn gar zu verurteilen.

Ich probe an dieser Stelle mal den Gutmenschen, nachdem ich in einem anderen Thread durch 30 verschiedene Definitionen gelernt habe, was das ist:

Denn wer garantiert, dass er, trotz allem was er sich vorher in seiner Phantasie zusammengesponnen und im Internet geäußert haben mag, nicht, wenn das Mädchen vor ihm sitzt, doch noch zu Vernunft kommt. Man muss einem Menschen, so schwer es manchmal fallen mag, selbst fünf vor zwölf noch die Chance geben das Richtige zu tun, bzw. das unbestritten Falsche zu unterlassen.

War das gut so? Jetzt aber wieder Normalmensch:

Emotional kann ich die Haltung „die müsste man präventiv wegsperren“ nachvollziehen. Genau dieses Gefühl greifen diese Sendungen auf. Ob der Beitrag schlimm war oder nicht, kann ich nur aus der Ferne beurteilen. Ich schaue mir Fernsehformate, die dieses spezielle Thema behandeln, schon lange nicht mehr an. Das ist nicht gut für meinen Blutdruck. Ich rege mich nämlich immer doppelt auf: einmal über die Gezeigten und dann nochmal über die Sendung selbst. Du weist aber, genauso gut wie ich, dass ein „präventives Wegsperren“ konsequenterweise auch auf andere Bereiche angewendet werden würde. Und ob das so erstrebenswert ist, möchte ich bezweifeln.

Man könnte höchstens mit Ausnahmen argumentieren. Vielleicht existieren die sogar bereits. Da ich kein Jurist bin, [-]sondern etwas Anständiges gelernt habe[/-], kenne ich mich damit nicht sehr gut aus. [-]Der ein oder andere (angehende) Winkeladvokat in diesem Forum wird sich aber schon zu Wort melden. Und emotional argumentieren die sicherlich nicht. Denn soetwas wie Emotionen ist Juristen ja fremd.[/-]

Edit: Nachdem ich nochmal in mich gegangen bin, kam ich zu der Erkenntnis, dass es keine gute Idee ist Juristen zu beleidigen. Richtigstellung: Ein jeder Jurist bekleidet einen anständigen Beruf. Juristen sind das Fundament eines funktionierenden Rechtstaates. Bitte nicht verklagen.

Ich sage ja, man sollte das gesetzlich ändern. Es kann ja wohl nicht wahr sein das es erst zur Straftat kommen muss, und dem Kind ggf. das ganze Leben zerstört wird.

Außerdem, ich persönlich empfinde einen sexuellen Chat mit einem Kind an sich schon als Straftat. Es ist mir unbegreiflich wie sowas “erlaubt” sein kann.

Es kann ja wohl nicht wahr sein das es erst zur Straftat kommen muss, und dem Kind ggf. das ganze Leben zerstört wird.
Ok, du bist also für die faktische Aufgabe des Rechtsstaats? Man muss deiner Meinung nach kein Verbrechen mehr begangen haben, um dafür belangt und bestraft zu werden? Wo ziehst du die Grenze? Beim Wunsch, bei ersten Vorbereitungen?
Das ist meiner Meinung nach nicht nur Quatsch, sondern sogar ein sehr gefährlicher Gedanke!

Außerdem, ich persönlich empfinde einen sexuellen Chat mit einem Kind an sich schon als Straftat. Es ist mir unbegreiflich wie sowas „erlaubt“ sein kann.
Ist es nicht. Nennt man „sexuelle Nötigung“. Das kann man verfolgen und das wird auch verfolgt!

In gewissen fällen ist präventives handeln ganz sicher angebracht. aber ich lass es lieber, ich sehe mittlerweile ein, das ich zu einer Minderheit im Netz gehöre, die nicht von einer gewissen politisch/gesellschaftlichen strömung durchdrungen ist.

Btw, hast Du Kinder?

Man kann seine Familie im Netz übrigens auch schützen, in dem man nicht zu viel über sie Preis gibt.

Präventiv handeln ist 'ne gute Sache, heißt aber nicht, dass Leute einfach so für Dinge, die sie schlicht nicht getan haben bestraft werden.

