Folge 2: Das Bedingungslose Grundeinkommen

Erster Treffer bei Google:

Ein wenig Eigeninitiative vielleicht…

Der Link führt kein bisschen weiter, und ignoriert Kleinigkeiten wie die Existenz von anderen Ländern als Deutschland (Konkurrenz, massivste Einwanderung, Abwanderung von Industrie, Hochqualifizierten und Kapital), oder die massiven zu erwartenden Preissteigerungen in allen Sektoren, die schon einfach daher kommen, weil man von Leuten, die mehr in der Tasche haben, mehr fordern kann.

Du passt nicht auf.
Nur ein geringer Teil der Bevölkerung wird tatsächlich mehr Geld auf Tasche haben.
Aber du willst das offensichtlich überhaupt nicht wissen, sondern weiterhin deine eh schon gefestigte, obwohl faktenferne Meinung in die Gegend rumpupsen.
Viel Spaß.

Nein, du machst den Fehler. Du gehst davon aus, dass die Verteilung von Einkommen so bleiben wird wie jetzt gerade. Das wird sie aber nicht. Der Anteil an Leuten, denen das BGE reicht, wird steigen, weil es keine Sanktionen mehr gibt und zusätzlich arbeiten sich nicht mehr lohnt, weil die Steuern so hoch sind. Damit gibt es weniger Steuerzahler und weniger Geld, was verschenkt werden kann.
Und wer soll überhaupt die 300 Millionen Europäer bezahlen, die dann offiziell nach Deutschland auswandern?

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Vielleicht habe ich mich da verhört, aber sagte nicht der Herr in Veto Folge 2, dass jeder mehr hätte, der weniger als 7000 Euro Brutto (pro Monat) verdienen würde? Das wäre doch weit mehr als nur ein “geringer Teil der Bevölkerung”…?

Wie gesagt, es gibt verschiedene Modelle. Beim “gängigsten” Modell wäre das nicht der Fall.

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Haha, oje, ich merke, der Interviewte färbt hier schon ab :joy:. Aber ich verstehe schon, was du meinst :blush:

Solange das BGE nicht zu hoch veranschlagt wird, wird das Gegenteil der Fall sein. Man kann sogar einen schlecht bezahlten Job annehmen und man hat dann trotzdem mehr als ausreichend zum Leben, weil man mit jedem Job deutlich über das Existenzminimum kommen wird. Im Gegensatz zu jetzt, wo man mit vielen Jobs nur knapp über dem Existenzminimum schwebt.

Wenn man für jedes “es gibt da ein anderes Model”, einen Korn trinken müsste, würde man das Ende des Threads nicht mehr erleben. Wie der Interviewpartner kann man halt nicht, die Rosinen aus den jeweiligen Modellen rauspicken und es dann als Argument verkaufen.

Eine Berechnung die auf Konsumsteuer setzt ist zum scheitern verurteilt.

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Tu ich nicht, ich argumentiere stets für dasselbe Modell (das in obigem Video beschrieben wird).

Nicht, wenn man es richtig anstellt :wink:

Tatsache ist, ihr fordert uns auf, ein theoretisches und noch nie flächendeckendes getestetes Modell haarklein, bis ins allerletzte Detail austariert und sämtlichen theoretischen Probleme berücksichtigend zu beschreiben.

Das ist schlicht nicht möglich.

Das schaffen ja selbst die besten Politik- und Wirtschaftsexperten nicht mal mit dem gegenwärtig angewandten System.

Darüber hinaus zeigt ihr ja gerade deutlich, dass ihr nicht mal bereit seid, euch mit der Materie zu beschäftigen (@capspauldin, @GC-MS, @anon27323013), denn in diesem Thread findet ihr inzwischen zig Verweise, die weitere Informationen über das BGE liefern. Stattdessen spekuliert ihr völlig ohne auch nur ein stichhaltiges Argument zu haben irgenwas daher. Wie wäre es denn mal zur Abwechslung, dass ihr eure Spekulationen mit brauchbaren Informationen untermauert?

Abschließend: Es gibt im Moment schlicht mehrere Varianten, ein BGE einzuführen und anzuwenden - ihr könnt euch doch nicht ernthaft darüber beschweren, dass das so ist! Unterschiedliche Lösungsansätze bedeutet doch, dass man Gestaltungsspielraum hat, um eine optimale Lösung für ein schon bald auf uns zukommendes Problem zu finden.

Gruß Ronny

Das Problem ist eben, daß man dieses über Dekaden antrainierte “Man muss für sein Auskommen einer tugendhaften Erwerbsarbeit nachgehen, alles andere ist Schmarotzertum” nicht so schnell aus den Köpfen der Leute herausbekommen wird. Da werden, so fürchte ich, noch ein, zwei Generationen aussterben und dieses Dogma mit ins Grab nehmen müssen…

Warum richtest du dich an mich?

