Folge 114 - Postecke

[QUOTE=Mannbärschwein;305827]Da kann man sich ja nur an den Kopf fassen bei soviel Einfältigkeit in Sachen Medien von einem, der Fernsehkritik betreibt.

4:30 Min. bis 6:50 Min.

Naja wenigstens fügt er hinzu, dass es ein schwieriges Thema ist. Anscheinend übersteigt das seine geistigen Kapazitäten.
Im besten Fall. Die alternative Erklärung befindet sich bekanntlich im delikaten Gesinnungsfass.
Und erfahrungsgemäß sollte man das Ding nicht aufmachen ohne fundierte Sachlage.
Und erst recht nicht auf Basis eines hirnrissig-kontraproduktiven RTL-Beitrags.[/QUOTE]

Ich habe mir die Passage auch noch einmal angeschaut und kann Dir nur Recht geben. Wie ich auch schon einem anderen Kommentar erwähnt habe: hier werden wie wild Sachen durcheinander geworfen, gepaart mit (gefährlichem) Halbwissen und Vorurteilen, dass es so auch hätte in der BILD Zeitung stehen können. Erschreckend!

Mal etwas zu Berlin-Lichtenberg. Ich habe keine Ahnung wie lange die Effi schon in Lichtenberg wohnt, vor allem ob sie da aufgewachsen ist etc.pp…, das ist nämlich wichtig zu wissen.
Because:
-> Lichtenberg war zu Ostzeiten (und auch noch sehr lange danach) definitiv ein Bezirk, in dem sich Rechtsradikale und auch Punks organisiert haben. Das sogenannte Ausländer-Klatschen war dort Gang und Gäbe. Ausländer, wie Vietnamesen oder Kubaner, die ins Land geholt wurden, wurden abgekanzelt und stigmatisiert. Das Gros der Ausländer lebte vorzugsweise in der ‘Enklave’ am Tierpark und trauten sich zu Ostzeiten kaum aus dem Haus.
Dieser ganze Scheiß, dass die Arbeiter aus den ‘Bruderstaaten’ vom Zonen-Volk willkommen war ist eine komplette Lüge. Das wurde einem vorgegaukelt, aber es entsprach nicht der Wahrheit und alle Menschen wussten es.
Die Anhänger des Fußballclubs BFC war Mielkes (“Ich liebe doch alle Menschen”) Verein und durch die Bank weg Hooligens, wohnten und agierten vorzugsweise in Lichtenberg mit staatlicher Unterstützung. Natürlich gab es im Osten offiziell keinen Rassenhass. Alle hatten sich lieb. Ja ja, schöne Welt. Alles Blödsinn.
Ausgerechnet Karlshorst mit einzufügen ist schon eine dolle Nummer. Karlshorst wurde ‘zwangseingemeindet’ und liegt doch recht weit weg vom ‘Hauptsitz’, zumal Karlshorst ein militärischer Standpunkt der Russen war. Wer dort wohnte war bei der Stasi oder Angehöriger der Russischen Streitkräfte. Sicher gab es Ausnahmen, aber die wurden streng bewacht und genaustens beobachtet.

Lichtenberg mag heutzutage anders wirken (friedliche Omas, die ihren Hund spazieren führen), aber dass dort der Rechtsradikalismus zu Ostzeiten Blüten trieb ist nun mal ein Fakt.
Die Reportage war natürlich schwachsinnig, gerade weil sich viel geändert hat, aber man sollte sich auch mal mit der Geschichte dieses Bezirkes genauer befassen, vor allem mit der der Mitte bis Ende 1980er Jahre. Da war stets Bambule und es war einfach gefährlich als Nichtdeutscher dort rumzulaufen.

Die Berliner Bezirke sind nicht grad klein. Es macht keinen Sinn, bestimmte Probleme auf einen kompletten Bezirk zu verallgemeinern. Man muß sich da schon genauer die einzelnen Kieze anschauen. Grad in den östlicheren Bezirken gibt es nunmal auch vereinzelte Inseln, wo die NPD um die 10-12 Prozent holt. Ein paar hundert Meter weiter kann es wieder ganz anders aussehen. Und wie gesagt, der RTL-Film wurde im Weitlingkiez gedreht, der (nicht ohne Grund) einen gewissen Stempel weg hat. Es ist aber IMO auch ein Kiez, in dem über Jahre einigermaßen erfolgreich der rechte Einfluß durch verschiedene Projekte zurückgedrängt wurde. Ich vermute, RTL hat sich die Ecke einfach ausgesucht, weil sie halt de facto in den Medien als Problemviertel bekannt ist.

