Folge 48 - Köhler

Nabend zusammen,
ich weiss, ich hätte das auch bei “Kurz Kommentiert” posten können, aber ich hatte Angst dass es eventuell untergeht. Ausserdem gibt es so die möglichkeit hier eine kleine politische Diskussion zu eröffnen, falls das erlaubt ist.

Ich finde das man zu unrecht auf Köhler einhackt. Er ist meiner Meinung nach aus guten und vernünftigen Gründen zurückgetreten und schonmal gar nicht weil er “beleidigt war”. Das klint so nach Kleinkind und Sandkasten… auch dieser Tonfall ist einem Präsidenten nicht würdig. Ich fasse die Ereignisse mal kurz aus meiner Sicht zusammen.

Er hat ein Interview gegeben in welchem er sagte, dass Deutschland als Exportnation eventuell Krieg führen müsse um die Freiheit der internationalen Handelswege zu verteidigen. Mir war sofort klar, dass er damit Somalia meint und ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Wenige Tage später steht in der Bild und anderen Boulevard-Zeitungen etwas von einem Skandal und dass der Präsident den Afghanistan-Krieg mit wirtschaftlichen Gründen rechtfertigt. Das hat er doch nie behauptet? Also wie kommen die Medien dazu auf einmal von einem Skandal zu Berichten?

Meiner Ansicht nach haben diese Zeitungen sich das Interview angehört, gedacht “ach is das langweilig, damit machen wir doch keine Auflage” und BEWUSST die Worte so herumgedreht bis man einen Skandal konstruieren konnte. So kann man vielleicht mit Bohlen oder Gottschalk umgehen, aber doch nicht mit dem Bundespräsidenten. Den kann und darf man nicht benutzen um Quote/Auflage zu machen. Herr Köhler hat absolut recht wenn er sagt, dass so ein Verhalten den Respekt vor dem Amt vermissen lässt. Die Medien (allen voran die Boulevard-Presse) hat einfach eine Meldung ERFUNDEN, zu einem Skandal gemacht und so versucht Geld zu verdienen. Natürlich ist das Alltag in der heutigen Medienlandschaft, aber was man mit Klum, Bohlen und Löw machen kann, darf man noch lange nicht mit dem Bundespräsidenten.

Wenn man mit mir so umgegangen wäre hätte ich auch gesagt “sucht euch einen anderen der das mit sich machen lässt, das habe ich nicht nötig. Tschö!”

Man stelle sich vor er wäre NICHT zurückgetreten… Wochenlanges Theater mit Widersprüchen, Richtigstellungen, Interview-interpretationen, Gerichtsverhandlungen, Unterlassungserklärungen, etc. etc. Und hätte es Köhler irgendwas genutzt? Nein! Nur die Zeitungen und Fernsehsender hätten noch viel mehr Geld mit dieser erfundenen Geschichte verdient und das Amt des Präsidenten wäre noch viel mehr beschädigt worden. Da war Köhlers Entscheidung eindeutig die bessere Variante.

So, das musste ich mal loswerden…

Grüße und alles Gute für die nächste Verhandlung,
Weyland

Das siehst du aber mächtig positiv.^^

Deine Einschätzung ist nicht ganz richtig, im Prinzip hat Köhler gesagt, dass es hier um Wirtschaftsinteressen geht, es ist aber albern, dass das zu einem Skandal hochgepusht wurde, da es in jedem Krieg (auch) um Wirtschaftsinteressen geht, wer etwas anderes glaubt ist naiv oder ahnungslos.

Dass er zurückgetreten ist, halte ich insofern für einen schwachen Zug von ihm, da sie keine charakterliche, geschweige denn politische Standfestigkeit zeigt, sondern von falscher Eitelkeit zeugt, vor allem, da ich seine “Rede” eh für einen schlechten Witz von Ausrede halte. Genauso wie Koch sucht er sich die schlechteste Zeit aus, um abzutreten, damit sein Image selber sauber bleibt.

Ich hege gar keinen persönlichen Groll gegen den Mann, ist auch nur irgendein Opa, aber es festigt nur meine Meinung, die ich generell von Politikern habe.

