Folge 37

Das sollte in Wörterbuch unter
Ko·rin·then·ka·cker stehen^^

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Der Begriff Schulstreik hat sich etabliert. Dass es einen Unterschied gibt zwischen Schueler die nicht zum Unterricht gehen und Arbeitnehmern die nicht zur Arbeit gibt im juristischen Sinne ist jedem klar. Aber wenn du Erbsenzaehler-Alman spielen willst tu das gerne. Aendert aber nix dran, dass jeder von einem Schulstreik redet :slight_smile:

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Es ging aber nicht um die Begrifflichkeit, wenn ich daran mal kurz erinnern darf, sondern an einen VERGLEICH mit Arbeitsstreiks. Und der ist falsch. Punkt. Völlig egal, ob sich im Volksmund die Begrifflichkeit Schulstreik eingebürgert hat, es ist kein Streik im Sinne des Wortes, kann es auch gar nicht sein. Man muss hier schon fragen, ob hier einige gerade nur aus Prinzip widersprechen und gar nicht Holgers initiale Bemerkung, auf die ich reagiert hatte, gelesen haben:

Um den vergleich der Wirkung ging es, und die trifft nun einmal nur während der Arbeits/Schulzeit ein. Wenn die Lokführer nach der Arbeit streiken interessiert es keinen - exakt wie bei den Schülern nach der Schule. Schwer zu verstehen?

Mir nicht.

Und meinetwegen sollen sie auch in der Schulzeit schwänzen um zu demonstrieren. Aber das muss man moralisch nicht überhöhen, und halt die Konsequenzen dafür tragen, wenn man jede Woche einen Tag im Unterricht fehlt. In diesem Land gibt es Gesetze nicht dafür, damit man sie je nach politischer Gesinnung mal ernst und dann wieder nicht ernst nehmen muss, wenn es nur um den Richtigen Grund geht. Auf genau dieser Basis arbeitet aber dieser Vergleich und diese Argumentation.

Geht mal bitte weg von dem Schulstreik und die Definition des Wortes, oder die Auswirkungen, oder ähnliches. Ihr habt meine extrem hohe Schwelle zum Ausblenden von OT Beiträgen zu 99,987435% erreicht.

Was merkwürdig ist, das Deutschland mehr Strom expandiert und am internationalen Strommarkt verkauft als es benötigt. Zudem Subventionieren wir Kohlekraftwerke und zahlen für deren „Sofortbereitstellung“ irrsinnig viel Geld. Ach ja, die Atomlobby bekommt ja auch noch Geld von uns, weil wir vorzeitig aussteigen. Gleichzeitig werden die Atommeiler ausgegründet damit die Energiekonzerne nicht haften müssen für Rückbau und Lagerung. Ausgleich
Auslagerung Krise Energieunternehmen

Was man mit dem Geld so alles machen könnte…

Das ist nur die halbe Wahrheit. Komisch, dass der teure Einkauf von Atomstrom aus Frankreich bei diesem Pseudoargument immer unter den Tisch geworfen wird!
Und es macht Sinn, sich vielleicht auch mal mit den elektrotechnischen Gründen außeinander zu setzen, warum wir konventionelle zentralistische stabile Energieversorgung brauchen.

Stichwort Netzfrequenz.

Nein, es gibt beides. Aber vielleicht hast du deshalb meine Argumentation im Beitrag nicht nachvollziehen können. Jetzt ergibt es ein ganzes Bild :smiley:

Ich versuche es mal: Die Mehrwertsteuer ist im Grunde eine Unterkategorie der Umsatzsteuer. Als „Mehrwertsteuer“ wird EINE Variante bezeichnet, wonach die Umsatzsteuer erhoben wird. Ein Unternehmen zahlt auf den Mehrwert des Produktes die Umsatzsteuer. Das Unternehmen erhält die im Einkauf bezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuer vom Finanzamt zurück.

Oder als Analogie: Tische sind Möbelstücke, aber nicht alle Möbelstücke sind Tische.

