Folge 116 - Der Rundfunkbeitrag und die Wissenschaft

[QUOTE=ms2011de;309651]Während Holger auf seinem bequemen, modernen Drehstuhl sitzt mit Funkmikrofon , muss der Gast auf einem harten, womöglich unbequemen Holzstuhl sitzen und mit Handmikrofon antworten…
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Das ist mir auch aufgefallen. Es erinnert etwas an einen Kumpel am Computertisch. Wäre es nicht gemütlicher wenn der Gast auf einem Sessel oder so sitzt?

Für solche Interviews könnte man doch den Tisch raustragen und dafür die Couch reinsetzen. Nur ist das wahrscheinlich ein großer Aufwand während der Aufzeichnung, das Bühnenbild umzubauen.

Mir als altem Morricone-Fan fiel die Verwendung von “Farewell to Cheyenne” bei den Zitaten natürlich sofort positiv auf. Das Lied hab ich aber auch gebraucht, denn die langen, vielen Zitate fand ich etwas langatmig. Das Interview fand ich sehr interessant.

[QUOTE=patrikf;309609]
Wenn das [I]nicht[/I] der Grund für deine Frage war, sondern du die juristischen Details wissen wolltest, kann ich allerdings nicht weiterhelfen.[/QUOTE]

Danke für deine Antwort, aber mir ging es schon um die Details. Der Begriff der Steuer ist in der Abgabenordnung unter §3 definiert.

“(1) Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von
einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen
der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann
Nebenzweck sein.”

Frau Terschüren hat ja im Interview gesagt, dass sie die Rundfunkabgabe als steuer sieht. Auf die Schnelle konnte ich in der Dissertation ( Link zur Diss ) keine Stelle finden, an der die Kriterien abgeprüft wurden. Kann ja auch sein, dass es dort garnicht drinsteht. In den Zitaten war ja eher schwammig von einer “verdeckten Zwecksteuer” die Rede.

Deswegen meine Frage, ob sich hier jemand mit dem Thema befasst hat und die entsprechende Argumentation kennt.

Aus meiner Sicht ist “allen auferlegt … bei denen der Tatbestand zutrifft” nicht erfüllt. Ziel der Gebühr sind ja Haushalte und keine jzuristischen oder natürlichen Personen.

“Nicht eine Gegenleistung für eine bestimmt Leistung” würde ich auch spontan verneinen. Wobei hier sicherlich diskutiert werden kann ob “Rundfunkprogramm” hinreichend genau bestimmt ist.

Solange dieser Punkt nicht geklärt ist, ist es auch müßig über irgendwelche Kompetenzüberschreitungen zu philosophieren.

[QUOTE=Mindflare;309702]

Frau Terschüren hat ja im Interview gesagt, dass sie die Rundfunkabgabe als steuer sieht. Auf die Schnelle konnte ich in der Dissertation ( Link zur Diss ) keine Stelle finden, an der die Kriterien abgeprüft wurden. Kann ja auch sein, dass es dort garnicht drinsteht. In den Zitaten war ja eher schwammig von einer “verdeckten Zwecksteuer” die Rede.
[/QUOTE]

Auf den Seiten 142-144 argumentiert sie, weshalb der Rundfunkbeitrag eine Zwecksteuer ist. Ergänzend dazu die Argumentation auf S58-60, weshalb der Beitrag bis 2012 dies ebenfalls war, da praktisch jeder ein Rundfunkgerät hatte.

Ah, danke!

Auf den Seiten 58ff. findet man die Verweise auf weitere Quellen, die das wohl diskutiert haben.

ich habe die 30min übersprungen. für mich als nicht-deutscher einfach langweilig.
hätte es besser gefunden wenn man das interview ausgelagert hätte in eine eigene zwischenfolge.

aber vermutlich bin ich als „ausländer“ in der minderheit :wink:

[QUOTE=naizo;309796]ich habe die 30min übersprungen. für mich als nicht-deutscher einfach langweilig.
hätte es besser gefunden wenn man das interview ausgelagert hätte in eine eigene zwischenfolge.[/QUOTE]

Genau, für dich als Österreicher ist das völlig irrelevant, da der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Funktionsauftrag nicht nur erfüllt, sondern um Längen übertrifft! Man denke nur an hochqualitative, anspruchsvolle und selbstverständlich eigenproduzierte und nirgendwo sonst verfügbare Sendungen wie “Scrubs”, “Malcolm mittendrin”, “How I met your mother” oder “Die Simpsons”, mit denen ORFeins nahezu sein gesamtes Programm bestückt, an tiefschürfende Diskussionssendungen wie die Barbara “Die schlechteste Britt-Imitation seit langem” Karlich Show oder an extrem spannende Krimis wie die “Rosenheim Cops”.

