Folge 63: Was Süßes zum Fernsehen!

Corona hat übrigens eine enorme Schwachstelle des ÖPNV offenbart…:tipping_hand_man:

Die ÖPNV-Diskussion zeigt auch immer wieder sehr schön den Innenstadt-Fokus der Grünen. In den „Dorfkind“-Episoden hier gab es ja das immer noch sehr reale Beispiel mancher Regionen, in denen 1 Mal/Stunde der Bus fährt - außerhalb der Stoßzeiten garnicht. Wer will hier flexibel zur Arbeit pendeln?

Die Grünen glauben irrwitzigerweise, dass Deutschland ein riesiger Prenzlauer Berg ist - was für ein Unsinn.

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Naja, wenn es keine Nachfrage gibt, geht es auch nicht voran - so ist das nun mal!

Selbst Rother redet ja nicht davon, den Verbrenner komplett abzuschaffen. Es gibt ja auch die Hybrid-Versionen, die sich langsam durchsetzen: E-Auto mit Batterie - und wenn es tatsächlich Probleme mit der Energieladung gibt, dann wird die Benzinreserve im Tank eingesetzt.
Ich finde das höchst spannend und bin sicher, dass es sich durchsetzen wird.

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An öffentlichen Ladepunkten darf man meist ohnehin nur parken, wenn man gerade lädt. An deiner eigenen privaten Wallbox kannst du das Auto natürlich die ganze Nacht angeschlossen lassen, wenn du magst.

Und ja, Ladeinfrastruktur muss natürlich massiv ausgebaut werden.

Bidirektionales Laden habe ich mir nicht ausgedacht, siehe bspw. hier. Da du das Auto ja nicht jeden Tag mehrmals mit dem Stromnetz verbindest, sollte das für den Akku auch nicht so dramatisch sein. Das Unter- und Überschreiten einer bestimmten Lademenge zu vermeiden ist da viel wichtiger.

Ich vermute von deinem Kommentar, dass du eher ländlich wohnst. Da ist es natürlich tatsächlich noch schwieriger, ohne Auto zu leben. Auch für manche Berufe ist das Auto sicher unabdingbar. Ist ja auch alles okay. Es geht nicht darum alles autofrei zu bekommen.

In Städten ist das Auto aber nun einmal zu ineffizient. Gut gestalteter ÖPNV ist effizient, sicher und bequem, und ganz sicher keine „Lebenszeitverschwendung.“ Das ist eher das Auto, wenn man sich damit von einer Ampel zur nächsten schleppt. Aber natürlich gibt es beim ÖPNV noch viel Verbesserungsbedarf. Schon heute werden in Großstädten übrigens die meisten Wege zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem ÖPNV zurückgelegt. Und das, obwohl seit den Sechzigern aufs Auto hin optimiert wurde.

Aufs Auto verzichten hat übrigens nichts damit zu tun, welcher Partei man sich zugehörig fühlt. Und im übrigen ist Umwelt nur ein Aspekt.

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Wir werden sehen. Mein Beitrag zur Umwelt bestand darin, das wir ein Auto besitzen, welches tatsächlich nur 4 Liter auf 100km verbraucht, wenn man entsprechend fährt. Da fällt es mir einfach schwer zu glauben, das ein E-Auto umweltfreundlicher sein soll. Da geht es ja nicht nur um den Stromverbrauch des Fahrzeugs, sondern schon um all das, was benötigt wird und verbraucht wird um dieses Fahrzeug herzustellen.

Was hat die Tatsache, dass in ländlichen Regionen der ÖPNV leider oft unbrauchbar ist, damit zu tun, dass er durch Corona insgesamt erheblich wenig genutzt wird? In diesen Regionen war das ja auch vorher schon der Fall. Vielleicht verstehe ich dich da aber auch falsch :slight_smile:

Und in Ballungsräumen, wo der ÖPNV gerne mal einen Anteil von 20 % und mehr an den zurückgelegten Strecken hat(te), sind viele auf andere Verkehrsarten wie zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren, Car-Sharing oder eben doch, falls vorhanden, das eigene Auto umgestiegen. Dort hat der ÖPNV aber außerhalb von Corona nicht die von dir genannte „enorme Schwachstelle.“

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Es sind 2 Aspekte:

  1. Auf dem Land fehlt es an Infrastruktur und die wird auch nicht über Nacht entstehen. Einige Regionen werden im ÖPNV auch nie kostendeckend arbeiten können, da die notwendige Nachfrage fehlt.

