MG Direkt 121: FDP und Zahnprobleme - Gast: Wieland Schinnenburg

Direkt Folge 121. Hier kann darüber diskutiert werden!

Als Gast ist diesmal Wieland Schinnenburg dabei, denn seine erste VETO-Sendung war gleich ein großes Thema in den Medien. Kein Wunder, dass die Zuschauer viele Fragen zu seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter und zur FDP an sich haben. Aber Wieland war ja auch jahrelang als Zahnarzt tätig - und so hat sogar Holger selbst noch ein paar Fragen zu diesem Thema.

1 „Gefällt mir“

Sehr schöne und informative Sendung. Wieland Schinnenburg hat sich sehr auskunftsfreudig gezeigt. Freue mich auch, dass Wieland in andere Formaten auftritt und Hans-Martin Esser wurde für ‚Das Studio‘ angekündigt. Damit sind die beiden nicht einfach nur Moderatoren, sondern gehören auch ganz zu Familie.

1 „Gefällt mir“

@Fernsehkritiker Ein Besuch beim Psychotherapeuten könnte Aufschluss über die Ursache geben – auch im Bezug auf das Zähneknirschen. Das hat nämlich i.d.R. auch psychische Ursachen.
Leider ist in Deutschland der Besuch beim Psychologen immernoch sehr stigmatisiert und die Hemmschwelle dorthin zu gehen viel höher als bei anderen Ärzten. Und so kommt es dann, dass man ein Leben lang einen Beissrimg trägt, statt ggf. 5 Mal zum Therapeuten zu gehen.

3 „Gefällt mir“

Ja, das war gestern eine sehr interessante und spannende Sendung. Vor allem ist es ja schon etwas besonderes, jemanden, der doch ziemlich breite Vernetzungen in die Politik hat, Fragen stellen zu können, und der plötzlich ganz nahbar ist.
Zu jedem Stichwort, was gegeben wurde, hatte er ja auch direkt etwas zu sagen, und kannte die Leute, oder konnte sich daran erinnern, und hatte selber Erfahrungen. Das ist schon hochinteressant! Toller Typ, ich glaube mit ihm auf dem Sender wird es nie langweilig werden.

Einzig und allein die Situation, mit dem vermeintlichen Pizzaboten (der meiner Meinung nach, auch recht authentisch klang) am Telefon war ein kleines bisschen Fremdschämen.
Wieland Schinnenburg schien ja auch gar nicht zumindest grob über diverse Running Gags oder Eigenheiten mancher Zuschauer informiert gewesen zu sein. Muss ja auch nicht sein, aber zumindest ganz grob hätte man ihn darüber aufklären können, dass es solche skurrilen Momente mit Lieferdiensten etc. schon geben kann… Sonst ist es ja auch immer recht lustig, aber gestern fühlte ich mich tatsächlich das erste mal ein bisschen peinlich berührt.

3 „Gefällt mir“

Ich hab ihn darüber aufgeklärt, dass das manchmal passiert. Aber deswegen hatte ich ja auch dann die Bürotür zu gemacht und das Telefon abgestöpselt.
Dass ein Pizzabote plötzlich über die MG Direkt Nummer anruft, das habe ja selbst ich zum ersten Mal erlebt. Damit konnte keiner rechnen :smiley:

Also, ich habe zum ersten Mal in meinem Leben nun überhaupt gehört, dass das eine psychische Ursache hat. Daher konnte ich auch vorher zu keinem Psychologen gehen. Aber du kannst sicher sein, dass ich mich damit noch weiter beschäftigen werde.

4 „Gefällt mir“

im Schlaf werden die Ereignisse des Tages verarbeitet, sortiert und bewertet
Zähneknirschen können Sorgen, Ängste, Befürchtungen, ungelöstes bedeuten
Wieland als Zahnarzt diagnostiziert psychische Probleme bei Holger! wie wäre es mit Angst vor Kontrollverlust?!
Feier ich :tada:
hoffe trotzdem / oder gerade deswegen auf eine lange gute Zusammenarbeit :wink:
@GuentherStoll Zum Abbau von Höhenangst hilft Verhaltenstherapie!
für den nächsten Adventskalender die Show mit Wieland über Zahnmedizin, welche er in Aschersleben aufgeführt hat

1 „Gefällt mir“

Da hat sich offensichtlich jemand mal etwas ganz Schlaues ausgedacht, als der Gast Wieland Schinnenburg angekündigt wurde. Ich vermute mal, dass ohne den Gast nicht die MG Nummer dem Pizzaboten gegeben wurde.

