Nimm doch beispielsweise Tokio Hotel. Auch wenn es oft anders dargestellt wird und es die Band auch schon vorher gab, ist die Band eine auf Erfolg produzierte und designte Band, deren Erfolg kein Zufall war. Und trotzdem haben sie eine wahren Modetrend bei der Jugend ausgelöst. Der Erfolg beruht aber vermutlich, weil sich die Band vom Mainstream fern hält (wobei das wohl eher ihr Erscheinungsbild betrifft).
Was ist jetzt also gerechtfertigter Erfolg und was nicht?
Du sagst es doch. Tokio Hotel wurde sehr gepusht, um den Plattenabsatz anzutreiben. Das geht am besten, wenn man einen pseudoneunen Sidestream schafft, in der kreischende Mädchen sich um das neueste Album im Müllermarkt zanken.
Im Grunde genommen ist es das gleiche in Blau. EGAL, welche Musik eine Band macht, sobald sie von einer großen Masse gehört wird, ist sie nun mal eine Popband, eben eine populäre, beliebte Band.
Wenn dieser Erfolg (der meistens mit finanziellem Erfolg einhergeht) allerdings nur durch die übermäßige Profilierung der Musikindustrie zu Stande kommt, dann finde ich das nicht rechtmäßig, weil den Hörern praktisch keine andere Wahl gelassen wurde.
Oder nimmt man die Klassik, so wird auch hier sehr viel Medienarbeit betrieben um die Künstler (in ihrem Bereich) zu regelrechten Popstars werden zu lassen.
Wie du sagst, in deren Bereich. Wieso macht man nicht in den anderen Bereichen Werbung für diese Künstler?
Dann würden manche Leute womöglich schlagartig ihren Musikgeschmack ändern. Nun ja, wohl eher nicht, dann wäre man ja gegenüber seinen Freunden in der Clique „uncool“ oder man denkt erst gar nicht daran, sich mit anderer Musik auseinanderzusetzen. Leider sind manche Normen schon so fest verankert.
Ich finde, wenn ein Künstler gepusht wird, mag es vielleicht sogar sein, weil er einfach gut ist, sollte er genauso viel Aufmerksamkeit erlangen dürfen- auch außerhalb seiner Szene -, wie die derzeitigen Popstars, egal welche Musik er macht.
Wenn aber nur irgendwelche belang- und anspruchslose Musik diesen Status für sich gewinnt, dann ist das ein Armutszeugnis.
Um es auf den Punkt zu bringen:
> Die Aussage „Diese Musik gefällt nun mal den Meisten und man kann damit das größte Spektrum abdecken“ hat nur Gültigkeit, wenn alle Musikrichtungen im gleichen Maße beworben werden. <
Natürlich ist es im Zeitalter des Internets möglich, sich selbstständig über andere Musik zu informieren, doch wenn man dann schließlich eine neue Musikrichtung findet, die einem gefällt, war es doch meist Zufall und nicht gewollt, oder?