  2. Lebe im Ruhrgebiet. Der ÖPNV ist immer überfüllt. In Corona-Zeiten hast du im Pendlerverkehr nicht 1.5 Meter, sondern Centimeter Abstand zu den Anderen. Viele Bekannte haben zum Selbstschutz wieder das Auto genommen.
    Der Ausbau ist schwierig, da viele Kommunen überschuldet sind und oft in der Haushaltssicherung sind/waren.

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Es gab diesmal auch kein Intro, was ich hätte wegsäbeln können - das ging quasi so los :rofl:

Das Thema E-Ladeinfrastruktur sehe ich hier in der Stadtmitte mit Mehrparteienhäusern auch als schwierig an. Bei mir gibt es in unmittelbarer Nähe einen Ladepunkt, den ich interessiert beobachte - der war vor über einem Jahr noch, wie so ziemlich alle in HH, deutlich untergenutzt, inzwischen ist er aber erratisch ausgelastet - und das ist m.M.n. das Problem: die fehlende Planbarkeit. Die Energieversorger hatten letztes Jahr oder so noch gejammert, dass die Ladesäulen unternutzt sind und Auslastungen um die 20% hatten.

Wenn es irgendwann ausreichende Autonomie in den Fahrzeugen gibt, dann könnte sich das erledigen. Mein Traum wäre, dass ich einfach aussteige und das KFZ sucht einen Großparkplatz auf und lädt dort ggf. auch - oder es fährt jemand anderen in der Zwischenzeit, weil ich das Teil gar nicht mehr kaufen muss, sondern nur für Fahrten anfordere. Das wäre dann auch in außerstädtischen Regionen denkbar.

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Oder könnte es nicht einfach sein, das Grüne eine Politik machen möchten, die bei Ihrer potenziellen Wählerschaft gut ankommt. So wie die FDP eine Politik für wohlhabende macht, weil das deren Wähler sind, oder Die Linken eine Politik für Sozialschwache, weil das deren Wähler sind. Nur Die SPD hält sich seit Jahren nicht an den Grundsatz eines „Markenkerns“ und ist entsprechend erfolgreich.

Nein, das stimmt beides nicht. Es gibt einige Private betreiber, die keine E-autos in ihren Parkhäusern erlauben. Ein generelles verbot gibt es nicht und zwar, weil das Quatsch wäre. Die Brandlast eines Verbrenners ist viel höher als die eines Elektrofahrzeugs. Wenn ein Verbrenner anfängt in der Tiefgarage zu brennen hast du mindestens die gleichen Probleme. Es ist auch nicht statistisch erwiesen, das Elektrofahrzeuge häufiger brennen würden. Das einzige was bei einem Elektroauto problematisch ist, ist: Aufgrund der hohen Brand Temperaturen werden in der Batterie chemische Prozesse gestartet, die zu einer erneuten Entzündung führen können.

Die Standard Vorgehensweise ist daher, dass das Auto wenn es gelöscht wurde in einem Wassergefüllten Behälter zur Feuerwehr Abtransportiert wird und dort dann noch einige Tage beobachtet wird. Wohlgemerkt, wenn es bereits normal gelöscht wurde. Es gibt noch einen Zweiten unterschied und zwar, das die Feuerwehr einen Hauptschalter am Fahrzeug hat, mit dem man die Batterie vom Fahrzeug trennt. Ansonnsten gibt es weder eine höhere Gefahr noch eine unterschiedliche herangehensweise.

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Es ist übrigens überhaupt kein Problem, einem achtjährigen Kind einen Vibrator zu erklären: Ein elektrisches Gerät mit dem man sich massieren und entspannen kann. That’s it. Mehr wollen die gar nicht wissen.

