Nachdem ich nur den Schluss der Show, also die letzten Minuten, gesehen habe, sollte ich eigentlich gar nichts dazu sagen.
Aber es freut mich, dass FKTV sich gleich dieser Sendung angenommen hat. Mich hätte nämlich auch interessiert, was die anderen so sagen.
Mein erster Eindruck war:Hm, gar nicht so schlecht. Politiker und normale Leute, das könnte doch was sein.
Mein zweiter Eindruck war: Moment? Das Thema ist doch eigentlich ein ganz anderes? Was soll das?
Mein dritter Eindruck kam, als Herr Jauch die Frau darauf ansprach, dass sie eben kein heulendes Wrack war. Irgendwie war mein Gedankengang da auch, dass er jetzt bestimmt denkt: die blöde Kuh, warum heult die nicht?
Ich musste da irgendwie an diese russische Sendung denken, die in der Postecke erwähnt wurde. Von wegen: Ihr Sohn ist tot… Da ist die Kamera!
Irgendwie hatte ich auch nicht das Gefühl, als würde ich eine Diskussionsrunde sehen. Abgesehen davon, dass da irgendwie so einiges am Thema vorbei ging, fehlte mir…naja, die Diskussion. Aber naja, die war vielleicht vorher und ich habs verpasst.
Der von Tilman zitierte Blogger hat meines Erachtens vollends Recht - egal wo der Fehler gemacht wurde, das Thema war schlichtweg mies. Dass Herr Jauch ein kompetenter und souveräner Moderator sein kann wenn er das will, daran besteht kein Zweifel - doch mit teils einfach redundanten und dummen Fragen (“Wussten Sie, dass es ein Terroranschlag war, als sie im Turm um ihr Leben rannten?” [/sinngemäß]) hatte er aber offensichtlich selber keine wirkliche Idee, wie er das Thema noch retten konnte. Selbst die Gäste, bei denen sich doch immerhin die Ansätze einer interessanten, differenzierten Diskussion abzeichneten und die durchaus ganz okay gewählt waren (Klinsmann und der Springer-Mensch hätte man mit der richtigen Fragestellung - zum Beispiel unter dem Aspekt “der Blick der Bürger versus der Blick der Medien” - durchaus gut unterbringen können), wusste er nicht so wirklich zu dieser zu motivieren.
Mal abwarten, was da kommt. Vielleicht überrascht man uns ja alle, indem man ab der nächsten Sendung mit vernünftiger Vorbereitung nicht eine halb geschriebene Folge von SternTV entwenden muss.
Ich selber bin nicht davon überrascht. Im Gegensatz zu vielen anderen halte ich Jauch nicht für einen so tollen Moderator oder für größer intelligent oder gebildet. WWM kann er ganz gut machen, keine Frage. Aber ansonsten hat der mich noch nie gut unterhalten oder gebildet.
Was mich hier aber interessieren würde:
Ist neben dem Jauch als Moderator zufällig noch weniger bekanntes Personal, z.B. von der Redaktion von SternTV zu dieser Talkshow gewechselt? Vielleicht ergibt sich daraus die etwas seichtere Haltung dieser Talkshow und zusätzlich die Verschlechterung von SternTV.
Naja, sie wird von Jauchs Firma produziert (wenn ich nicht total irre). Insofern…
Ich musste nach gut 15 Minuten wegschalten; weil der Ton einfach unterirdisch war! Dafür zahlen wir also 4,5 TSD/Min.??
Vom Inhalt kann ich mich daher in der Tat hauptsächlich nur auf Holgers Beitrag verlassen. Aber die Szenen, die er zeigt, sind ja nunmal echt - insofern kann man sich dadurch sehr wohl auch selbst ein Urteil bilden.
Auch wenn manch einer es verneint. Es ist Boulevard! Und dann auch die Musik… und der Sprecher im Einspieler… Das klang genau wie die sog. Dokus bei den Privaten.
Die Sendung soll sich von den anderen Talksendungen absetzen - wenn die ARD schon unbedingt 5 davon bringen muss. Aber doch nicht so! Ich will harte Fakten und nachhaken… insofern sollte es dann doch “hart aber fair” ähneln und nicht stern-tv.
Oh Mann… und grad hab ich mich dazu durchgerungen gehabt, mich bei der GEZ anzumelden weil die das Online-Angebot erweitert haben und das als einziges nutze…
@ Holger: Wie wäre es mit einem Revival einer alten Titanic-Aktion? Die haben mal ein Jahr lang unter je 10 Einsendern einer Abmeldung bei der GEZ mit der Begründung “Johannes B. Kerner ist als Moderator überbezahlt” 50€ verlost. SInd einige zusammengekommen.
Zugegeben, Jauch darf ruhig seine Chance erhalten - aber da gäbs doch ne Menge Begründungen jenseits von Jauch, oder?
