Folge 57 - Gastbeitrag: Literatur im Fernsehen (Anne Mehlhorn)

Warum gibt es sonst so wenig statisken in FKTV?

Weil es tierisch aufwendig ist und sobald man einen kleinen Fehler drin hat (z. B. eine Sendung vergessen hat), hier ordentlich kritisiert wird :smiley:

Hut ab vor der Produzentin!

Sehr guter Gastbeitrag! :smt023

Ich finde es auch sehr schade, das es sehr wenige “Literatursendungen” im Fernsehen gibt. Früher gab es ja auch noch die “Literarischen Quartett” und das kommt manchmal als Wiederholung auf dem ZDFtheaterkanal.

Für die, die von Literatur nicht genug bekommen, denen kann ich nur Literatur-TV und hörbuchFM empfehlen.

Etwas zu einseitig. Finde es schade, dass sich die Autorin nicht die Mühe macht, die einzig wirklich erfrischende dieser Literatursendungen, nämlich “Was liest du?” zu erwähnen, weil diese eben nicht in das im Beitrag gemalte Bild der kopflastigen Literatursendungen passt. Sehr schade, als Gegenstück zu den vorgestellten Sendungen wäre das ein guter Kontrapunkt gewesen, um aufzuzeigen, dass es auch anders geht.

Zudem weiss jeder, der einmal seinerzeit das “Literarische Quartett” gesehen hat, dass man auch anspruchsvolle Bücher sehr amüsant präsentieren kann.

Es gab mal mit Jürgen von der Lippe eine gute Literatursendung. Die war schon sehr witzig und kurzweilig gemacht. Da hat er und ein Prominenter jeweils ein Buch vorstellt.

Eigentlich passen Radiosendungen besser zu Buchpräsentationen. Ein Fernsehbild stört da irgendwie nur. Buchvorstellungen auf NDR Info oder DLF sind da immer sehr interessant, und das, obwohl ich selber kaum lese.
Radio funktioniert halt ähnlich wie Bücher: Die eigentlichen Bilder entstehen im Kopf.

Die Sendung („Was liest du?“) wurde ja auch erwähnt, aber eben nur am Rande.

Auch ich fand den Beitrag wirklich gut. Nur eine Sendung vor 22 Uhr wurde vergessen, die auch explizit auf ein junges Publikum abzielt. Und zwar „quergelesen“ Sonntags im KIKA. :wink:

richtig. Finde ich auch, dass diese Sendung vergessen wurde, da ja auch explizit betohnt wurde, dass junge Leute nicht mehr lesen wollten.
Aber was ist denn mit den Jugendlichen, die nicht mehr den Kinderkanal gucken und auch die Vorgestellten Sendungen langweilig finden. Ein Großteil dieser Sendungen ist doch wohl für ein Publikum, dass sich zum lesen ein verstaubtes Buch nimmt , was den Kindern und Jugendlichen in der Schule vorgesetzt wird (Schiller Goethe und co).
Wir gucken Morgen, äh heute „Goethe!“ im Kino. mal sehen ob ich danach Lust habe „die Leiden des Jungen Werthers“ zu lesen.

Gruß: Daniel

Eigentlich passen Radiosendungen besser zu Buchpräsentationen.

Stimmt! Auf Radio Eins (von RBB) gibt es auch eine gute Büchersendung und heißt „Seite Eins“. Die Sendung kommt immer Sonntag von 18 bis 19 Uhr. Klick!

richtig. Finde ich auch, dass diese Sendung vergessen wurde, da ja auch explizit betohnt wurde, dass junge Leute nicht mehr lesen wollten.

Wir gucken Morgen, äh heute „Goethe!“ im Kino. mal sehen ob ich danach Lust habe „die Leiden des Jungen Werthers“ zu lesen.

Uh, das Jammern des dummen Werther, da würde ich dir doch eher empfehlen was anderes von Goethe zu lesen lach Die Leiden ist so furchtbar, da können nichtmal die Armritzenden Emos von heute mithalten. Grausig, fand Goethe selbst später auch, wenn ich mich richtig erinnere.

