Folge 2: Das Bedingungslose Grundeinkommen

Also, bei EINIGEN Modellen… :wink:

@Mamalupe
Das sollte bei allen der Fall sein.

Edit: Es sei denn natürlich, Dixi-Klo-Arbeiter gehören jetzt schon zu den oberen Einkommensgruppen. Vielleicht habe ich was verpasst.

…und was bitteschön ist ein

[quote=“Baru, post:223, topic:74957”]
Dixi-Klo-Arbeiter
[/quote] ? <- Dummes Forum warum funktioniert der Quote hier nicht?

Sollte ein Servicefahrer oder Hofarbeiter gemeint sein?

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Um die Frage nach „Beweggründen für ein neues System“ zu beantworten:

In Deutschland leben demnach rund 21 Prozent aller Kinder mindestens fünf Jahre dauerhaft oder wiederkehrend in Armut. Weitere zehn Prozent befinden sich an der Grenze zwischen dauerhaft gesicherter und nicht gesicherter Lage und rutschen immer wieder in Armut.

Innerhalb eines Jahres lag der Anteil der Familien, die den Sprung aus der Armut geschafft haben, zwischen 16,4 und 3,7 Prozent. Besonders schwer tun sich dabei Haushalte, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.
(Studie der Bertelsmann Stiftung - Kinderarmut ist in Deutschland oft ein Dauerzustand)

Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern fühlen sich schon in diesem Alter für den Rest ihres Lebens benachteiligt.

Weiter belegte die Studie, dass Kinder aus sozial schwachen Schichten häufig auf sich allein gestellt sind. Da Rückhalt, Anregungen oder gezielte Förderung fehlen, sei der Alltag dieser Kinder häufig einseitig auf Medienkonsum ausgerichtet.
(laut Word Vision Deutschland - WORLD VISION - Die Studie 2007 - Zusammenfassung der Ergebnisse)

Eine Stuide der AWO von 2008 kommt zu dem Ergebniss, dass akuter politischer und Gesellschaftlicher handlungsbedarf betseht. (http://www.awo.org/pub/soz_pol/armut/forsch_ber.html/iss-z-3.html)

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen in Deutschland liegt seit 2009 konstant zwischen 33% und 37% der Erwerbsuntätigen. (Anteil der Langzeitarbeitslosen in Deutschland bis 2023 | Statista)

14,5 Millionen Menschen in Deutschland haben Leistungen nach Hartz-IV bezogen, ein drittel davon ist unter 15 Jahren.
Die Zahl der Hartz-IV-Empfänegr steigt seit 2011 kontinuierlich.
(Handelsblatt)

Falls irgendjemandem diese Zahlen, die von unabhängigen Instituten oder vom Satistischen Bundesamt erhoben wurden und teilweise nur auf Anfrage des

veröffentlicht wurden, nicht ausreichen, kann ich euch gerne weiter mit Statistiken bewerfen. Fakt ist, es muss etwas geschehen in der deutschen Sozialpolitik. Fakt ist weiterhin, dass die Regierung der letzten 12 Jahre kein sonderlich großes Intersse gezeigt hat, in dieser Hinsicht tätig zu werden.
Ob, bzw. in wie weit das in der Verantwortung der einzelnen Parteien liegt, kann niemand von uns beantworten, allerdings sollte jedem klar sein, dass auch in Zeiten, in denen das entsprechende Ministerium durch SPD-Mitgleider besetzt war kein Gesetz durch den Bundestag gekommen wäre, welches der grundlegenden Haltung der CDU diametral gegenüber steht (Stichwort Koalitionsvertrag).

Des Weiteren ist es absolut egal, ob „der Hartzer“ nun per se ein fauler Schmarotzer oder ein Opfer des Systems ist. In beiden Fällen obliegt es der Regierungsverantwortung, durch Bewusstseinsbildung („ich muss mich sinnvoll in die Gemeinschaft einbringen“) oder durch geeignete Maßnahmen dem momentanen Status Quo entgegen zu wirken.
Ebenfalls ist es unerheblich, ob alle Mitarbeiter der Jobcenter nur das Beste für ihre Kunden möchten oder ob sie gefrustete Staatsdiener sind, die von ihrere täglichen Arbeit so angefressen sind, dass sie ihre Kunden wie Dreck behandeln.
Vermutlich liegt die Wahrheit im Sinne des Durchschnitts irgendwo dazwiaschen, während Ausreißer in beide Extreme existieren (vgl. Gaußsche Normalverteilung).

Es wurde dargestellt wie genau EIN Mensch ist. Damit wurde lediglich die Existenz bewiesen, die auch zuvor niemand ernsthaft in frage gestellt hat. Wenn du, Motherlode, aus dem Existenzquantor einen Allquantor machen möchtest, also sagen möchtest, dass ALLE oder der Großteil der Menschen so ticken, sagt das deutlich mehr über dich aus, als über den Nachbarn von NakedSnake.

