Ich weiß nicht so richtig, was ich von diesem Format halten soll. Ist es peinlich? Ist es doof oder dümmlich?
Nun ja… es ist vor allem vollkommen überflüssig.
Herr Ulmen steht da wie ein “Behinderter”, geistig retardierter Trottel und macht einen auf Blödi. Wahnsinn und mal ganz was Neues.
Irgendwie ist diese Sendung total piefig.
Ich meine… Nutten prellen in Reinkultur. Frauen auf den Strich schicken. Irgendwie widerlich und alles andere als sympathisch.
Nehmen wir an es ist alles ein Fake, aber was ist denn nun die Quintessenz dieser Sendung? Was will sie mir sagen?
Vielleicht will diese sendung in seiner Satirischen darstellung darauf hinweisen bzw. verdeutlichen, in wie weit das fernsehen wohl NOCH gehen wird, wenn es nicht irgendwann mal einen riegel vor die Türe bekommt.
Ich meine, wir hatten ja schon etwaige aufzählungen ,welche Gruppen schon bei den privaten zur schau gestellt worden sind, im Fernsehen wird einem maehr und mehr die wahrheit verschwiegen oder auf den kopf gestellt, es gibt shows im allg ( nicht nur deutschland) wo man den kopf schütteln muss und vorallem all das wird leider gottes meist wie fast food in sich hineingestopft.
Es ist jetzt nur MEINE Meinung dazu, was die Sendung in seiner Satirischen darstellung uns vermitteln will,was andere dort hineininterpretieren, das weiß ich jedoch nicht.
Heutzutage ist es eben unglaublich schwer Satire von der Realität zu unterscheiden. Zuviel Blödsinn wurde schon gemacht, den man unmöglich für echt halten kann, der es dann aber tatsächlich war. Also nimmt man an, dass der nächste Blödsinn auch echt ist.
Das Dschungelcamp würde für mich auf den ersten Blick auch wie Satire wirken. Irgendwelche Deppen in den Dschungel zu schicken, von denen man auch noch behauptet, sie wären „prominent“, quasi „Stars“, das wirkt für mich zumindest wie Satire. Die Moderatoren amüsieren sich dann auch noch dauernd über die Teilnehmer. Eigentlich muss doch sowas Satire sein, oder nicht?
Ulmen tut ja auch nichts um das ganze zu extrem zu übertreiben, im Gegenteil, die Sendung wirkt, gerade wenn man sich nicht ausgiebig mit Ulmen und Co beschäftigt hat, als wäre es eine ernstgemeinte Idee. Irgendwie abgedreht, aber nichts, was das Fernsehen nicht tatsächlich hervorbringen könnte.
Woran? Die verhalten sich für mich so, wie sich Leute verhalten würden, die sich in so einer Sendung befinden. Die Kandidaten erscheinen auch nicht unglaubwürdig. (Maximal erscheinen sie unglaubwürdig, dass die den Ulmen ernst nehmen.)
Dass man insgesamt die Sendung als Comedy erkennt, ist klar. Dafür sorgen Logo, Titel-Melodie und Ulmen. Aber nicht der Inhalt.
Ich bin da derselben Meinung wie QueFueMejor:
vor wenigen Jahren noch hätte gerade der Inhalt „Achtung! Satire!“ signalisiert, aber wir sind mittlerweile (vor allem Dank RTL II und seinen tollen „Reportagen“) auf einem so niedrigen Niveau angekommen, dass uns das nicht mehr auffällt.
Oder anders ausgedrückt: Ulmen kommt zu spät (also mit der Show, das war dann doch keine sexuelle Anspielung :roll: )
Es ist Satire, da es keine echte Spielshow ist und die Kandidaten eingeweiht sind. Das etwas echt wirkt ist auch bei vielen Satiren genau so beabsichtigt. Die ganze Sendung ist überzeichnet nicht nur der Moderator, die Musik, das Studio, Titelmelodie etc.
An der Heute-Show steht auch nicht dran “Achtung Satire!!” Da konnten auch viele glauben sie sehen echte Nachrichten… ist es deswegen jetzt auf einmal keine Satire mehr?
Der Vergleich hinkt nicht nur, der sitzt im Rollstuhl. (OMG WTF #aufschrei und so).
