Folge 80 - Anne will und Milski lacht

Hier kann darüber diskutiert werden!

Die Sendung war ja schon vom Titel her dazu konzipiert, die bürgerliche Lebenslüge vom „eigenen Glückes Schmied“ zu verbreiten, und was liegt da näher als einen Profi-Lügner wie Milski einzuladen?

Pah… Kevin Studie…
Jeder Depp weiss doch, dass Frauen mit dem Namen Jaqueline nur in Pornos auftreten!

Wenn Milski es geschafft hätte, sich vom Fließbandarbeiter bei Ford zum Werksleiter (oder weiter) hochzuarbeiten, hätte ich verstanden, dass man ihn einlädt. Aber so?
Übrigens sehr schön, wie Milski ein wenig die Kontrolle über sein Gesicht verlor, als Anne Will auf seine CallIn-Arbeit zu sprechen kam und das erleichterte Lachen, als dieser Kelch an ihm vorüber ging.
Und warum ist es bei Wowereit als Erfolg zu werten, dass er als jüngster Sohn einer Arbeiterin Berlins Oberbürgermeister geworden ist? Wenn er jahrelang als Schuhputzer am Alex gearbeitet hätte und nur durch Zufall in die Politik gekommen wäre, würde ich das ja verstehen. Aber er hat Jura an der FU studiert und war noch vor seinem Abi Mitglied der SPD.

Ich hätte es nett gefunden, wenn du die beiden Sozialwissenschaftler (oder was das waren) zumindest noch kurz vorgestellt hättest. Oder waren die so uninteressant, dass sie auch in der Sendung gar nicht angesprochen wurden und bloß als Deko da saßen?

Und dass die Kevin-Studie ein klassischer Fall von “cum hoc ergo propter hoc” ist, steht ja wohl außer Frage.

Und dass die Kevin-Studie ein klassischer Fall von “cum hoc ergo propter hoc” ist, steht ja wohl außer Frage.

Nö, die Studie ist durchaus zurecht umstritten, aber das macht sie ja nicht sofort falsch. Glaubst du nicht, dass es vorurteilsbehaftete Lehrer gibt die denken “Ach Gott, schon wieder so ein Kevin?” und diesem dann eher eine negative Grundeinstellung gegenüber haben? Auch Lehrer sind nur Menschen die nicht automatisch differenziert denken können sondern Vorurteile haben können.

Die Studie war eine Fragebogenuntersuchung der Lehrer und hatte nichts mit den Leistungen der Schüler zu tun. Holgers Argument, “Kevins” wären halt schlechter weil sie aus Familien des unteren Bildungsniveau kommen ist somit komplett falsch, da das überhaupt nicht in der Studie berücksichtigt wurde. Es ging nur darum welche Vorurteile Lehrer gegen bestimmt Vornamen haben.

Der gesamte Beiträg hat mir nicht gut gefallen. Ja, der Milski wird wieder hofiert…für KK wär das was gewesen aber so war mir das zu langweilig…

“Kleinkrimineller”? ô.Ô KLEIN??

“Ihm traue ich alles zu!” Dass du darauf nicht eingegangen bist xD

Dass die Namensstudie umstritten ist, wusste ich nicht. Ich hab da echt dran geglaubt…
Ich bin nicht stolz darauf, aber ich habe mal einen Mann bei der Arbeit kennen gelernt. Der hat mir irgendwann von seinen vier Kinder erzählt. Das waren alles nur solche “komischen” Namen wie Aiiii-sha (so hat er es ausgesprochen^^) und ich dachte mir nur: "Oh. mein. Gott."
Ich verbinde mit bestimmten Namen einfach etwas und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Lehrer das auch tun und unbewusst unprofessionell damit umgehen. Lehrer sind auch nur Menschen und keine Götter in weiß, genauso wie Ärzte es auch nicht sind.
Mein Fazit: Dieses Verhalten ist unangebracht und deswegen muss man darauf achten, sich nicht dazu verleiten zu lassen.