Übrigens wurden auch in den 70ern schon Kinder mit diesen Geräten konfrontiert wenn sie - wie ich - im ansonsten vollkommen jugendfreien Neckermann-Katalog geblättert haben und über diese eigenartigen „Massagestäbe“ gestolpert sind. Meine Mutter hat mir das auf Nachfrage exakt so wie oben beschrieben- und ich war zufrieden! :grin:

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Und wie im Katalog muss man den „Massagestab“ stilecht an die Wange halten :grin::grin:

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Ich gebe dir recht — kostendeckender ÖPNV ist meist nicht möglich, und in ländlichen Regionen völlig utopisch.

Aber: Muss ÖPNV überhaupt kostendeckend sein? Oder gar Gewinne einbringen? Das ist öffentliche Infrastruktur die allen zur Nutzung bereitgestellt wird. Es sollte uns wert sein, so eine Leistung durch Steuern zu subventionieren (wie es ja auch schon geschieht.) In anderen Bereichen machen wir das ja auch so.

Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr ist übrigens auch stark subventioniert. Und das finde ich viel kritischer, denn damit zahlt die Allgemeinheit für das Privateigentum anderer. Abgesehen davon, dass Steuern in Deutschland eh nicht zweckgebunden sind und damit — selbst wenn das so wäre: Kfz-Steuern reichen bei weitem nicht aus, um für den Bau und die Instandhaltung von Infrastruktur wie Straßen und Parkplätze (inklusive öffentliche Tiefgaragen) aufzukommen.
Man denke mal an die kostenlosen, öffentlichen Parkplatze an den Straßen: Um dort ca. 6 qm Auto abzustellen bezahlt man teilweise nichts, während man fünf Meter weiter in der Wohnung für 6 qm einen guten zwei-, nicht selten sogar dreistelligen Betrag pro Monat zahlen muss.
Ganz zu schweigen von den massiven indirekten Kosten die durch den Kfz-Verkehr verursacht werden — man denken an Lärm- und Abgasemissionen.

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Kostendeckender ÖPNV ist eigentlich nirgendwo möglich. Das hat einen Ökonomischen Grund (Natürliches Monopol eine Netzstruktur). ÖPNV Projekte werden auch nicht danach beurteilt, ob sie Kostendeckend wären, sondern sie werden danach beurteilt, ob sie einen Positiven Beitrag zur Volkswirtschaft leisten. Wenn ich damit sehr viele Menschen aus ärmeren Stadtteilen zu einem gut bezahlten Job in anderen Stadtteilen bekomme, dann übersteigt die zusätzliche Produktion der Volkswirtschaft die eingesetzten Mittel und das ganze ist nicht für den Betreiber oder Erbauer, aber für die Volkswirtschaft als solches eine Lohnende Investition.

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Du meinst sowas wie Car-Sharing? Oder Ride-Pooling à la MOIA? :wink:

Ernst gemeinte Frage (ohne zu verurteilen): Sind das keine Alternativen für dich? Und ÖPNV auch nicht? Oder Radfahren, vielleicht die beste Form des Individualverkehrs in Städten?

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Meines Wissens nach arbeiten die MVG, die für den Münchener ÖPNV zuständig ist, kostendeckend. Ich weiß allerdings nicht, ob das ausschließlich durch Ticketeinnahmen passiert.

Aber wie du schon geschrieben hast, kommt es darauf ohnehin nicht wirklich an :slight_smile:

Edit:
Laut Wikipedia sind die MVG dazu angewiesen, kostendeckend zu arbeiten, einzelne Leistungen wie Nachtverkehr sind aber scheinbar dennoch durch kommunale Mittel finanziert. It’s a mixed bag :wink:

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Zur Kostenfrage: wie soll ein hochgradig rote Zahlen schreibender ÖPNV in einer Ruhrgebietsstadt möglich sein, die in der Haushaltssicherung steckt? Gewerbesteuern erhöhen, wenn die Region eh nicht attraktiv ist? So noch mehr Gewerbe abwandern lassen? Durch höhere Grundsteuern Oma ihr klein Häuschen belasten? Das sind die beiden relevantesten Steuern der Kommunen…dann kommt lange nix.

