Folge 3: Streitthema Gendering

Ja, aber das ist doch gerade der Casus Knaxus:
Wenn man einer Minderheit angehört, die nicht aureichend berücksichtigt und gefördert wird, hat man völlig andere Voraussetzungen, um „etwas aus sich zu machen“.
Das erinnert an den alten Spruch:„Gib einem Mann einen Fisch und er hat zu Essen für einen Tag. Bringe ihm das Angeln bei und er kann sich für immer selbst ernähren.“
Doof nur, wenn man dem Mann dann nicht die Möglichkeit gibt, sich eine Angelrute zu beschaffen, während andere mit einer Fischereiflotte in der Wiege aufwachsen :wink:

Das mag vorkommen, ist aber bestimmt nicht die Regel.
Lässt sich schwer empirisch feststellen.

Ja gut, das Schlagwort kam jetzt aber von dir.
Aber klar, es geht in der Debatte ja allgemein um Rassismus und Sexismus, insofern lässt sich das wohl schwerlich vermeiden.

PS:
Habe ich schon erwähnt, daß ich das neue Forum hasse?

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Im Finnischen ist das auch so, man benutzt „hän“ für Personen aller Geschlechter. In Finnland gibt es tatsächlich die Diskussion um Gleichberechtigung auch nicht - dort wird zwischen Männern und Frauen, aber auch bspw. zwischen Menschen mit und ohne Behinderung idR kein Unterschied gemacht. Das schätze ich an der Gesellschaft sehr.
Ob das jetzt mit der Sprache zusammenhängt, kann ich nicht sagen.

Habe die Folge nun auch endlich sehen können und war überrascht, wie ruhig und konstruktiv Holger durch das Gespräch geführt hat. Ich dachte, er würde bei dem Thema wesentlich aggressiver gegenargumentieren und viele der feministischen Positionen überhaupt nicht gelten lassen. Echt toll, dass die Professorin ihre Position so ruhig und fundiert darlegen konnte. Ich bin auch überrascht, dass sie im Forum hier bei so vielen so gut ankam. Hatte ehrlich gesagt damit gerechnet, hier einen Shitstorm vorzufinden. Super, dass sachliche Argumentation doch immer noch überzeugen kann. :slight_smile:

Habe die Folge erst jetzt geschaut. Mir kam es so vor, dass Holger recht beeindruckt von dieser Frau war und das zurecht. Ich selbst dachte auch “Mein Gott, wieder was über First World Problems” aber diese Frau hat es echt verstanden, die Message rüberzubringen. Vieles halte ich zwar nach wie vor für First World Problems, aber manche Argumente hier waren dann doch einleuchtend.

Viel mit VETO hatte das hier zwar nicht zu tun (war eher ne Art Hoaxilla), aber man wurde klüger als davor, daher hat sich das ganze doch gelohnt.

Ich habe ein paar Probleme mit den Gender Studies. Zum einen zweifle ich sehr stark daran das eine drastische Änderung der deutschen Sprache wirklich notwendig ist. Das Problem dabei ist, dass die Gender-Anpassungen nicht mit der Grammatik des deutschen vereinbar ist. Bei Texten wird der Lesefluss durch Gendersternchen massiv beeinflusst. Gerade bei wissenschaftlichen Texten ist eine gute Lesbarkeit essenziell. Ich schreibe aktuell meine Bachelorarbeit und weiß aus diversen Hausarbeiten und entsprechender Fachliteratur wie wichtig die Gewährleistung des Leseflusses ist. Ich halte die Geschlechter Anpassung aber für Gesetzestexte für durchaus sinnvoll. In diesem Fall kann die Präzision der Juristerei erhöht werden.
Bei allen anderen Texten halte ich eine derartige Sprachregelung für unnötig.

Der nächste Punkt ist die Wissenschaftlichkeit der Gender-Studien. Gender-Studies hat durchaus eine Daseinsberechtigung, jedoch muss absolut und streng auf Wissenschaftlichkeit geachtet werden, vorallem interdisziplinär. Es ist nämlich mit Sicherheit nicht so das man ,Geschlechterrollen“ komplett sozial betrachten kann. Mann und Frau haben extreme biologische Unterschiede. Dies ist ersichtlich, wenn man die DNA betrachtet. Die Übereinstimmung der aktiven Gene der DNA zwischen Männern und Frauen wenn man sie zwischen den Ethnien vergleicht beträgt 99,9 %. Alle Männer stimmen also unabhängig der Herkunft zu 99,9 % bezogen auf dir DNA miteinander überein. Der Übereinstimmung zwischen Männern und Frauen derselben Herkunft beträgt hingegen 98,5 %. Dies erscheint sehr wenig ist aber die selbe Übereinstimmung wie mit Schimpansen. Das bedeutet das der prozentuale genetische Unterschied zwischen einem Mann und einer Frau selber Herkunft so groß ist wie der Unterschied zwischen einem Mann und einem männlichen Schimpansen!

Massiv? Doch nur, wenn es für einen ganz neu ist. Danach sollte man zumindest als regelmäßiger Leser eigentlich genauso schnell drüber lesen können wie über sonstige Zeichenkonstrukte. Oder was genau macht ausgerechnet das Sternchen zu einem besonderen Lesehindernis?

Naja, jeder Leser wünscht sich natürlich eine gute Lesbarkeit und es wird Studenten als Optimum vorgehalten, auch damit die nicht absichtlich völlig verschwurbelt schreiben, aber pragmatisch betrachtet scheint Lesbarkeit zumindest bei deutschen wissenschaftlichen Texten eh eine ziemlich untergeordnete Rolle zu spielen. Eine der Gründe, warum es einen Bedarf für populärwissenschaftliche Texte gibt. Dafür ist Genauigkeit ebenso wichtig wie bei juristischen Texten.

Doch, das KANN man. Man kann einen Blickwinkel einnehmen, bei dem man die Einbettung und Wahrnehmung eines Objektes innerhalb einer Gesellschaft betrachtet. Das schließt dabei erstmal in keiner Weise die parallele Existenz von biologischen, physikalischen Erklärungsmodellen aus.

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