Hallo, ich habe mal ein paar Kritikpunkte aufgezählt. Auch wenn es vielleicht hier und da etwas genörgelt rüberkommt - bitte nicht falsch verstehen. Ich finde, dass Tonangeber von der Idee her sehr gut ist und Potential hat, allerdings noch nicht in seiner derzeitigen Form - aber da wir ja erst bei der zweiten Ausgabe sind, kann und wird sich ja noch viel verändern.
Moderation
Das Problem am Nils’ Moderationen ist einfach, dass viel zu lange und verschachtelte Sätze vorgetragen werden. Es hört sich oft sehr künstlich und langatmig an, was wohl auch darin liegt, dass teilweise ganze Sätze (z.B. aus Wikipedia) „zitiert“ werden, anstatt die Informationen für die Gestaltung einer eigenen und natürlichen Moderation zu nutzen. Es wirkte oft einfach sehr kühl und verkrampft - eher wie ein Schulreferat - im Interview war das wieder ganz anders. Ich hatte auch öfter das Gefühl, dass die vorgetragene Meinung nicht diejenige vom Moderator darstellt, sondern irgendeine, die abgeschrieben wurde.
Der Zuschauer soll das Gefühl bekommen, dass der Moderator quasi direkt mit einem spricht bzw. etwas erzählt und nicht, dass er etwas vorliest. Daher darf man sich niemals ganze Sätze aufschreiben, sondern nur einzelne Stichpunkte - dann ist man „gezwungen“, frei zu reden. Klingt banal, aber so einfach ist es tatsächlich. Ich hatte den Eindruck, dass Nils mehr auf seinen Zettel guckt als in die Kamera.
CD-Kritik
Bei den CD-Kritiken wäre es gut, wenn das entsprechende Lied schon früher angespielt wird und leise im Hintergrund läuft, während es rezensiert/kommentiert wird, damit man sich parallel etwas darunter vorstellen kann - siehe dazu Kritiken von Kauker. Die Bauchbinde, ergänzt mit der Titelnummer (z. B. 4 / 9) könnte man auch die ganze Zeit eingeblendet lassen, solange das Lied spielt.
Auch hier wurden leider viele Ausdrücke zitiert.
Nils : „Ohrwurm und stärkster Song dieser Platte ist für mich ganz eindeutig Fever mit Schrammelgitarre, schlackernden New-Wave-Beat und säufzender Farfisa-Orgel. Ein Liebeslied auf Süchte jeglicher Art und hier sogar mit 'nem richtig guten Clip.“
RollingStone.de : „Eine Schrammelgitarre, eine seufzende Orgel, ein Dudelsolo […] Das mit einem schlackernden New-Wave-Beat und einer quakenden Farfisa-Orgel verzierte „Fever“ ist ein Liebeslied auf Süchte jeglicher Art.“
Nils : „Was erwartet man eigentlich von einem OVERKILL-Album? Reichlich Vollgas, Rotz und Songs zum Fäusterecken, Bangen und Mitgröhlen. Und was bietet nun White Devil Armory? Reichlich Vollgas, Rotz und Songs zum Fäusterecken, Bangen und Mitgröhlen. So gesehen also ein gutes Album, kein verdammt gutes, aber ein gutes.“
MusikReviews.de : „Was erwartet man von einem OVERKILL-Album? Reichlich Vollgas, Rotz und Songs zum Fäusterecken, Bangen und Mitgröhlen. Was bietet „White Devil Armory“? Reichlich Vollgas, Rotz und Songs zum Fäusterecken, Bangen und Mitgröhlen. Gutes Album also? Verdammt gutes Album!“
Nils : „Gut zwei Jahre nach dem beispiellosen Durchbruch gelingt es immer noch keinem, das Phänomen Cro adäquat in Worte zu fassen. Geschweige denn zu erklären, wieso gerade der Stuttgarter mit seinen kleinen, vermeintlich einfachen Ideen die ganz großen Massen begeistert.“
Laut.de : Gute zwei Jahre nach dem beispiellosen Durchbruch gelingt es immer noch keinem, das Phänomen Cro adäquat in Worte zu fassen. Geschweige denn zu erklären, wieso gerade der Stuttgarter mit seinen kleinen, vermeintlich einfachen Ideen die ganz großen Massen magnetisiert.
… usw.
Und man merkt es auch einfach, dass die Ausdrucksweise nicht von Nils stammt, sondern aus einer schriftlichen Kritik - denn so spricht kein Mensch. Mündliche Sprache und schriftliche Sprache haben eben doch einige Unterschiede.
Talk
Der Talk war locker und gut. Wobei man natürlich die Ähs und Ähms hier und da kritisieren kann… aber das kann man von jemandem, der nicht jahrelang auf die Moderationsschule gegangen ist, nun auch nicht erwarten. Insgesamt kamen die Gäste sehr sympathisch rüber, ein interessantes und kurzweiliges Gespräch mit interessanten Fragen von Nils und Anekdoten der Bandmitglieder.
Was hier etwas gestört hat, war die Hantiererei mit den Mikrofonen - da sollten wirklich noch zusätzliche Funkmikros angeschafft werden, denn das wirkt leider immer wieder unprofessionell mit den Handmikros.
Etwas merkwürdig war das Ende des Talks. Das wirkte etwas abgehackt, denn sie hatten sich noch gerade unterhalten, plötzlich wurde ohne Vorwarnung zum Bumper umgeschaltet und Nils sitzt wieder alleine da. Viel besser wäre es, wenn sich von den Gästen verabschiedet wird, der nächste Beitrag oder die nächste Rubrik aber noch mit den Gästen auf dem Sofa kurz angeteasert wird und dann erst das Bild umgeschaltet wird.
Sonstiges
Die Bumper und Bauchbinden sehen meiner Meinung nach total billig aus. Da solltet ihr vielleicht nochmal dran arbeiten. Und ich fände es auch schöner - aber das ist auch bei P-TV so - wenn die Bauchbinden langsam ein-/ausgeblendet oder von unten rein-/rausgefahren würden und nicht so abgehackt.
MP3-Version / Audio-Podcast
Wäre Tonangeber ein Audio-Podcast oder eine Radiosendung, wäre die Kritik allgemein sicher sehr gut ausgefallen. Dabei kam mir die Idee, dass man die Sendung ja parallel auch - wie bei der Postecke - auch als MP3-Version anbieten könnte. Denn man kann Tonangeber sicherlich auch gut unterwegs hören, das Bild ist ja hier nicht so entscheidend, sondern der Ton macht die Musik
Vielleicht interessiert das ja den einen oder anderen.
Klassiker
Es wäre schön, wenn auch mal ein paar richtige Rock/Metal (Metallica, Black Sabbath, Genesis, …) Klassiker rezensiert würden. Das muss ja nicht so lang sein, vielleicht 3-4 der besten Songs anspielen - die Sendung ist meiner Meinung nach sowieso etwas zu lang mit 1,5 Stunden. Aber es würde vielleicht noch etwas Abwechslung hineinbringen.