Schon mal heute show gesehen? Das wäre ja so, als zu behaupten man verwechsle die Naked News mit seriöser Berichterstattung :ugly
Nur das ich das richtig verstehe: Ein national bekannter Komedien produziert eine Show mit dem Titel “Who Wants to Fuck my Girlfriend” (bzw., wie die erste Folge hieß, als “Antwort auf die feministische Kritik”, “Who wants to Fuck my Lesbian Girlfriend”) und die Leute beschweren sich, dass das nicht eindeutig genug als “Satire” zu erkennen wäre?
@Mamalupe
Bin ich anderer Meinung. So toll war das Fernsehen auch vor wenigen Jahren nicht, dass man Satire sofort erkannt hätte, wie soll das auch gehen? Satire wie Ironie sind immer wieder Dinge, die nicht verstanden werden, sieht man denke ich allein in diesem Forum oft genug. Kann ja nicht jeder hellsichtig sein. Im Fall dieser Sendung würde ich dabei auch nicht sagen, dass jetzt jeder Aspekt satirisch wäre, weil entgegen Ulmens Aussage, der Inhalt weit harmloser ist als was sonst so läuft. “Auf den Strich schicken” hat so einen negativen Klang als ob da jemand an den Haaren über die Straße zum Strich geschleift würde, wo sich apokalyptische Risse im Asphalt auftun. Die Frauen machen in der Mehrheit gar keinen objektifizierten Eindruck, die Männer wirken allesamt vollkommen normal, gar nicht Party Bruder mäßig, wie man es ja eher erwarten würde. Uwe ist die einzige Person die einen richtigen Chauvieeindruck hinterlässt. Ich seinem Darsteller sogar widersprechen dass ein schräges Bild männlicher Sexualität offenbart würde, kurios zu weilen aber nicht männlich sondern menschlich. Dazu passt auch der Spaß der Frauen damit zu spielen.
„Auf den Strich schicken“ hat so einen negativen Klang als ob da jemand an den Haaren über die Straße zum Strich geschleift würde, wo sich apokalyptische Risse im Asphalt auftun
Und genau so was belegt meine These - für mich passiert genau das was ich erwartet habe, während Du spektakuläre Filme á la „Taken - 96 hours“ oder was-weiß-ich im Kopf hast und das Geschehen für Dich dadurch banal wird.
Das ist der Punkt: in der vor-hypersexualisierten Zeit galt es ganz und gar nicht als normal dass eine Frau sich mal eben locker-flockig an die Straße stellt und mit dem Freier durchs Autofenster über den Preis feilscht - wie kann man sich noch mehr „objektifizieren“?!
Gerade dass sich alle so „normal“ verhalten wäre früher an sich schon komisch vorgekommen (glaub mir das, ich bin alt genug das beurteilen zu können), heute IST es normal.
Also im Grunde das was Baru sagt wenn ich nicht irre.
Dass es ne Satire ist war mir dadurch sonnenklar dass ich Uwe Wöllner schon aus „mein neuer Freund“ kannte - die Show zum Fremdschämen, Jahre her. Hätten die hier jemanden wie, sagen wir mal: Markus Lanz verpflichtet hätte ich es vlt nicht mehr als Satire erkannt
Du hast “vor einigen Jahren” gesagt? Was sind das vor dich? 3? 5? 10? 50? Prostitution ist alles andere als was neues, sondern alt, verdammt alt und verdammt alltäglich also wer will mir ernsthaft erzählen, das die nicht sogar vor dem aufgezählten Maximum (50 Jahre) normal gewesen wäre? Klar, weil man heute einen normalen Umgang mit Sexualität hat, nennt man es gleich mal hypersexualisiert. Anders sieht es da schon eher mit der Show an sich aus aber selbst das nur auf dem ersten Blick. Ich denke zumindest an die letzten zwanzig Jahre, in denen ich aufgewachsen bin und da hätte ich die Sendung auch in den 90ern verorten können, vorausgesetzt man verlässt sich nicht auf die oberflächliche Beschreibung, sondern sieht das Jackassartige (was selbst von 2000 ist) daran.
Im FERNSEHEN - darum geht es doch!
Nicht, ob “Prostitution was Normales” ist oder nicht. Und hier geht es nicht um “Professionelle”, sondern dass jemand seine Freundin auf den Strich schickt - wenn das für Dich normal ist dann herzlichen Glückwunsch :ugly
Und NEIN: ich verorte die Sendung in den 90ern (noch) nicht. Einspruch!
und wieder ein schönes Eigentor: “Jackass” ist genau so ein Tabubrecher, vorher gabs das nicht - im Fernsehen, wohl gemerkt. Skaterboys die Scheiße bauen gab’s schon in den 80ern. Übrigens fand ich Jackass direkt super, aber darum geht es nicht.
