Folge 77 - Berlin dumm & dämlich

Hier kann über diesen Beitrag diskutiert werden!

Das ist eine Beleidigung der Intelligenz von jedem, der denken kann. Brr. Naja. Scheint ja genug geltungsgeile Säcke zu geben, die noch nicht einmal den Anspruch haben, sich bei BigBrother zum Besten zu geben.

Dass das komplett gescriptet ist, liegt sehr sehr nahe.

Hm, als ich vor einer Weile das Plakat dazu gesehen habe, war mein Gedanke:
"Ah, RTL2 dreht einen ‘Real life’-Klon … Moment, seit wann zum Henker ist Berlin die geilste Stadt der Welt?"
Als ich den Beitrag gesehen habe, habe ich nur noch gedacht:
“Einen Eimer, schnell, wo steht der verdammte Eimer?”

Aber so lange sich Leute finden, die bereit sind, sich an RTL zu verkaufen, wird es wohl auch solche Sendungen geben.
Es würde mich andererseits nicht überraschen, wenn sich herausstellt, dass die Protagonisten allesamt gescheiterte Schauspielstudenten sind.

Hey :slight_smile:

Warum hast du nicht den Strich zu Jersey Shore auf Viva (bzw. MTV) gezogen? Immerhin ist das das selbe in Grün! Soll heißen: Schamlose Nachmache!

Irgendwelche Leute kommen Big-Brother-mäßig in eine WG, nur dass die die Räume verlassen dürfen. Aber es ist eben alles gescripted (wobei ich bei der US-Version wie gesagt meine zweifel hege…).

Liebe Grüße!

Was soll man zu dieser Sendung noch großartig sagen außer:

GÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHN

Bei knapp neunundvierzig Minuten und dreißig Sekunden sieht man links unten ein Plakat der unfassbar guten, aber unfassbar unbekannten Band “Moon Duo”. Darauf möchte ich kurz hinweisen, da die Band unfassbar gut, aber unfassbar unbekannt ist.

Was ich schon lange mal dem Fernsehkritiker bzgl. Big Brother sagen wollte, tue ich jetzt mal bei dieser Gelegenheit.

Eigentlich habe ich es mir bisher verkniffen, denn sich zu outen BB (Big Brother) gute Seiten abgewinnen zu können, ist wirklich kein leichtes Unterfangen.

Ich bin erst bei Staffel 7 dazu gestoßen (Keine Ahnung was mich da geritten hat, wohl Zapping-Zufall und Neugierde wie es weitergeht mit einem Bewohner), da ich die gleichen Vorurteile hatte wie alle, die das Format nicht kennen. Sein Ruf eilt dem Format ja erbarmungslos vorraus.

Interessant an dem Format ist:

  1. mitzuverfolgen, wie Menschen, sich über die Zeit verändern. Wie sie Wert auf ihre Aussenwirkung legen, sich auf eine bestimmte Art und Weise darstellen wollen und mitunter irgendwann jedoch kläglich scheitern, sich vielleicht sogar vollkommen blamieren. Die allerwenigsten schaffen es, sich über Monate zu verstellen und zeigen früher oder später ihr “wahres Gesicht”, Seiten an Ihnen die sie unter keinen Umständen preis geben wollten oder sie sind von Anfang an authentisch. Wer ist also was…

  2. Es sind meist sehr unterschiedliche Charakthere im Haus, die so, im richtigen Leben, nie über längere Zeit miteinander zu tun hätten. Interessant ist somit wie sie es meistern trotzdem miteinander auszukommen, oder eben auch nicht. Wer hat soziale Fähigkeiten, wer tut nur so…

  3. Die Bewohner müssen sich zwangswiese viel mit sich selbst oder den Mitbewohnern beschäüftigen, mangels alltäglichen Ablenkungen wie Handy, Computer, Zeitschriften, Fernseh, überhaupt Informationen von aussen, geschweige denn Freunde, Familie oder Menschen überhaupt. Wer reagiert wie auf solche Umstäünde.