Wo ist Solmecke wenn man ihn mal braucht? :grin:

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Es bleibt unscharf, Holger. Die gesetzlichen Begrifflichkeiten sind Umsatzssteuer und Vorsteuer. Das erläuterst du ja auch so. Allerdings ist für den Endkunden die Vorsteuer gar nicht relevant. Für ihn gibt es nur die Umsatzssteuer, die er praktisch auf alles entrichten muss, was er erwirbt. Dabei ist es für die Gesamtbetrachtung auch nicht wirklich erheblich, dass es einen ermäßigten Satz z.B. für Lebensmittel gibt.
Die Belastung ist prozentual bei den kleinen Einkommen höher als bei den großen Einkommen. Genau das hat das DIW in der Betrachtung, die ich dir oben verlinkt hatte, so auch festgestellt. Daher halte ich Rezos Argument in diesem Punkt für korrekt.

Edit: Es ist sogar ein wichtiger Kritikpunkt, weil es nicht ein passives Verhalten kritisiert, sondern ein Verhalten, welches aktiv durch die von ihm kritisierte Partei durch eine Anhebung des Steuersatzes betrieben wurde. Das war übrigens damals aus genau den Gründen, die das DIW aufführt, auch schon stark in der Kritik.

Einen Denkanstoss zum Thema Klimastreik möchte ich noch geben: Den Schülern geht es vor allem ums Klima, klar, aber nicht nur. Die Klimastreiks sind (zumindest in der Schweiz, ich denke aber auch in Deutschland) auch eindeutig ein Bildungsprotest, ein Protest dagegen, dass die Schüler an den Schulen sehr oft nichts beigebracht bekommen, was mit ihrer Lebensrealität auch nur ansatzweise etwas zu tun hat.

Nicht umsonst war Bildung ebenfalls ein wichtiges Thema in Rezos Video, denn in diesem Bereich wird ohne jeden Zweifel sehr, sehr viel liegen gelassen, und das ist einfach fatal.

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Ich habe hier mehrfach gewarnt wieder auf die eigentlichen Themen des Videos zurückzukehren. Hier wurde aber darüber Diskutiert ob und wie eigentlich Atomstrom aus Frankreich importiert wird und etliche Nebenschauplätze. Oder die Frage ob es ein Schulstreik oder eher ein Boykott ist. Das könnt ihr durchaus Diskutieren, aber

  1. Entfernt euch nicht zu weit vom eigentlichen Thema
  2. Kommt mal zu einem Punkt

Wobei Du die Studie aus meiner Sicht irgendwie immer etwas verdreht liest. Sie sagt gar nichts über Armut aus, sondern etwas über die Steuerlast in verschiedenen Einkommensgruppen… Und nichts über Energiepreise, sondern über EnerigeSTEUERN… :wink:

@IceTwo: OnTopic!!
Leseverständnis Holger - ich habe nicht behauptet, du hättest überhaupt keine Quellen benannt. Allerdings gibt es dazu ein paar Punkte anzumerken:

  1. Saubere Quellenangaben in der Videobeschreibung (oder für Downloader wie mich als (Short-)Links zum leichten eintippen im Video eingebettet) sind eigentlich Standard. Sie nur im Video als HTML-Seiten im Browser zu zeigen, dabei gleichzeitig die Quellen von Rezo völlig zu ignorieren und ihm darüber hinaus dann vorzuwerfen, er würde sich widersprechen, ist kurz gesagt absurd. Dazu gleich noch mal ein Satz

  2. Rezo hat seine Quellen nicht in eine PDF geworfen, sondern in ein öffentlich einsehbares Google-Doc. Er hätte genausogut alle Links auch in die Videobeschreibung kopieren können, aber möglicherweise ist so viel Text in der Videobeschreibung (11 Din-A4-Seiten) schlicht nicht erlaubt.

  3. Ich mag mit meinen 38 Jahren vielleicht zu hipp für den heißen coolen Scheiß zu sein, aber ich möchte nicht erst nach den Artikeln googlen müssen, um sie mir in Ruhe durchlesen zu können. Du vergrößerst damit den Aufwand, deiner Argumentation zu folgen erheblich. Danke für gar nix… :confused:

@IceTwo: OnTopic!