Es geht mir sowieso nicht um Bewertung, nur um die Feststellung dass so viele Tabus in den letzten Jahren gebrochen wurden, dass es kaum noch welche gibt. Zudem ist das deutsche Fernsehen langsamer als das amerikanische, dass ja meist (schlecht) kopiert wird. Das meinte ich mit jedem Jahr werden solche Themen wahrscheinlicher, bis sie wahr werden und dann schnell banal sind, dann muss der nächste Tabubruch her.
Ein markantes Beispiel aus aktuellem Anlass: der 1. Tatort mit “Schimanski” war u.a. deswegen Gesprächsthema weil dort zum ersten mal ein bestimmtes Wort im Fernsehen verwendet wurde: “Scheisse”.
Das war vor 32 Jahren (habs grad noch gelesen weil der ja jetzt ein comeback hat).
It’s been a long and winding road since then :smt025
/e Ich geb aber zu, dass das vor 5-10 Jahren schon bei RTL II ab 22 Uhr hätte laufen können, und keinen hätte es gekratzt.
Der Witz ist doch aber, dass viele schlechte Dinge im Fernsehen gar keine Tabus brechen. Frauentausch, Mitten im Leben, diverse Talk- und Castingshows. Wenn Schimanski das Tabu bricht zu fluchen, dann ist das ein Fort-, kein Rückschritt. Wenn Sexualität als normal angesehen wird, ist es das auch nicht. Du sagst, “wenn jemand seine Freundin auf den Strich schickt” aber ignorierst komplett, dass das ja gar nicht der Fall ist. Es ist versteckte Kamera. Verarsche. Ätschibätsch. Sex ist der Witz, der Strich die Kulisse. Und deswegen verorte ich die Sendung durchaus in den 90ern, weil sie sich gar nicht in den Auswüchsen der Scripted Reality Doku Zeit bewegt.
@erbsenzähler
Dass die Kandidaten eingeweiht sind, reicht mir nicht, wenn die sich genau so verhalten, wie sich ein echter Kandidat verhalten würde und Teile der Zuschauer exakt aus dem gleichen Unterhaltung beziehen können, aus dem sie bei einer realen Show dieses Themas Unterhaltung beziehen würden.
Wer soll hier eigentlich genau vorgeführt werden? Der Logik wegen ja eigentlich der potentielle reale Zuschauer eines solchen primitiven Konzeptes. Die können aber mit der Sendung fast genauso viel Spaß haben wie mit einer realen Sendung, passiert ja fast das Erwartete. (Im Gegensatz zu jemanden, der die Heute Show ernst nimmt und dann erbärmliche Nachrichten dort sehen würde.)
Das was der Ulmen laut seinen Äußerungen im FAZ angeblich vorführen möchte, führt er so auf keinen Fall vor. Da ist doch kein Zuschauer einer RTL-Produktion irgendwie beleidigt von. Und kein Produzent wird wegen dieser Sendung weniger frauenverachtend werden, das lädt mit Sicherheit nicht zu einer Reflexion ein, sondern erweitert letztlich den Handlungsspielraum nur noch mehr.
Und klar, man führt Männer mit dem Konzept vor. Ist aber recht unnötig und alles sehr wenig überraschend und würde auch eine ernst gemeinte Sendung diesen Themas so oder so tun, solange man diesbezüglich kritisch ist. (Und wenn man Notgeilheit von Männern normal und akzeptabel findet, wird die Sendung von Ulmen wiederum nicht provozieren.)
Ich würde zusammenfassend sagen: Die Sendung ist einfach eine normale Show mit etwas Comedy und mit Passantenbeteiligung, ohne jeglichen Anspruch. (Man könnte maximal den Versuch, das ganze als Satire aufzuziehen als die eigentliche Satire betrachten. Wie man unter dem Label Satire jeden Scheiß verkaufen kann und jeden Kritiker mundtot machen kann. (Hat er halt nicht verstanden, blabla.)
@SethSteiner
Schimanski war auf jeden Fall ein Fortschritt, hab nie was anderes behauptet.
Wer will schon in die prüde Vergangenheit zurück? Aber man kann es auch durchaus übertreiben.
Klar - hier wird niemand wirklich auf den Strich geschickt. Aber Frauen werden nichtsdestotrotz zum Objekt degradiert, wobei es Ulmen aber darum geht, die Männer vorzuführen wie er selbst sagt.
Weil es eben Verarsche ist, ja (und er scheitert damit auch, da geb ich Baru vollkommen Recht).
