Folge 98: Sportarten, die zu wenig Beachtung finden

Nö! Das war zumindest mir bis gerade nicht so ersichtlich. (Konnte aber auch an meinem Koffeinmangel liegen!)
Aber gut, dass wir das jetzt geklärt hätten. :wink:

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und für Snooker, bei dem in der erweiterten Weltspitze zum Großteil immer noch dieselben Namen zu finden sind wie zu meiner Jugendzeit Ende der 90er-Jahre.

Stimmt, Ronnie ist gerade eben erst zum siebten mal Weltmeister geworden.

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Bezüglich Formel 1 muss ich Volker ein wenig korrigieren: Die Rennen sind nicht gezeitet, sondern haben eine feste Renndistanz von ca. 305 Kilometern, außer Monaco, da sind es nur 260:

Deshalb wird auch eine Rundenzahl eingeblendet, die hoch-/runtergezählt wird und keine Uhr.
Es gibt allerdings ein Zeitfenster von zwei Stunden bzw. drei Stunden ab Start bei zwischenzeitigem Rennabbruch und die Punkte werden je nach gefahrener Distanz entsprechend verringert, hat man infolge des 2 Runden-Debakels letztes Jahr in Spa geändert: Regeln für Rennabbruch: Neuer Punkteschlüssel | AUTO MOTOR UND SPORT

Bis in die späten 60er waren die Grand Prix teilweise noch deutlich länger, nach dem tödlichen Unfall von Lorenzo Bandini in Monaco hat man dort dann von 100 auf 80 Runden reduziert und später auch bei den anderen Grand Prix.

Anderes Beispiel für solche Distanzrennen sind bspw. die DTM oder Indy 500 = 500 Meilen.

Und es gibt eben Zeitrennen, gerne als Langstrecke wie die 24h vom Nürburgring (war gerade), Le Mans, Daytona, Spa, 12h von Sebring oder die ADAC GT Masters die am Samstag und Sonntag je eine Stunde fahren und gegen Mitte einmal an die Box müssen und dabei den Fahrer wechseln.

Ansonsten finde ich abseits der großen eher kleinere besser, bspw. nicht die Prototypen, sondern die GT-Klassen in Le Mans, die liegen teilweise auch am nächsten Tag nur einige Sekunden oder Minuten, aber nicht eine Runde auseinander und im Rahmen von größeren Rennen bspw. Markenpokale, idealerweise mit Kleinwagen, wie damals Renault 5, Lupo/Polo-Cup etc. die sind nicht wahnsinnig schnell, aber kosten halt nicht mega viel, sind robust und können da auch mal mit dem Messer zwischen den Zähnen kontaktgeführt agieren, ohne sich gleich das Auto kaputtzufahren und erstmal an die Box zu müssen zwecks Reparatur.

Ansonsten mag ich American Football, liegt wohl daran, dass die hiesigen Lions schon >10x die Meisterschaft gewonnen haben.
Zugegebenermaßen ist er nicht mega einsteigerfreundlich, das Regelwerk doch recht kompliziert/umfangreich, aber wenn man erstmal reingefunden hat, geht es.
Die wichtigsten Eckpunkte sind halt, dass die Uhr nicht fortlaufend ist und nicht durchgehend gespielt wird, sondern in Spielzügen und Versuchen und dass es mehrere spezialisierte Teamkonstellationen innerhalb der Mannschaft gibt, die halt je nach Situation einfach gewechselt werden und nicht wie beim Fußball dieselben 11 das ganze Spiel lang auf dem Spielfeld sind.

Wenn ich noch was zum Thema „Wrestling“ ergänzen darf: Man muss schon bedenken, dass das sogenannte „professional wrestling“ in seinem historischen Ursprung (Ende des 19. Jahrhunderts) sehr viel näher am „amateur wrestling“ war, als das auf Entertainment fokussierte Wrestling wie wir es heute kennen. Bis in die 1970er Jahre noch war das Wrestling eine ernst genommene Sportart. Auch wenn die Ergebnisse immer schon abgesprochen waren, war dieser Fakt nicht allgemein bekannt (sog. „Kayfabe“). Erst in den 80er Jahren wandelte sich die Darstellung sehr stark in einen cartoonhaften Zirkus mit starkem Fokus auf die durch die Wrestler dargestellten Charaktere (sog. „Gimmicks“), vor allem in der größten Liga WWF, die zuvor sämtliche regioalen nordamerikanischen Ligen aus dem Markt drängte oder aufkaufte. Die 90er läuteten dann mit dem Internet endgültig das langsame Ende des Kayfabe ein. Heute existiert dies faktisch gar nicht mehr. Der realistische Ansatz wurde inzwischen zum großen Teil aufgegeben und durch akrobatische aber unrealistische Aktionen (Sprünge hier, Sprünge da) ersetzt.

