Folge 12: Abtreibung

Ja, kann sein.
Sorry, aber meine Frage hast du nicht beantwortet.

Es ist unnötig, deine bescheuerten Vergleiche aufzulösen, weil du nur Schattenboxen betreibst und ja immer noch nicht jede Frage beantworten konntest, die dir gestellt wurde.

Ergo: Du darfst dir rausnehmen, auszuweichen so weit du willst, aber dann soll ich auf schwachsinnige Vergleiche gefälligst eingehen, damit du nicht deinen selbstherrlichen Gotcha-Moment hast.

Die Antwort steckt im zweiten Teil. Angenommen man rechnet mit diesen zwei Millionen, dann sind das zwei Millionen Güterabwägungen gegen das nasciturus. Für etwas, was von vornherein als eine Ausnahme zu sehen war finde ich das persönlich ein wenig viel.

Aber ich habe auch keine Idee, wie man das einschränken soll, weil ich den Kompromiss, die letzte Entscheidung der Frau zu lassen, auch nicht anders auflösen könnte. Nur soll diese Entscheidung nicht komplett zügellos und ohne Regeln sein, weil wir sonst auch unsere Verfassung gleich verbrennen könnten. Wenn wir einem Bevölkerungsteil einfach so vollkommene Macht einräumen, ohne das wirklich gut begründen zu können, ist das für mich höchst fragwürdig. Die vollkommene Macht liegt beim Staat in abstrakter Form also beim Volk. Das ist die von uns gewählte Regierungs- und Machtform, der Staat hat die absolute Gewalt inne und gewährt Freiheiten, gewährt Schutz und gewährt Rechte. Diese hat niemand einfach so zu überschreiben.

Der Quote erklärt gar nichts. Da nicht verabschiedet nicht mal die rechtliche Lage und erst recht nicht die moralische Dimension.

Und ich habe vor allem die Gotcha-Momenente, wenn du dich Post für Post dem naheliegendsten Vergleich immer wieder nicht stellst, weil ich genau weiß, dass du unfähig bist, da überhaupt eine Unterscheidung zu machen und einzig uns alleine deine moralische Empörung hier noch den Ausschlag gibt. Das MUSS ja was ganz anderes sein.

Es muß der falsche Eindruck vermieden werden, als handle es sich beim Schwangerschaftsabbruch um den gleichen sozialen Vorgang wie etwa den Gang zum Arzt zwecks Heilung einer Krankheit oder gar um eine rechtlich irrelevante Alternative zur Empfängnisverhütung. Der Staat darf sich seiner Verantwortung auch nicht durch Anerkennung eines „rechtsfreien Raumes“ entziehen, indem er sich der Wertung enthält und diese der eigenverantwortlichen Entscheidung des Einzelnen überläßt.

Deine tollen Vergleiche sind schon 1975 veraltet gewesen. Sie sind es nicht wert, dass du mit ihnen die Wichtigkeit dieser Debatte bagatellisierst.

Alternativ wären es 2 Millionen Verhütungen, also ebenfalls 2 Millionen Menschen weniger.
Gut, was wohl bei uns zu unterschiedlichen Positionen führt ist, daß du auch im Frühstadium schon von potenziellen Menschen ausgehst, während es in meinen Augen zu diesem Zeitpunkt wirklich nur Zellhaufen sind.
Klar kann man jetzt noch darüber streiten, ab wann der Zellhaufen zu einem Menschen mutiert, aber ich sehe das halt so, daß so lange der Zellhaufen kein zelebrales Nervensystem oder ähnliches ausgebildet hat, er nicht menschlicher ist als ein Spermium oder eine Eizelle.

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Stimmt. Menschen mit Organspenden das Leben zu retten ist natürlich eine Bagatelle. Sehr amüsant mit dir.

Dein Quote passt auch nicht, weil er nur die Relevanz des Schwangerschaftsabbruches betont, aber nicht in Abgrenzung erklärt. Außer wenn du so tust, als wären alte Diskussionen unter deiner Würde.