So, aber eigentlich wollte ich ja was ganz anderes sagen. Ich nehme eigentlich sogar an, dass es schon angesprochen wurde, aber ganz ehrlich um halb 5 nachts/morgens bin ich etwas zu träge sämtliche Seiten im Thread zu lesen.
Nachdem ich aber bis vor kurzem in einer Buchhandlung gearbeitet habe, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass es Schwachsinn ist, dass junge Leute nicht mehr lesen. Es gibt Erwachsene, die viel lesen, die, die hin und wieder etwas Belletristik zur Hand nehmen und die, die schon hart nachgrübeln müssen, wenn sie versuchen sich zu erinnern wie man „Buch“ überhaupt schreibt. Genauso ist es unter Kindern und Jugendlichen. Es gibt auch durchaus die, die wirklich anspruchsvolle Literatur verschlingen, viele schreiben sogar an ihren eigenen Manuskripten.
Das Vorurteil, dass die Jugend von heute nur vorm PC sitzt und bestenfalls mal ein Manga „ließt“ ist absolut unzutreffend.
Ich denke hier sind genug jüngere Leute, die das bestätigen können, zumindest für die Jugendlichen. Bei ganz kleinen Kindern hängt es von ihrem Umfeld ab. Und ich bin ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass es die Aufgabe des Fernsehns ist, Kinder zum Lesen zu motivieren, zumindest nicht primär. Es liegt an ihrem Umfeld, vorallem an den Eltern. Man muss ja auch die Welt der Literatur erstmal entdecken. Und das geht am Besten in einer Buchhandlung oder Bibliothek, nicht vorm Fernseher.
„Das siebte Kreuz“, das von einem der befragen Passanten zur Frage, was er gerade lesen würde, erwähnt wurde, ist übrigens Schullektüre.

Die Sendung mit Jürgen von der Lippe hab ich erst neulich gesehen, sehr lustig und gut gelungen. :smt023

Was mir auch aufgefallen ist, ist, dass diese stiefmütterliche Behandlung der „trivial Literatur“ kein Phänomen der Literatursendungen, sondern der ganzen Gesellschaft ist. Aber darüber könnte man ewig diskutieren.

Soweit, ich fand den Beitrag gar nicht schlecht :smt023

Die Sendung („Was liest du?“) wurde ja auch erwähnt, aber eben nur am Rande.

Achso, wusste nicht mehr obs die noch gibt.

Ja, gut Literatur Sendungen sind oft langweilig, das stimmt. Weil ich meißtens die Bücher nicht gelesen habe die dort besprochen werden, oft vergesse ich es auch sofort wenn eins interessant klingt. Das ist den Sendern bewußt, deswegen stellen sie Bücher in anderen Sendungen vor und machen keine ganze Sendung daraus. In den Abend Talkshows am Freitag wie 3 nach 9 usw. geht es ja fast immer darum das neue Buch vom Gast vorzustellen. Oder bei FrauTV stellt Christine Westermann ab und zu ein paar Bücher vor.
Und was ist mit Feuchtgebiete oder das Buch von Sarah Kuttner? Das ist doch das was junges Pulikum interessiert und das wurde lang und breit besprochen überall.

Der wohl schlechteste Gastbeitrag, an den ich mich erinnern kann.
Zunächst aus technischer Sicht. Die Stimme der Dame passt einfach gar nicht in den Beitrag und animierte mich fast zum Weghören.
Schlimmer noch finde ich den Inhalt:
Wir sprechen über Literatur im Fernsehen und dann wird mit Musik verglichen. Ein grober Unterschied, der da schnell auffallen sollte: Musik kann man im Fernsehen immernoch hören. Damit funktioniert sie im Fernsehen. Bücher liest man nunmal. Dazu schalte ich zumindest den Fernseher ab. Damit ist es auch ziemlicher Blödsinn auszurechnen, welchen Anteil Bücher im Fernsehen haben. Was wird denn in Büchersendungen gemacht? Wie im Beitrag zu sehen ist, diskutiert. Guckt irgendwer Sendungen, in denen über Musik diskutiert wird? Ich wüsste keine Sendung. Die Musiksendungen, die ich kenne, sind entweder Konzerte, Rankings, Neuvorstellungen oder das simple aneinanderreihen von Clips, unterbrochen von Werbung und Gerede mit irgendwelchen Künstlern und sogenannten Promis.
Die Behauptung, Jugendliche läsen nicht, kann ich so nicht bestätigen. Lediglich suchen sie wesentlich seltener das Gespräch über die gelesenen Bücher. Ich bin für gewöhnlich in einem Fußball Manager Forum unterwegs und selbst dort finden sich problemlos Menschen, die lesen. Die Bücher drehen sich dann halt mal um Hooligans und Robert Enke. Oder eben die allseits beliebte Trivialliteratur.
Der Schlusssatz soll wohl ein Widerspruch in sich sein, oder wie soll man den verstehen? Wenn wir im Land der Dichter und Denker leben, sollte man sich doch gerade mit anspruchsvoller Literatur auseinandersetzen. Warum sollte man also ausgerechnet Trivialliteratur in poppiger Manier präsentieren? Wenn ich mir anhöre, welche Massen an grottenschlechter Musik sich verbreitet haben, weiß ich nicht, ob man unbedingt noch Thilo Sarrazin und Dan Brown diskutieren muss. Nicht, dass es groß was ändern würde, dass man es nicht tut…

