Folge 36: Was ist Google+?!

Nee, totale Nische, aber gute Inhalte, wenn man Fotos, Design und Illustrationen mag. Einfach mal auf „Discover“ klicken :slight_smile:
Vorteil dort: keine Werbung und damit keine Zensur bei Nacktheit.

Teamspeak und Mumble-Server hatte ich zu meiner MMORPG-Zeit auch am Start - unverzichtbar, aber heute sind die wohl alle auf Discord?

Ich möchte auf eine Anmerkung von @Riif-Sa eingehen, der einen gewissen Schlag von religiösen Menschen in die Richtung „wissende Elite“ einordnet.
Vollkommen korrekt die Aussage - und dann wieder doch nicht.
Denn dies ist kein Alleinstellungsmerkmal von „religiösen Menschen“ - das ist ein Alleinstellungsmerkmal von Menschen. Atheisten z. B. können so was auch ganz vorzüglich.

Letztendlich habe ich bei den „wissende Eliten“-Atheisten festgestellt, dass sie anscheinend schon ein ungeheures Problem damit haben anzunehmen, dass sie auch „nur“ Gläubige sind.
Denn Glauben = Etwas nicht Beweisbares für wahr halten. (Duden und Wiktionary umschreiben das wortreicher - aber diese Aussage ist das Kondensat dessen.)
Klar - damit sind alle Religionen inkludiert - aber nicht nur. Auch der Atheismus und prinzipiell alle Weltanschauungen.

Und bei allen Richtungen gibt es halt diese „wissenden Eliten“-Pappnasen. …leider, so möchte ich sagen.

Challenge:
Achte mal drauf, wie häufig bei allen Arten von Menschen die Floskel „ich glaube…“ fällt. Auch und vor allem bei „ungläubigen“ Menschen.
Selbst hier im Forum wirst Du mit diesem Suchbegriff vom Ergebnis überrollt. :wink:

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An einen Gott glauben = Dinge annehmen, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren und als einziges „Argument“ zu Grunde haben, dass man es nicht wiederlegen kann.

An Evolutionstheorie glauben = Einer wissenschaftlich fundierten Theorie folgen, die neben der Tatsache, dass sie bisher nicht wiederlegt wurde ebenfalls sehr viele auftretende Phänomene erklärt und immer wieder bestätigt wird.

Aber den Unterschied zwischen diesen beiden Sachen wirst du glaube ich nie verstehen. Ist ja nicht das erste mal, dass du deinen Kreationismus hier verbreiten willst.

Das ist die Argumentation „Meine unbewiesene Weltanschauung ist richtiger als Deine unbewiesene Weltanschauung.“
Sagt also nur aus, dass Du Dir etwas nicht in den Schädel geht - mit Wissenschaft hat das natürlich, und da hast Recht - überhaupt nichts zu tun.

Solange ein Atheist keinen wissenschaftlichen Beweis für eine Nicht-Existenz bringen kann - denn dies ist schließlich die Aussage - ist es per Definition ein Glaube.
Die Tatsache, dass man auch die Existenz Gottes nicht beweisen kann tut nichts zur Sache.
Das wäre die Begründung „Weil Du Deine Weltanschauung nicht beweisen kannst, ist meine Weltanschauung korrekt.“ (Auch nicht wissenschaftlich).

Wenn einem die Argumente ausgehen wird man persönlich angreifend. Sehr entlarvend.
Nebenbei: Von Kreationismus oder auch Evolutionstheorien war zumindest von meiner Seite nie die Rede. Es lässt aber tief blicken, wenn versucht wird davon abzulenken, dass es für die Weltanschauung des Atheismus keinerlei Beweise gibt und es demnach ein Glaube ist.

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Ein Nicht-Existenz Beweis kann nicht geführt werden. Wenn du deswegen den Glauben an einen Gott mit dem Glauben an wissenschaftliche Theorien gleichsetzen willst ist das halt bescheuert. Du setzt damit Religion und Wissenschaft gleich. Das ist absurd.

Du kannst den Glauben an einen Gott mit dem Glauben an die Existenz des Spaghettimonsters gleichsetzen. DAS wäre ein passender Vergleich, weil das nämlich eine wirklich identische Sachlage ist.

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Als Running Gag fällt bei mir im Freundeskreis gerne mal die Floskel „Ich glaube zu wissen…“ :smiley:

Die meisten Atheisten sind agnostistische Atheisten, d.h. sie behaupten nicht, dass es keinen Gott gibt (geben kann), sondern sagen, dass sie nicht wissen (können), ob es einen gibt, es aber nicht für wahrscheinlich halten und deshalb nicht an einen glauben (im Sinne von religiöser Verehrung).
Daher sind sie nicht in der Beweispflicht, im Gegensatz zu religiösen Menschen, die an einen (bestimmten) Gott glauben und dessen Existenz behaupten.
Nicht an einen Gott zu glauben ist genauso wenig eine Religion wie nicht Briefmarken zu sammeln ein Hobby ist.

