Folge 87 - Einkaufen ist Leben

Hier kann über diesen Beitrag diskutiert werden!

für 500 Euro in 4 Stunden einen neuen Look? Das krieg ich auch hin, nur hab ich dann einen ziemlich beschissenen Look am Ende.

Da schaltet man einmal in der Woche den Fernseher ein und sieht gleich sowas =)
War zu erwarten, dass es dazu etwas von Holger zu hören gibt…
Fullack@Holger!

Die Yvonne aus dem Beitrag sieht der Moderatorin von Unser Star für Baku echt ähnlich, ich hab zuerst echt gedacht, dass die das ist :wink:

Kurz vor Ende des Beitrages ist ein kleiner Fehler, da sind noch ein paar Sekunden Vorschau mitgeschnitten worden. Zur Sendung selbst gibt es nichts zu sagen, was nicht schon gesagt wurde. Trash halt.

Was genau war an der Sendung nochmal so erbärnlich? Sehe das nicht so ganz, muss ich sagen. Wäre ich in der Stimmung, würde ich Holger einen Lückenfüller unterstellen wollen. So vermute ich einfach, dass man im Zuge des Kritikwahns einfach vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr gesehen hat. Dieses permanente Schreien nach homogenem Bildungsfernsehen beurteile ich als deutlichen Indikator von Doppelzüngigkeit, gerade vor dem Hintergrund, dass Fernsehkritik TV sich von Anfang an, bis heute, ganz genauso boulevardjournalistischer Allüren und Tricks bediente, wie seine Pendants aus dem Fernsehen - was die Sendung Fernsehkritk TV selber ja (unter dem augenwischendem Zuckerzusatz der “Satire”) ja gerade so interessant und unterhaltsam macht. FKTV wohnt wirklich, in Worten, null komma null Prozent begründete gesellschaftskritische Qualität inne - es ist zielgruppengetreu, mundgerecht strukturierte Retrospektive auf die Highlights im TV, mit Kommentaren von Holger Kreymeier unterlegt. Um unter diesem etwas ausgeführten Aspekt also zurückzukommen - was ist so schlimm am Shopping chirurgisch modifizierter Mittvierzigerinnen im TV, dass man es in eine gesellschaftskritische Sendung auf medialer Grundlage integrieren sollte? Die Verkümmerung von Werten kann es nicht sein - damit wartet Fernsehkritik TV - unsere Diskussionsgrundlage hier und jetzt - ebensowenig auf.

Die Verkümmerung von Werten kann es nicht sein

Es ist fast genau das: Die Zementierung beschissener Werte! Das Fernsehen plakatiert hier die Meinung an die Wand, dass vollkommene Oberflächlichkeit ein erstrebenswerter Lebensstil ist.
Das hat nicht mit Reduktion auf’s Bildungsfernsehen zu tun, sondern nur damit, dass wir doch schon blöd genug sind, und das Fernsehen uns nicht noch sagen muss, dass das auch ganz toll ist, so blöd zu sein.

Was genau ist an hochwertiger Mode “blöd”? Das verstehe ich nicht. Ich sehe einfach nicht das dramatische Aufschäumen der Werte unserer Gesellschaft in die Oberflächlichkeit - vor allem nicht unter dem Aspekt von Shopping und Mode. Das sind Dinge, die ich angesichts des Vorführens und arglistigen Betrügens geistig Behinderter (wie im Privatfernsehen hin und wieder zu sehen) für wirklich überhaupt nicht verwerflich - wenn auch kritikwürdig (im Sinne von gedanklicher Auseinandersetzung) halte.

Das sind Dinge, die ich angesichts des Vorführens und arglistigen Betrügens geistig Behinderter […] für wirklich überhaupt nicht verwerflich - wenn auch kritikwürdig (im Sinne von gedanklicher Auseinandersetzung) halte.

Wenn es kritikwürdig ist, dann ist es doch geeignetes Material für Fernsehkritik.tv.