Der Beitrag war gut gestaltet und greift aber leider ein für mich unwichtiges Thema auf. Ich bin leider nicht in der Lage Beschreibungen von Gegenständen, Orten oder Personen in Bilder umzuwandeln weswegen mir persönlich lesen meist nichts bringt. (Ausnahmen waren Farm der Tiere und 1984, wobei mich hierbei eher die Idee dahinter reizte) und ich wenn dann Comics lese (da gibts die Bilder bereits)

Seit ich denken kann wird lesen immer als etwas elitäres, unbedingt erstrebenswertes dargestellt…ich hab nie verstanden warum Lesen eine bessere Freizeitbeschäftigung sein soll als beispielsweise Computerspiele oder American Football…bei beiden zusammen liegt Gesamtanteil am deutschen Fernsehprogramm weit unter der von dir errechneten für Büchersendungen.

Das ist also mein persönliches Problem mit dem Gastbeitrag, inhaltlich gabs für mich jedoch nicht soviel zu meckern :wink:

Uh, das Jammern des dummen Werther, da würde ich dir doch eher empfehlen was anderes von Goethe zu lesen lach Die Leiden ist so furchtbar, da können nichtmal die Armritzenden Emos von heute mithalten. Grausig, fand Goethe selbst später auch, wenn ich mich richtig erinnere.

War das nicht das Buch das sogar viele Nachamer fand und deshalb auch viele Selbstmorde deswegen passiert sind?
Aber ok, Danke für die Warnung :slight_smile:

Nochmal zum Thema jetzt etwas wacher: Ich persöhnlich lese auch ab und zu. Im moment bin ich bei Harry Potter Band 4 und ich hab vor bis zum Ende zu gelangen :slight_smile:
Als Kind habe ich auch sehr viel gelesen, Die Bibliotekare mussten mich rausschmeißen, als die Bücherei schloss :mrgreen:

Den Beitrag fand ich trotzdem gut gemacht.
@Autorin: Das nächste mal mehr Zeit zur Recherche benutzen. Dann wirds bestimmt noch besser.

Hm…der Beitrag hat meines Erachtens zwei Probleme:

a) Es wird die langweilige Gestaltung der Literatursendungen kritisiert. Wie aber, wenn nicht als Diskussion über die oder Kurzvorstellung der ausgewählten Bücher, sollte eine solche Sendung denn umgesetzt werden? Literatur wird, wie früher im Thread schon angesprochen, nunmal unmittelbar durch den Leser rezipiert und kann nicht über ein anderes Medium erfahrbar gemacht werden (selbst eine Lesung stellt letztlich ein anderes Medium dar, da die persönliche Leseerfahrung i.d.R. eine völlig andere ist). Natürlich muss Kritik nicht immer Alternativen aufzeigen, in diesem Fall ist es aber ein wenig substanzlos einfach zu sagen “bäh, das ist langweilig”.

b) Ein wesentlicher Teil der Kritik basiert auf der Behauptung, Jugendliche würden wenig oder immer weniger lesen. Diese Behauptung wird im Folgenden kein Stück weit belegt und ist seit der Keilschrift in Ur oder Aristoteles ein Klischee, das so alt ist wie die Menschheit (mit graduellen Abwandlungen). Die Begründung, es sei “gefühlt” bei Mitschülern oder Studienkollegen so, dass maximal 10% läsen, ist nachvollziehbar, aber keine Basis für formell geäußerte Kritik. Außerdem, mal ehrlich: wie gut kennst du deine Mitschüler oder Kommilitonen? Interessant wären hier eher die Verkaufszahlen von Jugendliteratur an die Zielgruppe im diachronen Vergleich (oder auch synchron, wenn du einen Vergleich mit “Erwachsenenliteratur” oder unter bestimmten Genres anstrebst).
So wie der Beitrag gestaltet ist, bleibt lediglich eine unbelegte Behauptung zurück, deren Validität zumindest ich schwer infrage stelle.