Ich bin eher der Meinung, daß Horst Köhler einen weitaus gewichtigeren Grund hatte zurückzutreten, als den er bei seinem Rücktritt benannte. Horst Köhler ist nicht nur ein ausgewiesener Finanzexperte, sondern war auch derjenige, der beim Maastricht Vertrag für Deutschland am Verhandlungstisch saß. Meiner Meinung nach wird er sich genötigt gesehen haben, die Bail-Out-Gesetze zur Europäischen Fianzkriese zu unterschreiben, die er mit seinen Sachverstand hätte niemals unterschreiben dürfen; er wird eingesehen haben, daß er nicht stark genug ist solche Gesetze nicht unterschreiben zu können, und betrieb daher (mit den Äußerungen im Interview) bewust politisches Harakiri.

Für mich ist und bleibt er die am meisten zu respektierende Persönlichkeit der Politik der vergangenen Jahre (was aber auch kein so großes Kunststück ist, angesichts der restlichen Politprominenz).

Nein, das halte ich für sehr wenig wahrscheinlich. Im Gegenteil hat Köhler doch noch kürzlich leise kritisiert, warum es mit der Rettung nicht schneller geht.

Außerdem: Ein Banker, der aus Gewissensgründen zurücktritt??? Wovon träumst du eigentlich nachts? :mrgreen:

Köhler war einfach beleidigt wegen der vielen schlechten Presse, die er bekam. Im SPIEGEL war seit Anfang des Jahres immer mal wieder was über Unregelmäßigkeiten und vor allem schlechte Stimmung beim Personal im Präsidialamt. Da ist offensichtlich auch ein “Leck” gewesen, wo der SPIEGEL an Interna drangekommen ist. Das wird auch ein Faktor gewesen sein.

Aber diese Diskussion findet doch ohnehin eigentlich hier statt…

Außerdem: Ein Banker, der aus Gewissensgründen zurücktritt??? Wovon träumst du eigentlich nachts?

Vielleicht hat Köhler nicht aus Gewissensgründen gehandelt, sondern einfach weil er gesehen hat, dass die geplanten Gesetze einfach nichts bringen und es dennoch zur Inflation kommt und wenn es Inflation und Elend gibt, dann sucht man sich Sündenböcke und da wollen einige aus der Schussbahn bevor es zu spät ist.
Koch und Köhler haben beide ein größeres Wissen bzgl des Finanzmarktes.

Man stelle sich vor er wäre NICHT zurückgetreten… Wochenlanges Theater mit Widersprüchen, Richtigstellungen, Interview-interpretationen, Gerichtsverhandlungen, Unterlassungserklärungen, etc. etc. Und hätte es Köhler irgendwas genutzt? Nein!

Doch doch
denn er hat nur das vorgetragen was laut deutscher Verteidigungsdoktrin seit jeher unsere Politik ist.
Das Einzige was man danach hätte haben können und sollen, dass das mal öffentlich gesagt wird UND dass diese Doktrin mal zu überarbeiten wäre - sofern daran was auszusetzen ist (denn das ist es nicht - denn er hat damit ja recht).

Eigentlich hätte er den schönen Stinkefinger rausholen sollen, in die Kamera haltne und dem gewissen Blogger und später den Journalisten sagen müssen

STFU! and GTFO! Retards

fertig :wink:

Das klint so nach Kleinkind und Sandkasten… auch dieser Tonfall ist einem Präsidenten nicht würdig. Ich fasse die Ereignisse mal kurz aus meiner Sicht zusammen.

So kann man vielleicht mit Bohlen oder Gottschalk umgehen, aber doch nicht mit dem Bundespräsidenten. Den kann und darf man nicht benutzen um Quote/Auflage zu machen. Herr Köhler hat absolut recht wenn er sagt, dass so ein Verhalten den Respekt vor dem Amt vermissen lässt. Die Medien (allen voran die Boulevard-Presse) hat einfach eine Meldung ERFUNDEN, zu einem Skandal gemacht und so versucht Geld zu verdienen. Natürlich ist das Alltag in der heutigen Medienlandschaft, aber was man mit Klum, Bohlen und Löw machen kann, darf man noch lange nicht mit dem Bundespräsidenten.

Weyland

Ja, mit den sterblichen Normalmenschen, mit irgendwelchen Entertainern und Holzfällern und Bauern und Müllmännern, mit denen darf man schon respektlos umgehen, das ist im Zweifelsfall verzeihlich. Die haben ja nur ihre erbärmliche „Menschenwürde“.
Aber ein „Bundespräsident“, der verkörpert ja etwas weit höheres als einen Menschen, der verkörpert den erhabenen und verehrungswürdigen Staat, und daher sollte der im Gegensatz zum normalen Pöbel auch viel mehr respektiert werden.

Leben wir eigentlich heute im Mittelalter oder in einer aufgeklärten Zeit?

@Enio: solange sich die Menschen eine gesunde Portion Zynismus bewahren, gebe ich die Hoffnung nicht auf.XD

Enio, Du bist eine respektlose Person. Das ist das STAATSOBERHAUPT der Bundesrepublik, das ist kein Müllmann - der stellt was dar! Wer den Bundespräsidenten beleidigt, der beleidigt die gesamte Nation. Wie damals mit dem Kaiser, erinnerst Dich noch? Da hat man noch zitternd seine Kritik vorgetragen …
Mich erinnert der Eingangsbeitrag ein bißchen an das verhalten negative Echo auf den niederländischen Reporter, der vor einigen Monaten zurecht die Frage gestellt hat, ob den Schäuble, der heftigst in die Spendenaffäre der CDU verwickelt war, der verantwortungsbewusste Mann für das Finanzministerium sei. Das Echo war verhalten und die Journalistenkollegen drumherum haben ihren Mitstreiter eher kritisch beäugt, einige haben gegrinst - passend wäre noch das typische “HOHOHOHO”-Lachen aus Kabarettnummern gewesen, die gerade geneigt sind, eine heilige Kuh zu schlachten.
Irgendwie scheint ein gewisser Anteil der Deutschen noch immer diese Kaisertreue im Blut zu haben. Zum Kotzen.

Leben wir eigentlich heute im Mittelalter oder in einer aufgeklärten Zeit?

Die Mehrheit befindet sich im Mittelalter.

Das ist das STAATSOBERHAUPT der Bundesrepublik, das ist kein Müllmann - der stellt was dar!

In einer Demokratie gibt es kein STAATSOBERHAUPT. Es gibt (theoretisch) nur VOLKSvertreter!

DU bist eine respektlose Person, und zwar gegenüber dem einfachen Bürger.
Ich hab mehr Respekt vor meinem Nachbar, den ich jahrelang kenne und gut zurecht komme, auf den ich mich auch verlassen kann, als vor irgendeinen Bundeshorst, und sehe nicht ein, warum ich jetzt dem Präsidenten mehr Respekt zollen soll, nur weil er eben Präsident ist, der als Krönung nicht mal vom Volk direkt gewählt wird.

Wer den Bundespräsidenten beleidigt, der beleidigt die gesamte Nation.

Was ist denn das für eine dämlich Aussage? Ich mag Mekrel auch nicht, bin ich deswegen Deutschland-Hasser? Häh? Wie kann man nur zu so einer verquerten Logik kommen???

Irgendwie scheint ein gewisser Anteil der Deutschen noch immer diese Kaisertreue im Blut zu haben. Zum Kotzen.

Ich raffs nicht. Einerseits forderst du überdurschnittlichen Respekt für eine Person, nur wegen dem Amt, dann bemängelst du eine „Kaisertreue“.

Sind wir hier bei versteckte Kamera oder was?

lol you made my day…

@Enio, FangsandClaws

Ihr habt mich nicht richtig verstanden… Also erstmal fand ich den niederländischen Reporter sehr gut und finde es furchtbar das so ein Mann wie Schäuble unser Finanzminister ist. (eigentlich ist es schon schlimm das er überhaupt Minister ist ^^ ) Aber bei Schäuble ging es auch nicht um einen inszenierten Skandal wie bei Köhler, sondern um Fakten.