Öhmm… kann mir vielleicht jemand erklären, wieso die Sendung in einem Gasometer mit mieser Akkustik aufgezeichnet wird? Hätte man das nicht in einem normalen Studio machen können?! Sind ja schließlich unsere GEZ Gebühren, die für den Umbau verplempert wurden…
Wieso las ich sonst eigentlich keine Kritik über die Akustik? Okay. TV-total macht seit 2 Sendungen den „Günther Jauch-Sound“… was natürlich übertrieben ist.
Aber gelesen habe ich in keiner TV-Kritik sonst was… Stört es nicht, oder fällt es nicht mal auf… ich versteh das nicht…
Was ich nicht kapiere: Am Anfang moniert Holger, dass “kein ernsthafter Polittalk” (sinngemäß) mehr angeboten wird. Nur: Seit wann war Anne Will ernsthafter Politalk - kann man doch gar nicht so sagen …
Vielmehr: “Anne Will” war immer, quasi ausnahmslos, phrasengefüllt, belanglos, langweilig. Das hatte fast nie was mit Ernsthaftigkeit oder einer echten Diskussion zu tun (mal abgesehen von einigen wenigen spannenden Sendungen zum Thema Arbeitsmarkt). Wer seine PR absetzen wollte, war bei Anne Will immer genau an der richtigen Adresse.
Jauch wirkt tausendmal souveräner, und die betroffene New Yorkerin war zumindest eine, die das Ganze damals live erlebt hat und Pate steht für die Opfer. Wäre voll lächerlich gewesen, dort keine nativen Amis zu haben in der Sendung. Auf der anderen Seite fand ich das, was Jürgen Klinsmann gesagt hat, recht neu und auch im Ansatz aufschlussreich.
Und sorry: Der Tod von BW-Soldaten hat direkt etwas mit den Terroranschlägen zu tun - denn es ging bei Jauch auch um die Frage, ob 9/11 diese vielen schmerzhaften Kriegsjahre rechtfertigt. Da kann man nicht einfach auf die Betroffenen verzichten - insofern fand ich es sehr stark, dass der werte Herr Ex-Verteidigungsminister Struck sich mal konfrontativ mit den Folgen seiner Politik sowie unseres Bundestages befassen musste. Die Wahrheit ist nämlich: Tote Soldaten gehören zum Job - diese traurige Wahrheit kann man der Öffentlichkeit gar nicht oft genug unter die Nase reiben.
Da fragt man sich schon, wieso man so eine Personalentscheidung bringt?
Diese weichgespülte Boulwardshow in ner Turnhalle (akustisch) hätte man auch eine andere person moderieren lassen können.
Jauch verkauft sich hier absolut unter Wert und der Vergleich zu stern tv drängt sich aber sowas von auf, außer dass nicht gekocht wurde und keine Tiere zu Gast waren… aber es is ja noch Spielraum.
Geht das so weiter dann hat Jauch faktisch den Schmidt als Kostenposten ersetzt…
fragt sich nur wann wir mal gefragt werden was wir im öffentlich rechtlichen TV sehen wollen und was uns die Promis wirklich wert sind.
So viele Millionen und dann gibts Turnhallensound der schlimmer klingt als auf m Leipziger Bahnhof die Durchsage am Gleis…
Richtig witzig fand ich, dass TV total diese Woche im Jauch Sound präsentiert wird… was aber nach 5 Minuten auch derbe auf die Klöten geht.
Ich habe die Sendung auch gesehen und teile die Einschätzung des Fernsehkritikers voll und ganz. Und ich habe mich auch sofort an »Stern TV« erinnert, vor allem dadurch, daß die Sendung konsequenterweise mit dem „Betroffenensofa“ begonnen wurde. Das ist schon immer eine Besonderheit von Stern TV gewesen, daß man es zu einem Thema zuerst kräftig „menscheln“ ließ und dann erst später wenn weitere Gäste hinzu kamen zu einer Versachlichung kam.
Die notwendige Versachlichung, mit der Jauch die Kurve noch hätte kriegen können, wollte er aber anscheinend gar nicht. Als Elke Heidenreich endlich mal einen Vorstoß wagte, und die Motive der Attentäter in die Diskussion warf, wurde sie m. E. recht ruppig von Jauch unterbrochen, der (zur Sicherheit) erstmal einen Einspieler brachte, damit die Frage auch auf jeden Fall vergessen wird. Chance verpasst!
Übrigens hat sich auch Harald Schmidt in seiner ersten Sendung wieder in „Saat“ (ggg) 1 dieses Themas angenommen, und er hat doch noch ein paar Unterschiede zu Stern TV festgestellt: :lol:
Seit 2008 bin ich nun FKTV Zuschauer, und bislang sah ich keinen grund mich groß hier im FOrum zu beteiligen.
Doch diese neue Sendung kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen.
Der Sonntag Abend Polittalk in der ARD war immer ein Glanzstück der Öffentlich-rechtlichen.
Früher saßen hier teilweise Kanzler, Minister, Vorstandsvorsitzende, Gewerkschaftsführer und Oppositionsführer zusammen.