Mäh, das war mehr Kritik als ich eigentlich formulieren wollte, aber ich hoffe, sie ist einigermaßen konstruktiv und hilft dir bei der Gestaltung weiterer Beiträge. Dir einen Bambi-Bonus für “Anfänger” zuzugestehen würde dir schließlich kein Stück echtes Feedback geben.
Abschließend finde ich dein Engagement für Literatur lobenswert, ebenso den Punkt, dass du die Eier hattest, einfach mal nen Beitrag drüber zu machen.

Also Druckfrisch find ich teilweise ganz nett, aber die Kameraführung geht mir da IMMER auf den Sack.
Als ob der Kameramann auf Cold Turkey wäre.
Nervig.

Also Druckfrisch find ich teilweise ganz nett, aber die Kameraführung geht mir da IMMER auf den Sack.
Als ob der Kameramann auf Cold Turkey wäre.
Nervig.

Da muss ich dir mal sowas von Recht geben :mrgreen: Genau das selbe hab ich mir bei der letzten Sendung gedacht.

Den Gastbeitrag finde ich ganz nett, auch wenn’s inhaltlich nicht viel gab. Aber endlich mal eine ordentliche Stimme, die im Gastbeitrag redet :smt023

Sehr guter Beitrag. Gibts nix hinzuzufügen.

@alle, die sagen, es wird noch genauso viel gelesen bei der Jugend: Unwahr, schlicht unwahr. Lässt sich leicht an den Ausleihezahlen der Bibliotheken beobachten. Die gehen nämlich nur dann hoch, wenn ein Buch rauskommt, das mit Lifestyle verbunden ist, wie zB Twilight. Wer hat das Buch schon gelesen, weil er den Klappentext beim Schmökern in der Bibliothek so interessant fand. Niemand. 90 % haben es gelesen, weil “alle andern das auch gelesen haben”.

Dann sollte man vielleicht auch beachten, dass die Institution Bibliothek mit dem Aufkommen neuer Möglichkeiten (billiger Onlineerwerb gebrauchter Bücher über den Sekundärmarkt) nicht unbedingt repräsentativ für das tatsächliche Leseverhalten ist. Der Verkauf von 56k-Modems geht in den letzten Jahren wohl auch zurück - daraus einen Rückgang der Internetnutzung herzuleiten, entspräche etwa dieser Logik.

Speziell aus dem Munde jüngerer Zeitgenossen kommt mir diese Behauptung immer wieder wie vorauseilend gehorsames Schämen für die eigene Generation vor, das unterstreichen soll, wie besonders und speziell man doch selber ist, weil man liest.

Ich melde mich an dieser Stelle nocheinmal.
Manche Kritikpunkte kann ich nachvollziehen und nehme sie an (mehr Recherche usw.)
Ich möchte mich aber auch mal in einem Punkt verteidigen: Hier wird oft bemängelt, es sei zu oberflächlich gewesen, dass man intensiver auf die Sendungen hätte eingehen müssen, Statistiken über den Lesekonsum einbeziehen, “Was liest du?” noch mit zeigen und Vorschläge machen müssen, wie die Sendungen verbessert werden könnten. Dabei wird gern übersehen, dass ein Gastbeitrag maximal 5 Minuten lang sein darf. Eine absolut tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema ist da meines erachtens nach überhaupt nicht möglich.
Ich hatte übrigens einige Ideen, wie ich solche Sendungen aufziehen würde (u.a. wie in “Was liest du?” dachte ich, Promis wären vielleicht eine gute Idee, so als “Vorbildfunktion” junger Leute), die ich auch erst mit in den Beitrag einbringen wollte, aber sie gesagt … Alles aus Zeitmangel rausgeflogen.