  4. Durch die 24 Stunden-Live-Schalte ins Haus, bekommt man mitunter mehr mit als die Bewohner selbst. Was diesen in den meisten Fällen jedoch nicht bewusst ist. Daraus ergeben sich gerne mal absurde, entlarvende oder aufschlußreiche Situationen.

Eben diese Gegebenheiten machen das Format interessant und durchaus sehenswert. Und nur diese.
Die psychologischen Aspekte sind es, die viele BB-Zuschauer (Jedefalls die intensiveren Zuschauer, z.B. viele Live-Stream-Gucker oder Forenteilnehmer) interessieren. Und das bietet in der Form nur dieses Format. Und somit ist meiner Meinung nach BB auch das einzige wirkliche Realitiy-Format im Fernseh.

Was RTL2 und Endemol aus dem Format macht, ist ein ganz anderer Schuh und eben auch der Grund für den schlechten Ruf. Und das zugegebenermaßen nicht zu unrecht. Mir ging und geht es ja nicht anders. Viele BB-Zuschauer schauen auch nur BB auf RtL2 und meiden ansonsten diesen Sender wie der Teufel das Weihwasser.

Mit Musik untermalte Duschszenen, teilweise sehr hohle und prollige Castingauswahl, unterste Schublade-Aktionen wie Sexy-Foto-Shooting, Dating-Quatsch etc. vergewaltigen ein grundsätzlich interessantes Format, bedauerlicherweise. Wobei die Bewohner-Castingauswahl der Produktionfirma, bisher eher zu den gelungerenen Handlungen in den ganzen Staffeln gehörte.

Aber auch da verändert sich seit 2 Staffeln etwas tendentiell, immer mehr weg von den"normalen" / “Wie du und Ich”-Bewohnern, hin zu den Format-Hoppern (Möchtegern-im-Fernseh-Fuss-fassen-Bewohnern (Z-Promiss)).

Trotz Rtl2´s fast unerträglich prolliger Umsetzung, lassen die von mir positiv aufgeführten Punkte, mich, das Format immer noch interessant erscheinen, was für die Grundidee von BB spricht. Was könnte man nicht alles aus dem Format machen… Wohin sich BB entwickeln wird, ist fraglich. Auch ob ich weiterhin einschalte. Das hängt auch stark von dem Cast der nächsten Bewohner ab.

Interessanterweise gibt es wohl eine Studie, die erfasst hat, dass das Niveau der Zuschauer von BB ungefähr dem der “Hart aber Fair”-Zuschauer entspricht. Also eher Studenten denn “Unterschichten”-Volk. Mal platt gesprochen.

Soweit mal mein Erklärungsversuch, warum man trotz gesundem Menschenverstand, auf die Idee kommt BB zu schauen. Wobei mir völlig klar ist, das es schon eigenartige Umstände braucht, auf das Format zu stoßen und es dann auch noch, trotz RTL2-Pampe und unterirdischem Ruf, über eine längere Weile zu verfolgen, um die “psychologische Qualität” des Formats wahrzunehmen.

Wer es nicht schaut, oder nur mal reingeschnuppert hat, wird, verständlicherweise, dem Mainstream-Bashing fröhnen. Ich habe das auch lange getan. Man muss schon ein bisschen dran bleiben und alles was mit RTL2 zu tun hat subtrahieren, verdrängen… Nur dann kann man zumindest den Reiz an BB verstehen…

Das Ur-Konzept von Big Brother ist ja auch nicht schlecht. Problem ist: Es ist kein Spiel mehr. Spiel bedeutet verbindliche Regeln für alle, für Kandidaten und Spielleiter. Doch im Laufe der Jahre hat sich die Redaktion vom relativ neutralen Regisseur, der lediglich Macht darüber hat, was gezeigt wird, zu einem undurchsichtigen Inszenator entwickelt, der maßgeblich in das Spiel eingreift.
Big Brother ist zu einer Reality-Soap geworden, scripted reality. Bei dem massiven Einfluß, den die BB-Redaktion auf die Bewohner ausübt, ist der “Container” ungefähr so authentisch wie die Villa Kunterbunt. Zeitverschwendung für jeden mit gesundem Menschenverstand, solange es kein “back to the roots” gibt, also eindeutige, unveränderbare Regeln (zumindest während der Staffel), auf die sich Kandidaten, Zuschauer verlassen können, mit denen die Redaktion/Spielleiter arbeiten muss.
Ansonsten schau ich mir lieber scripted fiction an, Filme, Serien.