Es ist ja nun länger bekannt, dass du für MG.Direkt ungefragt keine Lieferungen mehr annimmst.

Erfreulich waren viele Fragen aus dem Chat oder den E-Mails.

Überraschend fand ich jedoch, dass es nur einen richtigen Anrufer diesmal gab. Es gab MG.Direkt Folgen, wo bei einem anwesenden Gast plötzlich 7 Anrufer kamen. Ich vermute aber, dass es einfach Zufall war und vom Tag oder der individuellen zeitlichen Verfügbarkeit der potenziellen Anrufer abhängt.

Höflicherweise hätte sich der einzige Anrufer noch kurz namentlich vorstellen und den Gast auch begrüßen können, statt ignorierend nur Holger anzureden.

Ich hoffe, dass Herr Schinnenburg die Anwesenheit bei MG.Direkt positiv für sich bewertet und einem erneuten Auftritt irgendwann prinzipiell nicht abgeneigt wäre.
Sehr wertschätzend jedenfalls, dass er sich die Zeit genommen hat. Vielen Dank.

3 „Gefällt mir“

Hallo!
Ich möchte gerne eine Aussage von Herrn Schinnenberg kommentieren. Im Video bei 1:21:09 behauptet er, es gebe Obdachlose, die sich „schwer tun“, in Wohnung zu leben und keine „Wohnung haben wollen“.
Es ist ein ziemlich gängiges neoliberales Klischee, Menschen in Notlage hätte sich ihre Situation ausgesucht oder wollten es gar nicht anders. Ich glaube, das ist kein „Tabuthema“ (1:21:08), sondern Unsinn. Es mag Obdachlose geben, die sich nach Jahren mit ihrer Situation arrangiert haben. Freiwillig die Obdachlosigkeit wählen, tut wohl niemand.
Dieses Klischee dient häufig dazu, den Sozialstaat in Frage zu stellen. Und so findet sich bei Herrn Schinnenburg kurz danach dann auch die Frage, was man „abseits vom Geld“ (1:22:07) tun könne.

Herr Schinnenburg darf diese Meinung natürlich haben und vertreten. Problematisch finde ich, dass diese politische Ideologie als Startpunkt für die Fragestellung einer Sendung dienen soll. Ich bin selbst kein Journalist, aber das erscheint mir nicht objektiv und ,journalistisch’ zu sein.
Oder anders gesagt: Mit seiner Meinung könnte Herrn Schinnenburg sich selbst bei „Veto!“ interviewn. :wink:

Viele Grüße!

2 „Gefällt mir“

Ich weiß aus meiner 2 1/2-jährigen Tätigkeit im Jobcenter, dass es Obdachlose gibt, die ihren Lebensstil gewählt haben.

Denn: Auch Obdachlose können Bürgergeld (Hartz IV, ALG II, whatever - alles Namen für das Gleiche) beantragen - dabei würde auch eine Wohnung gezahlt und bei der Vermittlung geholfen.
Es werden auch solche Sachen wie Friseur (aka „Aufpollieren des Äußeren zur Wohnungs- und Jobsuche“) finanziert.

Die Frage ist daher nicht, ob es sie gibt, sie ist eher nach der Größenordnung - also wie hoch deren Anteil in der Gruppe der Obdachlosen wirklich ist.
Die Gruppe derer, die so kaputt sind, dass ihnen Kraft/Motivation fehlt raus zu kommen (egal ob alleine oder mit Hilfe) ist signifikant genug. Alleine die Tatsache, dass beim Bürgergeld nicht nur gefördert sondern auch gefordert wird, kann für diese Klientel durchaus abschreckend wirken.

Also: Ja - das Thema bedarf defintiv Aufmerksamkeit.

4 „Gefällt mir“

Das stimmt, aber viele Menschen, die in Obdachlosigkeit geraten sind, ziehen es freiwillig vor, obdachlos zu bleiben.
Anstatt Schinnenburg Ideologie und klischeehaftes Denken zu unterstellen, frag dich doch selbst mal, warum Obdachlose obdachlos bleiben, obwohl sie vom Jobcenter die Miete gezahlt bekommen würden?

2 „Gefällt mir“

Siehe:

Dass in Deutschland niemand obdachlos sein muss ist halt nur in der Theorie richtig.