Dein Vergleich mit Verhütungen macht aber keinen Sinn. Diese spielen schlicht und einfach keine Rolle, weder juristisch noch gesellschaftlich. Du setzt Abtreibung als Verhütungsmittel gleich, und das ist einfach falsch.

Nein, dazu gibt es ja ein eindeutiges und für mich auch nachvollziehbares Urteil. Der nasciturus gilt zwar ab Empfängnis als Grundrechtsobjekt, allerdings weicht man hier bewusst davon ab in den ersten Schwangerschaftswochen, auch auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Ab dem ersten Trimester wird es dann schon eher erforderlich, eine Güterabwägung zu treffen.

Auch das sehen viele Befürworter eines kompletten Verbotes anders, aber angesichts des Grundrechtsurteils von Karlsruhe sehe ich dort auch keine Handlungsoption und auch keine Handlungsnotwendigkeit.

Wie schon gesagt, ich muss ja nicht gut finden, das diesen gang so viele Menschen wählen, aber die Möglichkeiten muss es geben.

Kann man nicht einfach sagen, das Sex zu einer Schwangerschaft führen kann und man dann diese Konsequenz zu tragen hat? Normalerweise wird niemand zum Sex gezwungen, somit hat er und sie die Wahl.

Mir kommt es immer so vor, als wenn so Argumentiert wird, als wenn eine Frau aus heiterem Himmel auf einmal schwanger werden würde und sie damit dann ein Recht darauf hätte, dieses zu ändern. Egal aus welchen Grund auch immer.

Nur so mal ganz grundsätzlich…

Oder gibt es ein Grundrecht auf (ungeschütztem) Sex? Wenn ich Auto fahre, kann ja auch etwas passieren und ich muss dafür gerade stehen.

Das mag sein, physisch spielen sie aber durchaus eine Rolle!

„Es muß der falsche Eindruck vermieden werden, als handle es sich beim Schwangerschaftsabbruch um den gleichen sozialen Vorgang wie etwa den Gang zum Arzt zwecks Heilung einer Krankheit oder gar um eine rechtlich irrelevante Alternative zur Empfängnisverhütung.

Diese Argumente sind so alt wie der Paragraph zur Abtreibung selbst…

Frühabtreibungen, ja. Warum ist das falsch?

Ja, so ein Gerichtsurteil beeinflusst aber nicht meine persönliche Meinung dazu.

Okay.

Das ist keine Begründung, sondern eine Feststellung.

ACHSO. Nein, das hab ich doch gesagt, in diesem Fall (bis zur 12 SSW) ist das ja nicht mal eine straffreie Handlung, sondern nicht mal nach 218 StGB strafbar.

Es ist ein Grundrechtsurteil und Grundlage des Kompromisses, über den wir 2018/19 meiner Meinung nach völlig unnötigerweise erneut diskutieren. Deshalb ist das schon nicht ganz unwichtig.

Die Onanie wäre demzufolge eine besonders frühe Abtreibung?

Ein Sexakt ist in vielen Fällen spontan und wird nicht zu 100% rational bedacht. Wir sind nunmal Tiere, die einen Trieb nicht gänzlich unterdrücken können.
Die Abtreibung sowie die Verhütung sind beides Teile der Familienplanung

Ist zumindest überhaupt mal ein Argument. Aber in dem Fall müsste man zwischen Fällen unterscheiden, wo die Person sich den Konsequenzen bewusst war und wo sie sich diesen nicht bewusst war. Sex und Kinder sind in der modernen Gesellschaft eben keine Automatismen mehr.

Wenn die Diskussion unnötig ist, dann gehe doch einfach.

In der von dir gewünschen „modernen Gesellschaft“ wohl aber das Töten von Nachwuchs.

:rofl:

Mit diesem naturalistischen Fehlschluss können wir dann ja auch gleich die Verfassung verbrennen. Wir sind nunmal Tiere, kann man nichts machen… :see_no_evil:

Eine präkoitale Abtreibung, ja :smile: