Seit wann ist es eigentlich Mode geworden, Interviewpartnern ständig ins Wort zu fallen? Ich denke auch, dass Alice Weidel nicht die hellste Kerze am Politikhimmel zu sein scheint. Aber gerade der Zusammenschnitt der diversen Interviews zeigt halt (neben ihren schwammigen Nicht-Antworten), dass man sie im Grunde nicht ausreden lässt. Und das ist verwerflich, denn sich damit als Opfer zu inszenieren ist leicht und funktioniert auch wunderbar. Und es ist eben kein guter Umgang, denn es wirkt auch von Seiten der „guten“ Medien, die so agieren, arrogant, überheblich und belehrend aber eben eher auf der unangenehmen Art eines Dekarldent, der ja Holger auch schon mal das Mikro abgedreht hat. Ich glaube weiterhin, dass man Personen einfach auch mal reden lassen sollte, denn wenn sie keine Argumente haben, demontieren sie sich damit. So hingegen stellen sie sich hin und können zu Recht behaupten, man unterbreche sie ständig, stelle immer dieselben Fragen und würde Framing betreiben.
Und bei Deepspeak wird schon wieder der KI-Hype befeuert und auf die Menschen losgelassen, ohne zu erklären, was KI überhaupt ist, wozu sie gut ist und wie man sie sinnvoll einbindet. Nun also ein Chinamodell nach chinesischem Recht, ein US-Modell nach US-Recht, ein EU-Modell nach EU-Recht und natürlich private Modelle nach Hausrecht. Oder so.
Aktuell geht es offenbar nur darum, KI zu verkaufen und weil Firmen anfällig dafür sind, von eventuellen Innovationen abgehängt zu werden, wird immens Geld ausgegeben, um „Tools“ einzuführen, die Präsentationen generieren, Texte zusammenfassen oder Daten clustern.
Wow! Gab es halt alles schon vor 20 Jahren und länger, heute nur schneller und in natürlicher Sprache.
Und die andere Seite ist die Industrie, die dir in „Seminaren“ alles über KI beibringt oder dir KI-generierte Produkte verkauft oder dir verkaufen will, dass man mit KI-generierten Produkten Geld scheffeln kann.
Ach ja und final noch die Fakes und Betrugsmaschen, die mit der generativen Technik immer besser werden könnten. Na vielen Dank. Noch mehr Anti-Software, noch mehr Bildchen anklicken, noch mehr „Akzeptieren“-Schranken, noch mehr Ablenkung vom eigentlichen Thema.
Die digitale Welt, die uns ja die Automatisierung und Erleichterung bringen sollte, ist ein Müllhaufen geworden, in den man sich nur mit zehn Lagen Sicherheitsbekleidung reinwagen darf, will man den Gestank nicht lebenslang mittragen. Wenn ich mittlerweile drei Methoden brauche, um mich einmal zu verifizieren, weil alles andere potenziell unsicher ist, brauche ich keine KI, die das Problem auf eine neue Stufe hebt. Wir haben jetzt schon keine Kompetenz mehr und werden zum Anwender verdummt, der einfach konsumieren soll. KI ist etwas für Wissenschaftler, Mathematiker und Branchen, wie Medizin, wo eine solche Technik gut für alternative Einschätzungen einer Situation genutzt werden könnte. Stattdessen machen wir eine Zirkusveranstaltung daraus und schreiben auf jedes Popelprodukt, das einen Suchbegriff verarbeiten kann „KI“ drauf.
Egal. Die Menschheit hat oft genug bewiesen, nicht zu wissen, was sie tut. Warum soll das hier anders sein?