Deine übrigen Kommentare zu dem thema fand ich richtig, ohne Einschränkungen, von daher muss dazu nichts mehr gesagt werden^^

LG

Ich hab die aktuelle Folge noch nicht gesehen (kein Couch-Mitglied), aber die Anne Will-Sendung. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass dieses Thema für mehr als ein Kurz Kommentiert taugt, denn der gefühlte Redeanteil von Jürgen Milski lag bei etwa 2 Minuten. Der hat am Anfang seine Herkunft erzählt (Vater bei Ford, er auch, nach Big Brother nicht gekündigt, sondern sich erstmal nur beurlauben lassen) und hat noch ein, zwei Mal bejahend eingestimmt, wenn von manchen (hauptsächlich Herrn Henzler) das alte Lied “Wenn man nur will…” gesungen wurde. That’s about it.
Die Erklärung, wie seine Call-In-Tätigkeit aussieht, war tatsächlich gnädig, aber das war ja auch nicht Thema der Sendung. Und auch wenn das was er tut sicher keine ehrenvolle Arbeit ist muss man Jürgen Milski ja tatsächlich zu Gute halten, dass er es geschafft hat, seinen 15-Minuten-Ruhm von Big Brother langfristig für sich zu nutzen. Dazu gehört sicher eine gewisse Portion Disziplin, eine gesunde Selbsteinschätzung und eine gute Arbeitsmoral. Dass Milskis Lebenslauf dennoch nicht zum Vorbild für jedermann taugt, hat ihn dann für die Diskussion auch etwas ins Abseits bugsiert.

Wowereits Lebenslauf hingegen ist übrigens ein ziemlich gutes Beispiel für das, was in der Sendung Thema war: nämlich ob Kinder aus Arbeiterfamilien die gleichen Chancen haben, eine (akademische) Karriere anzustreben. Wenn es Wowereit als Arbeiterkind also zu einem Jura-Studium und politischer Karriere gebracht hat, dann disqualifiziert ihn das also eben gerade nicht als Gast; das heißt nur, dass er ein Beispiel dafür ist, dass es auch gelingen kann. Darüber hinaus sprach Wowereit auch mehr als Politiker und weniger über seinen eigenen Werdegang.
Auch Henzler war ja ein solcher Gast, der einerseits selbst einen starken sozialen Aufstieg erlebt hat, aber obendrein als McKinsey-Chef natürlich auch die Seite erlebt, die jungen Leuten Karrieren ermöglicht (oder eben nicht). Beide also, Wowereit und Henzler, fand ich dahingehend gut gewählte Gäste, weil sie persönlich und fachlich Erfahrungen mit dem Thema haben. Bei Milski war es eben nur die persönliche Seite und die noch dazu in einer Form, die sich nicht gut zur Nachahmung andient. Kein Wunder also, dass er wenig zur Diskussion beitragen konnte.

Die “beiden” Sozialwissenschaftler – ich nehme an du meinst den Armutsforscher Butterwege und die Amerikanistin(!!) Urbatsch von arbeiterkind.de – hatten übrigens sehr große Redeanteile. Ersterer, indem er (vielleicht ein bisschen zu) vehement die herrschende Chancenungleichheit betont hat und letztere als Nicht-Prominenter Einführungsgast, die aber wegen ihrer eigenen Lebensgeschichte und ihrer Tätigkeit bei der Internetplattform tatsächlich sehr viel zu der Diskussion beizutragen hatte und einen angenehm klaren und sachlichen Diskussionsstil hatte.

Nicht zuletzt wegen den beiden wurde der “bürgerlichen Lebenslüge” vom Schmied seines eigenen Glücks in der Sendung übrigens auch einiges entgegen gesetzt; für mich war das nicht das, was am Ende verbreitet wurde. Im Gegenteil: mit dieser Meinung war vor allem Hr. Henzler ziemlich alleine (mit dem gelegentlichen bekräftigenden Zwischenruf von Jürgen Milski).

Zum Thema Kevins und Co. sagt dieses lied eig. alles :wink:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=UCfXSCUWYhk[/video]

480p da gibts dann auch ton

Mir fiel da dieser Song ein:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=vNHW9GV-8cw[/video]

Und damit ist dann auch erstmal genug mit Videos zu dem Thema.

