Folge 203: Wunschfilme April

Sehr tolle Folge, vor allem Rike sehr starke Beiträge. Es hat mich gefreut, dass euch „Der weiße Hai 2“ auch gefällt.

Super und völlig treffend auch die Besprechung von „Willi wird das Kind schon schaukeln“. Boah, ich freu mich schon total auf die Erhardt-Folge! :star_struck:

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Das erklärt die „Förster vom Silberwald“-artigen Filme der 50er, aber der Boom der albernen Quatsch-Klamotten der späten 60er und frühen 70er ist 25 Jahre nach Kriegsende meines Erachtens eher mit dem Abschütteln der Adenauer-Spießigkeit durch die 68er zu erklären.

Aber schöne Folge :slight_smile:
Die neue Sitzordnung gefällt mir übrigens auch sehr gut und die Cocktail-Sessel machen mehr her als Rumlümmeln auf abgewetzten Sofas. Das kann von mir aus gerne beibehalten werden, wenn wir in ferner Zukunft diese Krise mal überstanden haben sollten!

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Was mich an der Realverfilmung von Asterix heute noch ärgert ist: wenn schon deutsche Schauspieler dabei sind, warum zur Hölle hat man den Majestix nicht mit Wolfgang Völz besetzt?!? Die Maskenbildner hätten sich gefreut, mal weniger Arbeit zu haben.

Was „Der Weiße Hai 2“ betrifft, wundere ich mich über die überwiegend positiven Stimmen. Ich muss mich Rikes Meinung 100%ig anschließen. Ein müder Abklatsch von Teil 1. Klar noch besser als Teil 3 und 4, aber das ist ja jetzt wahrlich keine Kunst.

Seh ich anders. Der Film geht komplett andere Wege und ist ein schöner Horrorfilm für die ganze Familie.
Und Wolfgang Völz wäre zwar die optimale Besetzung für Majestix, den Scheissfilm hätte aber auch er nicht gerettet.

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Beim Weißen Hai 2 ist die Einschätzung ja besonders interessant, deshalb hatte ich ihn ja vorgeschlagen. Den Vergleich zu den Teilen 2 u. 3 muss man ja gar nicht anstellen.
Aber vom Konzept her geht der Film fundamental andere Wege.
Im ersten Teil werden 5 Menschen durch den Hai getötet und man bekommt ihn erst - von der Heckflosse abgesehen - ganz am Ende tatsächlich zu sehen. Vorher ist der Film auf Spannung angelegt.
Im zweiten Teil steigt die Todeszahl ja massiv an und der Hai greift gleich mal ganze Boote an etc.

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Ja, so gesehen ganz gut, dass es dem Völz erspart geblieben ist, da mitzuspielen.

Komplett andere Wege sehe ich beim Weißen Hai 2 nicht und wenn ein Haufen Teenager mit den entsprechenden Teenagerproblemen in den Vordergrund gerückt wird, ist das für mich eher so eine Art La Boum mit gefressen werden.
Aber es sei euch selbstredend gegönnt, dass euch der Film Spaß macht. Ich schau mir dann lieber gleich „Der weiße Killer“ an. :grin:

Der weiße Killer mit James Franziskus und Vic Morrow ist ja auch toll😍

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Das wird sogleich überprüft!

They call him „Der dicke Hai“

Ja, das mag sein. Nächster Level. :slight_smile:

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Mit den 68ern verbindet man doch Intellektuelleres wie Fassbinder und Herzog. Neuer Deutscher Film und so. Die Klamaukfilme waren ja bloß die Weiterführung des Spießertums.

