Folge 82: Meinungen zu Corona, Promis zocken ab

Was Magazin-Sendungen angeht, ist es wirklich höchste Zeit, das gesammelte Material aus fast 70 Jahren mal online zugänglich zu machen. Nicht nur für die interessierte Allgemeinheit, sondern auch für die Wissenschaft wäre das sicher sehr spannend. Ich glaube, Panorama ist bisher die einzige Sendung, die ihr Archiv verfügbar macht.
Bei Fernsehserien und -filmen wird das aber wohl nichts, weil neben der oft unklaren Rechtslage auch die Drehbuchautoren bzw. deren Erbne ordentlich die Hand aufhalten werden.
Zumindest der SWR hat angefangen, alte Nachrichtenbeiträge aus den 50ern und 60ern zu digitalisieren und hochzuladen; hoffen wir mal, das das innerhalb der ARD Schule macht!

https://www.ardmediathek.de/swr/more/6akPrCWyBP88kVkffgalJT/swr-retro-das-beste-aus-dem-archiv

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Bei den vielen ÖR-TV-Kanälen könnte man doch min. einen in eine Art „Funk-Dauerschleife-Sende-Kanal“ umbauen.
Oder eine Art „Schaufenster“ auf ZDFneo? Bei den ganzen Serienrotationen kann man ja mal ein paar Stündchen für neue Videos bei FUNK reservieren.

Zum Ausstieg von Herrn Schmitt:

Da hat er Holger aber sehr falsch eingeschätzt. Wer ihn schon länger kennt (bei mir noch aus Zeiten von 9live Kritik), dem ist klar, dass schmerzhafte Offenheit sein Prinzip ist. Das macht ihn so authentisch. Ich habe auch immer wieder mit seiner Wahl der Interviewpartner gehadert und geschluckt (Freiwild, Pädophile). Aber das ist auch ein Mehrwert, den er bereitstellt. Er leuchtet mit der Taschenlampt in jeden Gulli, der ihm über den Weg läuft und er lässt keinen aus, nur weil es darunter ekelig sein könnte. Das macht er nicht um „Ih wie ekelig“ schreien zu können sondern er nimmt das Gegenüber ernst und zeigt Interesse, was nicht immer leicht sein kann. Ich kann deshalb das Argument von Herrn Schmitt nicht nachvollziehen, entweder er kannte die vorherigen Geschichten nicht und war schlecht informiert oder es gibt tatsächlich ein anderes Motiv. Nichtkommunikation ist immer ungünstig und schon ein sehr seltsames Verhalten für einen erwachsenen Menschen. Wie Holger die Kündigung verarbeitet ist seine Art, die ist nicht für jeden was aber keine Überraschung und auch Herr Schmitt hätte damit rechnen müssen. Dass Holger Auseinandersetzungen nicht scheut, müsste spätestens seit den Prozessen klar sein.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den nächsten Gulli, ob rechte oder linke Thematik darunter lauert (nur hoffentlich kein Drachenlord).

MFG JB

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Auch wenn manche was anderes erzählen. Lineares Fernsehen ist so gut wie tot. Unter 20-Jährige erreicht man damit gar nicht mehr. Wie will man diese Gruppe nun von Youtube und Tiktok zur ARD-Mediathek bewegen? Ich kann schon verstehen, dass ARD und ZDF bemüht sind, ihre Inhalte auch auf andere Plattformen zu bringen. Die Frage ist halt nur, wie und in welchem Umfang das geschieht.

Den Traum hatte ich auch mal. Das wird aber aus rechtlichen und finanziellen Gründen leider nie passieren. Zumindest nicht in großem Umfang. Selbst wenn man könnte, wie man wollte, dann müsste das alles auch erst mal digitalisiert werden. Eine Archivöffnung wird wohl bis auf weiteres nur in Trippelschritten vorwärts gehen.

:thinking: Widersprichst du dir da nicht selbst? „In Trippelschritten“ bedeutet doch nicht nie, sondern nur sehr langsam!? :pikathink:

Ja, das ist etwas unklar formuliert. Es wird nie passieren, dass alle Inhalte abrufbar sein werden, die je produziert wurden. Aber dass nach und nach ausgewählte Sendungen online gehen, so wie der SWR das macht, wird in Trippelschritten vorangehen.

