Frauentausch macht es jetzt wie die Bild-Zeitung

Ich habe mir von OnlineTVRecorder die Frauentausch-Sendung vom 15.10.2015, 21:15 Uhr angesehen.

Folgende 2 Haushalte traten an:

Der “reiche” Haushalt:
Familie aus Österreich in einem Dorf. Großes modernes Einfamilienhaus, top-gepflegt. Ehemann arbeitet als Musikproduzent.

Der “arme” Haushalt:
WG aus Dortmund, kleine Wohnung, normaler Dreck. Bewohner sind zwei Metal-Fans. Die Frau ist tätowiert und hat Piercings. Der Mann ist der typische Metal-Fan/Gamer. Es werden Wacken/Metallica-T-Shirts getragen.

(Anmerkung: Ich wundere mich ehrlich gesagt, warum gerade zweitere Familie daran teilnahm. Gerade Metal-Fans lehnen solche Formate doch eher ab und sind eher die typische FKTV-Zielgruppe).

Wenn Frauentausch nun so vorgehen würde, wie bisher bekannt, so wäre der “arme” Haushalt als typische Asi-Familie präsentiert worden, die extrem unordentlich und verwahrlost ist und der Gamer als zurückgebliebener Nerd präsentiert worden und die "reiche "Familie wäre als das Vorbild schlechthin präsentiert worden, die ihre Haus vorbildlich in Ordnung hält. So wie man es von Frauentausch erwartet worden wäre.

Doch in diesem Fall sind sie genau umgekehrt vorgegangen. Die “arme” Familie wurde als sympathisch präsentiert und eben so, wie Gamer/Metal-Fans eigentlich wirklich sind. Die Unordnung wurde damit erklärt, dass eben beide Vollzeit arbeiten und dann eben keine Zeit mehr für den Haushalt bleibt.

Die “reiche” Familie wurde dafür als unsympathisch und pingelig präsentiert und es wurde sich über den “Putzfimmel” der Tauschmutti lustig gemacht (legt eine Zeitung hin, bevor sie sich aufs Sofa setzt / Es ist im Prinzip alles sauber, aber ein Fingerabdruck muss unbedingt noch entfernt werden, das wird mit entsprechenden Animationen hinterlegt, wo dann eben die saubere blitzblanke Oberfläche gefilmt wird und dann mit einem “Radar” der kaum auffindbare Fingerabdruck “gesucht” wird.) Die “reiche” Familie wird auch so dargestellt, als ob der Mann ein Pascha wäre, der seine Frau herumkommandiert, bloß eben ohne Gewalteinwirkung, sondern eher auf nette Art.

(Wer 3096 Tage gelesen hat: Man nehme Wolfgang Priklopil und entfernt alles böse und gewalttätige, nur der Sauberkeitsfimmel und die Ansicht, dass die Frau den Haushalt zu schmeißen hat bleibt, und schon hat man die Rolle, die dem Mann aus der “reichen” Familie zugewiesen wird.)

Das erinnert irgendwie an die Bild-Zeitung die früher gegen die Flüchtlinge gehetzt hat, und jetzt für die Flüchtlinge schreibt.