Der „Neue Deutsche Film“ hat seine ursprüngliche Inspiration allerdings aus dem italienischen Neorealismus der 40er und der Nouvelle Vague der 50er (das wären übrigens auch mal schöne Themen für Pantoffelkino!). Das „Oberhausener Manifest“ als Grundlage („Papas Kino ist tot“) stammt auch schon von 1962.
Allerdings kamen die gesellschaftlichen Umbrüche der späten 60er, zu denen auch die 68er gehören, dem ganzen Konzept natürlich sehr entgegen und haben den großen Erfolg von Fassbinder und Co. erst möglich gemacht, da hast du recht.
Was die Klamauk-Filme angeht, sind sie einfach die andere, sozusagen anti-intellektuelle Seite der Medaille (die Sex-Filme sind im Grunde auch nur eine Abart davon) und zeigen eine gewisse Lockerheit, die die Gesellschaft damals erfasst hat. Die Mode wurde zur gleichen Zeit ja auch ungezwungener, Stichwort Schlaghosen und Hot Pants.
Aus heutiger sich wirken als diese Filme natürlich unglaublich spießig, aber ich bezweifle, dass zumindest die breite Masse sie auch so wahrgenommen hat, sonst wäre sie ja nicht wie bekloppt in jeden einzelnen davon reingerannt. Aber da darf mich gerne jemand hier korrigieren, der die Zeit selbst miterlebt hat :slight_smile:

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Eben, das waren Filme für die Masse. Daher dürften diese Filme im Millieu der Studentenbewegung automatisch auf Ablehnung gestoßen sein. Auf der einen Seite hat die generelle gesellschaftliche Öffnung der 60er Jahre diese Filme erst ermöglicht, auf der anderen Seite sind sie nur eine Weiterführung von dem, was vorher schon in Heimat-, Schlager-, Militär- und Lausbubenfilmen zu sehen war. Von der breiten Kinogängerschaft mag das als willkommene Abwechslung gefeiert worden sein, aber Kritiker haben die Piefigkeit der Filme auch schon damals erkannt und die Filme entsprechend verrissen.

Ein paar H. Erhard Filme sind schon ganz liebenswert zb. Witwer mit 5 Töchtern , Der Haustyrann, Drei Mann in einem Boot ( ohne die schreckliche Musik). Aber insgesamt mag ich eher sein Humoristisches Schaffen ,als seine Filme

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Die Klamaukfilme waren für den Rest des Kinopublikums, die nicht in die Rammelfilme gehen wollten oder durften.

Du willst denen doch nicht mit Arthaus kommen, oder? Mon Dieu

Naja, für die Wunschfilme seid Ihr schon selbst verantwortlich :smiley:

Arthaus als reguläre Rubrik!

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Kannst du bitte mal darlegen, was genau du unter Arthaus verstehst? Die spezielle Rubrik von Kinowelt oder als Beschreibung einer bestimmten Art von Filmen?

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Ich meine nicht das Label von STUDIOCANAL.

Gemeint sind Filme, die in Programmkinos laufen.
Im entsprechenden Artikel bei Tante Wiki heißt es :

Das Kinoprogramm wurde durch ein hauptsächlich akademisches Publikum geprägt, das sich nach Filmen jenseits amerikanischer Studioproduktionen sehnte. Im Arthouse-Kino kommen daher viele verschiedene Strömungen zusammen, die sich inhaltlich oft überschneiden. Kern ist der Avantgardefilm, der sich um die Weiterentwicklung der Kunstform bemüht und einen experimentellen Charakter hat. Vor allem europäische Filme fanden ihren Weg ins Arthouse, da sie sich aus einer anderen Erzähltradition heraus schon prinzipiell von den amerikanischen Produktionen unterschieden.

Um es mal an deutschen Beispielen zu beschreiben: Z.b. die angesprochenen Autorenfilme aus und nach der Zeit des Oberhausener Manifests.

Aber auch die Nouvelle Vague ab der Nachkriegszeit. Oder Filme des italienische Neorealismus (Rossellini & Co.)
Ihr macht schon mal Ausflüge abseits des Popcornkinos, aber eben hauptsächlich in Trash usw.

Um es mal wirklich runterzubrechen: Filme mit Anspruch abseits von Hollywood.