Ausserdem habe ich nie von den normalen Bürgen (in euren Beispielen Müllmänner, Holzfäller und Bauern) geredet, zu denen ich schliesslich auch gehöre. Ich meinte Ausdrücklich Menschen die bereits in der öffentlichkeit stehen und davon leben, denn das diese die Medien brauchen steht ja wohl ausser Frage. Und wenn der Herr Bohlen oder die Frau Klum in ihren TV-Formaten von der Diskriminierung ihrer Kandidaten leben, dann habe ich kein problem damit wenn sie von der Presse benutzt werden um Auflage/Quote zu machen. Nach dem Motto: Wie man in den Wald hineinruft…

Ein Bundespräsident gehört für mich aber genauso wenig in die oben beschriebene Gruppe wie die Kanzlerin oder der Normalbürger. Warum kann die Presse nicht einfach das Interview abdrucken bzw. ausstrahlen OHNE eine absichtliche (!) Fehlinterpretation in Umlauf zu bringen. Es wurde ja nicht die Aussage kritisiert, dass man Handelswege militärisch verteidigen muss, schliesslich steht das seit fast 5 Jahren im “Weißbuch der Bundeswehr”. Sondern es wurde ausdrücklich kritisiert, das er mit diesen Worten den Afghanistan-Einsatz rechtfertigt und damit zukünftige, grundgesetzwidrige Kriege gutheißen würde. Das finde ich völlig absurd, denn schon als ich das Interview zum erstenmal hörte, war mir klar das er zB die Piraten vor Somalia meint und definitiv nicht Afghanistan. (Das die erste Kritik angeblich von einem Blogger kam, macht es nur einfacher für die Medien-Meute sich der Verantwortung zu entledigen)

Es geht hier also NICHT um einfache Kritik, sondern um gezielte Meinungsmache. Zum Glück hat unser Präsi das nicht mitgemacht und der Presse so die wochenlange Schlammschlacht versaut…

Naja, dafür können sie jetzt die Schlammschlacht der Kandidaten verkaufen :smt021

Hallo Lance,

der Beitrag von Fagsand Claws war doch ironisch.
Was er als Scherz geschrieben hat, ist aber leider nach wie vor offizielle Staatsideoloie.
So gibt es heute noch im Strafrecht den Paragraphen der Majestätsbeleidigung. Nur hat man ihn …ähem…zeitgemäß in „Beleidigung des Staatsoberhauptes“ umbenannt.
Wir leben schließlich nicht in einer autoritären Monarchie, sondern eine modernen Demokratie, da muß man schließlich ja auch den autoritären monarchischen Gesetzen einen modernen und demokratischen Anstrich verpassen, nicht?
Schließlich geht es ja um die Würde der heiligen und anbetungswürdigen Nation, die durch göttlichen Ratschluß von ihrem Präsidenten verpräsidiert wird, da sollte man mehr Achtung haben als vor irgendeinem Gärtner uoder Kaminfeger.
Zwar heißt es im Artikel 1 des Grundgesetzes nicht, daß die Würde des Staates oder der Regierung oder eines „Volksvertreers“ obersten Schutzzweck hat, sondern die Menschenwürde, aber das ist bekanntlich Makulatur.

Ja, wir leben im Mittelalter.

Beitrag zusammenlegen

@ Weyland:

Wie es im konkreten Fall war, sei dahingestellt.
Fairneß, journalistische Neutalität und Respekt sollte natürlich jeder bekommen - ob Bundespräsident oder nicht.

Ein Bundespräsident gehört für mich genauso wenig in die oben beschriebene Gruppe wie die Kanzlerin oder der Normalbürger.

Ja, ein Bundespräsident ist etwas Höheres, er ist erhaben über uns Normalmenschen, er ist erhaben sogar über die Kanzlerin, er präsentiert die Erhabenheit des verehrungswürdigen Staates selbst.
No Comment…

@ Weyland:
Ja, ein Bundespräsident ist etwas Höheres, er ist erhaben über uns Normalmenschen, er ist erhaben sogar über die Kanzlerin, er präsentiert die Erhabenheit des verehrungswürdigen Staates selbst.
No Comment…

Du hast wohl nicht richtig gelesen… lies lieber nochmal bevor du mir die Worte im Mund herumdrehst ^^

Du hast recht - ich leiste Abbitte.