Prinzipiell ist das Streben nach einem tollen Aussehen natürlich nichts falsches - dennoch halte ich Sendungen, die dem Zusschauer suggerieren, der Wert eines Menschen würde sich allein durch das Äußere definieren, zumindest für Bedenklich. Gibt ja noch viel mehr Beispiele für sowas (Das Model und der Freak, oder die in enorm vielen “Lebenshilfe-Formaten” eigebetteten “Wir stylen dich mal um und dann gehts dir besser”-Sequenzen.

Ich habe mich evtl. nicht verständlich genug ausgedrückt. Mit Kritikwürdigkeit per se bezog ich mich auf die Gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Via FKTV wird das Thema allerdings weitgehend unkommentiert in das Programm integriert, und wird damit automatisch implizit einem - letztlich absolutem - Urteil unterzogen. Das wird vor allem eben dadurch deutlich, dass das Steckenpferd von FKTV letztendlich eben doch durch eine Art neu aufgesetzter Fusion alter, bereits dagewesener Formate fundiert ist; ich stelle mir hier die Verschmelzung aus den Sendungen “Zapp” (ZDF neo) und “Zapping” (ehem. Premiere) vor, eventuell auch Talk Talk Talk, das in meinen Augen genausoviel journalistische Qualität aufweist, wie 75% der von Holger gesammelten (und kommentieren) Sequenzen aus dem TV. Ich sehe hier also wenig bis garkeine (wie bei der Sequenz “Einkaufen Ist Leben”) vorangegangene Auseinandersetzung mit dem Thema oder irgendeine analoge Qualität, die die Einordnung in die “Kritik” wenigstens mit einem Augenzwinkern rechtfertigen würde. Und was an der Sendung hier nun die Reduzierung auf Äußerlichkeiten suggeriert, sehe ich noch immer nicht. Ich sehe vielmehr eine thematische Fokussierung, eine Widmung, statt einer radikalen Reduktion - wie bei, wie von dir genannt, “das Model und der Freak” - wo ich uneingeschränkt Recht gebe.

Hmm, muss jetzt mal ehrlich sagen, soooooooo schlimm finde ich diese Sendung jetzt nicht und ich habe ehrlich gesagt auch nicht gemerkt, dass dadurch die Leute jetzt wunder wie zum Einkaufen animiert werden sollen. Vielmehr war interessant zu sehen, dass die eine Dame z.B. nur 35 Euro Schuhe gekauft hatte, während die andere satte 99 Euro für Schuhe ausgegeben hatte. Wenn alle jetzt Klamotten gekauft hätten, wo eine Bluse alleine 400 Euro kostet und die Schuhe nur von Manolo Blachnik sein müssen, dann hätte ich es auch bedenklich gefunden, so war es aber eine Mischung aus günstigen und Luxus Klamotten. Kommt ja auch immer auf den Typ Frau an. :wink: Dass die Else mit Botox mehr Geld für Klamotten ausgibt, als die andere, war eigentlich von vorneherein klar :smt005

Es wurde ja auch ein Limit von 500 Euro gesetzt und das man sich dafür komplett einkleiden soll. Ob jemand jetzt so viel Geld ausgeben muss, muss jeder selbst wissen. Ich ziehe es vor günstiger einzukaufen :smiley:

Dieses permanente Schreien nach homogenem Bildungsfernsehen beurteile ich als deutlichen Indikator von Doppelzüngigkeit, gerade vor dem Hintergrund, dass Fernsehkritik TV sich von Anfang an, bis heute, ganz genauso boulevardjournalistischer Allüren und Tricks bediente, wie seine Pendants aus dem Fernsehen

ähm, nein. Ganz einfach, nein. Holger hat sich nie boulevardjournalistischer Allüren bedient. Aber vielleicht verstehen wir auch was anderes darunter. daher erkläre mal, was das sein soll.

Ich finde es ganz wichtig, das Holger diesen Beitrag kommentiert hat. Immerhin wird dadurch der Irrglauben unterstützt, das Kommerz und unsinnige Leitmotive, wichtig im Leben sind. Solche Fernsehprogramme unterstützen meine These von der Idee, das die Masse des Volkes geleitet werden will und es an den “Führern” liegt ob die Masse nur als Konsument oder als frei denkendes, gebildetes Volk für eine bessere Zukunft agiert. Daher sollten solche Sendungen hinterfragt und kritisiert werden, sonst arbeiten wir immer mehr in die Richtung: “Die Zeitmaschine (1960)” in der die Menschen wie Vieh zu dem Schlachthof laufen wenn die Sirene ertönt.

