Adventskalender 23: Bücherstunde zum Adventstee

Adventskalender Folge 23. Hier kann darüber diskutiert werden!

Kurz vor Ende gibt es noch ein bisschen Hochkultur in unserem diesjährigen Adventskalender. Denn unser Zuschauer Tobi hat sich ein paar Literaturtipps gewünscht. Und so stellen Anna, Volker und Holger ein paar Bücher vor. Von Erich Kästner über Max Goldt bis Goethe ist alles dabei.

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LOL… die Kandidatin als intelligente Satire zu bezeichnen, sagt schon einiges über den eigenen intellektuellen Horizont aus. Erster Satz dieses subtilen Machwerks: "Wollt ihr absolute Diversität ?, schreit ein junger Mann mit Vielfaltsmerkmal ins Megaphon.“

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Tja, dann bist du damit wohl leider überfordert. :man_shrugging:

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Natürlich. Ich hab die Anspielung auf Goebbels nicht verstanden.

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Persönlich gelesen habe ich nur den Fänger im Roggen - damals im Deutschunterricht. Ich war 16/17 und mit der damaligen Gesamtsituation auch nicht unbedingt zufrieden :grin: Von daher ein seinerzeit sehr passendes Werk. Wollte das Buch später nochmal auf Englisch lesen, habe es aus irgendwelchen Gründen aber nie gemacht - kommt noch. Schön übrigens die Altübersetzung von Böll, in der Holden Coulfield in einer „Bumsbude“ absteigt - in der Neuübersetzung ist das Wort wohl dem Rotstift zum Opfer gefallen.

Fantasy mag ich übrigens auch nicht :laughing:

Was mich bei Pantoffelkino immer schon interessiert hat: Arbeitet Anna eigentlich im Kunst- oder Kulturbetrieb oder ist die Leidenschaft für Filme und Literatur rein privat?

Edit: MacBeth musste ich im Original auch lesen. Ist nicht zwingend eine Sternstunde des Englischunterrichts gewesen…

Edit2: Das literarische Triell hätte ich auch gerne bei MG - als unregelmäßiges Extra am Ende von Pantoffelkino, wie die Serienbesprechungen von Volker. Ein oder zwei aktuelle Bücher mit 3 unterschiedlichen Meinungen dürfte vom Aufwand her doch machbar sein.

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Hab es bisher noch nicht ganz gesehen, finde diese Folge des Adventskalenders aber schon jetzt sehr schön. Zum einen sieht man so noch einmal eine völlig neue Dimension der Medienschaffenden bei MG. Zum anderen finde ich gibt so etwas auch immer schöne Impulse, was man selbst noch lesen könnte.

Fand es auch sehr schön, als einzelne Stellen zitiert wurden. Stimme @chrkruse da zu, so etwas könnte man auch unregelmäßig mit in die regulären Formate mit aufnehmen.

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Im „Kunst- und Kulturbetrieb“ arbeite ich streng genommen nicht, aber ich hab Literatur und Film studiert (teilweise mit Volker, daher kennen wir uns) und mach „was mit Medien“, wie es so schön heisst :wink:
Aktuell zum Beispiel:

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Ich muss mich dir da leider anschließen, Stefan Buchens Vergleich zwischen „Jud Süß“ und „Die Kandidatin“ in der letzten Katapult war da zum einen aufschlußreich, zum anderen erschreckend.

Jemandem zu unterstellen dass er/sie es nicht verstanden hätte, wenn passende Vergleiche kommen, finde ich ein bisschen schwach :wink:

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Vielleicht besteht die Intention des Vergleichs ja aber auch insbesondere darin, den Autoren zu diskretitieren und seinen Thesen das moralisch aufgeladene Gewicht des „sowas darf man nicht sagen“ mitzugeben?

Ich bin gegen Denkverbote und für eine Diskussion in der Breite der Gesellschaft. Die Filterblasen auf Twitter und in manchen Milieus sind dysfunktional genug - sowas darf nicht den öffentlichen Diskurs bestimmen.

Und wenn das Buch unbequem ist und viel Reibungsfläche hat? Dann hat es sie eben :tipping_hand_man:

Die Freiheit der Kunst ist ein hohes und sogar grundgesetzlich geschütztes Gut. Man muss nicht alles gut finden, sich aber dafür einsetzen, dass die Kunstfreiheit nicht der cancel culture zum Opfer fällt.

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NS-Verharmlosung incoming.

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Einen Tagesschau-Sprecher fehlgeleitet mit Tätern des NS-Regimes zu vergleichen, ist bereits die ideale NS-Relativierung :tipping_hand_man:

Auch kontroverse Bücher sollten in einer lebendigen Demokratie eigentlich eines sein: sehr normal und unspektakulär. Und nein: der 34667-fach heraufgeschworene Untergang der Kultur, der guten Sitten usw. ist trotz apokalytischer Szenarien bisher nicht eingetroffen.