Daher: Hartz 4 und alle weiteren Sozialleistungen abschaffen. Spart massiv an Verwaltung und macht Steuersenkungen, mehr Konsum, mehr Arbeitsplätze möglich.

Nein, das ist nich „völlig Normal“. Wenn deine Partnerin dir sagt, dass sie diesen Monat pleite ist -aus welchen Gründen auch immer- und ob du ihr vielleicht einen 50er leihen kannst, würdest du von ihr verlangen, dass sie dir deine Kontoauszüge vorlegt? Wohl kaum.
Auch bei einem Guten Freund würden die wenigsten Menschen in solch einer Situation Kontoeinsicht fordern. Die Frage ob, bzw ab welchem Punkt sich dies ändert, ist individuell verschieden. Ich persönlich möchte in einer Gesellschaft, in einem Land, auf einem Kontinent und in einer Welt leben, in dem ich meinem Gegenüber Vertrauen entgegen bringen kann und im Gegenzug mir selöbiges Vertrauen entgegen gebracht wird.

Würdest du einem wildfremden Menschen auf Nachfrage bedingungslos 400 Euro geben, weil er dich danach fragt und dir verspricht, dass er dir das definitiv zurückzahlt?

Genau.

Du möchtest also einen Staat, der von seinen Bürgern ohne weiteres über den Tisch gezogen werden kann… Aha.

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Sonderbarerweise verhungern in Deutschland wohl trotzdem Menschen. Vermutlich aus trotz.
(nicht die seriöseste Quelle, aber der Tatbestand ist unbestreitbar, nehme ich an http://www.fau-duesseldorf.org/nachrichten/hartz-iv-hungertod-durch-leistungsentzug-3 - etwas seriöser Ernährungsarmut in Deutschland - FIAN Deutschland e.V.)

Ein Einzelfall, ist einer zu viel, so wie jeder Einzelfall, von denen bislang mehrere genannt wurden, einer zu viel ist.

Ja, tut es!

Warum nicht? Weil Politik! Und weil wir nicht in der Welt leben, in der ich gut und gerne leben würde. Bedauerlich aber wahr.

Nein, ich möchte einen Staat, in dem der Bürger keinen Grund sieht, den Staat -dessen Teil er selbst ist- über den Tisch zu ziehen.

Nebenbei macht es wenig Sinn, Zitate stark verkürzt wiederzugeben und dabei noch abzuändern. Von 400€ war von meiner Seite zumindest nie die Rede und wie bereits gesagt, würde niemand jemanden über den Tisch ziehen, wenn zwischen diesen Personen ein Vertrauensverhältniss besteht. Odre mit anderen Worten, wenn einer der beiden bereit ist, den anderen über den Tisch zu ziehen, besteht das Vertrauensverhältniss nicht und somit wären die Dinge, die ich als gegeben voraussetze nicht geben. War das verständlich? an der eigenen Ausdrucksfähigkeit zweifel

Und trotzdem bleibt es ein Einzelfall.

Die Aussage ist ja auch, dass niemand hungern MUSS. Und das ist nach wie vor Fakt.

Weil die SPD keine Ideen hat, wie man das System reformieren könnte.

Vollkommen naiv.

Zwischen dem Staat und dem Bürger besteht in der Regel aber nur ein bedingtes Vertrauensverhältnis und es ist schon im Interesse aller Bürger, dass Betrugsversuche rechtzeitig erkannt und eben nicht möglich sind. Weil das unfair wäre, gegenüber jeden, die in dieses System einzahlen. Man hat eben keine vollständige Unabhängigkeit und Freiheit, wenn man von Leistungen anderer abhängig ist. Auf der einen Seite erhält man Geld als Stütze zum Leben, im Gegenzug stellt man mit gewissen Verbindlichkeiten dem Staat gegenüber sicher, dass man auch wirklich anspruchsberechtigt ist.

Und das Beispiel war bewusst so gewählt, damit die logischen Probleme deiner Argumentation deutlich werden. Und nochmal: Wer glaubt, Menschen würden nicht die Möglichkeit nutzen, den guten Willen eines anderen (zu dem sie keinen direkten Bezug haben) auszunutzen, ist naiv.

Erklärt sich ja auch an der Vielzahl von Menschen, die schwarz arbeiten gehen. Da wird ja auch nicht darüber nachgedacht, dass man damit ja die Gesamtheit der Bürger und damit den Staat verarscht. Sondern egoistisch gedacht.

Das ist nicht Fakt. Das ignoriert zum einen die Sanktionsmöglichkeiten (60 % beim zweiten Regelverstoß bei oft laufenden Kosten) und zum anderen wie sehr Menschen Schwierigkeiten haben können, sich überhaupt mit Behörden auseinanderzusetzen oder ganz allgemein Probleme haben können, ihr Leben zu strukturieren. Hartz4 ist schon so gebaut, dass es möglichst unangenehm ist. Das sorgt auch dafür, dass einige deswegen hungern.

Das Verhältnis zwischen Bürger und Staat ist doch aber ein ganz anderes als das zwischen guten Freunden oder einem Liebespaar.

Du spielst hierbei aber die Eigenverantwortung eines jeden Individuums runter. Sehr viele (die meisten?) dieser Kürzungen gehen darauf zurück, dass keine Termine eingehalten oder andere simple Mitwirkungspflichten verletzt werden.

Das reicht demnach als Rechtfertigung dafür aus, deshalb Leute hungern oder auf der Straße landen zu lassen?

Genauso wie es Fakt ist, daß niemand bei einem Verkehrsunfall verletzt werden MUSS.
Schliesslich regeln Gesetze den Strassenverkehr.

Damit das überhaupt ein Argument ist, müsste man eine perfekte Entscheidungsfähigkeit der Jobcenter haben. Ansonsten ist es falsch, dass keiner hier hungern muss. Das Sozial-System will, dass Leute zur Strafe hungern und riskiert dabei, dass auch Leute dabei sind, die es fälschlich trifft.

Geht’s vielleicht auch ein bisschen weniger pathetisch? Natürlich muss niemand in Deutschland „hungern“, das ist doch völliger Blödsinn. Und was die Sanktionen betrifft: Die Situation hat doch nicht das Job-Center herbeigeführt, das fällt in die Eigenverantwortung der Leistungsempfänger. Immer nur die Hand aufhalten geht eben nicht, an ein Mindestmaß an Spielregeln kann man sich ja wohl noch halten, wir sind hier schließlich nicht bei Pasch-TV!

Dürfte ich bitten mir zu sagen, wo dies in der Studie wie erhoben wurde? Ich habe das nicht finden können, vielleicht habe ich nach dem falschen Stichwort gesucht.

Wenn ich das also richtig verstehe, heißt dies, dass Kinder aus „armen Familien“ (um es sehr platt zu umschreiben) weniger innerhalb der Familie gefördert werden, Familien von Besserverdienern hingegen tendenziell schon. Hier korrelieren diese Zahlen durch die aktuelle Situation - aber ob eine direkte Änderung der Einkommenssituation der Eltern automatisch bedeutet, dass sie die Kinder mehr fördern, kann ich daraus nicht erkennen.Diese Korrelation kann, aber muss nicht direkt zusammenhängen - ich könnte mir sogar eher vorstellen, dass dies indirekt zusammenhängt und eine Verbesserung der Einkommenssituation der Eltern nicht automatisch die Eltern dazu animiert, die Kinder zu großen Teilen zu unterstützen. Aber sowas würde wiederum eine eigene Untersuchung bedeuten - falls du also Untersuchungen dazu hast, wie es ein Elternhaus in Bezug auf die Kinderförderung verändert, wenn man sie massiv finanziell zusätzlich unterstützt um aus der Armut zu kommen, wäre ich dankbar!

Ich möchte dazu die Erfahrung meinerseits mit Sozialleistungen, die ich in der Vergangenheit bezogen habe/beziehen wollte, erzählen. Dies ist sicherlich auch nur ein Ausreißer, aber vielleicht schadet es trotzdem nicht, diesen zu erwähnen. Hinweis: diese Ereignisse haben nicht auf deutschem Boden stattgefunden.

Ich habe 2 Mal in meinem Leben aktiv an einem Sozialamt um finanzielle Unterstützung im Zuge der Arbeitssuche angesucht. Beide Male wurde es final mit teils abstrusen Behauptungen und de facto (und schlussendlich de jure) Lügen abgelehnt.
Bei meinem ersten Antrag musste ich gegen einige rechtswidrige Bescheide Berufung erheben und zumindest einen Anruf, an den ich mich erinnern kann, erdulden, indem man mich unter Druck setzen wollte, eine der Berufungen zurückzuziehen, weil ich „keine Chance hätte zu gewinnen“. Trotz aller Berufungen führte kein Weg an den damaligen Verwaltungssenat vorbei, in dem zu meinen Gunsten Recht gesprochen wurde.
Verzugszinsen (wegen vorenthaltender Leistungen) gab es keine. Ebenso wenig war ich in dem Zeitraum krankenversichert und aufgrund der Rechtsunsicherheit konnte ich nur schwer in diesem Zeitraum zum Arzt gehen oder hoffen, dass alles über die Bühne gehen würde in ein paar Monaten. Damals halfen mir Angehörige weiter als einzige Hilfestellung.