Geschafft hast du das leider nicht - eher die Argumente von Rezo ignoriert. Denn er geht sowohl in seinem Video darauf ein, dass die Erzeugung von Strom aus regenerativen Energierquellen kosteneffizient möglich wäre und gibt dafür auch eine Quelle an, die du sogar in deinem Video mit reingeschnitten hast (Die Mediatheke 36, 03:37, Quelle K52), als dass es auch die Aussage eines Energieexperten gibt, der es ebenso für möglich hält. Dass du anschließend Zeitungsartikel ohne Quellenangabe(!) einblendest, bedeutet maximal, dass die Frage nach den Energiekosten bei einem Kohleausstieg als umstritten zu gelten haben. Das wiederrum kann man dann aber nicht einfach zum Anlass zu nehmen, von vermeintlichen Widersprüchen zu reden.

@IceTwo: OnTopic (zugegeben, hätte ich vielleicht weglassen können)

Das kann ich wirklich nicht beurteilen, du könntest recht haben - aber ehrlich gesagt, habe ich das auch gar nicht als das größte Argument in Rezos Video empfunden.

@IceTwo: OnTopic! :wink:

Belege du erst mal die Stelle in Rezo’s Video, an dem er davon redet, dass ALLE Politiker inkompetent wären. Ich habe mir den Part gerade extra noch mal angesehen und jedes Mal(!) redet er von „einige“, „teilweise“, „ein paar“. Wer sich die Ehre nochmal selbst geben will: Ab (ca.) Minute 25:20 gehts los.

Deine Behauptung ist einfach sachlich falsch. Und das ist echt schade, denn journalistisch korrekt ist das garantiert nicht heraus gearbeitet.

@IceTwo: OnTopic(!)

Auch hierzu eher zu den anderen als zu dir: Der Vergleich der FFF-Schulstreiks mit dem GDL-Lokführerstreik ist gar nicht so abwegig, wie es im ersten Moment klingt, dazu schreibe ich gleich noch zwei Takte…

Dann möchte ich meine Ansage korrigieren: „Es ist eine Seltenheit, dass das Rückfragen und sachliche Darlegen von Fakten einen Politiker zu einem Wechsel seiner Entscheidung geführt hat“. Irgendein Beleg für die Geschichte wäre übrigens nett, lasse mich gern mal von was neuem überraschen :slight_smile:

@IceTwo: OnTopic!

Es ist trotzdem ein Unterschied zwischen dem, was er freiwillig zeigt und was ein Journalist möglicherweise in seinen Artikel nach einer Begehung geschrieben hätte. Das kannst du nicht einfach klein reden.

Ich habe eine Familie zu ernähren und bin tagtäglich 12-14 Stunden unterwegs, um dieses Ziel zu erreichen. Mir (und vielen anderen Berufstätigen) politische Untätigkeit vorzuwerfen, ist… frech. Mindestens.

@IceTwo: OnTopic!

Zumindest hinterlässt das kein positives Bild: Da geht es nicht um inhaltliche Auseinandersetzung mit einem kritischen Thema, sondern da wird nur noch gegen die Person geschossen. Das ist schade, gibt ja schließlich genug andere Themen, über die man stattdessen reden und/oder schreiben könnte.

@IceTwo: OnTopic!

Du hast auch trotz Streikrecht bei einer Arbeitsniederlegung Konsequenzen zu tragen: Dein Arbeitgeber zahlt dir für deine Streiktage keinen Lohn. Zwar gibt es dann üblicherweise Streikgeld von deiner Gewerkschaft, aber zum einen keinen vollen Lohnausgleich, und zum anderen geht das nur solange gut, wie die Kriegskasse der Gewerkschaft prall gefüllt ist.

Die Vergleich zum Lokführerstreik ist daher gar nicht so weit hergeholt. Beide Gruppen treten für ihre Interessen ein, beide Gruppen haben einen immanenten Nachteil (weniger Einkommen durch Streiktage/schlechtere Schulnoten durch Abwesenheiten), beide Gruppen sind direkt oder indirekt vor größeren Konsequenzen „geschützt“ (Verlust des Arbeitsplatzes/Verlust des Schulplatzes).

@Fernsehkritiker (und damit OnTopic): Inwiefern du bei dem Vergleich etwas unverschämtes siehst, müsstest du also durchaus ausführlicher erläutern.

Weil Lehrer traditionell natürlich alle „Links“ oder „Grün“ sind. Ich wohne hier im Münsterland und kann dir aus Erfahrung sagen, das nahezu alle Lehrer an den Schulen meiner Töchter eher konservative Positionen vertreten. Die sehen die FFF-Demos teilweise extrem kritisch.

