[QUOTE=GC-MS;496376]Da möchte ich aber, auch wenn du es offenbar nicht selbst möchtest, noch nachlegen:
Diese von dir angesprochenen Gehälter sind in Österreich auch signifikant niedriger (brutto und erst recht netto). Ich habe einen ehemaligen Kollegen, der in einem Unternehmen im Buisness Development nun “sagenhafte” knapp unter 70k Euro im Jahr verdient (brutto). Dafür ist er aber mit rund 70% Reisetätigkeiten von Mitteleuropa über Nordafrika und die arabische Halbinsel bis Russland unterwegs.
Die “gewöhnlichen” “echten” Naturwissenschaftler (also die, die Forschung betreiben), die ich so kenne (privatwirtschaftlich wie Universität) verdienen teils weniger teils mehr als Gymnasiallehrer (abhängig vom Kollektivvertrag und der Ausbildung), die Arbeitsbedingungen variieren ebenso stark (von stressfrei bis sehr stressig) und oftmals besteht eine hohe Jobunsicherheit (“habe ich nächstes Jahr noch einen Job in der Firma?”).
Diese generelle Aussage, dass Lehrer-sein stressiger als die Privatwirtschaft sei, finde ich sehr interessant - insbesondere da sie weniger meiner Beobachtung und Erfahrung entspricht. Insbesondere bei den “Naturwissenschaftlern”, die nicht in der Forschung arbeiten (Nachtdienste, ständiges arbeiten unter gefährlichen Arbeitsbedingungen, häufige, unplanbare, ausgedehnte Überstunden, etc.). Aber vielleicht ist das auch in Deutschland anders ;)[/QUOTE]
Dann lege ich ein wenig zu: Große börsennotierte Unternehmen z.B. im Chemiebereich bezahlen so wie ich es geschildert habe. An den Universitäten ist es allerdings eine Katastrophe, weil sich die Mitarbeiter von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln, der gemessen an den Arbeitsstunden schlecht bezahlt ist inkl. ungewisser Verlängerung, weil die von einzuwerbenden Drittmitteln abhängt. Durch die Klausel “Möglichkeit zur individuellen beruflichen Qualifikation” im Vertrag kann man sogar die Regelung, dass nach zwei Jahren im Betrieb eine Festanstellung oder Kündigung erfolgen muss, umgehen.
[QUOTE=hollaender;496394]Dann lege ich ein wenig zu: Große börsennotierte Unternehmen z.B. im Chemiebereich bezahlen so wie ich es geschildert habe.[/QUOTE]
Wie leicht sich eine Meinung ändern lässt :D.
Ich kenne nicht die gesamte Branche in Deutschland. Ich habe es nur bei einem sehr großen, nicht börsennotierten Unternehmen in Deutschland bisher gesehen (Mitarbeiterzahl weltweit im 5-stelligen Bereich) - aber da lag die gute Bezahlung an der Branche (Pharma) und dem Standort (Deutschland). Viele wenigstens gleichwertig ausgebildete und lang-gedienten Labormitarbeiter haben bei uns weniger verdient (zumindest ohne Überstunden) als eine in Deutschland ausgeschriebene Stelle als “Chefgärtner” (Head of Gardening) vom gleichen Unternehmen. Dort hat also die Branche generell besser gezahlt, nicht speziell die Ausbildung
Der von mir erwähnte ehemalige Kollege arbeitet übrigens in einem international tätigen amerikanischen Unternehmen mit hohen Ansehen und Börsennotierung.
Wie das wiederum bei anderen Unternehmen der Fall ist, die auch im chemischen Bereich Mitarbeiter suchen, kann ich in Deutschland noch weniger sagen - aber wenn es nur äquivalent ähnlich wie in Österreich ist, können da selbst Doktoren manchmal schlecht verdienen, wie ich aus Österreich weiß. Da werden Einstiegsgehälter ausgeschrieben (zugegeben Verhandlungssache spielt danach noch mit in der Privatwirtschaft), die teilweise unter denen von Gymnasiallehrern liegen. Aber so weit wie in Deutschland klaffen wohl die Gehälter seltener auseinander in meiner Heimat.
[QUOTE=hollaender;496394]
An den Universitäten ist es allerdings eine Katastrophe, weil sich die Mitarbeiter von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln, der gemessen an den Arbeitsstunden schlecht bezahlt ist inkl. ungewisser Verlängerung(…).[/QUOTE]
Wie gesagt - das kann dir auch im privaten Umfeld insbesondere in der Forschung passieren. Häufig habe ich schon die Befristung auf 24-36 Monate dort gesehen.