Man könnte jetzt noch die japanische, mexikanische und europäische Wrestling-Geschichte erörtern, aber das würde zu weit gehen und interessiert hier wohl eh kaum jemanden… :wink:

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Ach ja, der Herr mit den schönen Haaren ist übrigens Icke^^
Die Kommentatoren können gerne mit etwas mehr Leidenschaft dabei sein, aber da sollte natürlich auch jemand mit Ahnung dabei sitzen, so hat man bei RTL mit Christian Danner und vorher Jochen Mass jeweils einen ehemaligen Fahrer.

Die NFL Spiele in Europa gabs schon seit den 80ern als „American Bowl“ allerdings waren diese noch vor Saisonbeginn.
Dann gabs die NFL Europe, wo viele Nachwuchsspieler und einige lokale (das war vorgeschrieben) dabei waren, die haben in der Off-Season gespielt:

Und nach deren Ende begann dann die „International Series“ mit eben diesen Spielen in Wembley, die nunmehr reguläre Saisonspiele sind.

So ähnlich hat man es auch schon umgekehrt mit der NASL, dem Vorgänger der MLS gemacht, da waren einige namhafte Spieler/Legenden, wie Beckenbauer, Gerd Müller, Pelé, Bobby Moore etc. dabei.

Bei eSports bin ich ich auch ein wenig skeptisch, viel schlimmer finde ich aber den Umgang der Medien damit: vor einigen Jahren hatte Pro7 Maxx schon vereinzelte Turniere übertragen und nach dem Amoklauf in München, wo man sich nur dachte „die kommen jetzt nicht allen Ernstes wieder mit dieser Killerspielscheiße?!“ und sind dann erstmal eingeknickt und haben das vorerst eingestellt.
Und mit dieser Nummer über Fortnite später dann noch einen draufgesetzt, hier in kommentierter Form:

Und natürlich dann noch solche Nummern wie der Computerspielepreis, was ja auch damals von Holger breitgetreten wurde, allein dass Ina Müller u.a. bei dem Herrn vom VfL Wolfsburg ernsthaft diese abgedroschenen Klischees überhaupt noch erwähnt hat…

Was den Motorsport angeht: Klar sitzt bis liegt man dort und bewegt sich nicht aktiv, es ist aber Schwerstarbeit für den Körper aufgrund der enormen Beschleunigungskräfte, F1-Fahrer müssen daher wohl vor allem die Nackenmuskulatur trainieren und geschlossene Fahrzeuge haben zudem eher selten eine Klimaanlage.
Noch härter sind mMn aber Rallye und Raid wie die Dakar wo eben hunderte bis tausende Kilometer am Tag quer durch die Wildnis gefahren werden.

Direkt an einer Strecke kommt es ein wenig auf den Standort an, gerade wenn die Tribüne an einem relativ hohen Punkt ist, kann man mitunter schon ein gutes Stück überblicken, oftmals sind ja auch an einigen Stellen Großbildschirme platziert.
In Hockenheim bspw. die Südtribüne, wo man wohl das meiste vom Motodrom überblicken kann oder die Mercedes-Benz Tribüne wo man einen Teil der Parabolika, die Spitzkehre und dann eine Kurve direkt vor der Nase hat.

Das ist nicht ganz richtig. Wrestling ist publikumsabhängig. Die Leistung entscheidet nicht direkt, also nicht während des Kampfes, über Sieg oder Niederlage, aber die sportliche Leistung entscheidet (neben ein paar anderen Dingen wie Charisma etc) darüber, ob der Wrestler „over“ kommt, das heißt vom Publikum gefeiert wird und ob das Publikum ihn sehen will. Wenn das Publikum den Wrestler sehen, wird das Booking Team das bemerken und ihn besser booken, ihn in prominentere Fehden stecken und er wird auch öfter Kämpfe gewinnnen.

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Es sei denn, der Geschmack des Publikums unterscheidet sich vehement von dem des Vincent Kennedy McMahon! :wink:
Oder der Stil des Wrestlers oder der Wrestlerin gefällt ihm nicht. Wie es meiner Lieblingswrestlerin geschehen ist. Bei NXT monatelang Champion gewesen, bei den „Hauptshows“ dann schlecht/unsinnig eingesetzt (wie es so vielen ebenfalls ergangen ist).
Bei der WWE jedenfalls stinkt der Fisch vom Kopf her.