Davon ab wäre ich mir so pauschal gar nicht so sicher, ob eine Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht juristisch so einwandfrei wäre. Meiner Tochter habe ich trotz entsprechender Ressentiments mit diesem Entschuldigungsschreiben erfolgreich „entschuldigen“ können. (edit: Kacke, an einer Stelle den Stadtnamen dringelassen… :/)

Gruß Ronny

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Das war eine allgemeine Aussage, nichts was sich jeder anziehen muss.

Du wirst aber nicht gefeuert. Dieser Vergleich wird ja so ein wenig gezogen: So wenig wie man wegen „Demonstrieren für die gute Sache“ sitzenbleiben dürfe, könne man ja auch als Streikender nicht gefeuert werden.

Doch. Die Begründung steht, wenns nicht gelöscht wurde, vielleicht irgendwo weiter oben. Ich komm nicht mehr mit.

Deshalb stand da irgendwo auch „anekdotische Evidenz“ (es sei denn, das wurde auch weggelöscht). hatte gar nicht den Anspruch, für ALLE zu sprechen.

Auf Dauer ist halt die Versetzung gefährdet oder nicht mehr möglich.

Ich arbeite rein zufällig auch an einer Schule und hier gibt es kaum Schüler, die streiken, obwohl ich aus einer Stadt komme, in der es eine starke FFF-Fraktion gibt. Woran das wohl liegt? Genau, wenn die Schüler das Gefühl haben, dass sie mit ihren Anliegen in ihrer Schule abgeholt werden, sehen sie weniger eine Notwendigkeit darin, auch zu den Demos zu gehen.

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Sorry aber das ist durchaus relevant gewesen, denn Holger behauptet ja, dass ein „sofortiger“ Ausstieg nicht möglich ist.
Da ich sehr ausführlich belegt habe, dass es bereits heute Speichertechnologien gibt und diese auch schon angewendet werden und wir zudem seit 2002 mehr Strom produzieren als wir benötigen ist genau der Punkt der Holgers Aussage „man kann nicht sofort“ aussteigen widerlegt.

Aber danke fürs Löschen meiner Argumentation. Dann lösch bitte auch die Aussagen von Holger.

@Fernsehkritiker was ist denn deine Definition von „sofort“? Ich bezweifle nämlich ganz stark, dass Rezo mit „sofort“ in den nächsten 3 Sekunden meint, sondern gemessen am Pariser Klimaabkommen bis 2025 meint. Jedenfalls gibt es für sofort keine eindeutige Definition.

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Ich erinnere nochmal kurz daran, dass der Kompromiss des Kohleausstiegs bis 2038 einer ist, den Politik, Umweltverbände, Gewerkschaften uvm vereinbart haben.

Die Aussage ist so in der Form falsch, aber meine Argumentation wurde ja auch gelöscht. Ich mach mir die Arbeit nicht nochmal.

Ein kleiner Exkurs zum Thema FFF, Streik oder nicht Streik etc. Ich habe mich im Zuge dieser Debatte an meine Jugend erinnert (nicht zuletzt durch die letzte Sonntagsfrühstück-Folge). Anfang der 90er habe ich genau zwei Protestaktionen erlebt, an denen alle Schulen meiner Stadt im Einvernehmen mit und sogar auf Betreiben der LehrerInnen teilnahmen (ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, ob es landes- oder gar bundesweit so war). Das waren zum einen Proteste gegen den damaligen Golf-Krieg (“Kein Krieg für Öl”) und etwas später Proteste und Lichterketten gegen Rechtsradikalismus (“Mein Freund ist Ausländer” etc.). Zwei Dinge waren bemerkenswert: Erstes die “Pflicht” zur Teilnahme und die Initiative der LehrerInnen (das finde ich rechtlich durchaus problematisch, das war es damals auch, nur wurde es scheinbar ohne Konsequenzen geduldet), zum anderen die Masse an SchülerInnen. Es haben quasi ALLE mitgemacht, was Tausende von SchülerInnen bedeutet hat und stillgelegter Straßenverkehr. Das war gefühlt wesentlich größer als FFF (zumindest wenn man singuläre Proteste vergleicht. Es war natürlich nicht so regelmäßig und wiederkehrend wie FFF).