[QUOTE=ezzendy;369298]Wenn ich kleine Kinder habe und umziehe dann schaue ich logischerweise schon nach den umliegenden Schulen und deren Ruf. Wenn ich darauf basierend dann eine Wohnentscheidung treffe und das Kind dann ein paar Jahre später dort keinen Platz bekommt und stattdessen mit dem Bus durch die halbe Stadt fahren muss wäre ich auch sauer. Ist doch normal. [/QUOTE]
Tja, offenbar war die Frau nicht die einzige, die sich das so gedacht hat. Ich verstehe, dass bei der Wohnsitzwahl das Umfeld eine wichtige Rolle spielt, aber Städte sind nun mal blöderweise oft sehr dynamisch. Außerdem weiß man auch nie, was die Politik so alles verzapft. Gerade Leipzig ist ein Paradebeispiel dafür in was für einem irrem Tempo eine Stadt sich verändern kann. Bereits vor etlichen Jahren habe ich mal einen Bericht oder eine Doku im TV gesehen, in der - wenn ich mich recht erinnere - behauptet wurde, dass in Leipzig innerhalb von 10 Jahren Entwicklungen stattgefunden haben für die eine Stadt normalerweise 50 Jahre braucht. Der Trend sollte Neu-Leipzigern also nicht ganz unbekannt sein.
Von mir aus könnte es wieder so sein wie in der DDR. Alle gehen 10 Jahre zur Schule und wer gut genug ist darf dann noch zwei Jahre länger büffeln und Abitur machen. Dann wüsste man möglicherweise auch besser ob jemand wirklich reif/geeignet genug dafür ist, das Kind hätte vielleicht weniger Stress und eventuell wäre auch der Ansturm auf die Gymnasien geringer.
[QUOTE=ezzendy;369298]Ich bin früher auch ab der weiterführenden Schule mit dem Bus gefahren, toll ist das nicht.[/QUOTE]
Ich musste auch mit dem Bus fahren - sogar in eine andere Stadt! Hin mit einer uralten Rostlaube von “Schulbus”, zurück mit einem absolut katastrophalen und teilweise unzumutbaren ÖPNV. Oft war ich erst abends zu Hause. Das war auch nicht toll und ziemlich belastend. Da hätte ich die gegenwärtigen Leipziger Zustände vorgezogen, auch wenn sie nicht ideal sind.
Leipzig ist vergleichsweise klein (verglichen mit anderen Großstädten) und hat ein sehr dichtes Straßenbahnnetz, über das man fast überall gut hinkommt. Falls das Kind Pech hat und schlimmstenfalls ans andere Ende der Stadt müsste, wäre das natürlich etwas unangenehm, und wenn der Junge und seine Mutter nicht begeistert darüber sind, habe ich dafür Verständnis. Mir würde das auch nicht gefallen und ich könnte mir Besseres vorstellen.
Allerdings wundere ich mich darüber, dass keine richtigen Argumente kamen, sondern dass man “Asi-Viertel” hörte und irgendwelche sehr holprigen Sätze der Mutter zur - soweit ich das verstanden habe - erwarteten Qualität der vermittelten Bildung. Das war schon fast witzig.
Vielleicht hat sie ja auch etwas Gescheites gesagt, das nur nicht im Bericht gelandet ist, wer weiß…
Vielleicht hätte man zu dem Thema lieber eine richtige, längere Reportage machen sollen, in der Betroffene aus unterschiedlichen Stadtteilen und Schichten zu Wort kommen.