Soso, Milski geht es also nicht um Luxus und schnelle Autos?! warum hat er denn dann bitte dieses schöne Gefährt nicht gleich verkauft, was Ihm ein für mich bescheuerter Fan geschenkt hat, nur damit der Sohn von Ihm ein Autogramm von diesem ■■■■■■■■ bekommt?! :smt013

http://qarsi.de/r8/1054-big-brother-star-bekommt-audi-r8-geschenkt.html

http://www.mallebz.net/ballermann-news/1-ballermann-aktuell/472-bb-juergen-bekommt-audi-r8-geschenkt.html

Jaja Jürgen schon klar. Schaut Euch doch mal im ersten Bericht an, was dieser Hütchenspieler laut eigenen Aussagen im Monat verdient. :smt011 Wenn das wirklich stimmen sollte, dann könnte ich wirklich den ganzen Tag nur brechen!! :smt021 Hätte er den Wagen verkauft und den Erlös an einen wohltätigen Zweck gespendet, dann wäre er bei mir wenigstens in der Beliebtheitsskala auf Platz 1022 gewesen. Sorry Jürgen, so reicht es jetzt leider nur für Platz 5000. Man kann eben nicht alles haben… :mrgreen: Für mich gehört dieser ■■■■■■■■ aus dem TV geworfen…Ende der Diskussion. Stattdessen wird er bei der Will noch hochgelobt, was er denn alles bisher erreicht hat…usw. Der war in der Sendung genauso fehl am Platz wie die Will selbst… :wink:

Ich hätte auch erwartet, daß die Will in dem Fall einmal nachbohrt.

Warum einer ehemals kleiner Arbeiter, jetzt eben diese abzockt…diese Nachfrage hätte kommen MÜSSEN! :smt011

Zu der Sache mir den Namen die für schlechte Noten sorgen:

  • Du sagst das es blödsinnig sei, das jemand mit einem Namen wie “Kevin” schlechtere Noten bekommt als jemand mit einem anderen…

Das ist aber leider doch der Fall… , denn die Lehrer haben in Deutschland wegen der Form unsere Arbeiten recht viel Spielraum.
Bei Aufsätzen in Deutsch kann der Lehrer recht frei die Noten vergeben… und er geht Psychologisch mit anderen Erwartungen an die Arbeit ran, weil ja diese Namen aus einem sozial schwächeren Umfeld kommen.

@voltron genau darum ging es doch auch in der Studie! Um die Vorurteile der Lehrer, die sich in schlechteren Noten für die betroffenen Schüler niederschlagen (können)!


(Ich werf das ein, ohne zu wissen worum es geht; hab die aktuelle Folge noch nicht gesehen)

Tach.

Einen Arsch wie Milski in diese Sendung einzuladen, ist eine Sache. Geschenkt.

Viel schlimmer finde ich die Debatte an sich. Wir sind - anders als vor 30 Jahren - meilenweit von Chancengleichheit entfernt, und dass so ein Volltrottel wie Milski, der peinliches Sich-zur-Schau-Stellen und Dauergrinsen mit Authentizität verwechselt, durch Beschiss zu einigem Reichtum gekommen ist, sagt ja nun mal gar NICHTS über den Zustand unserer kaputten Gesellschaft aus. Das ist das eigentlich zu kritisierende an dieser müden Runde.

Schade, dass Wowereit so brav geblieben ist. Er ist für mich ein schönes Beispiel dafür, mit was für öden politischen Zwergen und Schnarchnasen wir heute auskommen müssen. Anne Will kann froh sein, dass Herbert Wehner und Willy Brandt nicht mehr leben, die hätten sie vielleicht nicht so leicht davon kommen lassen.

Es gäbe so vieles, über das man sich heute als politisch denkender Mensch eigentlich echauffieren müsste, was soll dann so eine Sendung mit solch banalen Leuten?

Gruß,
Marinero

Hallo!
Vielen Dank für den Beitrag.

Ich habe mir auch einen Teil der Sendung angesehen. Mir fiel besonders der “qualifizierte” Kommentar von Herrn Milski auf, in dem er behauptete, dass heutzutage jeder aufsteigen könne und dass seine Tochter ja auch ein Gymnasium besuche. Das hätte man vielleicht noch in den Beitrag einbauen können.