Sicher macht es keinen Sinn, aber ich meine, dass man sich eben mal genauer mit einem Bezirk, in diesem Fall Lichtenberg, auseinander setzen sollte. Gerade der Weitlinkiez war schon zu Ostzeiten ein sehr beliebtes Zentrum von ‘Anarchie’ und das wussten die Deppen von RTL natürlich.
Ich weiß auch, dass sich vieles verschiebt, die Leute von damals nicht mehr da wohnen und auch nicht mehr ‘ausgeflippt’ sind. Vielleicht ist die Oma von heute eine ehmalige Rechte? Oder war mal Punktussi? Nun schiebt sie halt ihren Dackel oder Rollator vor sich her, während sie in den Mitte 1980ern mit dabei war Ausländer zu verdreschen.
Im Prenzlauer Berg oder Friedrichshein herrschte ja nun wieder generell eine komplett andere ‘Anarchie’, aber trotzdem waren die Hooligens und Punks zu dieser Zeit eben eine sehr homegene Masse.
‘Offizielle’ Zusammenkünfte gab es in der “Erlöser”-Kirche mit mehr oder weniger verbotenen Aktionen. Da traf sich eben alles, was gegen den Staat war (von der Stasi mal abgesehen).

Im Wedding/Reinickendorf z.B. wirken heute ganz andere Kräfte in Kietzen als damals im Weitling und sind nicht zu vergleichen.

Wie hier schon geschrieben wurde, ist der Islam eben keine Nation, sondern eine Religion. Von daher ist es auch relativ sinnfrei eine türkische Kioskbesitzerin, die ganz offensichtlich nicht verschleiert ist, nach ihren Erfahrungen zu fragen. Ob dort an den Fenstern nun deutsche, türkische oder andere Flaggen hängen ist auch vollkommen irrelevant. Die kulturellen Zentren des Islams liegen, mit Mekka und Medina, auch nicht in der Türkei, sondern in Saudi-Arabien. Anscheinend springt hier RTL selbst auf einen Klischee-Zug auf und setzt den Islam mit den Menschen gleich, die in Deutschland leben und eine türkische Familiengeschichte haben.

Interessant ist im Übrigen mal das Betrachten der Bilder der aktuellen Aufstände in der Türkei. Wie viele Frauen laufen dort verschleiert rum? Also, ich sehe gar keine …

Das sehe ich in diesem Fall in etwa gegeben.

@Rabasch Jein, würde ich sagen. In Istanbul oder Ankara, und ich nehme an es geht um Bilder aus diesen Städten, sind die Menschen zum allergrößten Teil säkular und westlich eingestellt, ganz im Sinne Atatürks (der übrigens das Tragen von Kopftüchern in der Türkei verbieten ließ, was den öffentlichen Raum(*) angeht). Wenn man dort durch die Strassen geht, und insbesondere ins Nachtleben eintaucht, merkt man so gut wie nichts davon dass man in einem “muslimischen” Land ist.
Die Menschen, die nun gegen Erdogan aufbegehren, haben ihn vermutlich sowieso nie gewählt, denn er steht an der Spitze einer Gegenbewegung zur säkularen Türkei, die leider bei Wahlen immer wieder die Mehrheit der Stimmen erringt, vor allem bei Wählern in ländlichen Regionen. Seine Partei AKP versucht mehr oder weniger offen, aus der Türkei einen weniger säkularen Staat zu machen, und das Kopftuchverbot dort aufzuheben.
Sehr zum Leidwesen der übrigen Türken, wie man sich vorstellen kann. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass er und seine Mitstreiter wie z.B. Staatspräsident Gül sich liberal geben, um eine offene Konfrontation mit der mächtigen Armee, die sich als Hüterin des Erbe Atatürks sieht, zu vermeiden - in Wahrheit sind das knallharte Islamisten, die bei ausgeschalteten Kameras gegen den Westen hetzen.

Ich denke eher, dass es darauf ankommt, aus welchen Regionen der Türkei unsere Migranten kommen - logischerweise eher aus den ärmeren ländlichen Regionen, insbesondere Anatolien. Und dort trägt dann auch so gut wie jede Frau Kopftuch. Die demonstrieren aber auch nicht gegen Erdogan.