Leben wir eigentlich heute im Mittelalter oder in einer aufgeklärten Zeit?

Hmm, schwer zu beantworten.

Aber gut zu wissen, dass ich nicht der einzige bin, der durch die letzten Entscheidungen unserer Politiker eine Hyperinflation erwartet.

ähh watt
über was diskutiert ihr hier eigtl.
Zunächst mal meine Sichtweise warum Köhler zurückgetreten ist (was ja auch das Ursprungsthema des Beitrags war)
im Endeffekt hat Köhler einen Fehler gemacht als er sich in die Außenplitik einmischte denn der Bundespräsident ist nun mal nur für innenpolitische angelegenheiten zuständig und muss außenplitisch die linie der regierung akzeptieren.
Dieser Fehler der letzlich auch der auslöser seines rücktritts war war meiner meinung nach nur der tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hat er hat einfach schon lange keine möglichkeit mehr gesehen innenpolitisch mit der derzeitigen regierung zusammenzuarbeiten und hat dementsprechend ja auch keinen rückhalt von der kanzlerin bekommen.
Jetzt zu der nächsten Frage wie die medien damit umgehen und wieviel respekt unser ehemaliger bundespräsident verdient:
noch ein kommentar zu dem satz von neverman:
“Ich hege gar keinen persönlichen Groll gegen den Mann, ist auch nur irgendein Opa, aber es festigt nur meine Meinung, die ich generell von Politikern habe”.

da wüsste ich doch wirklich auch gern was du uns v.a. mit dem 2. teil des satzes sagen willst
Dein Bild von Politikern (Vertretern aus dem Volk die demokratisch gewählt wurden unseren Staat repräsentieren und Entscheidungen treffen die größere Konsequqnzen haben als in jedem anderen Beruf) ist also dass sie nur irgendwelche menschen sind die wilkürlich das falsche tun oder was…

Jetzt zu der nächsten Frage wie die medien mit köhlers rücktritt umgehen und wieviel respekt unser ehemaliger bundespräsident verdient:
hier wird zuerst mit dem argument überzeugt dass man ja mit anderen bevölkerungsgruppen auch nicht respektvoll genung umgeht.
Man kann doch nicht sagen nur weil mit versch. bevölkerungsgruppen respektlos umgegangen wird rechtfertigt dies mit jedem repektlos umzugehen es ist doch genau umgekehrt.
Der Witz ist dass in dem selben genialen beitrag dann die Frage aufgeworfen wird ob wir in einer aufgeklärten welt leben oder im mittelalter
…häää
wo ist da denn der zusammenhang
und dann dieser müll mit kaisertreue
Kaisertreue in unserer zeit bringt dich zum kotzen?
leute die irgedneinen zusammenhangslosen schwachsinn in foren verbreiten ohne auch nur annähhernd fkaten zu haben sondern sich auf EIN Bsp. aus der Vergangenheit beziehen das mit dem Sachverhalt meiner meinung nach nicht in zusammenhang gebracht werden kann!!

Weiterhin schließen sich mehrere Leute der meinung an dass wir im mittelalter leben…
warum???
das macht werder im zusammenhang noch sonst irgendwie sinn

Bevor ich mein Kommentar abgebe möchte ich vorwegschicken, dass meine politische Bildung nicht auf dem höchsten Stand ist. Doch um dieses Problem zu beurteiln bedarf es gar nicht so einem spezifischen Wissen.
Ich finde diese ganze Problematik sehr sehr übertrieben. Sicher ist es ein besonderes “Ereignis”, sofern man das so nennen kann, aber es ist ja schon ein richtiger politischer Eklat. Ich bin der Meinung, dass der Vorwurf gegen Horst Köhler, bezüglich des GGs, schon sehr anzüglich war gegenüber einer Person, welches ein so hohes Amt besetzt. Trotz alledem gehören derartige Dinge zum Alltag eines Politikers, selbst eines Bundespräsidenten. Dass er seinen Rücktritt mit dem Mangel an Respekt gegenüber seinem Amt begründet finde ich sehr schwach. Er mag recht haben, dass diese Vorwürfe deplatziert sind, aber er muss in so einem Moment nicht daran denken, was er dabei empfindet, sondern in welcher Position er sich befindet - und derzeit ist er nicht nur ein Politik- & Finanzexperte oder der liebe gute private Horst, sondern er ist der BUNDESPRÄSIENT. Er besetzt das höchste Amt der BRD und dazu gehört auch standhaft zu sein, auch in so einer Situation. SO ein Amt legt man nicht aus persönlichen Gründen nieder, das ist schließlich kein Schützenverein oder so etwas. Er ist das politische Staatsoberhaupt und dazu gehört nun einmal auch in schwierigen Zeiten stark zu sein und sein Amt zu verteidigen.

