Meinst du nicht, dass die Ursache, dass es keine vergleichbare „Finnlandkritik“ gibt, daran liegt, dass Finnland keinen militärischen Konflikt mit einer anderen Bevölkerungsgruppe hat, die zudem auch noch eine andere Religion vertritt?
Finde den Vergleich persönlich daher ziemlich unpassend. Eigentlich wird doch jede Nation kritisiert, wenns um Kriegseinsätze und militärische Konflikte geht. Es gibt ja auch eine Türkei-Kritik wegen deren Umgang mit den Kurden. Oder es gibt eine USA-Kritik für ihre anhaltenden, militärischen Interventionen in der Welt. Es gibt eine Russland-Kritik, weil Putin Truppen an die Grenze der Ukraine verschoben hat, etc. Also es gibt genug Kritik an anderen Ländern, für ihre militärischen Einsätze. Wüsste nicht wo Isreal hier eine Sonderstellung einnimmt…?
Ich stimme dir aber natürlich vollkommen zu, dass es Menschen gibt, die Israel aus antisemitischen Motiven kritisieren. So naiv sollte man dann auch nicht sein, zu glauben JEDE Isrealkritik ist frei von Antisemitismus. Man sollte nur mMn aufpassen, dass man diesen Vorwurf eben nicht zu pauschal und zu leichtfertig bringt.
Das interessante ist doch aber hier, dass das Ziel der Kritik derjenige ist, den man für den Aggressor hält. Somit gibt es dann „Russland-Kritik“ aber keine „Ukraine-Kritik“, es gibt „USA-Kritik“ aber keine „Irak-Kritik“.
Aber gerade im Bezug auf Israel ist das halt nicht so einfach. Denn wie gesagt waren es die Araber drum herum, die direkt nach der Staatsgründung des Krieg mit dem Ziel der Vernichtung erklärt haben. Es waren die arabischen Nachbarn, die an Jom Kippur 1973 Israel überfallen haben. Von daher bin ich der Ansicht, dass der Fokus aus Israel die Sonderstellung ist.
Und zum Thema Antisemitismus: Ich selbst bin ja in Kreisen unterwegs, die stark solidarisch mit Israel sind. Und ich habe Israel ziemlich oft kritisiert:
Verurteilung von Minderjährigen und Militärgerichte
Eine Siedlungspolitik in Judäa und Samaria, die nichts Halbes und nichts Ganzes ist
Situationen an Checkpoints
Die großen Unterschiede, welche Stellung Angehörige der arabischen Minderheit bekommen haben.
Das war nicht immer so, sondern entwickelte sich erst in der Geschichte des Judentums und war tatsächlich eher praktischer Natur. Falls es jemanden interessiert, hier wird es sehr anschaulich erklärt:
Du meinst den, der nicht nur das Patriarchat abschaffen sondern auch das Matriarchat etablieren will?
Den Grund, warum beim „heutigen Feminismus“ die Schnittmenge zur „Gleichberechtigung von Mann und Frau“ immer kleiner wird?
Ja - in dem Fall schließe ich mich an.
„Gleichberechtigung“ (auch in den Köpfen) zu erlangen ist schon so schwer genug.
zu China und Olympia: „Wie soll der Zuschauer sich da verhalten?“ Diese Frage stelle ich mir in diesem Zusammenhang auch immer wieder. Es heißt ja immer, Olympia soll unpolitisch sein, nur dem Sportgeist verpflichtet sein etc pp. So waren die ursprünglichen Olympischen Spiele ja auch mal gedacht, und ich schaue mir zumindest einzelne Disziplinen auch gerne mal an, fiebere mit den deutschen Teams mit und freue mich auch, wenn sie gewinnen. Und mein Opa guckte zu Lebzeiten auch immer die Olympiaden.
Andererseits hatten und haben die Olympischen Spiele natürlich auch immer eine politische Dimension (siehe Olympia 1936 - Selbstinszenierung Nazideutschland als „weltoffen“, Boykotts in den 1980er Jahren…)
Wie soll man nun mit Olympia in China umgehen? Fakt ist, nach wie vor eher fragwürdige Staaten große Sportereignisse ausrichten (Fußball-WM in Qatar, Formel 1 in Dubai usw.), was auch wenig kritisiert wird. Ich kann mir das nur mit „finanziellen Aspekten“ erklären. Sollte das IOC künftig die Ausrichtung der Spiele nur noch an die „richtigen Staaten“ mit dem „richtigen Verständnis von Menschenrechten“ etc vergeben? Diese Frage stelle ich gerne auch mal in die Runde…
zu Zombie 2: Schade, arte! Euer Filmprogramm hebt sich oft wohltuend vom ganzen „Krimigedöns“ der übrigen Öffentlich-Rechtlichen (von den Privaten fang ich gar nicht erst an) in Deutschland ab. Die „Entschuldigung“ war meines Erachtens gar nicht nötig, zumal kleine Kinder um die Uhrzeit eh schon schlafen sollten. (Oder sie schalten die "Ti**en-Werbung auf RTL oder Tele5 ein.)