Die Piraten wollten direkt, dass der ÖPNV „umsonst“ ist. Woher das Geld kommen soll…tja, da wird es dann sehr abenteuerlich.

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Zu RTL und TVnow…

Also wenn sie so weiter machen, wie bei ihrer True-Crime-Offensive, dann sind sie auf dem richtigen Weg. Gleich vier neue gute Eigenproduktionen - die, fürs Privatfernsehen ungewöhnlich, ohne Off-Sprecher auskommen und eher ARTE-Niveau haben - und ich habe sie echt gebingewatched weil ich sie wie z.B. auch „Höllental“ (zum Mord an Peggy K. in Bayern) im ZDF vom erzählerrischen sehr gur finde.

Als Beispiele seien genannt:

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Kostenfreier ÖPNV funktioniert nicht. Und eigentlich ist das auch gar nicht erstrebenswert. Ein 365-Euro-Ticket wie in Wien finde ich da schon spannender vom Ansatz her.

Soweit ich weiß, wurde im Ruhrgebiet damals massiv in den Bau von U-Bahnen investiert, da NRW mehr oder weniger alle Kosten dafür übernommen hatte — auch da, wo eine U-Bahn überhaupt nicht geeignet ist. Und zwar mit dem Ziel, Schienen zu verbuddeln und dem Leitbild der „autogerechten Stadt“ zu folgen. Später merkte man dann, dass so eine U-Bahn auch eine Menge an Betriebskosten verursacht, für die dann das Land natürlich nicht mehr aufkommen wollte. Und so entstehen marode Verkehrssysteme.

Wieso Alternativen, das IST dann ja Carsharing, nur dass du halt auf deinem Handy einen Knopf drückst, und 10 Minuten später steht das autonome Auto vor der Tür. Oder das autonome Sammeltaxi / Bus, womit man auch die Probleme in den ländlicheren Gebieten verringern könnte.

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Die Diskussion erinnert mich ein bisschen an 1970 wo man glaubte, das man in Jahr 2000 mit fliegenden Autos unterwegs sei.

Knopf drücken und zack kommt da ein Auto ohne Fahrer… das ist doch die selbe Träumerei. Vielleicht alles mal möglich, aber überflüssig heute als Argument für irgendwas herzunehmen.

Eben genauso wie Akkus mit höhere Energiedichte oder Akkus die blitzschnell aufgeladen werden können. Solange das alles nicht existiert, braucht man auch nicht alles dafür umzubauen und sollte sich lieber mit anderen Lösungen beschäftigen.

Aber nein, man versteift sich mit aller Kraft auf den E-Antrieb. Ist genauso gut durchdacht, wie erstmal den Atomausstieg durchzusetzen und kein Plan haben, wo die Energie nun herkommen soll. Naja, kommt nun aus unsichereren Atomkraftwerken aus dem Ausland (u.a.).

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Nein, das sind (für mich aktuell) keine Alternativen. ÖPNV nutze ich regelmäßig, bin mit zwei Stationen auch schon in der City, allerdings zahle ich dafür dann auch schon € 2,40 - recht stattlicher Preis wie ich finde. Ansonsten gehe ich viel zu Fuß.

Pools und free Float Mietkonzepte funktionieren in dem Augenblick nicht mehr, in dem Du einen Hund hast - ist in allen gängigen Varianten verboten. MOIA hatte ich ein paar Mal ausprobieren wollen und bin regelmäßig an Wartezeiten von +30 Minuten bzw. „nicht verfügbar“ gescheitert - und dann kam Covid.

Wenn ich einen PKW nutze, habe ich i.d.R. entweder Equipment dabei oder einen Hund. Beides auch nicht für’s Fahrrad geeignet - unabhängig davon, dass ich Fahrradfahren furchtbar finde.
Ich finde es gut, dass viel in HH umgebaut wird für den Fahrradverkehr, finde es jedoch recht albern, das als optimales City-Konzept zu verkaufen - dafür sperrt es einfach zu viele Menschen von der Nutzung aus und Konflikte, sowohl auf der Straße als auch mit Fußgängern, werden leider nur spärlich aufgelöst.

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