Aus meiner Sicht sind politische Gegenheiten hier sekundär. Wie gesagt: aus MEINER Sicht.

Hallo zusammen!

Na, ist doch ganz klar! Der Köhler hat gewettet!

Köhler: "Das sag’ ich Dir: Wenn die Lena den Eurovision Song Contest gewinnt, hau ich in den Sack!"
Köhler sein Kumpel: "Willst’ darauf wetten?"
Köhler: "Klar!"
Zack! Handschlag! :ugly

Ne, aber mal im Ernst:

Natürlich gibt es rein formal nur Volksvertreter in einer Demokratie. Aber die Praxis sieht naturgemäß anders aus. Da gibt es Lichtgestalten und Leistungsträger und der Bundespräsident sollte so eine Gestalt sein. Es ist zwar in der Hauptsache ein repräsentatives Amt, aber als moralische Instanz, die gleichzeitig von der Politik nicht ignoriert werden kann, schon wichtig und, sofern der Amtsinhaber ordentlich ist, bedeutungsvoll.

Und das ist die Krux: Ein starker Amtsinhaber begegnet Kritik mit der ihm gebotenen Selbstsicherheit und Würde. Hat er weder das eine, noch das andere, ist er für das Amt falsch. Punkt.

Das hat auch mit Respektlosigkeit dem Amt gegenüber nichts zu tun! Das ist Jammerlappengewäsch! Der Amtsträger ist in erster Linie dafür verantwortlich, die Würde seines Amts zu schützen. Wenn er versagt, hat er seinem Amt geschadet, nicht diejenigen, die ihn als denjenigen bloßgestellt haben, der er ist.

Im konkreten Fall, hat Köhler sehr leichtfertig zu verstehen gegeben, dass man unsere Handels- und Wirtschaftsinteressen notfalls auch mit militärischen Mitteln wahren muss. Das ist nun keine sehr populäre Meinung, wir möchten ja auch nicht, dass die Amis einen Krieg unter Vorspielung falscher Tatsachen anzetteln, um an das dortige Ölvorkommen zu gelangen. Natürlich ist das nicht unmittelbar vergleichbar, aber die dahinter stehende Intention und die zugrunde liegende Philosophie sind ähnlich.

Als Bundespräsident sollte Köhler eine Schnittstelle zwischen der komplexen Welt der Politik und den Bürgern bilden. Er hat aber nicht erklärt, sondern den Status Quo zitiert (und damit eingeräumt, dass es ihn wirklich gibt) und als gegeben hingenommen. Das war für viele unbefriedigend.

Die Frage ist ja, ob er tatsächlich wegen der Kritik gegenüber seinen Äußerungen zurückgetreten ist. So oder so hat er einen sehr unrühmlichen und weinerlichen Abgang hingelegt.
Die Kritiker trifft keine Schuld. Ein System braucht Kritik und Hinterfragung, denn ohne gibt es keinen Selbstreinigungsprozess. Und es ist gut, dass Köhler zurückgetreten ist, denn er war offensichtlich der absolut falsche für das ehrenvolle Amt des Bundespräsidenten. Meiner Meinung nach bei weitem nicht das einzige Amt, das fehlbesetzt wurde. Auch das ist einer der vielen Gründe, woran unser System krankt.

Auf bald!

Theryn

Für die Diskussion des Rücktritts an sich verweise ich auf den Thread im “Politik & Gesellschaft”-Bereich:
viewtopic.php?f=57&t=5016