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Es gibt ja nun nicht wenige Wissenschaftler, die durchaus beides miteinander verbinden. An einen Gott glauben, heißt nicht automatisch alle wissenschaftlichen Erkenntnise über Bord zu werfen. Der Gottesbegriff ist heute doch sehr viel differenzierter zu sehen, als vor 500 Jahren.

Korrekt. Aber man kann nicht religiösen Glauben in das gleiche Spektrum wie wirtschaftliche Theorien setzen. Das sind zwei nicht miteinander vergleichbare Dinge.

Ööööhm… naja bei beidem gibt es „unerklärliches“…

Naja, das hängt so ein bisschen von der Wissenschaftstheorie ab, der Du folgst. Natürlich, wenn Du z. B. einen radikal-naturalistischen Ansatz wie z. B. die Skeptikerbewegung nimmst, kommst Du da zu so einem Ergebnis. Wenn Du hingegen eher Feyerabend folgst mit seinem „Anything goes“ wirst Du das ganz anders sehen.

An einer griffigen Beschreibung und Begründung was „Wissenschaft“ nun eigentlich besonders machen soll, beißen sich Wissenschaftstheoretiker und Wissenschaftsphilosophen ja schon ziemlich lange die Zähne aus. Denn das Kernproblem ist ja folgendes: Die meiste Zeit propagiert sogar die Wissenschaft falsche Modelle. Kleines Beispiel? Galileo ist ja dafür bekannt, dass er sehr erfolgreich das kopernikanische Weltbild vertrat zu einer Zeit, wo das geozentrische Weltbild weit verbreitet war. Das kopernikanische Weltbild besagt, dass die Sonne still ruhend in der Mitte ist und das die Planeten auf perfekten Kreisbahnen um diese unbewegliche Sonne kreiste. Galileo verwendete zum Beweis dafür Beobachtungsdaten aus dem Teleskop. Das ganze hatte aber zwei Probleme:

  1. Hatte Galileo nie den Beweis erbracht, dass Beobachtungsdaten aus einem Teleskop überhaupt geeignet sind, Daten zu dieser Frage zu sammeln.
  2. Ist das kopernikanische Weltbild evident falsch. Weder steht die Sonne unbeweglich in der Mitte (der gemeinsame Umdrehungspunkt mit Jupiter und Saturn kann sogar außerhalb der Sonnenoberfläche liegen) noch bewegen sich die Planeten auf perfekten Kreisbahnen, sondern auf elliptischen Bahnen.

Galileo bewies als mit einer Methode die er nicht verifizierte ein nachweislich falsches Weltbild. Er war aber trotzdem erfolgreich. Warum? Er konnte gut schreiben, er schrieb auf Italienisch und wandte sich an Leute die den aktuellen Machtverhältnissen ohnehin skeptisch gegenüber standen. Sprich: Er betrieb geschickte Propaganda. Er wurde am Ende durch Dogmatiker bekämpft.

Auch erwies sich ja das Newtonsche Gravitationsgesetz als falsch, weil es z. B. nie in der Lage war, die Perihelverschiebung des Merkur zu erklären. Das konnte dann erst die Relativitätstheorie.

Wenn wir also davon ausgehen, dass die Wissenschaft natürlich nicht die Realität abbildet sondern nur lediglich ein reduziertes Modell gibt und diese Modelle in der Vergangenheit sich immer letztendlich als falsch herausgestellt haben, ist es nahezu absurd übermäßig auf die Wissenschaft zu hören.

Und es wird sogar noch schlimmer: Jeder Wissenschaftler arbeitet, je nachdem ob wir Kuhn folgen in einem Paradigma oder wenn wir Lakatos folgen in einem Forschungsprogramm. Der Punkt ist: Das Paradigma oder Forschungsprogramm gibt vor welche Fragen und Methoden überhaupt als legitim betrachtet werden. Aber gleichzeitig sind sich Wissenschaftler des eigenen Paradigmas/Forschungsprogramms gar nicht bewusst. Wenn Du die Probe mal aufs Exempel stellen willst frag doch mal einen studierten Informatiker danach, was eigentlich das zentrale Paradigma oder Forschungsprogramm der Informatik ist.

Zwei Wissenschaftler die in unterschiedlichen Paradigmen arbeiten, leben in unterschiedlichen Welten und erachten Fragen und Methoden des anderen generell als illegitim.

Und jetzt kommen wir zum eigentlich Problem. Vor 200 Jahren konntest Du jede Diskussion mit dem Ausspruch „Das ist unchristlich“ tot machen. Vor 100 Jahren konntest Du jede Diskussion mit dem Ausspruch „Das ist unpatriotisch“ tot machen. Heute kannst Du eine Diskussion mit dem Ausspruch „Das ist unwissenschaftlich“ tot machen.

