Nur um mich in der Hinsicht Beweispflicht einmal einzumischen:
Ja, eben: Wenn Du die These „Geister existieren nicht!“ vertrittst, dann bist Du genauso in der Beweispflicht, wie Leute, die die These „Geister existieren“ vertreten.
Das stimmt nicht. Ich bin niemals in der Pflicht eine „Nichtexistenz“ zu beweisen. Es gibt einfach keine Methode mit der man eine Nichtexistenz beweisen könnte.
Was müsste ich nämlich leisten um das zu tun?
Ich muss alles was existiert auflisten und dann Punkt für Punkt abarbeiten, bis ich am Ende dann sagen kann: „Ich habe nun alles was existiert einmal angesehen und nichts davon war ein Geist. Also gibt es keine Geister.“
Es ist glaube ich offensichtlich, dass soetwas nicht funktionieren kann.
Daher gibt es genau zwei Gründe anzunehmen das etwas existiert:
- Man hat einen eindeutigen Beweis. (z.B. Die Existenz von Löwen.) [An der Stelle blenden wir mal philosophische Extrempositionen aus, wenn man erst einmal annimmt das alle Existenz nur Wahrnehmung ist und Wahrnehmung rein subjektiv ist, dann kommt man am Ende bei der Nichtexistenz aller Dinge an… da hätten wir dann auch nichts gewonnen.]
- Man hat falsifizierbare Gründe von der Existenz auszugehen. (z.B. Schwerkraft) [Anders als einen Löwen habe ich „Schwerkraft“ noch nie gesehen. Das Konzept „Schwerkraft“ ist aber hilfreich die Welt zu erklären und vor allem funktioniert das Konzept. Man kann auf Grundlage dieser Annahme Berechnungen anstellen die eine beinahe hundertprozentige Zukunftsvorhersage erlauben.]
„Geister“ fallen weder in die eine noch in die andere Kategorie.
Weder kann irgendjemand die Existenz eines Geistes eindeutig beweisen, bislang hat mir niemand einen Geist so zeigen können wie einen Löwen, noch konnte mir bisher jemand ein Phänomen zeigen, dass zwingend die Existenz eines Geist bewiesen hätte.
Selbst wenn wir irgendein Phänomen hätten, dass sich mit derzeitige physikalischen Mitteln nicht erklären ließe, dann wäre die Aussage, „Da muss ein Geist hinter stecken.“, nicht richtig.
Die Aussage die getätigt werden kann ist: „Wir haben bisher keine Erklärung für dieses Phänomen, wir suchen aber nach Gründen.“
Hier greift eine der Grundlagen wissenschaftlichen Denkens. Ockhams Rasiermesser, bezogen auf Geister heißt das, dass man nicht davon ausgehen sollte, dass Geister existieren, solange es keinen ernsthaften Grund gibt deren Existenz anzunehmen. [Tradition und Mitläufereffkte sind in dem Sinne keine ernsthaften Gründe. Nur weil der eine Geist eine riesige Fangemeinde hat, die jeden Sonntag ihre Conventions abhalten, macht das diesen Geist nicht logischer oder wahrscheinlicher als diesen hier.]
Ein unerklärbares Phänomen mit einer nicht bewiesenen Macht zu erklären ist einfach nur ein sehr billiger rethorischer Trick.
„Warum fallen Dinge nach unten?“
„Das unsichtbare rosa Eichhörnchen, wirft sie nach unten.“
„Ein unsichtbares rosa Eichhörnchen? Also ich glaube eher das hängt mit der Schwerkraft zusammen.“
„Na und? Du kannst nicht beweisen, dass es das Eichhörnchen nicht gibt.“
Allerdings will auch ich ganz stark von religiösen Themen abraten, solche Themen helfen normalerweise nicht weiter. Es ist als würde ein Star-Trek-Magazin über Star-Wars berichten. Am Ende gibt es einfach nur viele Tote und niemandem hat es irgendetwas geholfen.
Das Problem zwischen Religion und Wissenschaft ist folgendes: Religion und Wissenschaft folgen zwei miteinander nicht vereinbaren Wahrheitssystem.
Religion: Wahrheit durch Autorität (Bibel, Koran, etc…)
Wissenschaft: Wahrheit durch wissenschaftliche Methodik (Trial and Error, wiederholbare Experimente, etc…)
Was man insofern mal machen könnte, wäre eine Grundlagenfolge, in der einfach nur „wissenschaftliches Denken“ und verschiedene „Wahrheitssysteme“ vorgestellt werden.
Danach könnte man dann immer auf Grundlage dieser Folge sagen: Es geht uns darum, dass wir auf grundlage von diesem Wahrheitssystem die folgende Annahme treffen.
Dann können diejenign, die glauben es gäbe ein besseres System um Wahrheit zu verstehen als das wissenschaftliche sich immer noch mit ihrer Meinung irgendwo in eine Ecke kuscheln und glücklich sein und alle anderen werden damit in Ruhe gelassen. [Bzw: Die Moderation hat einen Grund jede Grundsatzdebatte zur Wahrheitsfindung zur entsprechenden Folge umzuleiten, wodurch nicht jedes mal die gleichen Fragen aufgekocht werden müssen. Wie zum Beispiel: „Zu sagen Geister existieren nicht, ist doch genauso wenig beweisbar wie die Aussage sie würden existieren.“]