Ansonsten stimme ich Herrn Kreymeier insbesondere in dem Punkt zu, als dass Herr Milski kein Beispiel für den Aufstieg eines “Arbeiters” ist. Soo viele Reality-fernsehsendungen gibt es noch nicht.

Grüße aus Finnland,

Simppa

Ich finde Milski hat perfekt in diese Sendung, zum Thema der Sendung gepasst.

  • Er ist der lebende Beweis, dass man auf legalem Weg nicht reich werden kann in diesem Land.

Das ist aber leider doch der Fall… , denn die Lehrer haben in Deutschland wegen der Form unsere Arbeiten recht viel Spielraum.
Bei Aufsätzen in Deutsch kann der Lehrer recht frei die Noten vergeben… und er geht Psychologisch mit anderen Erwartungen an die Arbeit ran, weil ja diese Namen aus einem sozial schwächeren Umfeld kommen.

Sehe ich auch so.
Mal davon abgesehen, dass, wer Lehrer geworden ist, bis zur Pensionierung kaum befürchten muss, noch einmal in Sachen Lehrertauglichkeit geprüft zu werden, genießen unsere Pädagogen auch Narrenfreiheit, wenn es um die Benotung ihrer Schützlinge geht.
Vor allem die zensuren für die mündliche Zusammenarbeit (50% der Endnote!) liegen absolut im Ermessen der Pauker, aber volle Kanne. Ich kann mich erinnern, wie zu meiner Schulzeit die schüchterne Ärztetochter, die zwar schriftlich einsen und zweien schrieb, aber im Unterricht sich nie zu Wort meldete, mit mündlich: Zwei benotet wurde, mit der Aussicht auf eine Eins, wenn sie ab und zu wenigstens einen Furz ablässt, während der schriftlich Dreier oder Vierer Schüler trotz ordentlichem Mitdiskutieren sich mündlich ebenfalls mit einer Drei oder Vier begnügen mußte. Da stimmt doch die Verhältnismäßigkeit nicht.

Ein anderes Beispiel aus eigener Erfahrung:
Einer meiner Lehrer ging bei Klassenarbeiten so vor, dass er zu den Fragen nicht dazu schrieb, wie viele Punkte man für die richtige Beantwortung bekommt. Also z.B. Frage 1 insgesamt 10 Punkte, Frage 2: 2 Punkte, usw. Erst, wenn man die Arbeit zurückbekam, wurde das Geheimnis um die fetten und mageren Punktelieferanten gelüftet.
Ist klar, dass man dann misstrauisch wird, wenn man eine Fünf bekommt, weil es für die Fragen, die man richtig beantwortet hat, weniger Punkte gab als für die, die man gar nicht oder falsch beantwortet hat. Transparenz sieht anders aus.

Es wird sicher Studien geben, die sich ganz konkret mit dem bewußten oder unbewußten Bashing von Unterschichtschülern auseinandersetzen.
Die AnneWill-Redaktion hat es sich zu einfach gemacht. Zwei alte Beiträge, zwei zweifelhafte alte Beiträge (Kevin/ Sylt) aus dem Archiv kramen, ist zu wenig.

So sieht es aus! Davon kann ich ein Liedchen singen. Einmal drei bis vier, immer drei bis vier.

Wann war deine Schulzeit denn? Inzwischen ist die Vergabe der mündlichen Note so auf feststehende, transparente Kriterien ausgelegt, dass es fast nicht möglich ist, da willkürlich zu handeln.

Zur Kevin-Studie: Sicher sind Lehrer auch vorurteilsbehaftet, aber ich glaube, dass zum Beispiel das Aussehen der Schüler eine viel größere Rolle spielt als der Name. Eine blondierte Katharina mit Highheels und Hüfthose hätte bei mir eher Probleme als Mandy mit Jeans und T-Shirt. Die Vorurteile, die Namen mit sich bringen, sieht man als Lehrer selbst so oft widerlegt, dass sie eigentlich nicht ins Gewicht fallen.

Eine blondierte Katharina mit Highheels und Hüfthose hätte bei mir eher Probleme als Mandy mit Jeans und T-Shirt.

Ich habe bis zum 2. Staatsexamen den Lehramtsknecht gegeben. Ich kann versichern, dass es bei mir genau andersrum war.