/edit: (*) öffentlicher Raum = staatliche Behörden, Schulen und Universitäten

Ich hab’ mal Wikipedia bemüht, Schande über mein Haupt, weil ich um diesen Umstand tatsächlich nicht wusste. Dort steht, dass das Kopftuchverbot für staatliche Behörden, Schulen und Universitäten gilt. Ist letztendlich nur ein kleines Manko, weil Straßen und Nachtclubs dementsprechend nicht von dem Verbot betroffen sind. Ansonsten stimme ich dir zu.

Der Post von Rabasch verwirrt mich ein wenig, deckt sich im Grunde aber mit dem, was ich zuvor im Thread zum Beitrag gepostet habe, dass Gläubige, die in Isolation von ihrer Heimat leben, eventuell auftretende Fortschritte nur schwer mitbekommen.

Das war vlt etwas missverständlich. Mit “öffentlicher Raum” ist der Raum gemeint, in dem der Staat und seine Institutionen sozusagen “Hausherr” sind, nicht aber die Strasse, das ist etwas unglücklich formuliert - hab ich dem Artikel entnommen den ich verlinkt habe. Also ja: Behörden, Schulen, Unis, aber nicht die Strasse. Ein darüber hinausgehendes Verbot wäre wiederum autoritär.
Ich wollte damit ja gerade sagen, dass die Türken in Istanbul ein solches Verbot für die Strasse gar nicht brauchen, weil sie im Geiste Atatürks leben, also säkular und westlich sind.
Die Klammer ist nur eine Ergänzung, die unterstreichen soll dass die Türkei ein laizistischer Staat ist, und genau das ist Erdogan & Co. ja ein Dorn im Auge.

OK, über die Definition lässt sich sicherlich streiten, aber wir wissen jetzt ja was gemeint ist. :wink:

[QUOTE=Caeshijque;306010]Der Post von Rabasch verwirrt mich ein wenig, deckt sich im Grunde aber mit dem, was ich zuvor im Thread zum Beitrag gepostet habe, dass Gläubige, die in Isolation von ihrer Heimat leben, eventuell auftretende Fortschritte nur schwer mitbekommen.[/QUOTE]Nicht ganz, sondern noch stärker, dass sie ‘noch gläubiger’, strenger sind als ihre Landsleute ‘daheim’. Wenn die Mehrheit im Ursprungsland gar nicht so religiös war, trifft ‘Fortschritte’ es mMn nicht.

Ich muss dem Mannbärschwein übrigens zustimmen.
Nach nochmaligem Ansehen ist mir das auch aufgestoßen, davor rasselte es an mir vorbei und ich habe gar nicht weiter drüber nachgedacht, was der FK da quasselt. Irgendeiner wird irgendwo von irgendwem zu tode geprügelt. Ziemlicher Stuss und vollkommen daneben, aber mal irgendwas dazu plappern.
Erinnert mich an die BIldblog-Rubrik:
-> [B]Sehen alle gleich aus[/B]

Ich gucke keine Postecken, daher bin ich erst kürzlich über einen inzwischen geschlossenen Thread drüber gestolpert:
Dieser Link zu „Eigentümlich Frei“ * in der Postecke 114, ist das euer Ernst?!
Ich zitiere mich mal selbst aus diesem gelöschten Thread:

[spoiler][–ZITAT–]
Wow, alter Schwede! Ich habe diese Postecke noch nicht gesehen, aber ich hoffe, daß Holger diesen „Artikel“ in der Luft zerreist.
Der Artikel ist reinste Propaganda der untersten Schublade, ist dieses „Eigentümlich Frei“ ein Ableger von PI-News?

Die Zahl der auf solcherlei Weise ermordeten Deutschen wird von offiziellen Stellen bewusst geheimgehalten. Es ist aber wohl nicht übertrieben, wenn man taxiert, dass es sich um die Opferanzahl eines veritablen Bürgerkriegs handelt.

Ja nee, ist klar. Leichen pflastern des säbelrasselnden Muselmannes Weg.

