@AdamanTaimai
Die CO2-Bilanz ist definitiv negativ. Kühe fressen in aller Regel (zumindest zusätzlich zum Futter auf der Weide) vorher produziertes Futtermittel, bei dessen Produktion ebenfalls CO2 ausgestossen wird. Natürlich NICHT von den Pflanzen selber, aber von der bei der Bewirtschaftung notwendigen Energie (Traktoren u.ä.). Zudem werden die Kühe dann noch durch die halbe Republik gekahrt, geschlachtet, verpackt u.ä.
Wenn du soweit gehst, dass du auch den An- und Abtransport miteinbeziehst, wirste wohl auf ne negative Bilanz kommen, aber das ist beim Nutzpflanzenanbau dann auch zu beachten und da wohl nicht anders. Auch hier gibt Antransport von Düngemitteln, Pestiziden, Bestellung der Felder, Abtransport der Ernte etc.
Es ist doch so: die einzige Möglichkeit, den CO2-Gehalt in der Athmosphäre nachhaltig zu erhöhen, ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Das heißt, da alles andere neutral ist und es keine Möglichkeit gibt, CO2 effektiv aus der Athmosphäre wieder zu binden, müssen wir egal bei welcher Produktionsart nur lange genug der Wertschöpfungskette verfolgen, bis wir irgendwann zur Nutzung dieser fossilen Brennstoffe kommen, sei es durch Transport per KFZ/Schiff/Flugzeug oder verbrauchte Energie (Bahn, Farbiken etc), da diese ja auch zum Teil durch Kohle- /Erdöl- / Erdgaskraftwerke erzeugt wird. Im Endeffekt sind so alle Herstellungsweisen, die auf Technik setzen, die mit (fossiler) Energie betrieben wird, mit negativer CO2-Bilanz gestraft.
Nutzpflanzen vs Tierfarming:
Was verbraucht denn nun durch Energieverbrauch für technisches Gerät wirklich mehr fossile Energie bzw erzeugt also mehr CO2? Im direkten Betrieb verbraucht das Bestellen von Feldern vermutlich mehr fossile Energie als eine Tierweide*. Dafür ist der An- und Abtransport bei Viehnutzung vllt höher. Ich finde die Frage so schon schwer zu beantworten, zu allgemein, man müsste wohl noch die verschiedenen Nutzpflanzen und Tierarten getrennt betrachten. Außerdem kommt es auch drauf an, wie nahe ist die nächste Mühle (für Getreide) oder die nächste Metzgerei entfernt? Läuft die Mühle mit Wasserkraft oder mit Energie aus fossilen Brennstoffen? Je genauer wir es nehmen, desto schwieriger ist es zu bestimmen. Hat sich der Beitrag / die Studie diese Mühe gemacht? Ich weiß es nicht, aber die Fragestellung, ob Männer oder Frauen durch ihr Essverhalten mehr zur Generierung von Treibhausgasen beitragen, find ich zu weit vorgeprescht, was mich daran zweifeln lässt, dass die Ergebnisse sinnvoll sind.
Worauf ich also hinauswill und was mein Eindruck aus dem Beitrag war: Es wird in meinen Augen gerne dargestellt, dass alleine dadurch, dass soviele Kühe auf der Welt rumlaufen und furzen, die CO2-Rate in der Athmosphäre erhöht ist / ansteigt / angestiegen ist. Das ist nunmal einfach nicht so, da die Kühe (und Schweine und anderes Getier) ja nur den Kohlenstoff ausstoßen können, den sie auch vorher aufnehmen. Es ist folglich viel wichtiger, in welcher Form der Kohlenstoff wieder abgegeben wird (Methan). Die im Zuge der „Herrstellung“ genutzten fossilen Brennstoffe sollte man sicher berücksichtigen, aber ich glaube nicht so recht, dass es da große Unterschiede gibt (Für gegenteilige Belege bin ich offen ^^). Auch denke ich, im Vergleich zum CO2-Ausstoß durch die Stromerzeugung und andere Großfabriken ist das Mehraufkommen von CO2 durch die Logistik für Landwirtschaft und Viehzucht eher vernachlässigbar.
- Wenn die Tiere produzierte Nutzpflanzen gefüttert bekommen könnte man die „Treibhausgas-Kosten“ auch der Tierproduktion zuschreiben, ich kann das aber nicht so wirklich fair finden. Das man die Transportkosten zur VIehzucht mitzählt ok, aber nicht die „Kosten“ für die Produktion der Nutzpflanzen. Andernfalls könnte man auch die Kosten für eventuellen Kuhdung wieder der Produktion der Nutzpflanzen ankreiden, und schon haben wir nen Ringschluss ^^.
tldr: Ich sehe keine merkbare Erhöhung der CO2-Konzentration durch Viehzucht im Gegensatz zur Landwirtschaft, viel eher halte ich die Methanproduktion bei der Rinderzucht für das entscheidende Problem.