3 „Gefällt mir“

Wenn man lange genug nach Argumenten sucht, finden man immer etwas. Ich würde mal behaupten, dass das Leben eines Obdachlosen mehr Kraft erfordert, als zum Amt zu gehen und eine Beschäftigung aufzunehmen.

„muss“ ist hier das entscheidende Wort. Dass in Deutschland niemand obdachlos sein MUSS, ist nicht in der Theorie richtig, sondern faktisch richtig.

1 „Gefällt mir“

Zweifelsohne!
…da gibt es leider massig Baustellen.
Angefangen vom der beschämenden Politik und Umsetzung des sozialen Wohnungsbaus bis hin zu der psychischen Seite der Betroffenen. :neutral_face:

Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass die allermeisten Obdachlosen lieber ein Dach ueber dem Kopf haetten.

Ich nenne solche Betrachtungsweisen „theoretisch“, weil sie das Wesen des Menschen aussen vor lassen. Denn es gibt ja wohl ganz offensichtlich viele Situationen, in denen sich Menschen befinden und aus denen sie definitiv raus wollen, es aber nicht schaffen, obwohl das in der Theorie ganz simpel ist.

2 „Gefällt mir“

In Deutschland hat jeder Mensch einen Anspruch auf Unterbringung, sei es in einem Obdachlosenheim oder einer Notunterkunft. Auf Arbeitslosengeld, wenn man Arbeit sucht und keine Arbeit ablehnt, hat man ebenso einen Anspruch.
Warum es Obdachlose gibt, die das nicht in Anspruch nehmen, hast du in deinem Beitrag selbst beantwortet. In manchen Situationen ist die Lösung so nah und doch so fern.

Ja, da hast du wohl recht. So ist es in vielen Lebensbereichen. Ich habe auch keine Tja-Pech-gehabt-Haltung zum Leben, deshalb finde ich es wichtig, dass ein Staat seinen Bürgern Hilfe anbietet, aber die Hilfe anzunehmen liegt immer noch in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Ich bin kein Freund davon, Menschen zu ihrem Glück zu zwingen, und schon gar nicht, wenn’s der Staat macht.

1 „Gefällt mir“

Rainer W. zu ‚Veto‘. Er ist der eine repräsentative Obdachlose für diese Klischee.

2 „Gefällt mir“

Es geht mir nicht darum mit dem Finger auf die Schuldigen zu zeigen oder ueber Eigenverantwortung zu sinnieren. Persoenlich bin ich auch der Meinung, dass die Politik nur bis zu einem gewissen Punkt was tun kann und man damit leben muss, dass einige Menschen durchs Raster fallen und man nicht jedem helfen kann. Das richtige Mass zu finden ist halt dann die politische Frage, um die es mir aber gar nicht ging. Mein Punkt war eher, dass hier wieder dieses typische neoliberale Meme ausgepackt wurde mit dieser Geschichte, dass es Menschen gibt, die aus psychischen Gruenden nicht in einer Wohnung leben koennen und daher auf der Strasse leben. Dadurch wird suggeriert, dass die meisten Obdachlosen gerne obdachlos sind, weil sie „ja einfach“ zum Amt gehen koennen. Und das ist definitiv nicht so. Die meisten Obdachlosen waeren lieber nicht obdachlos und sehen ihre Situation praktisch als alternativlos an.

1 „Gefällt mir“

Das ganze beginnt ja schon davor. In Deutschland MUSS auch niemand obdachlos WERDEN.
In der Realität ist es natürlich so, dass betroffene Leute sich dann aber total zurückziehen und vielleicht die Situation sogar verdrängen oder mit Alkohol kompensieren bis es zu spät ist.
In unserer Stadt wurde deshalb ein Sozialarbeiter speziell hierfür eingestellt, der die Leute dabei unterstützen soll, proaktiv tätig zu werden und sich an das Jobcenter zu wenden, bevor einen der Vermieter auf die Straße setzt.

Haha, wie die alle Holger wegen der Saftpresse beim Zahnarzt verpetzt haben, grossartig :joy::+1:

3 „Gefällt mir“

Es gibt im Übrigen auch Vermieter (meistens kommunale Wohnungsbaugesellschaften), die extra Ansprechpartner haben, an die man sich wenden kann, falls man seine Miete nicht bezahlen kann. Hier wird dann gemeinsam nach Lösungen gesucht, um eine Wohnungskündigung zu verhindern. Es gilt aber das bereits Gesagte: Man muss selbst tätig werden und um Hilfe bitten!