Positiv könnte man übrigens aus der Sache ziehen, dass Menschen miteinander reden, Normen und Werte (neu) miteinander aushandeln usw. Das Gespräch ist ein Gewinn. Schade, wenn demonstrative Abwehrsätze und Filterblasen präferiert werden bei manchen Leuten.

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Genau in dem Sinne war auch mein Beitrag gemeint. Jud Süß war ja mit einer der Dinge die vom NS-Regime als Progpaganda verwendet wurden. Sowohl in Schriftform, als auch als Verfilmung. Dies gipfelte in der industriellen Massenvernichtung von 5.000.000 - 6.000.000 Juden.

Da eine Verbindung zu einem Buch zu ziehen, was aktuelle negative gesellschaftliche Tendenzen extrapoliert und damit die Absurdität einiger aktueller Entwicklungen aufzeigt, ist nach meiner Meinung sowohl eine Verharmlosung des NS-Regimes, als auch eine Verharmlosung der Shoah.

Aber so ist das halt beim Deutschen, der sich langsam vor der Verantwortung des Deutschen für ihre Vergangenheit lossagen will: Wenn „Die Kandidatin“ genau so schlimm sein soll die „Jud Süß“, na dann kann das was Oma und Opa da damals gemacht doch nicht so schlimm gewesen sein.

Oder noch anders gesagt: Wer der Meinung ist, dass „Die Kandidatin“ genau so schlimm sei wie „Jud Süß“, der auch sicherlich ein großer Freund von „Jana aus Kassel“ sein und Davidsterne mit „Ungeimpft“ auf Querdenker Demos für völlig legitim halten.

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Womit du also behauptest, man könne das Buch ausschließlich als eine Art Nachfolgewerk von „Jud Süß“ verstehen und genau das sei auch Constantin Schreibers Intention gewesen. Darf ich fragen, wo man die Gedankenleserschule finden kann, die du und er Katapult-Schreiberling besucht haben?

Bin mir übrigens absolut sicher, dass Charlie Chaplin sich damals mit „Der große Diktator“ eigentlich als Redenschreiber für Hitler bewerben wollte. Wer das anders sieht, hat den Film schlichtweg nicht verstanden. Für die linksreligiösen Schwurbelnasen von Katapult sicherlich eine Sonderausgabe wert.

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Ich wüsste nicht, wann ich das behauptet hätte?
Finde die These dass der Author ein Nachfolgewerk zu „Jud Süß“ im Sinn hatte, auch ziemlich steil.

Nun, du scheinst ernsthaft zu glauben, beide Werke hätten erschreckend viel gemeinsam. Ich versuche lediglich zu verstehen, wie man auf derart hirnverbrannte Ideen kommen kann. Und bitte komm jetzt nicht mit dem Scherzartikel von Katapult. Ich würde es gerne durch deine eigenen Worte erfahren.

Das ist schade, da ich die Belege von Herrn Buchen anführen würde und sie deshalb ebensogut den Artikel lesen könnten, ungeachtet des Magazines in dem dieser erschienen ist.
Da wir beide nach (oder vor) dem lesen wohl zu unterschiedlichen Urteilen kommen, kommen wir wohl nicht zusammen.

Okay, du hast also keine eigenen Worte für deine sehr weitreichende Behauptung. Den ideologisch stark eingefärbten Text aus der Katapult habe ich übrigens vollständig gelesen. Erinnerte mich an den ersten Versuch eines Schuljungen, ein Buch interpretieren zu wollen, noch bevor er gelernt hat, wie Literaturinterpretation funktioniert. Anders kann ich mir haarsträubenden Unfug wie „In Schreibers Buch wird die Attentäterin unterstützt von Gesinnungsgenossen in der Polizei und einem nationalistischen Netzwerk. Auch hier ist die Botschaft klar: Wenn die bürgerliche Mitte sich der Bedrohung nicht entgegenwirft, dann muss die Nation eben von solchen Kreisen gerettet werden.“ nicht erklären.

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Ahja, sie meinen bestimmt Behauptungen die ich nie gemacht habe wie „Die Kandidatin ist als Nachfolgewerk zu Jud Süß zu sehen“ was? :wink: Und die hübsche Ad Hominem-Attacke hinterher… Erinnert mich an Diskussionen auf dem Schulhof, ich freue mich dass Sie sich treu bleiben.

Ich würde mich dann hier ausklinken :slight_smile:

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Sehr bequem rausgewieselt. :relaxed: Wo siehst du denn ein Ad Hominem? Ich beziehe mich auf die äußerst fragwürdige Qualität des Katapult-Textes und nenne auch ein konkretes Beispiel dafür.

Neu im Internet? Ist das Internet #neuland?

Man duzt sich generelle im Netz.

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