Folge 117 - Züchten und flüstern

Hier kann darüber diskutiert werden!

Bin ich ein Hund? Das Verhalten dieser komischen Trainiern hat mich persönlich ziemlich gereizt. :wink:

Aber ich hatte einen kurzfristigen Hassschub, als der Hund so rumgejault hat. Das kann ich mal gar nicht hören. Ich frage mich, was sich die Tiere dabei denken…

Frau Nowak ist schon länger immer mal wieder in der Kritik und auch in Foren lassen sich einige über sie aus. So geht es Leuten, die sehr erfolgreich sind aber ja nicht selten.

Ich finde ihre Methoden recht gut, bei den Kindern finde ich das Zeigen des Zurückdrängens des Hundes aber auch nicht optimal, was aber nicht heißt dass ein Kind einem Hund nicht kommunizieren darf, wenn es etwas nicht möchte, was der Hund macht. Tatsächlich muss man sich hier wohl wirklich fragen, was da durch den Schnitt an Aussagen durch Frau Nowak verfälscht wurde. Ich habe selbst einen Hund und auch ein Kind und bei mir gilt die Regel, dass mein Sohn ausschließlich unter meiner Aufsicht mit dem Hund agiert, da meiner Meinung nach Hunde Kinder nicht für voll nehmen und Herrchen oder Frauchen hier die Kontrolle übernehmen müssen. Frau Nowak betont auch in dem Beitrag, dass Kontakt zwischen Hunden und Kindern mit Erwachsenen stattfinden soll und zeigt den Kindern auch welche Drohgebärden Hunde machen und wann man sie in Ruhe lässt.

Auch stimmt es nicht dass in der Reihe vermittelt wird, dass alles supereasy und schnell vom Hund gelernt wird und dann ist nach 2 Tagen alles gut, so wie Frau Winkler vom BHV das behauptet. Zu jedem Fall wird betont, dass das Gezeigte lange geübt werden muss, um eine Verbesserung zu erreichen. Außerdem gibt es auch immer noch einmal Besuche einige Wochen nach dem Training.

Zum BHV muss man auch sagen, dass es sich hier auch um einen Verein handelt, der auch seine eigenen Interessen hat und interessant finde ich auch, dass man dort nur ordentliches Mitglied werden kann, wenn man deren Weiterbildungen besucht
Warum sind denn gerade Leute aus diesem Verein die Experten? Im Prinzip gibt es hier ja keine genaue Regelung. Jeder der mit Hunden arbeitet, kann sich Hundetrainer nennen.

Zum Thema Angsthunde, die in Folge 2 behandelt werden, weist das ZDF im Infotext auch auf folgendes hin:

Die Maßnahmen, die Maja Nowak anwendet, sollten allerdings nur von Fachleuten durchgeführt werden.

Vielleicht haben sie das erst nach der Kritik dazu geschrieben und man hätte dass sicher noch im Beitrag klarer kommunizieren müssen. Aber in den gezeigten Fällen, geht auch nur sie in diese spezielle Konfrontation und ermutigt niemanden dazu, das auch auszuprobieren.

Mich hat an der Trainerin genau so viel bzw. wenig gereizt wie an ihren Kritikerinnen und Kritikern. Ich gehe mal stark davon aus, dass Hundeerziehung bzw. Hundetraining keine exakte Wissenschaft ist. Als ich ein Kind war, gab es diese merkwürdigen Berufsgruppen noch gar nicht. Wir hatten damals immer Hunde. Manchmal haben sie gehorcht, manchmal haben sie Mist gebaut und wurden ausgeschimpft (ist mir damals auch oft passiert). Gehört meiner Meinung nach alles zu einem Haustier mit eigener Persönlichkeit dazu. Anscheinend ist das aber heute nicht mehr erwünscht und Hunde sollen perfekt “funktionieren”. Darum habe ich auch selbst keinen Hund. Ich habe einfach keinen Bock darauf, dass besorgte Nachbarn die Polizei rufen, wenn die Töle mal kläfft, weil sofort eine Katastrophe von cujoartigen Ausmaßen erwartet wird.