Ach was, und davor war das etwa niveauvoller? Scripted reality macht den Scheiß nur viel Kostengünstiger, da muss man nicht warten bis Asoziale asozial werden, sondern die Szenen die man haben will gleich abdrehen. Na in der kapitalistischen Welt ist das sehr wichtig, damit kann man ein Haufen Geld sparen.

Ach was, und davor war das etwa niveauvoller?

Falsches Adjektiv! Fernsehen darf gerne authentisch und unterhaltsam sein. Wer Niveau will, sollte kein RTL2 gucken.

@Mannbärschwein
sehr guter Kommentar.

Im Vergleich zur 1. und 2. BB Staffel, die ich selber noch interessiert im Rahmen meines jugendlichen Leichtsinns geguggt habe, hat man bei Folgestaffeln, glaube ab der 3. oder 4. gemerkt, dass hier die reine Willkür Einzug gehalten hat. Und das nur, um noch sensationellere Bilder zu bekommen, um eine Gruppe die eigentlich so wirkte als könne sie 3 Monate (oder wie lange auch immer) miteinander koexistieren. Die Gruppe wird immer gespalten (diese arm und reich scheiße) dann wird eine zur Diva und Bitch deklarier die für die “Bewegtbilder im horizontalen” sorgt, eine ist die Intrigantin, ein anderer ein Macho Schwein, widerum ein anderer ein Weichei, ein dritter ist eine Mischung aus Macho und Weichei - also ein Matsch-Ei…

und so kann man eigentlich auf alle Insassen immer schön mit dem Hammer die Klischees einfräsen und das beschränkte Weltbild der Zuschauer die sich diesen Driss anguggen auch noch bestätigen und sie sich so fühlen lassen wie die Protagonisten.

Bei diesem Big Brother für arme in dieser WG ist es offenbar ganz genauso, nur eben ohne Wochen oder Tagesaufgaben, ohne wirklichen roten Faden. Das ist nungefähr genauso spannend als würde man mich beim Wohnung putzen, Einkaufen, usw. filmen.

Klar muss man dann Streits vom Zaun brechen um die nötige Action auf banalster Ebene reinzubringen.
Mich als Zuschauer juckt doch nich wer mit wem fickt? na und?
von mir aus solls da jeder mit jedem treiben - ich muss ja nich zusehen :mrgreen: - das wäre wenigstens gleichberechtigt.

erschreckend find ich immer wieder wie sich Leute für so nen Stumpfsinn hergeben können.
Ist die bunte tV Welt wirklich so erstrebenswert dass man dafür seine Menschenwürde vertraglich verpflichtend unterbindet?

Big Brother ist wirklich ein Thema für sich. Als teilweise psychologische Beobachtung von Menschen in einer Extremsituation, welche aber im Gegensatz zu z. B. Solitary noch nichts mit Folter gemein hat, streckenweise interessant. Dann aber um es für den RTL 2 Zuschauer “geiler” zu machen, werden peinliche Kindergeburtstagsaktionen, F-Promis und “Möchtegern-Dschungelprüfungen” gemacht. Von den unerträglich langen, schlecht moderierten und grottenlangweiligen Live-Shows fange ich gar nicht erst an (Deren Sinn in 15 min. durch wäre).

Dieses Berlin Ding hier ist ja nichts weiter als eine noch stärkere gefakte Version von Big Brother, nur spart man sich den vielen Aufwand 24 Stunden zu beobachten und dann eine einigermaßen interessante Zusammenfassung zu produzieren. Von daher für RTL der logische Schritt. Noch billiger, noch schlechter.