-Ich habe zuerst eine Vorstellung, was sein könnte, formuliert und gefragt, ob das jemand argumentativ entkräften könnte. Ich habe dafür auch angenommen, dass z.B. die Finanzierung gesichert ist. Ich wollte einfach zwischendurch zwischen dem Gepoltere eine sachliche Fragestellung in den Raum werfen.

-Daraufhin hat u.a. Scumdog ein Video gepostet, wo ich mir abermals erlaubt habe zu fragen, ob ich darin meine Frage finden könne, als er dies bejahte, zeigte ich auch daran Interesse.

-Und danach habe ich nochmal Scumdog etwas gefragt bzgl. einer Aussage seinerseits, was sich sofort aufgelöst hat.

Wo also fordere ich ein bis ins letzte Detail beschriebenes System? Oder dass ich nicht bereit sei, mich mit der Materie zu beschäftigen (was, wenn du die Leute nur im Forum kennst, schon generell eine spekulative Aussage ist)? Ich sage ja nicht, dass es nicht geht, sondern frage interessiert nach.

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Sorry, da habe ich etwas zu schnell die Accountnamen zusammengetippert.

Ich wollte nur deutlich machen, dass die Exporte eben nicht das wichtigste sind. Mit Exporten macht man sich massiv von der Wirtschaftslage anderer Länder abhängig. Sinkte Exporte sind auch schlimm, wenn im Gegenzug die deutsche Kaufkraft steigt.

Da, wo es jetzt auch herkommt. Evtl. sollte man auch die Unternehmen etwas mehr in die Pflicht nehmen. Wie ich bereits sagte und der Herr in Veto ansprach, eine Erwerbsarbeit von 8h/Tag wird so auf Dauer nicht funktionieren. Jeder Erwerbstätige führt seine Arbeit immer effektiver aus bzw. wird durch Maschinen ersetzt. Die Firmengewinne steigen und das deutlich mehr als die Löhne. Wo endet das? Genau, in höheren Arbeitslosenzahlen, das wird durch neu geschaffen Jobs für die Wartung der Maschinen nicht zu kompensieren sein.

Kurze Rede, langer Sinn, die Löhne könnten jetzt schon steigen, ohne das irgendwas teurer werden müsste und die Unternehmen würden trotzdem nicht weniger Umsatz machen.

Darüber hinaus lehne ich den Begriff Schmarotzer für den Personenkreis ab, die du bei der Wahl dieses Begriffs im Sinn hast.

Ich habe noch nie einen Hartz IV-Empfänger getroffen, der mit seiner Lebenssituation so glücklich war, dass er keinerlei Anstrengungen unternommen hätte, Geld zu verdienen.

Anscheinend hast du noch nicht mit allzu vielen Betroffenen zu tun gehabt, sonst wüsstest du es besser.

Jeder, der sich in den letzten Jahren mit dem beschäftigt hat, was in 20, 30, 50 Jahren aller Voraussicht nach sein wird, kommt nicht an einem Grundeinkommen vorbei. Das sieht man sehr gut daran, dass erstmalig in allen im Bundestag vertretenen Parteien (außer einer) ergebnisoffen darüber diskutiert wird, zumindest in Arbeitskreisen. Eine Wohlstandsgesellschaft wie die unsere kann es sich aus einem Selbsterhaltungstrieb heraus nicht erlauben, eine Arbeitslosenquote von 20% und mehr zu haben. Das würde zu Zuständen führen, die wir uns gar nicht ausmalen wollen, insbesondere zu einem Rechtsruck, bei dem uns der derzeitige AfD-Erfolg wie eine sozialistische Revolte vorkommt. Selbst Vermögende und Konzerne, die eher zu Steuervermeidungstaktiken greifen, werden dies einsehen. Die Frage ist nur… was muss alles an Grundlagen geschaffen werden, um ernsthaft über die Einführung eines solchen Systems nachzudenken? Dies kommt in der Diskussion viel zu kurz und mir scheint, als sei vielen Befürwortern nicht klar, wie weitreichend dies geht und was für eine gesellschaftliche Revolution dies auslösen würde.