Für mich war die Diskussion rund um die Sendung mal wieder die typische Wichtigmacherei diverser Interessengruppen und “Profis”. Natürlich gibt es verschiedene Herangehensweisen und der Umgang mit Tieren birgt auch immer Risiken. Diese ganzen Berufsmeckerer nutzen die Sendung doch nur als kostenlose Promotion für ihre Methoden. Und nur weil irgendein offizieller Verein für Hundeerziehung existiert, bedeutet das noch lange nicht, dass deren Statement besonders viel wert ist.

Bei der Supernanny waren die Fehler der Protagonistin ja absolut offensichtlich, aber diesmal konnte ich nichts verwerfliches erkennen. Ich bin mir auch sehr sicher, dass es nicht daran liegt, dass ich kein staatlich anerkannter Hundeflüsterer mit Zertifikat bin…

Ich liebe fernsehkritik, aber dieser Beitrag war für mich irgendwie sinnlos.

Ich fand den Beitrag nicht sinnlos, sondern gerade gut, weil eben beide Seiten wirklich die Möglichkeit hatten und sie auch nutzen, sich zu äußern!
So empfand ich das Ganze als äußerst konstuktiv. Für mich wurde klar, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt.
Die Kritik an der Szene mit den Kindern halte ich für berechtigt. Was die restliche Erziehung angeht, hörte es sich für mich eher nach differenten Auffassungen von Vertretern unterschiedlicher Erziehungssysteme an. Grundsätzlich falsch scheint sie im Umgang mit den Hunden ja nicht gemacht zu haben, lediglich wurde nicht genügend daraufhingewiesen, dass man nicht im Alleingang Ähnliches versuchen sollte und in diesem Punkt kann man ja zukünftig nachbessern.

Gerade diese Forderung nach mehr Hinweisen kann ich nicht nachvollziehen. Wollen wir wirklich eine idiotensichere Welt erschaffen, in der vor jeder Handlung ein Experte befragt werden soll? Wenn jemand wirklich einen gefährlichen Hund hat und stumpf das macht, was er/sie im TV gesehen hat, ist das sicherlich nicht sonderlich schlau. Aber müssen deswegen Millionen von Zuschauern mit Hinweisen genervt werden? Ich finde nicht. Wer keinen gesunden Menschenverstand besitzt, ist selbst dafür verantwortlich schnellstmöglich daran zu arbeiten.

Also diese Geste die die Kinder machen sollten funktioniert. Aber nur bei diesem einen Hund (und vielleicht auch bei dem anderen und einigen anderen). Wahrscheinlich hat dieser Hund das irgendwann mal beigebracht bekommen.

Mein Lieblingshund zum Beispiel würde niemals jemanden anspringen, aber dieses Zeichen mit dem Händen als Aufforderung dazu verstehen. (also quasi als: man möchte den Hund streicheln, will sich aber nicht bücken und deswegen soll der Hund nach oben kommen). Von daher Funktioniert das auf keinen Fall bei jedem Hund.

Der Hinweis das Kinder nur in Begleitung erwachsener mit Hunden interagieren sollten ist zwar sinnvoll, aber wenn Kinder alleine irgendwo draußen sind, und es kommt ein Hund vorbei, dann sollten die schon wissen wie es richtig geht. (Ich weiß nicht was die richtige Lösung ist, würde aber schätzen das es so was wie weitergehen und gar nicht beachten ist). Ich habe allerdings gemerkt dass das beste Mittel sich vor Aggressiven Hunden zu schützen ein Hund ist.

So kann mans sich natürlich auch leicht machen: den Fehler auf den Schnitt schieben. Darf man daraus schließen, dass die saubere Frau Nowak sich die Sendungen nicht mal im Nachhinein anguckt und überprüft, ob da alles seine Richtigkeit hat? Das ist ja quasi ein Freifahrtschein für die Cutter, der Dame Unfug in den Mund zu legen (siehe auch: “Youtube Poop”)…

Vielleicht ist Frau Nowak in ähnlicher Situation wie die Teilnehmer der RTL-Scripted Reality. (Wenn man davon ausgeht, dass nicht das ZDF selbst die Sendung produziert, sondern eine externe Produktionsfirma.)