Es beziehen sich heute Leute auf die Wissenschaft die weder Teil der Wissenschaft waren, noch ein tiefergehendes Verständnis von Wissenschaftstheorie oder Wissenschaftsphilosophie haben. Und hier liegt eine tatsächliche Gefahr, denn diese Leute wissen nicht, was Wissenschaft leisten aber insbesondere nicht leisten kann. Genau von diesen Leuten wird der Dogmatismus vertreten den Feyerabend meinte. Denn Wissenschaft ist für diese Leute eine Wahrheitsverkündung, die nicht hinterfragt werden darf.

Und diese Leute sind nach meiner Meinung eine größere Gefahr in der Gesellschaft als diejenigen, die der Wissenschaft absolut feindlich gegenüber stehen. Denn es ist immer problematischer was deine „Freunde“ machen, als das was Deine Feinde machen.

Doch, das geht in einigen Fällen. So kann man z. B. beweisen, dass zwischen 5 und 7 keine Primzahlen existieren. Oder Du kannst auch die Nicht-Existenz eines Gasriesen zwischen Erde und Venus beweisen.

Nope. Dieser Beweis bedingt Annahmen wie die grundlegende Formalisierung von natuerlichen Zahlen (siehe Peano Axiome) und andere grundlegende arithmetische Axiome. Du kannst deine Behauptung also nur beweisen, wenn du diese Axiome annimmst. Diese Axiome selber kannst du per Definition nicht beweisen.

Du kannst also unterm Strich nicht die Aussage „zwischen 5 und 6 gibt es keine Primzahlen“ beweisen, sondern nur die Aussage „Wenn Axiome xyz stimmen, dann gibt es zwischen 5 und 6 keine Primzahlen“. Das ist aber kein reiner Nicht-Existenz Beweis.

Gleiches gilt auch fuer die Gasriesen.

mööööööp

Hat irgendeiner der Diskutanten noch das Gefühl, dass sie im Thema „Podcast“ sind?

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Sorry, du hast Recht. Kreatiosnismus triggert mich immer. Ich werde dazu jetzt nichts mehr schreiben - nachher werd’ ich noch angezeigt. Als Entschaedigung hier die aktuelle Statistik der einzelnen Auftritte:

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Ab der nächsten Folge brauchst du eine neue Spalte.

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Hat irgendeiner der Diskutanten noch das Gefühl, dass sie im Thema „Podcast“ sind?

Sie „glauben“ es zumindest ;-)…

zum Thema, Google+ Account hab ich auch nur, weil Youtube mir den aufgezwungen hat und vermisse es daher nicht wirklich.

Dass der hippe digital native @DeanStag noch nie von Google+ gehoert hat, ist btw. interessant. Entweder zeigt das, dass Google+ ein noch groesserer fail war als bisher angenommen oder, dass Dean es generell nicht so mit Google hat nachdem ich ihm letztens erst die Reverse Image Search dort erklaren musste, die es schon gute 8 Jahre gibt. Oder beides.

Da begehst Du zwei logische Fehler. Denn das Problem ist, wenn Du die grundlegenden Axiome verwirfst, dann redest Du nicht mehr über das gleiche. So kannst Du z. B. auch sagen: Es existiert kein Kreis auf der zweidimensionalen Ebene, wo die Entfernung eines Punktes vom Mittelpunkt sich von der Entfernung der anderen Punkte zum Mittelpunkt unterscheidet. Wenn Du von falschen Prämissen ausgehst, kannst Du Dir am Ende alles mögliche Beweisen.

Gleiches gilt auch für den Gasriesen :wink:

Außer Du gehst natürlich von einem hardcore Konstruktivismus aus. Dann widersprichst Du am Ende aber Deinen eigenen Ausführungen zur Wissenschaft :wink:

Ohja daran erinnere ich mich auch noch. Rückwirkend kam mir das Logo von Google+ definitiv bekannt vor, dass es sich dabei um ein so weitreichendes Netzwerk handelte, war mir wirklich fremd.

Offenbar habe ich da als Medienmensch noch so einiges nachzuholen und sollte nicht mehr so oft auf Wish rumhängen. :thinking:

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@DeanStag Mach dir aber nichts draus: So wirklich viel hast du da nicht verpasst. Als ITler habe ich zu Google+ auch schon einen Einladungslink vor der offiziellen Freischaltung erhalten. Zu Marketingzwecken hat meine Firma die Plattform auch benutzt und es war definitiv ein Novum mit Personengruppen (Kreisen) zu arbeiten, aber gegen FB hatte Google einfach keine Chance.

Bin mal gespannt, wann Google Dou eingestellt wird…