Was genau ist an hochwertiger Mode “blöd”?
Daran erstmal gar nichts, darum gehts auch nicht.

…Und was an der Sendung hier nun die Reduzierung auf Äußerlichkeiten suggeriert, sehe ich noch immer nicht…
Die Nachricht einer solchen Sendung ist doch die:
“Wenn du dich toll stylest, dann bist du was”.
Es wird ja nicht diejenige zur Siegerin, die besonders bewusst eingekauft hat, sondern die “am besten” aussieht. Das ist in meinen Augen eine Reduzierung auf Äußerlichkeiten.
Was das ganze weiterhin Kritikwürdig macht ist die Art der Darstellung:

…Dass die Else mit Botox mehr Geld für Klamotten ausgibt, als die andere, war eigentlich von vorneherein klar…
Das bringt es aus menschlicher Sicht leider auf den Punkt. Hier wird jemand durch seine Haltung zum Luxus und zu Schönheits-OPs ins Lächerliche gezogen. Genau so funktionieren diese Sendungen.

Das Problem daran ist ja, dass das Fernsehen hiermit eine bestimmte Haltung als gesellschaftsfähig ausgibt. Dadurch entstehen in den Köpfen der jungen Zielgruppe Meinungsbilder, deren Folgen dann in Shoppingwahn und im dissen ungestylter Menschen münden.

Das ist einfach nur eine kranke Medienwelt… Auf der einen Seite wird schon fast gegen reiche Leute gehetzt, auf der anderen Seite fördern sie die Einkaufs- und “ich-will-haben”-Gier der Zuschauer.

Ich denke mal die meisten Frauen sehen die Sendung eher unkritisch. 500 Euro für ein Outfit ist jetzt nicht SO VIEL, das toppe ich locker auch ohne Sendung. Alleine meine Doc Martens haben schon 250 Euro gekostet.

@sir Flomo
Das bringt es ziemlich gut auf den Punkt.
Wie abartig das Ganze ist, sollte einem alleine an der Tatsache auffallen, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die nicht mal so viel Geld für Essen ausgeben können, wie diese “Damen” da in einer Sendung “sparsam” auf den Kopf hauen :smt011

„Ich kenn keine Frau, die nicht gerne Shoppen geht!“ -Janina
Komischerweise gehen 80% der Mädels in meinen Umfeld nicht gerne Klamotten shoppen (ich eingeschlossen). Also mal ehrlich, hät ich 4h Zeit und 500€ würde ich es so machen wie Holger es beschrieben hat. 15€ Shirt von C&A, 40€ Hose von New Yorker, 20€ Schuhe von Deichmann, dann noch ~30€ beim Friseur verballern und fertig. Bleiben noch 395€ und 3h um sich mit DVD´s und Büchern auszutoben, einen Cafe zu trinken und am Ende hat man immer noch was für die Spardose!
Als ob alle Frauen ihr halbes Gehalt für teure Kleidung und Schuhe ausgeben. :smt011 Keine Ahnung ob es am Alter liegt, aber ich hab andere Ansrpüche z.B. einen ordentlichen Urlaub.

Früher hab ich auch immer gesagt dass ich nie soviel Geld ausgeben würde für Klamotten. Das ging erst so mit 23 los.

Als ob alle Frauen ihr halbes Gehalt für teure Kleidung und Schuhe ausgeben. :smt011 Keine Ahnung ob es am Alter liegt, aber ich hab andere Ansrpüche z.B. einen ordentlichen Urlaub.

Ich zum Bsp. würde dann eher die Klamotten, Make Up etc. wählen, weil die länger halten als ein Urlaub. :wink:

An sich finde ich es haltlos, sich über den Gegenstand von Geldausgaben anderer aufzuregen. Jeder hat halt andere Bedürfnisse/Hobbys, für die er mit Geld um sich schmeisst, wenn er denn welches dafür übrig hat.