zu Rachel: Ich denke, die Parodie am Ende des Beitrages hat den (Un-)Sinn dieser „Reportage“ schon ganz gut zusammengefasst. Mein Name ist auch hebräischen Ursprungs und bevor ihr fragt: Nein, ich bin kein Jude. Dem Sprecher des Judenrates (Name leider entfallen) stimme ich auch voll und ganz zu: Gott sei Dank gibt es keine Listen über Menschen mit jüdischen Wurzeln in Deutschland.
Andreas Eschbach hat in seinem Roman „NSA - Nationales Sicherheitshauptamt“ das - mMn sehr interessante Szenario entworfen, was alles möglich gewesen wäre, hätten die Nationalsozialisten schon über die heutige IT verfügt. Ein ganzes Amt wurde damit beschäftigt, Juden (und andere „Feinde des Reichs“) aufzuspüren. Die Gestapo brauchte nur noch an den ermittelten Orten auftauchen e’ voila! So spannend wie das Szenario so mag, genauso gruselig ist es auch. Möchte ich mir in der Realität nicht ausmalen. (Obwohl - streng genommen gibt es das ja schon in China. Da schließt sich dann der Kreis wieder.)
Der Film war hinterher rund um die Uhr frei in der Mediathek verfügbar. Also das der Film Abends im Programm läuft, geschenkt, aber zumindest an dieser Stelle ist Arte deutlich übers Ziel hinausgeschossen.
Jaja, ich weiß, welches Kind oder Jugendlicher schaut schon in die Arte Mediathek…
Getriggert, dass das absolut niemanden gejuckt hat? Unfassbar, ne? Untergang von Wokistan! Also schnell nochmal nachbohren und 1 Woche später zumindest ein bisschen Fake-Outrage kreieren.
Mir ist das weder negativ aufgefallen noch würde ichs als bewusstes Gendern einordnen. Ich stand selbst schon häufiger vor der Frage: Wie nenne ich am besten diese Honks, die auf Youtube u.a. Plattformen Kommentare posten? Meist hab ich mich für „Kommentarschreiber“ entschieden, was aber doch ein bisschen holprig klingt. „Kommentatoren“ wiederum ist ein Wort, das eher mit Sportsendungen usw. assoziiert wird. „Kommentierende“ ist im Vergleich zu diesen Varianten noch die simpelste und klar verständlichste Lösung. Wobei „Kommentierchen“ natürlich viel niedlicher klänge.
Das kann aber auch beabsichtig gewesen sein. In solchen kreisen werden sehr gerne Bezeichnungen erfunden und manchmal lehnen sich diese Kunstwörter dann auch an echte dinge an. Das ist halt sehr allumpassend.
Streng genommen ist das eine Person die gerade „akut“ kommentiert.
Klar ist es geschlechtsneutral - nur wenn die Person die gerade kommentiert, mit dem Kommentieren aufhört, ist sie keine Kommentierende mehr sondern eine Person, die kommentiert hat.
Wobei, ob sie dann ein Kommentator/Kommentatorin ist, wage ich dann anhand der Duden-Definition doch zu hinterfragen - wobei Duden… die bekleckern sich ja auch nicht gerade mit Ruhm Wiktionary scheint mir da die passendere Erklärung zu haben. Wobei auch nach dieser Definition „Person, die etwas bespricht, wobei sie es zugleich auch beurteilt“ schon die Frage aufwirft, ob jeder, der einen Kommentar schreibt wirklich einen Kommentar schreibt… O.K. ich höre schon auf…
Zumal es - nachdem ich mal wieder ein Wörterbuch zur Hand genommen habe - unsicher ist, ob alles, was da abgesondert wird „Kommentare“ im Wortsinn sind: „nähere Erläuterung eines Sachverhaltes von einem bestimmten Standpunkt aus, Auslegung“
„nähere“ und „Erläuterung“ und „Auslegung“ … Aha…Naja…
Unfassbar, ne? Untergang von Wokistan! Also schnell nochmal nachbohren und 1 Woche später zumindest ein bisschen Fake-Outrage kreieren.