Da Pädophilie eine sexuelle Veranlagung ist funktioniert Abschreckung nicht. Die Gesellschaft hat sich - sicherlich mit guten Gründen - dafür entschieden, diese Neigung strafrechtlich zu verfolgen. Da aber Neigungen weder therapiert noch unterdrückt werden können, bringt es wenig, bei der Täter-Seite anzusetzen. Unter Prävention verstehe ich hier eine entsprechende Aufklärung der potentiellen Opfern - also der Kinder. Je nach Alter muss ihnen klar gemacht werden, was ok ist und was nicht. Wann ist ein Rücken tätscheln ok, wann nicht? Wer darf mich anfassen und wie und wo? Das muss den Kindern klar sein.

Aber irgendwelche Gedankenverbrecher wegen eventuell noch begangenen Straftaten wegzusperren ist SOWAS von der falsche Weg. Allein wegen der Möglichkeit, dass es sich der vermeintliche Täter im letzten Moment anders überlegt bzw schafft, seinen Trieb zurückzustellen. Diese Möglichkeit muss man jedem lassen (mal ganz davon abgesehen, dass man nicht alle Menschen überwachen kann und soll und darf), sonst bewegen wir uns wieder einen Schritt weiter Richtung Orwell und “Minority Report” …

Mal ne ganz direkte Frage: Hältst du es grundsätzlich für gut, Leute für Dinge zu bestrafen, die sie vorhaben oder planen, aber noch nicht wirklich getan haben? Oder nur in Einzelfällen? - Wenn ja, welche sind das?

Zu der Sendung: ich glaub, da muss man nicht mehr viel Worte verlieren …

Ja klar. Oder sollen wir bei Terroristen auch warten bis sie losbomben?

Drehen wir mal den Spieß in die andere Richtung: Wenn Nazis also zum Ausländerklatschen aufrufen, ist das ja auch nur Planung gelle.

Egal jetzt, denkt einfach mal von Fall zu Fall prakmatisch und nicht immer dieses Internetgeschwafel

Die gesetzliche Lage ist eindeutig:

Strafgesetzbuch §174 Absatz 4

  1. auf ein Kind durch Schriften (§ 11 Abs. 3) einwirkt, um es zu sexuellen Handlungen zu bringen, die es an oder vor dem Täter oder einem Dritten vornehmen oder von dem Täter oder einem Dritten an sich vornehmen lassen soll, oder

Damals bei dem Hype den die RTL II Sendung fabriziert war wurde auch versucht den recht klaren Artikel medienwirksam so umzubauen, das man die 3 mutmaßlichen Pädophilen hätte verurteilen können. Der Vorschlag war aber so speziell gestrickt, das fast alle nicht von denen gekaufte Juristen ihn ablehnten. Es zeigt sich das die einfachen Gesetzte doch häufiger die besseren waren.

Wir haben es hier nicht mit Terroristen oder Nazis zutun die untereinander etwas planen, sondern mit Reportern die Menschen anstiften wollen etwas mit jemanden zutun der nicht existiert. So alà “Hey Mussad, ich weiß du hast schon die ganze Zeit einen Hass auf den Westen, ich kenn da wen und das ist eine todsichere Sache, lass uns XY in die Luft sprengen!”, wenn wir den Terrorismus hier schon mit einbringen wollen.

Gedankenverbrechen gibt es eben nicht. Du kannst für die Planung einer Straftat belangt werden, wenn du die Absicht hast sie zu begehen aber dafür muss die mögliche Straftat real sein. Fiktive Menschen oder Gebäude sind aber nicht real.

Darüber hinaus @Markus, ist doch Pädophilie nicht strafrechtlich verfolgt, zum Glück. Die sind es nicht die, die ganzen Straftaten begehen.

sollen wir bei Terroristen auch warten bis sie losbomben?

Drehen wir mal den Spieß in die andere Richtung: Wenn Nazis also zum Ausländerklatschen aufrufen, ist das ja auch nur Planung gelle.

Egal jetzt, denkt einfach mal von Fall zu Fall prakmatisch und nicht immer dieses Internetgeschwafel
Ok, Ich denke ganz pragmatisch:
Aufrufe zum „Ausländerklatschen“ sind bereits strafbar (§111 StGB Aufforderung zu einer Straftat). Die dazu Aufgerufenen sind allerdings so lange unschuldig, bis sie tatsächlich selbst eine Straftat begehen.

Die Terrorismus-Debatte öffnet jetzt imo zu viele Metaebenen. Aber überleg mal, wie viele Terroranschläge so in letzter Zeit hierzulande begangen wurden. Brauchen wir also härtere Gesetze? Mehr Handlungsspielraum des Sicherheitsapparats?

Darüber hinaus @Markus, ist doch Pädophilie nicht strafrechtlich verfolgt, zum Glück. Die sind es nicht die, die ganzen Straftaten begehen.
Die Neigung an sich nicht, ich meinte die Konsequenz.