Ich kann Dir aber versichern, dass selbst mehr oder weniger seriöse Reportagen aus dem Rotlicht-Millieu in den 90ern in der hintersten Schmuddelecke versteckt wurden. Das kam erst vor etwa 10 Jahren auf wen ich nicht irre.
Eine Spielshow? Undenkbar - so wie man vor 1981 das im TV nicht Scheiße sagen durfte.
Das meinte ich, nicht mehr nicht weniger.
@Extraklaus Danke, kannte ich schon, aber sehr geil :smt023
Ich seh keine Degradierung zum Objekt. Die seh ich bei DSDS, die seh ich bei Germanys Next Top Model aber hier? Das Konzept der Show ist, dass Frauen Männer anmachen, das macht in meinen Augen sogar das Vorführen von Männern schwer, weil deren Interesse ja gar nichts verwerfliches ist (vorausgesetzt, dass sie es überhaupt haben). Oberflächlich klingt es alles danach, wenn man sagt “Mann schickt seine Freundin auf den Strich”, hat was total objektifizierendes aber in der Sendung sieht man das halt nicht.
Eine richtige Spielshow ist das ganze ja auch nicht, hätte sie mir aber wie gesagt trotzdem vorstellen können, denn die 90er waren schon nicht mehr Prüde. Hätte ein Sender exakt das hier präsentiert und es also nicht wirklich ernst gemeint, dann wäre das sicherlich genauso angekommen wie Jackass 2000. Da war Tutti Frutti ja schlimmer als das hier.
wenn man sagt „Mann schickt seine Freundin auf den Strich“, hat was total objektifizierendes aber in der Sendung sieht man das halt nicht.
Das sehen die Frauen von #Aufschrei sicherlich etwas anders
Aber lassen wir das, wenn Du das nicht siehst ist es ja auch ok. Überhaupt hab ich den Eindruck, wir machen hier Tauziehen um ± 5 Jahre, einigen wir uns doch auf 2000 dann. OK 1999 :ugly
Aber noch mal Ernst: die „Referenz“ für mich ist halt RTL II. Und wenn ich mir da die Sendungen ankucke:
Dann kommt die Erinnerung: 90er waren die Hochzeit von Spielshows und Sendungen wie „Bitte lächeln“, „Bravo Supershow“ und dgl.
Der Tabubrecher damals war „Peep!“ - 1995 bis 2000. Aber da erinner ich mich an Verona Feldbusch und dass die keinen Satz unfallfrei rausbekam. Lilo Wanders fand ich persönlich erstaunlich spiessig, und die ganze Sendung etwas zu bemüht, fast schon verklemmt.
Aber es stimmt: man räumte damals mit der Prüderie im TV auf.
Er hinkt nicht… Es gibt sogar sehr viele Parallelen. Beide sind Medien-Satiren, bei der einen ist es eine Nachrichten-Sendung und bei den anderen eine Spielshow. Beides moderiert von bekannten Comedians…
Bei der Heute-Show werden auch echte Politiker, interviewt und echte Themen behandelt.
Warum sollte die Heute-Show also offensichtlicher Satire sein als die Ulmen-Show?
Satire ist keine Auszeichnung für ausschließlich geniale und feinsinnige Gesellschaftskritik auf besonders hohem Niveau. Deswegen ist auch Unsinn zu behaupten, dass man mit dem Argument, das ist doch nur Satire jeden Kritiker Mundtod machen konnte…
Was der Sendung in gelungen ist, mit einem Shitstorm, jede Menge Heuchler auf den Plan zu rufen, die sich plötzlich wer weiß wie aufgeregt haben und das obwohl uns das Fernsehen so eine Grütze tatsächlich tagtäglich präsentiert und es eben nur schon verpackt und da ist es wirklich ernst gemeint. Die Villa Germania ist auch nur “Alte reiche Säcke ficken blutjunge Nuten in Thailand”, da gabs keinen Shitstorm
Allerdings finde ich die Sendung selber wenig entlarvend, und würde auch sagen, dass das mit dem “Spiegel” vorhalten wenig funktioniert. Und das ganze nach der Holzhammer-Methode, stumpf ist Trumpf und mit immer dem gleichen Thema, was es dann auch auf Dauer sinnfrei macht.
Die Frauen von Aufschrei (oder wenigstens eine) denkt auch wir hätten Zustände wie in Indien, die würden Frauen noch für Objektifiziert halten, wenn man ihnen nur hallo sagt
Aber dem Rest deinem Beitrag kann ich mich anschließen^^