Ich weiß ja nicht, wie das rechtlich sich ähnelt/nicht ähnelt, aber z.b. in Frankreich gibt es ein großes Archiv für alle Fernsehsender auf das man als Privatperson für wenig Geld im Monat zugreifen kann:

Klar, das ist kostenpflichtig und ich weiß nicht genau in welchem Umfang es in FR öffentlich rechtlichen Rundfunk gibt, aber es zeigt zumindest dass es möglich ist. Und Mitschnittdienste gibt es von den ganzen Sendern ja auch, also dürfen sie rechtlich zumindest Privatkopien erstellen.

Also Funk ist unterm Strich so günstig, dass sich eine Diskussion über die Verschwendung gar nicht lohnt. Wenn man das Fass aufmacht, dann doch lieber die Pensionsrückstellungen, der Betrieb von über 60 Radioprogrammen, der Parallelbetrieb der Dritten, die man ähnlich wie in NRW oder Bayern zur Lokalzeit aufspalten kann. Genauso stellt sich die Frage, ob der öffentliche Rundfunk überhaupt diese Massen produzieren muss? Zuletzt hatte ich bei der KEF gelesen, dass täglich 8 Stunden Dokus (keine Reportagen!) hergestellt werden. Das muss man mal ganz nüchtern betrachten: Wer schafft es auch nur einen Bruchteil dieser Sachen anzuschauen?

Und natürlich kann man im Umkehrschluss auch fragen: Drücken ARD, ZDF und Deutschlandradio die Privaten an Existenzminimum? Klar ist jedenfalls, dass es ohne ARD und arte, nie Boran Bo Odar mit „Dark“ gegeben hätte, da der Regisseur hierzulande seine Erfahrungen ohne Publikum machen durfte. Das ist ein großes Für und Wider, das von vielen Seiten beleuchtet werden kann.

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Genau das ist doch aber der Knackpunkt!
So gut wie jeder(!!!) hat Zugang zu den konventionellen Verbreitungswegen des ÖRR. Er wird aber trotzdem nicht konsumiert.
Dann ist der Bedarf einfach nicht da. Und das wird sich kaum ändern, wenn ich weitere Verbreitungswege beschreite.
Die Existenz des ÖRR ist doch kein Selbstzweck.

Die Abrufzahlen bei YT sagen etwas anderes.

Was sagen die denn?

Wenn du ganz genau hinhörst, dann flüstern die „Psst, der Bedaaarf ist daahhh…“

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Leider nein.

Hm. Dann reden die entweder mit dir nicht, oder deine Verbindung ist nicht gut.

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Das mag ja momentan noch so sein. Aber ich sehe da auch keine Zukunft. Die Jugend von heute schaut kein Fernsehen mehr.

Eben deshalb macht so ein YT-Kanal ja auch Sinn.

Jein. Da wird doch nur ein Bruchteil gezeigt. Meines Erachtens nach müsste man vor allem diesen unerträglichen Rundfunkstaatsvertrag endlich abschaffen und sämtliche Inhalte der öffentlichen Sender unbegrenzt online freischalten.

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Jaja… ein paar Mio Klicks. Das ist schon was.
Oder vielleicht nicht?
Was spricht dagegen, das auf einer eigene Plattform hochzuladen? Warum auf einer Privatwirtschaftlichen mit Sitz im Ausland?

Und wenn es tatsächlich so ist, daß die Öffis über Fernseher und Radio kaum noch konsumiert werden, stelle ich mir nicht die Frage, wie man die Öffis nun auch noch auf das andere Gleis stellen kann, sondern ob es die Öffis dann überhaupt noch braucht.
Denn diese Kosten (und letztlich auch das Finanzierungsmodell) stehe in keinem Verhältnis zum Aufwand für einige dutzend YT-Kanäle.

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Die ganzen Youtuber, die sich von Patreon finanzieren… warum machen die nicht ihre eigene Seite und laden ihren Kram da hoch?
Wenn sich das dort keiner ansähe, dann wäre der Bedarf wohl nicht da.

Den Gedankengang verstehe ich nicht.
Weil kein lineares Fernsehen mehr geschaut wird, sind die Inhalte automatisch überflüssig?
Also, weil keiner mehr Schallplatten kauft, braucht man die Alben auch nicht zu digitalisieren, hört ja eh keiner?

Zahlen bitte, die das belegen, daß das Betreiben von YT-Kanälen so kostspielig ist.

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Da unterliegst Du einer Fehleinschätzung.
Natürlich wir der ÖRR konsumiert.
Schließ da mal nicht von Dir auf andere.

Was die heutige Jungend in der Zukunft machen wird, wissen wir alle bei Weitem noch nicht.
Aber das Eine weiß ich: So gut wie alle „Zukunftsforscher“ haben sich mehr oder minder geirrt.