Folge 89 - Talk mit Mahmud

Hier kann darüber diskutiert werden!

Kann ich so unterschreiben.

Hm, unser Herr Kleber macht hier jedenfalls einen reichlich unprofessionellen Eindruck, fast als hätte er sich nicht ordentlich auf das Interview vorbereitet oder als hätte er Herrn Ahmadinedschad unterschätzt. Denn die Antworten, gerade in der Frage zu den israelischen Atomwaffen, konnte man aus 15km Entfernung kommen sehen.

Zu seiner Ehrenrettung könnte man aber anfügen, dass durch den Dolmetscher nur Bruchstücke bei ihm angekommen sind. In dem Fall hätte man sich das Interview aber auch ganz sparen können.

Wie titelte die Titanic so schön? :mrgreen:

http://www.lowbird.com/data/images/2012/03/irre.jpg

Also ich fand er hatte seinen Interviewpartner jeder Zeit gut im Griff und führte ihn nach belieben vor.
Die Fragen waren scharf und prägnant gestellt.
Dieser Herr Kleber war ihm doch weit unterlegen. :ugly

Clausi “Frost” Kleber hätte das YouTube Video “Das Geheimnis des Gesprächs” von seiner heutejournal Kollegin Marietta Slomka anschauen sollen. Dort erklärt sie wie man sich auf ein Interview mit einem Politiker vorbereitet.

Aprops, wie wäre es mit einer “Frost/Nixon” Review bei Pantoffelkino? Eine gute Möglichkeit eine Brücke zwischen pk und fk zu schlagen.

Der arme Klaus, das war wohl nix.
Ich hab das Interview in der Mediathek gesehen. Der Mahmud hat ihn sowas von in die Defensive gedrängt. Teilweise wirkte er fast schon hilflos, wie er immer wieder nach einer “restlosen Offenlegung des Atomprogramms” fragte, obwohl der Mahmud darauf schon eindeutig geantwortet hatte. Bei den ideologisch bedenklichen Parolen vom Mahmud ist der Klaus nicht datwischen.

Besonders lustig war es, wie sich Mahmud als Repräsentant seines Landes und seiner Kultur zelebriert hat und Klaus Kleber durch seine Fragen nach Deutschland wie einen Vertreter der Bundesrepublik behandelt hat. Herr Kleber hat natürlich gemerkt, dass er diese Rolle gar nicht ausfüllen kann (was Mahmud natürlich wusste. Hat er geschickt gemacht). Da war Klaus hoffnungslos überfordert.

Das kommt dabei raus, wenn ein Reporter, vollgepackt mit der Propaganda à la “Hinterwäldlerischer Diktator aus dritte Welt Land”, dorthin fährt und in Kolonialmanier Enthüllungen wittert!
Das Ahadenischad rhetorisch spitze und überhaupt nicht dumm ist, wußten viele informierte Menschen schon lange. Ist das am Kleberle vorbei gegangen? Ich denke er ist seiner eigenen Propaganda zum Opfer gefallen!
Ich habe mich jedenfalls köstlichst amüsiert!

Kleber und ARD-Deppendorf waren früher immer die Wasserträger und werden NIE an ihre Vorgänger heranreichen! Solche Figuren sind einfach untragbar

Tja, den Ahmadinedschad hat der Kleber wohl unterschätzt. Dieser wurde jedenfalls ordentlich eingeseift und nach allen Regeln der Kunst rasiert. Ahmadinedschad ist nämlich kein tumber Proll, wie manche ihn gerne darstellen, sondern rhetorisch geschickt und ich muß zugeben, er hat auch die ein oder andere sehr berechtigte Frage gestellt.

Was macht eigentlich Scholl-Latour?
Der wäre für das Interview vermutlich 100x besser geeignet gewesen als Klausimausi.
Naja, das hat man davon, wenn man die Leute nach ihrem Aushängeschild-Faktor und nicht nach Wissen und Können auswählt, liebes ZDF. Ahmadinedschad hat euch so nass gemacht, da werdet ihr über Monate nicht wieder trocken.

ich kann dazu nur sagen das wir deutschen uns zu gerne als gut menschen aufführen :smt007

Naja, ich fand die Kritik etwas übertrieben. Was habt ihr denn erwartet, dass Klaus Kleber seinem Interviewpartner rhetorisch an die Gurgel geht? Das war schließlich ein Interview und kein Kreuzverhör.