Dafür löhnt man doch gerne 23,51 € monatlich an die GIS ab. Für einen unabhängigen Rundfunk. Für kulturell und politisch bildendes Fernsehen. Und natürlich auch für die halbe Stunde Nachrichten, die auf ORFeins ab und zu, wenn keiner guckt, versendet werden.

Tu, felix Austria!

Hallo alle zusammen,

ich habe es schon an die Postecke geschrieben, allerdings würde ich den Punkt auch gern hier zur Debatte stellen:

Mich hat soviel Theorie und das durchaus komplexe Thema am Anfang der Sendung etwas überfordert. Der Beitrag war wirklich gut und auch nicht zu lang (War ja das Hauptthema ;)). Besser hätte ich es jedoch gefunden, wenn das erste und zweite Thema vertauscht in der Sendung gewesen wären: Erst etwas leichtere Unterhaltung mit darkViktory und „Wetten Dass?“, anschließend dann die anspruchsvolle Kost mit Interview.

Die Länge vom „Wetten Dass?“-Beitrag wäre als Einstieg genau richtig gewesen… :wink:

Wie seht ihr das?

Grüße, Ronny

Sehe ich anders. Der große Beitrag der jeweiligen Folge sollte schon zu Beginn gezeigt werden. Ist schließlich auch der Aufmacher und vermutlich auch jeweils der Beitrag, bei dem viel Arbeit dahintersteckt. Gerade längere Interviews sollten gleich zu Beginn gezeigt werden. Klar, wenn sie zu lang werden, sollte man sie eventuell mit Füllern etwas auflockern, aber im Großen und Ganzen ist das schon richtig so. Und zur allgemeinen Erheiterung kommen danach eben die eher seichten/unterhaltsamen Themen. Deswegen läuft ja auch meist Kurz Kommentiert direkt im Anschluss an den ersten großen Headliner.

Das da am meisten Aufwand hinter steckt, steht ja außer Frage. Aber wenn es gleich so stark in die Theorie geht, ist die Anforderungskurve doch ziemlich hoch. Meist ist der der große Beitrag ja eher an einer konkreten Sendung festgemacht.

Füller… Das ist ne gute Idee… :slight_smile:

Am Ende isses wahrscheinlich Geschmacksache: Ich persönlich würde die Form

Kleines Thema -> Hauptthema -> Kurz Kommentiert -> Ggf. 2. kleines Thema (falls vorhanden) -> Rauswerfer

für sinnvoller halten, weil die Aufmerksamkeit im Laufe der Sendung variiert und am Anfang meist nicht so hoch ist wie ein paar Minuten später.

Grüße, Ronny

[QUOTE=K16;309805]Genau, für dich als Österreicher ist das völlig irrelevant, da der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Funktionsauftrag nicht nur erfüllt, sondern um Längen übertrifft! Man denke nur an hochqualitative, anspruchsvolle und selbstverständlich eigenproduzierte und nirgendwo sonst verfügbare Sendungen wie “Scrubs”, “Malcolm mittendrin”, “How I met your mother” oder “Die Simpsons”, mit denen ORFeins nahezu sein gesamtes Programm bestückt, an tiefschürfende Diskussionssendungen wie die Barbara “Die schlechteste Britt-Imitation seit langem” Karlich Show oder an extrem spannende Krimis wie die “Rosenheim Cops”.[/QUOTE]

Im Prinzip teile ich deine Meinung. Auch mir fällt auf, der “öffentlich-rechtliche” ORF erinnert inhaltlich häufig an die privaten Fernsehprogramme in Deutschland. Daher ist z.B. Barbara Karlich-Show ein gut gewähltes Negativ-Beispiel. Du hättest auch Vera nehmen können.
Einmal im ORF-Teletext ist mir Werbung für Erotikanbieter aufgefallen. Sowas wäre bei uns undenkbar.

Aber warum du ausgerechnet z.B. “Die Simpsons” oder “Scrubs” als Negativbeispiel ansiehst, ist mir schleierhaft. Ich selbst bin jetzt nie so ein Serienjunkie gewesen (höchstens von den Simpsons habe ich einige Folgen gesehen), aber die Fans dieser Formate wissen es als anspruchsvolle Kunst zu schätzen (gerade bei den Simpsons, Parodie des amerikanischen Lebensstils, Kombination von tiefgründigem Humor für Erwachsene und leicht erkennbarem Humor für Kinder).

Zumal auch manche Deutsche die Österreicher um den ORF beneiden, weil Österreicher mit dem ORF die Möglichkeit haben, Filme, die im deutschen Privat-TV nur mit Werbeunterbrechung zu sehen sind, diese bei ORF ohne Werbung zu sehen sind.