Dies bedeutet zunächst Grundgesetzänderungen. Nicht nur eine. Eine „Gleichbehandlung“ ohne „Bedingungen“ halte ich für falsch, ebenso wie ich das heutige Kindergeld-System für falsch halte, in welchem jeder die gleiche Summe erhält. Es muss sicher gestellt werden, dass nur jemand ein Grundeinkommen erhält, der seinen Erstwohnsitz in Deutschland hat – Transferzahlungen ins EU-Ausland an dort lebende Familienangehörige müssen verhindert werden. Nicht jeder, der nach Deutschland migriert, darf sofort die volle Höhe eines Grundeinkommens erhalten – dies erfordert das Aufrechterhalten einer weiteren, wesentlich niedrigeren Grundsicherung bzw. Sozialhilfe. Es ist auch zu überlegen, ob man ein Grundeinkommen an eine deutsche Staatsangehörigkeit koppelt.

Das föderale System muss reformiert werden. Es muss wesentlich mehr zentral auf Bundesebene entschieden werden, Länder müssen „entmachtet“ werden. Insbesondere im Bildungssystem. Das Bildungssystem muss grundlegend reformiert werden, denn: Wer den Effekt der „sozialen Hängematte“ und das Schwinden an Motivation, bei einem Grundeinkommen überhaupt noch arbeiten zu wollen, vermeiden will, muss in Bildung investieren. Das „in Kinder und Bildung investieren“ muss nun endlich aus dem Wahlkampf-„BlahBlah“-Stadium in eine konkrete Umsetzung führen. Denn der Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und „trotz Grundeinkommens Arbeiten wollen“ ist nicht zu unterschätzen. Denken wir an all jene, die bereits heute mit einer Grundsicherung vollends zufrieden scheinen.

Man muss darüber nachdenken, wie nicht nur umverteilt wird, sondern wie Geld eingespart wird. Und zwar massiv. Ich habe vor vielen Jahren einmal im Rahmen meines Studiums ein Konzept entwickelt, in welchem man, kurz gesagt, den Bundesrechnungshof zu einer vierten Macht im Staat und zu einer Entscheidungsinstanz von der Kommune bis zur Bundesebene macht. Ich wurde seinerzeit dafür belächelt und nicht ernst genommen. Ehrlich gesagt halte ich es heute und mit Blick auf Morgen für unabdingbar, massiv gegen die Verschwendung von Steuergeldern vorzugehen. Dies halte ich für wichtiger, als das Stopfen von Steuerschlupflöchern. Beides zusammen hingegen würde Milliarden im dreistelligen Bereich in die Kassen spülen.

Menschen, die sich gesellschaftlich, ehrenamtlich oder in Bereichen, die gesellschaftlich relevant sind und in denen ein Arbeitskräftemangel besteht (z.B. Pflege) engagieren, entgeltlich oder unentgeltlich, müssen in besonderer Weise bedacht, gefördert, bezuschusst werden.

Und und und. Es müssten viele Grundlagen geschaffen werden, die teilweise nur indirekt mit dem Grundeinkommen zutun haben, aber wesentlich zur Finanzierung dessen beitragen würden. Bevor man nicht UNABHÄNGIG von der Einführung eines Grundeinkommens VORHER massive Reformen im Bereich der BILDUNG, UNTERNEHMENSBESTEUERUNG und ZUWANDERUNG (Stichwort Einwanderungsgesetz) auf den Weg bringt, braucht sich mit dem Grundeinkommen gar nicht erst beschäftigen.

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Walter Baier gab schon vor mehr als 15 Jahren ein Interview in der ZIB, in dem er erklärte, dass das Pensionsantrittsalter nicht angehoben, sondern abgesenkt werden müsse mit Blick auf die tatsächlichen Wirtschaftsleistungen und der ungleichen Abgabenlast (er hat sein Doktorat an der Wiener Wirtschaftsuniversität gemacht - also wird er wohl nicht einfach „herumspinnen“, wenn er solche Aussagen tätigt).
Das nur als inhaltliche Erweiterung dessen, was du sagtest.

@anon90542150: Ok, danke - dann passt das für mich :slight_smile:

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Es ist zu erwarten. Es wurde z. B. darüber berichtet, dass es in USA Landstriche gibt, in denen mehr als 60 % der Berufstätigen Fernkraftfahrer sind. Mit der Verbreitung von autonomen Fahren wird dies eines der Paradebeispiele für verlorene Arbeitsplätze sein.

Es kam auch schon die Idee auf, dass für jeden Arbeitsplatz, der von einem Roboter übernommen wird, ebenfalls Lohnsteuer zu zahlen sei… Dürfte aber interessant werden, wie man das berechnen will.

Wie dem auch sei - Ohne Konsum wird der Reichtung der Reichen bröckeln - und um konsumieren zu können benötigt das Volk Geld. Wenn das Geld nicht mehr durch Arbeit erlangt werden kann, muss es woanders her kommen.

  • hust * Video * hust *

:grinning:

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