Ich habe Olympia komplett bei ARD und ZDF geguckt und dabei nebenbei zahlreiche Livestreams im Netz angehabt (Eurovision.tv, die Streams der ÖR etc., Eurosport).
Teilweise war es tatsächlich armselig, was ARD und ZDF geboten haben. Zum Beispiel als Dimitri Ovtcharov sein Viertelfinale bestritt und es in den siebten (und entscheidenden) Satz ging. ARD sendete irgendeinen spaßigen Witzbeitrag mit nem komischen verdeckten London-Ermittler, der durch ein Einkaufzentrum läuft. Eurosport war auch irgendwo anders. Das Match kam nur über Eurovision.tv rein, was bei einem Event nach 23 Uhr schon peinlich ist.
Schlimm fand ich noch Poschmann, der nach dem Bolt-Sieg über 100 Meter gesagt hat, dass Bolt der Erste ist, der es sportlich schafft zwei Mal in Folge Olympia über 100 zu gewinnen. Er ging sogar auf Carl Lewis ein, der 84 und 88 gewann, sprach diesem aber offenbar den sportlichen Wert des zweiten Sieges ab, weil Ben Johnson schließlich erst später wegen Dopings disqualifiziert wurde. Der Kommentar von Poschmann ging auch bei der allgemeinen Medienkritik völlig unter. Ich finde ihn völlig daneben.
Es gab aber auch Gutes bei ARD und ZDF. Sie haben endlich teilweise angefangen, zwei Kommentatoren für ein Spiel oder Ereignis zu verwenden. Die Vorgehensweise, einen Fernsehmann und einen Experten nebeneinander zu setzen, ist seit Jahren im US-TV, das in Sachen Sportpräsentation immer noch weit voraus ist, obligatorisch. Beim Hockeyfinale zum Beispiel hat Bela Rhety (oder wie er geschrieben wird) mit einem Experten, dessen Namen mir gerade entfallen ist, kommentiert. Es rundet einen Kommentar einfach ab und sollte viel häufiger zur Anwendung kommen. Speziell bei Fußballspielen natürlich.