Vielleicht könnte man so eine Art Mainzelmännchen von FKTV machen (wenn darkvictory bereit ist so 3-4 Sekunden lange Einspieler zu zeichnen)

Eigentlich gehört das Thema der Reihenfolge eher zu sonstiges (deswegen sollten die mods das mal verschieben)

“Wissenschaftlerin mit Doktortitel”…

Ich finde beim Sport sollte viel mehr gemacht werden…Ich finde es ne Sauerei, dass nicht alle Championsleaguehalbfinals gezeigt wurden, obwohl in jedem Spiel ne deutsche Mannschaft dabei war -.-
Warum der Hörfunk unnütz sein soll, ist mir schleierhaft. Die Popmusik hat einfach mehr Anhänger als die Klassikmusik, deshalb werden die mehr gehört. Warum sollte man jetzt Klassikfans oder Rap- oder Jazzfans ausschließen, wobei in Ba-Wü SWR1 (alles gemischt) auch ziemlich oft eingeschaltet wird.
Außerdem hört der echte Mann Fußball immer noch in der ARD Bundesligakonferenz! :stuck_out_tongue:

€: Sonst ziemlich gutes Interview und Thema :slight_smile:

[QUOTE=hurlbrink;309920]Aber warum du ausgerechnet z.B. “Die Simpsons” oder “Scrubs” als Negativbeispiel ansiehst, ist mir schleierhaft. Ich selbst bin jetzt nie so ein Serienjunkie gewesen (höchstens von den Simpsons habe ich einige Folgen gesehen), aber die Fans dieser Formate wissen es als anspruchsvolle Kunst zu schätzen (gerade bei den Simpsons, Parodie des amerikanischen Lebensstils, Kombination von tiefgründigem Humor für Erwachsene und leicht erkennbarem Humor für Kinder).[/QUOTE]

Die Simpsons und Scrubs, auch How I Met Your Mother und Malcolm Mittendrin sind sicher kein Beispiel für schlechtes Fernsehen - aber die Sendungen laufen alle auch auf ProSieben, womit sie ein perfektes Beispiel dafür sind, was ein ÖR Sender nicht leisten muss / sollte, und schon gar nicht in dem Ausmaß.

@Chico:
Die Free-TV-Rechte, die die UEFA ausschreibt, umfassen nunmal nur ein Spiel pro Woche.
Dass der Hörfunk “unnütz” ist, behauptet ja auch niemand, nur wenn die meisten Sender im Prinzip das gleiche Programm senden wie private Sender, erfüllen sie nicht ihren Funktionsauftrag.

Naja bei paar kleinen Dingen würde ich wiedersprechen.

Bei Sportgroßereignissen, senden die öffentlich rechtlichen immerhin in HD, das ist im Free-TV nicht der Fall.

Überfinanzierung kann man allein schon an den Gehältern der Intendanten erkennen, oder wie war das damals bei der Serie MAD MEN , wo das ZDF einfachmal pauschal und ohne Not das Fünffache des aktuellen “Marktpreises” bzw Gebots gezahlt hat (dachte da war mal was wo sich der Tele5 Chef so extrem aufgeregt hat)

Der Meckermotz Kai Blasberg muss sich natürlich aufregen. Was anderes kann der doch garnicht. :mrgreen:

Den 4. Punkt mit dem Hörfunk fand ich zu knapp erläutert, dass vielleicht einige Sender eingestellt werden sollten, weil es einfach zu viele Sender sind, gilt ja auch für öffentlich rechtliche Fernsehen. Das ist doch kein Argument, dafür dem Hörfunk generell die Daseinsberechtigung absprechen zu wollen…

Ich finde ehrlich gesagt, dass der Hörfunk, den eigentlich Zweck der neutralen Berichterstattung und dem Kultur&Bildungsauftrag am meisten erfüllt! Ich höre sehr viel Deutschlandfunk und NDR Info, die sind übrigens auch völlig [U]Werbefrei[/U].

Und ist nicht mit irgendwelchem sich ständig wiederholenden verfälschenden Infotainment Programm vollgepackt wie Phönix.
Das Radio-Programm ist ein Vollprogramm…
Konzerte, Diskussionsrunden, ausführliche Nachrichten, Buchbesprechungen, Sondersendungen zu aktuellen Themen, anspruchsvolle Hörspiele, Interviews etc.

Ich fand ihren Beitrag sehr gut.

Ich frage mich aber wieviele Arbeitsplätze wegbrechen würden, sollte man wie gefordert drastisch an den Finanzen rumkürzen.