Das ist einfach nicht wahr. Das ist das Bild, das islamophobe Gestalten in deinem Kopf etablieren wollen, daß der arme volksdeutsche gegenüber den invasierenden islamistischen Meuchelhorden wehrlos und benachteiligt ist. Die pöse linksliberale Politik ist schuld daran, zusammen mit der ebenfalls von Hippies und 68ern durchsetzten 4. Staatsgewalt natürlich. Alles positive Rassisten, das ganze Pack!
Die tatsächliche öffentliche Meinung sieht doch ganz anders aus, nämlich nicht unähnlich der, welche in diesem Artikel transportiert wird.

Die Aussage „Wir messen mit zweierlei Maß“ (wer sind überhaupt diese „wir“?) ist aber natürlich als solche nicht unbedingt falsch.

Dieter Nuhr ist übrigens ein Vollidiot.
[–ZITAT ENDE-]
[/spoiler]
Derartig braunen Bullshit auch noch zu verlinken und für die Spinner Hits zu generieren halte ich für keine gute Idee :mad:

*Hans-Olaf Henkel … schon wieder! Egal wann und wo dieser Name auftaucht - es bedeutet nichts Gutes!

[QUOTE=Scumdog;306207]…
Derartig braunen Bullshit auch noch zu verlinken und für die Spinner Hits zu generieren halte ich für keine gute Idee :mad:

[/QUOTE]

Mal was anderes als der übliche linksgrüne Bullshit.
Blutet ein Ungläubiger nicht, wenn ein Muslim ihn sticht?
Auch Ungläubige haben Menschenrechte!

Es geht darum, welches Bild von diesen Leuten in dem Artikel gezeichnet wird.
Ich würde ja besonders groteske und überzeichnete Beispiele aus dem Text herauskopieren, um sie dir vor den Latz zu knallen, aber der ganze Text ist eine einzige groteske Überzeichnung, die [I]vielleicht[/I] gerade noch so als Satire durchgehen könnte, käme er von der Titanic-Redaktion.
Vielleicht.
So aber ist er ganz klar einfach nur Volksverhetzung.
Der Artikel ist eine Hetzschrift, wie sie der gute Herr Göbbels nicht besser hinbekommen hätte.
Nazibullshit, keine “unbequeme Wahrheit”.

Ich nehme mal an, Holger hat den Scheiß verlinkt, weil er der Darstellung des RTL-Beitrages am heftigsten widerspricht.
Der Beitrag war auch tatsächlich lächerlich, da beisst die Maus keinen Faden ab,
aber dieser Artikel ist noch um einiges dümmer und lächerlicher - und die Motivation dahinter eigentlich [I]so[/I] leicht durchschaubar.
Da hätte man vielleicht einen ein wenig sachlicheren und weniger hetzerischen Artikel nehmen können.
Nein, hätte man nehmen [I]müssen[/I], wenn man nicht auf braune Rattenfänger hereinfällt, die sich unter dem Deckmantel der “Politischen Unkorrektheit” tarnen.
Der Artikel ist Nazipropagandadreck, rassistische Bullenscheiße, nicht mehr und nicht weniger.

      • Aktualisiert - - -

Hallo? @FK? @Administration?
Schreibe ich japanisch?
Hm, muß der Übersetzungscomputer sein.
Vielleicht klappt’s ja so:

誰かがここでこのたわごとナチスリンクを削除してもらえますか?

Scumdog

Was soll da die Administration tun? Inhaltlich ist schon Holger alleine verantwortlich für seine Sachen.

@Baru,

was so nicht ganz stimmt. Ich sage nur “Adelheid Streidel” und das ganze Theater/Nachspiel…
Nehmt den beschissenen Link doch einfach raus. Ich verstehe das Problem nicht.
Einerseits werden politsche Threads mit Charakter geschlossen, andererseits beruft ihr (respektive Du) euch auf den FK. Das ist doch bescheuert. Dann nehmt doch einfach Politik komplett raus, statt diese absurde Rumeierei.

Wer hat hier das Hausrecht?
Nur zur Erinnerung…

Schon klar. Da der Nazilink aber noch da ist, war wohl alles pure Absicht, kein Versehen?
Jetzt bin ich versucht, das Gesinnungsfaß zu öffnen, das Mannbärschwein ja schon in den Raum gerollt hat…

Wieso eigentlich Nazilink?
Das ist doch auch nur deine subjektive Meinung. (Mir ist der Artikel übrigens herzlich egal, mir gehts nur darum warum du dich so aufregst)