Folge 186 - Tot ist nicht gleich tot

Hier kann darüber diskutiert werden!

Aber Herr Holger!

Der blasse und wenig profilierte Herr von der ARD heißt doch Ingo Zamperoni und nicht Ingo Zampano - der große Zampano war jemand Anderes - ich habe sehr gegrinst…

Und natürlich ist es viel dramatauglicher, wenn ein Schwarzer die Schergen der weißen Herrenrasse angreift, als wenn ein religionsfanatischer Moslem 100 andere Moslems umnietet… Ich frage mich auch, warum wir andauernd zwangsweise am US-amerikanischen (gerne mal hysterischen) Leben teilhaben müssen… Interessiert die Amis es, was bei uns passiert?

Die mediale Tendenziösität ist aber nun auch nichts Neues…

Viel wichtiger: Wann kommt denn nun endlich Ina Müller? Und gibt es dann einen Burning Point dazu bei CNN? :smiley:

Mit freundlichem Grinsen

Axel

@ Holger

Hast du mal bei ARD/ZDF nachgefragt, wieso das so gehandhabt wird? Diese Wischiwaschi-Aussage von Gniffke kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wer entscheidet denn, was Tagesschau-tauglich ist? Gibt es da transparente Kriterien?

Das Thema ist auf jeden Fall berechtigt. Daß mit zweierlei Maß gemessen wird ärgert mich auch schon eine ganze Weile.

Wenn man durch die Medien von Anschlägen außerhalb der “Westlichen Welt” erfährt, dann eben nur durch eine kurze Meldung. Die ist dann recht schnell vergessen. Bei Anschlägen in der Westlichen Welt gibts einen Brennpunkt, nach der Tagesschau den Kommentar und Sondersendungen.

Entweder sind Menschen unterschiedlich viel wert, je nachdem von wo sie stammen; oder man will ein Bild schüren, nachdem “Wir” in unserer Freiheit von außen angegriffen werden und uns verteidigen müssen.
Von den vielen tausend (zivilen) Toten durch Drohnenangriffe in Pakistan, Afghanistan und anderswo hört man auch recht wenig.
Und das ist Terror. Jeden Tag.

Ich finde es zudem auch sehr bedenklich, wie schnell gleich “Terror” geschrien wird… Die Vorgänge in Nizza sind ganz furchtbar, aber muss man nun gleich eine Verbindung zum IS konstruieren wollen? Vielleicht ist da auch nur einer ausgerastet, der zufällig Tunesier war? Weder haben sich die üblichen Terrorvereinigungen zu Wort gemeldet, noch wurde der im Vorfeld als in irgendeiner Weise radikalisiert erkannt oder beschrieben. In gewisser Weise meint man auch, dass die generelle Unschuldsvermutung - die ja auch in so einer Situation hinsichtlich des inhärenten Terrorverdachts gelten sollte, immer mehr außer Acht gelassen wird. Einer flippt aus und alle brüllen “Terror” - die öffentlich rechtlichen natürlich auch…

Erschreckend!

@ Odin

Die Erklärung viel einfacher. Menschen interessieren sich mehr für Dinge, die ihnen geographisch und/oder emotional nahe sind. Deshalb lesen die Leute Lokalzeitungen. Obwohl im Prinzip überall dasselbe drinsteht (Schützenfest, Flohmarkt, Baustelle), tangiert es mich mehr, wenn es vor meiner Haustür geschieht.

Die Medien sind vor allem Dienstleister und bedienen die Wünsche des Publikums. Ein erschossener Polizist in Kasachstan hat per se weniger Nachrichtenwert als einer in Louisiana, und der muss sich hinter einem deutschen Polizisten anstellen.

@ Greggy

Sie haben natürlich Recht, nur macht es das nicht besser. Natürlich ist jedes Opfer beklagenswert

Zumal die meisten Redaktionen ihre Nachrichen bei Presseagenturen einkaufen weil eigene Reporter zu teuer sind.
Die größte weltweit ist Reuters, hier in Deutschland ist es die DPA.
Die Agenturen liefern mehrere hundert News pro Tag; die Redaktionen wählen dann daraus aus.

Klar, daß die Redaktion der Tagesschau für ihre 10 Stories irgendwelche Meldungen nimmt, welche das Puplikum (der Fehler war Absicht) emotional berührt. Und da wiegen wohl die EM und die neuesten Entgleisungen vom USA-Trumpeltier mehr als der gewaltsame Tod mehrer turbantragenden Mohammeds.

Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen.

Natürlich macht es einen Unterschied wer wo stirbt und wer wie darüber berichtet.

In der Nähe ist ja Kennedy gestorben,hätte man den auch nur in einer Reihe mit Negerkindern aufzählen dürfen?
Daraus haben die “Demokraten” jahrzehntelang Profit geschlagen.

Wenn in einer zivilisierten Stadt wie Dallas Stadtteile gesperrt werden und Bürgerkrieg herrscht finde ich das schon interessant.