Bei „Runde 2“ mit den Ämtern war die Situation nicht viel anders: Die Kommunikation mit dem Amt war eher schwierig. U.a. übermittelte ich (vergebens) 2 mal meinen Mietvertrag, weil man mir nicht glauben wollte, dass ich keine separate Nebenkosten-Rechnung hatte bei meiner Miete (obwohl ich dies stets mit Hinweis auf den Mietvertrag schrieb). Man versuchte (wenn auch freundlicher als zuletzt) auch hier mich am Telefon zum Rückzug meiner Berufung zu bewegen. Auch hier sprach das Verwaltungsgericht schlussendlich zu meinen Gunsten Recht. Das Thema Verzugszinsen/Krankenversicherung war wie zuvor.

Warum und wie es zu solchen Situationen kam, weiß ich nicht - scherzhaft sagte ich manchmal, dass es vielleicht „mit meiner Herkunft“ zu tun haben könnte. Warum andere Leute (mit oder ohne Willen zur Arbeit) vergleichsweise problemlos ihre Gelder erhalten, weiß ich auch nicht, da habe ich auch nur bestenfalls einen Verdacht (der hier irrelevant ist).

An jedem Amtstisch sitzen nur Menschen - häufig mit wenig bis gar keiner juristischer Bildung, sondern nur mit vorgefertigten Textbausteinen, die sie mal mehr mal wenige sinnvoll zusammenbauen. Dass dabei einige Fehler passieren können (ich möchte nicht behaupten mutwillig), ist unvermeidbar. Dass dabei Menschen (zumindest rechtlich betrachtet) unverschuldet in prekäre Notlagen gebracht werden, ist unvermeidlich.

Das ist ja eben schon mal ein wichtiger Schluss den man ziehen muss. In der Regel wird es so dargestellt, dass das System von sich aus schon dazu führen würde, dass Menschen Hungern müssen. In der Regel ist es aber selbstverschuldet und deshalb sind diese Quellen von Seiten wie “Gegen Hartz IV” auch so scheiße: Natürlich versuche ich erstmal jemanden anderes die Schuld dafür zu geben, dass ich selbst in Problemen stecke.

Dann muss man vielleicht mal ein paar Luxusartikel und Annehmlichkeiten weglassen. Hartz IV ist ja auch kein Dauerzustand und auch nicht als solcher gedacht. Das dort Menschen drin sind, die gar keine Chance haben, wieder in Lohn und Brot zu kommen, ist ja wieder einmal ein Problem, weil man seit Jahren keine Reformen macht. Es bleibt letztendlich immer dieser Schluss am Ende: Eine sinnvolle Reform kann alle Probleme lösen, es sei denn, man hat prinzipiell schon ein Problem mit “Fördern und Fordern” und vertritt die Auffassung, dass die Gesellschaft auch für die eigene Faulheit aufkommen soll, und bitte möglichst auch so, dass man keinerlei Abstriche machen muss. Ausdruck einer Wohlstandsgesellschaft mit völlig pervertiertem Begriff von Armut. Deshalb ist es auch richtig und es bleibt auch richtig, dass in diesem Land keiner Hungern muss- und es muss auch keiner zur Tafel gehen. Aber man kann dort halt Geld sparen, damit man sich ggf. doch mal den einen Vorzug leisten kann. Aber das ist auch wieder eine eigenverantwortliche Entscheidung. Die Bestimmungen für Hartz IV erfolgen durch sehr ausführliche Berechnungen von Durchschnittswarenkörben und Durchschnittliche Aufwendungen. Der ein oder andere sollte dann eher mal schauen, ob man irgendwo sparen kann. Das ist eben kein soziales Netz, sondern schon immer als Übergang gedacht gewesen. Wenn sich heute Menschen bewusst für ein Leben in Hartz IV entscheiden, weil sie keinen Bock haben zu arbeiten, dann ist das ein Problem, was sich mit Sicherheit nicht damit zu lösen ist, weil man noch mehr Geld mit der Gießkanne verteilt.

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Da kannst auch gleich sagen, dass niemand hungern muss, weil er ja arbeiten gehen kann.

Pathetisch ist dafür eindeutig dein „Immer nur die Hand aufhalten geht eben nicht […]“.

Ist es auch „selbstverschuldet“, wenn die Menschen völlig überfordert sind?

Nein, ist es nicht.
Du wirst als Arbeitsloser aus welchem Grunde auch immer aus deiner Wohnung geklagt (Eigenbedarf, etc.), neue Wohnung kriegste nicht weil Arbeitslos, Arbeit kriegste nicht, weil keine Wohnung. Sozialwohnungen und Obdachlosenunterkünfte sind ausgebucht und/oder zu gefährlich.
Zackfeddich.