@Stachelbeere: Ich kann mittlerweile zumindest die Arbeitsverhältnisse sowohl auf der Uni wie auch in der privaten Wirtschaft persönlich bezeugen und etwas eingeschränkt auch zur Lehre aus persönlicher Erfahrung, sehr stark aber aus dem Freundeskreis sprechen. Man muss den Umgang mit Kindern und Jugendlichen etwas abgewinnen können, damit man in der schulischen Lehre Tätig sein kann und möchte. Wem das nicht liegt, für den ist dieser Beruf natürlich Stress pur - aber da war das dann generell eine schlechte Wahl.
Von daher ist es interessant zu hören, dass mit einer gewissen, länderspezifischen Abstufung (Einkommen in Deutschland in Berufen mit fachlicher Ausbildung generell höher) du eine ähnliche Erfahrung sammeln konntest.
Da die inhaltliche Debatte der Sendung um politische Themen geht, möchte ich mich hier nicht dazu äußern, mit der Ausnahme, dass ich entgegen Angela Merkels Meinung eine “diplomatische und friedliche Lösung” des Nordkoreakonflikts nicht mehr für möglich halte. Die Entthronung oder (wie von Südkorea beabsichtigt) gezielte Tötung von Kim Jong-Un wäre dabei eine Option, bei deren Misslingen jedoch mit einem Atomkrieg jedenfalls gegen Südkorea zu rechnen wäre. Bei einer offenen Invasion Nordkoreas wäre jedoch auch ein nuklearer Gegenschlag wahrscheinlich. Abwarten würde jedoch auch früher oder später zu einem Atomkrieg führen. Die Versäumnisse der gesamten Weltpolitik seit dem ersten Atomtest 2005 sind hier von einem Ausmaß, das zum Ende der Welt in der uns bekannten Art führen kann (und ich fühle mich im Gegensatz zu R.E.M. nicht gut dabei).
Eine Lösung habe ich nicht, aber die hat wohl gerade niemand. Abwarten und wie in den letzten 12 Jahren “diplomatisch” vorgehen, bis die Atomwaffenreichweite Nordkoreas dann bis Washington D.C. geht, kann aber nicht die Lösung sein.
Nach meiner Meinung steht die Doomsday Clock jedenfalls gerade bei maximal 30 Sekunden vor Mitternacht, nicht bei 23:57:30 Uhr.
Was ich jedoch eigentlich sagen möchte, die Idee eines Liveformats mit gezielter Kommentierung von Sendungen, während sie laufen, ist sicherlich verlockend. Wenn da die rechtlichen Fragen geklärt werden können, wäre so etwas durchaus von mir erwünscht, im Moment habe ich aber Angst, dass da Urheberrechtsklagen auf den Fernsehkritiker oder Alsterfilm zukommen könnten.
Was ich jedoch eigentlich sagen möchte, die Idee eines Liveformats mit gezielter Kommentierung von Sendungen, während sie laufen, ist sicherlich verlockend. Wenn da die rechtlichen Fragen geklärt werden können, wäre so etwas durchaus von mir erwünscht, im Moment habe ich aber Angst, dass da Urheberrechtsklagen auf den Fernsehkritiker oder Alsterfilm zukommen könnten.
Das sehe ich nicht so. Erstens machen wir das eh hinter der Paywall und zweitens ist es ja eine indirekte Präsentation des TV-Bildes auf dem Fernseher, die zudem kommentiert ist. Ich sehe da kein großes Problem. Bei Sendungen wie TV-Duell oder Wahlabend sowieso nicht. Übrigens machen wir das mit der Oscar-Verleihung schon seit Jahren so.
Da schlage ich vor, dass ihr euch ein SKY- und Eurosport-Abo besorgt und dann die Bundesliga über MG laufen lasst. Natürlich kommentiert von fachkundigen Fußballenthusiasten. Das wäre mal ein Bombenerfolg! Bundesliga bei MG (alle Spiele, alle Tore) für nur 6,99 im Monat! :lol:
Was wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl sein soll, dass so etwas natürlich nicht erlaubt wäre. :twisted:
Aber gerade bei den Fußball-Rechten ist die Lage ja sehr speziell, die sind eines der wertvollsten und kostspieligsten Güter überhaupt im TV und da ist halt genau festgelegt wer in Sachen Free-- und Pay-TV was wann zeigen darf. Was ja zu der kuriosen Situation führt, dass ein Sender wie Sport 1 zu Bundesliga & Champions-League eine ziemlich absurde Sendung wie den “Fan- Talk” veranstaltet, in dem sich Experten die Live-Spiele anschauen und kommentieren, wärend der Zuschauer davon rein gar nichts sieht. Erstaunlicherweise kommt dieses Konzept aber recht gut an.