Die Hunde, die die Hundetrainerin angebellt haben, waren mir irgendwie sympathisch. :mrgreen:
Ich kann Holgers Kritikpunkten nur zustimmen. An dem Beitrag hat mir auch besonders gefallen, dass alle Seiten zu Wort kamen.

Entschuldigt die Störung, aber ich muss jetzt mal nachfragen: Heißt es wirklich korrekt “Hundeflüsterin”? Einerseits sehe ich solche Bildungen in letzter Zeit aus irgendeinem Grund häufiger (jüngstes Beispiel: “Einäscherin” - ja, aus einem bekannten MMO ;)), andererseits kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das richtig sein soll.

Ein nomen agentis wird doch im Deutschen [I]immer [/I]mit -er gebildet, wobei für die weibliche Form [I]noch [/I]ein -in angehängt wird. Schließlich würde niemand auf die Idee kommen, “Bäuin” oder “Musikin” zu sagen. Das -er ist dabei auch kein sexistisches Überbleibsel des männlichen Pronomens, sondern wohl er aufs Lateinische -or bzw. gemeinsame sprachliche Wurzeln zurückzuführen.

Kann es denn sein, bei solchen Worten wie eben “Hundeflüsterin” einfach der Stamm-Bestandteil -er (flüstern, einäsch[I]er[/I]n) mit der Bildungspartikel -er verwechselt wird?

Für jede Hilfe bin ich dankbar. Solange widme ich mich erstmal meinen anderen Problemen.

Bei doppeltem “-er” wird eines weggelassen.

[QUOTE=Hundesohn;311871]Ein nomen agentis wird doch im Deutschen [I]immer [/I]mit -er gebildet, wobei für die weibliche Form [I]noch [/I]ein -in angehängt wird. [/QUOTE]

Richtig, allerdings kommt es bei unbetontem “-erer” zu einer er-Tilgung.
Siehe auch Bewunderer -> Bewunderin, Zauberer -> Zauberin.

Flüsterin ist also m.E. richtig.

Die Sendung hätte besser “die Hundezischerin” heißen sollen. Die Dame hat ja mehr gezischt, als ne kaputte Heizung.

Irgendwie machte die Dame für mich den Eindruck, als mache sie den Job nicht lange. Besonders an der einen Szene, wo sie einen Hund fast den Rücken berührt hatte und der Hund seinen Kopf immer nach ihrer Hand gedreht hat. Dachte fast, das der Hund gleich zuschnappen wird. Anschein mögen das nicht viele Hude, so am Rücken berührt zu werden. Denn habe das 1x selbst erlebt. Unsere Hündin (die schon lange nicht mehr lebt) mochte es nicht, an einer bestimmen Stelle am Rücken gestreichelt zu werden und da hat sie mal nach meiner Hand geschnappt. Es ist aber Gott sei Dank nix passiert.

Ach bevor ich es vergesse…
[SPOILER]tsch-tsch…:mrgreen:[/SPOILER]

Fängt das ZDF jetzt auch schon an sich so ne Kompanie televisionärer Pseudohelfer aufzubauen??
Die Tips, die die Hundetante da gegeben hat, waren totaler Dummfug und ihr kobrahaftes herumgezische erinnerte mich an was… :ugly

[SPOILER][video=youtube_share;o1Ftb9lMgiU]http://youtu.be/o1Ftb9lMgiU[/video][/SPOILER]

Das mit dem tschen ist mir auch auf die Nerven gegangen…

Ich finde den Begriff “Hundeflüsterin” auch unpassend, das klingt mir zu sehr nach AstroTV-Spinnerinnen, die glauben sie könnten mental mit Tieren sprechen.

Ansonsten hat die Sendung das gleiche Problem wie schon die Supernanny, komplexe Probleme werden mal eben per Fernseh-Wunderheilung behoben.