@Nils: Das nicht, aber man hat während des Interviews das Gefühl, dass es Herrn Kleber selbst unangenehm ist, wie sich das Gespräch entwickelt.

es IST ihm ja unangenehm, und zwar völlig zurecht. “Verhör” ist gar nicht nötig, aber ein paar kritische Fragen hätten kommen müssen. Ich hatte den Eindruck, Kleber hat sich von Mahmud einfach überrollen lassen und komplett die Kontrolle über das Gespräch verloren. Das kam auch in Holgers Zusammenschnitt gut zum Ausdruck

Ich hatte eher einen anderen Eindruck. Kleber ist nach wenigen Minuten bewusst geworden:
Hier kann er fragen was er will, als Antwort bekommt er sowieso nur die vorgefertigten inhaltsleeren Worthülsen.
Allerdings hätte er da auch gar nichts anderes erwarten dürfen.
Er sollte sich vielmehr mal fragen warum er überhaupt dort war.

Mal einen Blick in die Vergangenheit:
Wäre 1937 ein Perser nach Deutschland gereist um Adolf Hitler zu interviewen, er hätte da auch nie erfahren was dieser 2 Jahre später wirklich vorhatte …

@P-Joker: Das eine muss das andere nicht ausschließen :wink:

es ist ja nicht so, dass Mahmud keine Angriffspunkte geliefert hat. Er hat genug Ideologikram geliefert, wie zum Beispiel die Iraner seien den Israelis kulturell überlegen. Hierauf hätte Kleber ihn festnageln müssen und nachhaken.

Es ging ja auch nicht darum, tatsächlich zu erfahren, was Mahmud vorhat. So naiv wird keiner sein zu glauben, dass Mahmud spektakuläre Enthüllungen zum Besten geben wird. Aber er hätte ihn mit kritischen Fragen konfrontieren müssen, bei denen Mahmud ideologisch Farbe hätte bekennen müssen. Mahmud hat genügend Anhalstpunkte geliefert, die Rückfragen zu seiner Ideologie erfordert hätten, also zu seiner generellen Haltung zu Israel, dem Judentum, dem Holocaust, der Bedeutung des persischen Volkes etc.

Stattdessen lässt Kleber sich das Gespräch aus der Hand nehmen und guckt bedröppelt aus der Wäsche. Vor allem, weil eben nicht alles, was der Mahmud gesagt hat, nur Phrasen waren. Manche seiner Punkte waren durchaus plausibel.

Kleber hat schon immer wieder kritische Rückfragen gestellt. Nur was will man machen, wenn Mahmud nach jeder Frage gleich in einen nicht enden wollenden Monolog verfällt und seine Standard-Propaganda abfeuert? Ich finde auch, dass seine Ideologie, also seine Haltung zu Israel, dem Judentum und dem Holocaust mehr als deutlich geworden ist - auch wenn nichts neues dabei war.

Sicher, gehört es wohl zu den Sternstunden eines jeden Journalisten, wenn er in einem Interview seinem Gegenüber irgendwelche Enthüllungen entlocken kann, aber die Empörung darüber, wenn dies nicht eintritt, finde ich doch etwas übertrieben. Wie gesagt, dass war ein Live-Interview, kein Duell - und erst recht kein Verhör.

Bei dem Interview ist viel in die Hose gegangen… der Übersetzer war auch völlig unfähig, das Gesprochene schnell genug zu übersetzen. Herr Kleber hatte gar keine Möglichkeit, richtig zu kontern, da er noch auf die Übersetzung wartete, während die Gegenseite einfach mit Propaganda nachlegen konnte.

Klar: es war eine peinliche Angelegenheit… aber Kleber alleine ist nicht zu beschuldigen.