Ja das finde ich auch. Staffel eins war soziologisch interessant aber mittlerweile hat diese Inszenierung keinen wissenschaftlichen Wert mehr.

Solitary hatte doch nix mit Folter zutun, das war doch komplett überzogen und unheimlich harmlos. Harmloser als Big Brother definitiv.

@Mannbärschwein

Auch ich gebe Dir vollkommen recht. Die Willkür die Einzug gehalten hat, führt das Konzept adabsurdum.
Schon die vorletzte Staffel wurde BB, was die Regeln anging, immer lockerer.
Aber die letzte Staffel haute dem Fass den Boden aus.
Es galt ja bisher wenigstens die Regel, wer raus ist ist raus. Aber diese Staffel hatte wohl ne Drehtür. Da gingen die Kandiaten ein und aus.
Schade um das Format…

Das Problem solcher Formate ist, dass sie wenn sie einmal erfolgreich waren, totgeritten werden mit Pseudoinnovationen, bis sich das Konzept wirklich tot galoppiert hat.

Dabei ist das furchtbare, generell bei diesen staffelbasierten Sendungen, dass du den Kalender danach stellen kannst…

Im Herbst Supertalent, im neuen Jahr DSDS, Big Brother…

es ist zu durchschaubar was wann kommt, keine Überraschung sondern plattgetretene langeweile und inhaltsleere Stagnation.

Solitary hatte doch nix mit Folter zutun

Folter für den Zuschauer wars auf jedenfall! :wink:

Wer es nicht schaut, oder nur mal reingeschnuppert hat, wird, verständlicherweise, dem Mainstream-Bashing fröhnen. Ich habe das auch lange getan.

Staffel 1+2 waren wirklich noch experimentell. Ab Staffel 3 wollten sich alle nur noch profilieren und RTL2 griff immer mehr in die Handlungen ein. Wobei ich ab Staffel 3 eigentlich nur noch Fragmente ab und an mal mitbekommen hab. Der Reiz war ja weg.

Insofern bashe ich nicht des „Mainstream-Bashings“ Willen, sondern weil ich weiß, wovon ich rede. Wenn man damals vielleicht noch zu jung war und da heute mal reinschaut, weil man es als Experiment erachtet, so kann ich das verstehen. Würde ich als Jugendlicher wohl auch tun. Doch heute hat man nicht mehr die Chance, BB unverfälscht zu erleben. Das ging nur damals in Staffel 1+2. Und da war Jürgen Milski noch sympathisch. Seinen Nachnamen kennt man sicher erst seit 9Live. Vorher kannte man nur Jürgen und Zlatko… Und das John gewann, war einfach nur geil und sympathisch. Wer kennt heute noch die Kandidaten der anderen Staffeln? Abgesehen von den 9Live-Abzocker(inne)n. :mrgreen:

Ich finde es übrigens toll, dass Rooon hier jetzt nicht angegriffen wurde. Großes Lob an die Foristen. :smt023

Mir is eigentlich nur der Harry noch ein Begriff, dieser Rockertyp da und die eine komische blonde Tusse die sich ständig an Jürgi nahezu vergangen hat in der 1. Staffel…

aber unterm Strich hat wirklich kaum einer seine im BB Container gewonnene Popularität ernsthaft nutzen können.

Jürgen und Alida haben da wohl am ehesten was draus gemacht, auch wenns moralisch zwispältig ist.
Gibts eigentlich das Big Brother Magazin als Zeitschrift noch ? :mrgreen:

Mir is eigentlich nur der Harry noch ein Begriff, dieser Rockertyp da und die eine komische blonde Tusse die sich ständig an Jürgi nahezu vergangen hat in der 1. Staffel…

Ich weiß jetzt nicht, wen Du meinst. Aber vielleicht fällt Dir der Name ja wieder ein, wenn Du die Liste siehst:

http://de.wikipedia.org/wiki/Big_Brother_(Fernsehshow#Die_erste_Staffel_.2828._Februar_bis_9._Juni_2000.3B_102_Tage.29

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