[QUOTE=Toadward;311366]Mich hat an der Trainerin genau so viel bzw. wenig gereizt wie an ihren Kritikerinnen und Kritikern. Ich gehe mal stark davon aus, dass Hundeerziehung bzw. Hundetraining keine exakte Wissenschaft ist. Als ich ein Kind war, gab es diese merkwürdigen Berufsgruppen noch gar nicht. Wir hatten damals immer Hunde. Manchmal haben sie gehorcht, manchmal haben sie Mist gebaut und wurden ausgeschimpft (ist mir damals auch oft passiert). Gehört meiner Meinung nach alles zu einem Haustier mit eigener Persönlichkeit dazu. Anscheinend ist das aber heute nicht mehr erwünscht und Hunde sollen perfekt “funktionieren”. [/QUOTE]

Ich weiß nicht wann du Kind warst musste aber schon sehr lange her sein, denn Hundeschulen und Hundetrainer gibt es wirklich schon sehr lange. Nur halt nicht im Fernsehen…
Ich sehe da auch absolut nichts falsches dran. Es sind ja nicht nur die Hunde, die da was lernen sollen, sondern auch die Halter. Nämlich wie sie ihr Tier artgrerecht halten und richtig behandeln.

Ganz genau @Erbsenzähler, das Problem ist meistens am anderen Ende der Leine, vom Hund aus gesehen^^

Hunde beweisen immer wieder ihre angeborene Gutmütigkeit, indem sie solche Leute nicht beissen, wie auch hier (leider).
Noch eine Sendung, die die Welt nicht braucht.

Eine Supernanny für Hunde, das hat uns (gerade) noch gefehlt, Frau Nowak schickt ihren aufsässigen Köter ins stille Körbchen!
Das RTLisieren der Mainzelmännchen vom Leichenberg wird leider immer deutlicher! :shock:

1996 machte ein Bekannter von mir, meinen Hund kirre. Er zischte meinen Hund auch an … Tschßßßßßßßßßßßßß und mein Hund verschwand ängstlich unterm Tisch.
Er amüsierte sich köstlich darüber, wie mein Hund ängstlich verschwand.
Eines Tages, war der Hund in einer Lage, wo er gar nicht mehr rückwärts ängstlich flüchten konnte … also ging es nur noch vorwärts, auf meinen Bekannten zu, liess ein kurzes aggressives Bellen los, schnappte ihn in die Hand.
Nichts dramatisches passiert, nur paar Zahnabdrücke auf der Hand.
Ab da, wurde mein Hund nicht mehr angezischt.

Aber soviel mal zu, das kann auch bösartig ausgehen.

[QUOTE=Erbsenzähler;311915]Das mit dem tschen ist mir auch auf die Nerven gegangen…

Ich finde den Begriff “Hundeflüsterin” auch unpassend, das klingt mir zu sehr nach AstroTV-Spinnerinnen, die glauben sie könnten mental mit Tieren sprechen.

Ansonsten hat die Sendung das gleiche Problem wie schon die Supernanny, komplexe Probleme werden mal eben per Fernseh-Wunderheilung behoben.

Ich weiß nicht wann du Kind warst musste aber schon sehr lange her sein, denn Hundeschulen und Hundetrainer gibt es wirklich schon sehr lange. Nur halt nicht im Fernsehen…
Ich sehe da auch absolut nichts falsches dran. Es sind ja nicht nur die Hunde, die da was lernen sollen, sondern auch die Halter. Nämlich wie sie ihr Tier artgrerecht halten und richtig behandeln.[/QUOTE]

Mag sein, dass es Hundeschulen schon länger gibt, als mir bewusst ist. Das ändert aber nichts daran, dass ich diese Entwicklung nicht nachvollziehen kann. Ich habe immer das Gefühl, dass es darum geht, Wesen zu erschaffen, die perfekt gehorchen. Ich persönlich will so ein Tier nicht. Ein Hund sollte einen eigenen Willen haben und seine Gefühle bis zu einem gewissen Punkt ausleben dürfen. Dazu gehören auch Ausdrucksarten wie bellen und knurren. Vor einigen Tagen lief mal wieder einer Sendung zu dem Thema, wo es als besonders erstrebenswert dargestellt wurde, wenn ein Tier nicht mehr auf vorbeigehende Artgenossen reagiert. Na toll… anscheinend sind also das Wegtrainieren natürlicher Verhaltensweisen und das Brechen des Willens die obersten Ziele. Da kann ich mir auch einen AIBO kaufen. Natürlich gibt es Hunde, die aufgrund ihrer körperlichen Voraussetungen und ihres Wesens gefährlich sind. Die sollten aber sowieso nicht als Haustiere gehalten werden.