Es wäre sinnvoll, das Thema mit direkten Bezug zum Bericht von Frontal 21 zu diskutieren, da sich ansonsten die Diskussionen wieder mal endlos verrennen wird. Wir hatten schon mehrfach allgemeine Diskussionen zu diesem Themenkreis und es muss nicht schon wieder grundsätzlich neu aufgerollt werden.

Den Beitrag kann man hier sehen: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1759698/Gefahr-Paedophile-auf-Kinderfang. Der Beitrag beginnt mit einer Lockvogelaktion. Auch werden selektive Ausschnitte aus den Lockchats und zwei kindliche Darstellerinnen, die mit der eigentlichen Aktion gar nichts zu tun haben (wie dem Kommentar hervor zunehmen ist) gezeigt. Danach erhalten Beate Kraft-Schöning und verschiede Polizisten das Wort und es wird behauptet, dass Internat-Chats für Kinder unzureichend gesichert wären und sich Kinder im Internet ständig in der Gefahr befinden würden angemacht zu werden. Auch wird behauptet, dass die Gesetzeslage nicht ausreichend wäre, um Täter zu belangen.

Die im Beitrag betriebene Panikmache vor dem Internet finde ich sehr fragwürdig. Zunächst finde ich es sehr problematisch, wie hier (emotional angereichert) eine verzerrende Darstellung der eigentlichen Probleme geschieht. Statistiken zeigen, dass 80-90% der Betroffenen die Täter persönlich kennen (Eltern, Verwandte, Freunde, Nachbarn…). Vor allem hier gilt es anzusetzen. Außerdem: für wie naiv halten wir unsere Kinder eigentlich, dass sie sich auf solche Chats einlassen. Bei solchen Sachen würden sie doch wirklich den Chat weg klicken und ganz sicher nicht sich mit so jemanden treffen. Aber Beiträge wie dieser lenken von den wahren Problemen, ab: dass wir Kinder zu starken Persönlichkeiten erziehen sollten, die sich trauen, nein zu sagen (eben nicht nur vor der Illusion vom bösen fremden Mann warnen) und die sich auch ihrem Vertrauten Umfeld anvertrauen können. Dazu gehören vor allem auch Vertrauen in die Kinder, sowie Offenheit und Freiräume für sie.

Ohhh, gebt doch mal in Google Frontal 21 Kritik ein.
Ich sehe mir dieses Format schon lange nicht mehr an. Besonders, als mal ein Thema kam, wo ich mich sogar damit auskannte und mir dachte: schlecht recherchiert, zu einseitig berichtet, unnötige Panikmache.

Im Februar 2011 kritisierten Mitglieder der Unionsparteien im ZDF-Fernsehrat die Redaktion. Weiter wurde eine Ermahnung gegen die Redaktion des Politmagazins ausgesprochen, der sie eine „tendenziöse Bildsprache“ und „zu einseitige Berichterstattung“ insbesondere in einem kritischen Beitrag über die Atompolitik der Bundesregierung vorwarfen. Nach Angaben von Spiegel Online kritisierten Journalisten des ZDF dies als „gezielten Einschüchterungsversuch“ sowie, dass sich die Union nach der Abwahl von Chefredakteur Nikolaus Brender offenbar auf das Magazin „einschießen“ würde. Nach Angaben des Spiegels wurden Frontal21-Redakteure in den vorhergehenden Monaten bereits mehrfach vor den Chefredaktionsausschuss zitiert. Chefredakteur Peter Frey habe Kritik an der Ausrichtung des Magazins jedoch stets zurückgewiesen.[23]

usw usw da lese ich dann so im Google-Ergebnis

Kritk von
der Pharmaindustrie
Union attackiert ZDF-Fernsehrat
Samsung
evangelikale Missionseinsätze
Autoversicherer

usw usw usw

alle bemängelnd die einseitige Berichterstattund und die schlechte Recherche.

Habe ich auch gerade gesehen. Sogar Beate Kraft-Schöning trat in dem Beitrag auf. Auch sonst erinnerte doch alles ziemlich an die RTL II-Sendung.

Was ist denn bloß wieder los? Erwartet uns demnächst ein neuer Zensur und/oder Klarnamengesetzesentwurf?
Gerade hab ich seit Ewigkeiten mal wieder Kulturzeit geguckt und gleich als erstes springt mir diese Pedo-Tante ins Gesicht.