Letztlich kann man die Frage stellen"warum macht man überhaupt zu irgendwas Nachrichten?" im Mittelalter reichte es ja auch sich auf seine Nachbarschaft zu konzentrieren.

[QUOTE=Knight79;468382]
Wenn in einer zivilisierten Stadt wie Dallas Stadtteile gesperrt werden und Bürgerkrieg herrscht finde ich das schon interessant.

Letztlich kann man die Frage stellen"warum macht man überhaupt zu irgendwas Nachrichten?" im Mittelalter reichte es ja auch sich auf seine Nachbarschaft zu konzentrieren.[/QUOTE]

Der Punkt ist doch, dass der Anteil an Berichterstattung auch Interessen verschiebt/auslöst, Ängste schürrt etc
Was einfach heißt, eine Lenkung der Anteile der Berichterstattung schafft auch, dass es selektiert, was für uns interessant sein soll.

Da ich selbst aktiv in der queerpolitischen Szene unterwegs bin, kann ich das an Orlendo zbsp ganz gut festmachen:
Es gab nach dem Anschlag eine große Bewegung von Transmenschen, die darauf hinwiesen, dass sie jeden Tag auf jeder Straße um ihr Leben fürchten müssen, da so um einiges mehr Transmenschen sterben als durch Attentate und die Opfer quasi instrumentalisiert werden, weil der Täter ein Muslim war und kein Weißer.
Die kurze Debatte, die über Homophobie und Trans*phobie aufbrannte, war auch ziemlich schnell wieder gestoppt, als klar wurde, dass der Täter mit dem IS gar nicht so viel zutun hat.
Weiterhin wurde durchgängig von “Schwulenmörder” gesprochen, noch nicht Mal die Hälfte waren schwule, cis Männer.

Durch Berichterstattung werden Probleme deutlich oder vernachlässigt, etc

Natürlich, Nachrichten werden gemacht um das Bewußtsein der Menschen zu verändern,damit wirst Du leben müssen,genauso wie ich damit aus vermutlich anderen Gründen leben muss.
Linksideologen sehen aber immer in der Überbringung der Nachricht das Problem,wenn es ihnen nicht passt, das Problem an sich ist in Ordnung solange es in die Ideologie passt.

Würzburg und München zeigen leider immer mehr, dass die linksversifften “nicht nur falsch” liegen, unpolitisch zu sein, ist nicht mehr möglich, Probleme, die durch Unterschiede zwischen der sog “westlicher Welt” und sog. “dritte Welt” Ländern, die seit Jahren angesprochen, aber ignoriert werden, werden immer größer.
Lösungsansätze der “Alternativen” zu linker Politik ist weiterer Rassismus, was die Situation nur verschlimmern wird

Mir ist auch diese Kritik von Holger suspekt.

Die Frage, warum man eine Sondersendung für die toten Polizisten macht und keine für 100 tote Syrer oder sonst was liegt klar auf der Hand und ist auch nicht verwerflich.

Es ist so, dass diese Attentate im Nahen Osten und Dritte-Welt-Länder, seit Ewigkeiten leider zum Alltag gehören und an der Tagesordnung sind, was natürlich auch durch den IS zusätzlich verstärkt wurde. Wir haben auch vom Westen her keine so große Anbindung zu den Dritte-Welt-Ländern, auch wenn diese Vorfälle tragisch sind. Diese Anschläge sind da normal und finden regelmäßig statt, weil die hängen geblieben sind.
Heißt: Würden die für alle dort erlegten Attentat-Opfer Sondersendungen machen, könnten die rund um die Uhr nur noch syrische Fernsehberichterstattung ausstrahlen. Wir müssen immer noch daran denken, wir leben nicht im nahen Osten und wollen unsere Gewohnheiten und Themen aufrecht erhalten. Was dort passiert bleibt eh für immer, da kann man nix mehr retten. Im Gegenteil, dank Merkel kann der Terror nach Europa bzw. DE verlegt werden. Die letzten Tage haben das ja ganz toll gezeigt

Diese 5 toten Polizisten in den USA haben natürlich erstens den Grund, dass wir da näher zur USA stehen und zweitens auch einen weltbekannten und zentralen Knackpunkt. Zwei Jahrzente war dieser Hasskrieg zwischen Schwarzen und Weissen mehr oder weniger runtergefahren als die Zeiten davor. Jetzt nach der langen Zeit geht dies wohl wieder los und findet innerhalb der eigenen Bevölkerung statt. Angefangen mit dem Mord an einen Schwarzen von einem Polizisten hat sich das die letzten zwei Jahre wieder hochgeschaukelt, mit eben nun dem brutalen unglaublichen Höhepunkt, dass 5 Polizisten wohl aus Rache von Schwarzen getötet wurden. Was viele Jahre verklungen war scheint zurück zu kommen und zwar der totale Bürgerkrieg zwischen Schwarze und Weiße. Deshalb wurde dies auch mit einer Sondersendung belegt.