Doch schon mit Anne Will ging es gewaltig bergab.
Gute Gäste kamen nach kurzer Zeit gar nicht mehr.
DIe Themenauswahl war oftmals mehr als lau.
Zu Beginn einer jeden Sendung kam ein Einspielfilm aller niedrigster Machart, in dem nicht selten die Bild als Qualle angegeben wurde.
Eingeladen wurden nur noch aller unwichtigste und teilweise höchstpeinliche Personen.
Erst ein paar Monate ist es her, dass Will eine Folge zur Griechenlandrettung hatte, und wer war da?
Finanzminister? Deutsche-Bank Chef? Grichischer Botschafter? Eu-Finanzkomissar? Nein!
Anwesend waren Edmund Stoiber, Irgeneine EU-Parlamentariering, ein VWL Dozent, ein Journalist und ein Rentner, der mindestens 5 Mal in der Sendung den Satz losgelassen hat:“Ich verstehe davon sowieso nichts.”
Ich hatte gedacht, danach kann es nur noch Bergauf gehen.
Ich habe mich geirrt.
Zwar muss man fairnesshalber eingestehen, dass das erst die 1. Sendung war und es vielleicht noch besser wird.
Jedoch war diese Sendung ein Absoluter Reinfall.
Die Gäste waren noch unmöglicher als bei Will üblich.
Der gesamte Tenor der Diskussion war auf “Friede-Freude-Eierkuchen-blos-nichts-falsches-sagen” ausgerichtet.
Wenn Jauch so weiter macht, haben die Öffentlich-Rechtlichen bald jeden Anspruch verlohren.
Allein das Jauch in der Werbung für seine Sendung sagt: “Hier wird Politik einfach und verständlich” sagt ja schon alles.
Ich hoffe sehr, das sich Jauch bessern wird.
Jedoch fehlt mir der Glaube.
Ich weiß nicht, Welpenshcutz will ich Jauch nicht gönnen, er hat so viel Erfahrung und kostet so ein Heiden Geld, da muss das vom Anfang an klappen, entweder er ist als Polittalkmoderator geeignet oder nicht, mein Ausblick ist schon mal sehr negativ und das war es schon bevor es das erste mal lief.
So eine Kuschelrunde darf er auf jeden Fall nicht noch einmal bringen.
Das war jetzt aber kein Tippfehler, nicht wahr. :smt005
Allein das Jauch in der Werbung für seine Sendung sagt: „Hier wird Politik einfach und verständlich“ sagt ja schon alles.
Dem meisten von Dir Geschriebenen stimme ich zu. Doch wenn dem Slogan ab nächster Woche Taten Folgen würden, so würde ich das absolut begrüßen. Der von Dir genannte Rentner hat doch einfach nur noch Recht, wenn er sagt, dass er nicht durchblickt. Wer tut das schon noch?
Exkurs: „Die Finanzmärkte müssen beruhigt werden“, heißt es da… ähm… DIE Finanzmärkte (wer ist das eigentlich?) sind doch Schuld an der ganzen Zockerei!
Ich hoffe sehr, das sich Jauch bessern wird.
Jedoch fehlt mir der Glaube.
Oh ja - das hoffe ich auch sehr! Hatte mich so auf den Sonntag Abend gefreut. Nun hätte man sich auch ein wirklich politisches Thema raussuchen können. Zum 9/11 ist nun wirklich alles gesagt. Obwohl… das Thema war ja Afghanistan… Mmh… hast Recht…: Falsche Gäste, Thema verfehlt, setzen: SECHS, Herr Jauch.
entweder er ist als Polittalkmoderator geeignet oder nicht,
Meiner Meinung nach ist er es nicht. Günther Jauch ist ein Entertainer, ähnlich wie Thomas Gottschalk (ok, vielleicht ein bisschen seriöser). Er ist am besten, wenn er eine unterhaltsame Sendung moderieren kann und dabei mit seinen Gästen und dem Publikum interagiert, wie er es zum Beispiel bei WWM macht oder teilweise auch bei SternTV gemacht hat (die alljährliche Kofferversteigerung war zum Beispiel immer großes Kino). Ich kann mir nicht vorstellen, dass Günther Jauch seinen Gästen wirklich kritische Fragen stellen würde und ich befürchte die Sendung wird eine Kopie von Kerner oder Markus Lanz (wobei der wenigstens ab und zu mal seinen ganzen Mut zusammen nimmt und eine kritische Frage stellt). Ein paar Sendungen gebe ich ihn aber noch, bis ich mir eine endgültige Meinung bilde.
Exkurs: „Die Finanzmärkte müssen beruhigt werden“, heißt es da… ähm… DIE Finanzmärkte (wer ist das eigentlich?) sind doch Schuld an der ganzen Zockerei!
Weder noch. Die Finanzmärkte gibt es im Grunde genommen gar nicht, aber die andauernde Versubjektivierung von Zusammenhängen ist eine beliebte Taktik in der demokratischen Rhetorik.