Die WWE ist Wrestlingfans ja auch nur bedingt zu empfehlen. Man ist in den Independent-Ligen definitiv besser aufgehoben. Gerade in Deutschland, da ist die wXw sehr zu empfehlen. „Leider“ sind deren ganzen Zugpferde von vor 10 Jahren inzwischen bei der WWE (Walter (Gunther), Axel Tischer (Alexander Wolfe), Pac, El Generico (Samy Zayn), Bryan Danielson (Daniel Bryan), Claudio Castagnoli (Cesaro), Axel Dieter Jr. (Marcel Barthel), nur um mal ein paar zu nennen).

Vor langer Zeit (hat sich inzwischen erledigt, da ich kaum mehr lineares Fernsehen gucke) habe ich mal gerne Sumo-Ringen gesehen. Es hat mich fasziniert, weil es mehr wie ein Ritual als wie ein Sport rüberkommt. Ich finde zum Beispiel, dass der Ringrichter (Gyōji) nicht zuletzt wegen seiner traditionellen Kleidung eher wie ein Priester wirkt. Der Kampf an sich ist ja meistens sehr kurz, wodurch die Handlungen drumherum (wie z. B. das Werfen von Salz als symbolische Reinigung) einen nicht unbeträchtlichen Teil der Gesamtdauer einnehmen, was mich aber nicht gelangweilt hat.

Sumo ist in der Tat sehr interessant anzuschauen, in den 90ern lief das oft auf Eurosport. Allerdings war das zum Glück geschnitten, denn in echt geht alles seeehr viel langsamer zu. Die Rituale und dann brauchen die 3-4 Anläufe bis es beiden Ringern passt. Mein Vater wurde mal in Japan zu so einem Event eingeladen und er hat mir erzählt, dass er zum Schluss fast wahnsinnig wurde

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Kleiner Nachtrag zu dem Thema: Samstag, den 18.06. beginnen in Budapest die Schwimm-Weltmeisterschaften, immerhinn die globalen Titelkämpfe in einer der beiden olympischen Kernsportarten (neben Leichtathletik).

Und im deutschen Fernsehen sieht man… nichts!

Wahrscheinlich kommen sich ARD und ZDF noch großzügig vor, wenn sie in den Kurzmeldungen die Namen der deutschen Medaillengewinner kurz nennen.

Es ist einfach nur traurig.

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Kriegt auch hier in der Stadt selbst wenig Beachtung.

Hat vielleicht auch damit zu tun, dass Russland gesperrt ist und auch generell viele Stars abgesagt haben. Wird wohl nicht der attraktivste Wettbewerb sein

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Schaue ich tausend mal lieber als irgendwelche Fußballligaspiele.

Die Disziplinen im Schwimmen sind ganz oben, was das Interesse, Spannung und Unterhaltung bei den Olympischen Sommerspielen angeht.

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Wie groß findet in Ungarn Wasserball Beachtung ?
Im Vergleich zu anderen Sportarten.

Wasserball hat ja bekanntlich lange Tradition und viele Erfolge konnten dort gefeiert werden.

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Hätte ich nicht gedacht, Ungarn ist ja auch eine traditionelle Schwimmnation. Könnte vielleicht daran liegen, dass die großen Zeiten von László Cseh und Katinka Hosszú vorbei sind. Letztere dürfte aber doch noch dabei sein vor heimischem Publikum, oder?

Denke ich auch - wenn nicht in Ungarn, beim neunfachen Olympiasieger, wo sonst sollte Wasserball Beachtung finden?

Oder hat durch die jüngsten Ergebnisse der Nationalelf König Fußball wieder alles verdrängt?

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Katinka Hosszú ist selbst hier wegen ihrer Art nicht unbedingt Natinalübergreifend ein Publikumsliebling. Vor nem Monat kam ein Dokumentarfilm über die in die Kinos und ist ein Flop (natürlich Staatlich mit viel Kohle gefördert)

Ich mag die persönlich auch nicht, ihre Leistung muss man aber würdigen.

Guter Punkt. Ein Wahnsinnsergebnis von 4:0 gegen England lässt so ziemlich alles andere alt aussehen. Das Spiel hab ich ausnahmsweise auch gesehen, unfassbar wie wir die Engländer abserviert haben :laughing:

Ist schon durchaus populär, ja. Wenn auch nicht sonderlich in der Liga, aber Nationalspiele haben schon einen Stellenwert.

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