FKTV - eine staubige Sendung

Nach dem Motto “Abo nicht gekündigt ist Lob genug”? Halte ich im Prinzip ähnlich, aber ich versuche dennoch bei besonders gelungenen Ausgaben hin und wieder mal ein lobendes Wort hervorzuquetschen…

Geht mir ähnlich. Ich lobe über Abonnieren.

Wobei der Thread OP recht hat mit dem was er sagt. Die Schwankungen sind sehr stark und haben teilweise gar keinen appeal für Neulinge. Aber das Ding scheint ja zu laufen, auch wenn die Zahlen nicht steigen.

Hi,

mir persönlich kommt es so vor, als ob sich das Internet und natürlich auch soziale Medien und auch besonders youtube in einer Geschwindigkeit weiterentwickeln, mit der MG nicht mal schritt hält und das obwohl, man ja seit je her noch einiges aufzuholen hat. Über kurz wird man dann halt dann abgehängt und ich denke, dass das langsam immer klarer wird.

Man kann sich zwar weiter hinstellen und sagen, dass man ja ganz anderen Content machen will, aber ändert nichts daran, dass es bestimmte Trends auch bei Rahmenbedingungen gib, in welcher Formate präsentiert werden. Da muss man dran, weil nur so kann man neue Leute ansprechen. Wenn man bestimmte Standards der frei verfügbaren Angebote unterschreitet, kann man nicht erwarten damit Leute hinter die Paywall zu locken.

Dabei soll natürlich nicht die riesige Arbeitsbelastung von insbesondere Holger vernachlässigt werden, nur ist vielleicht einfach so, dass eine Person nicht bestimmte Sendungen Produzieren kann, ein Unternehmen managen kann, neue Formate heranschaffen und noch 10 Sachen bewältigen kann. Ich denke fehlt sone Art Mediendesign-Typ der da mitmacht.

Ich höre seit kurzem (auch beruflich und naja ich arbeite als Mathematiker!) das Wort Design-Thinking.

Wie wäre es wenn die MG Crew mal an so einem “Out of the Box thinking”-Seminar teilnimmt. Nur ne Idee. :mrgreen:

Ich denke, es gibt genügend Medienmacher, die auf die Trendzüge aufspringen oder denen hinterherjagen. Und es wird immer Menschen geben, die genau das[B] nicht[/B] sehen wollen. Ich würde sagen, MG bietet hier nach wie vor eine Alternative und kann so aus seiner Not auch eine Tugend machen.

Die gegenwärtige Mode ist kein Fortschritt, sondern eine vorübergehende Variation.

Die zeitgenössische 2-D-Ästhetik und die Abwesenheit von Farbverläufen beispielsweise sind eine Folge des Wunsches, Handy-Displays leserlicher zu machen. Vor wenigen Jahren noch war zum Beispiel die YouTube-Kommentier-Spalte mit plastischen Grauverläufen hinterlegt. Inzwischen wurde alles flachgelegt, auf fast allen industriellen Webseiten. Alle Symbole und Illustrationen, sogar das Apple-Design, bestehen nur noch aus soliden Farben in 2-D. Da die Zuseher mit diesem Stil täglich konditioniert werden, betrachten sie das unbewusst als “zeitgemäß”. – Das ist nur ein Beispiel! Und ist nicht wertend gemeint.

Dieser Stil ist nicht neu. Das gab es schon vor 1965, seit dem Buchdruck.

Eine ähnliche, rein computer-inspirierte Modeerscheinung war in der 2000er Jahren zu beobachten bei Damenfrisuren. Die Spiele-Figur “Lara Croft” hatte auf ihrem Kopf aufgrund beschränkter Computer-Resourcen ziemlich grob geschnittene Einzelsträhnen. Da die Spiele-Konsumenten mit diesem Stil täglich konditioniert wurden, betrachteten sie das unbewusst als “zeitgemäß”, und die Friseure im realen Leben boten von da an ihren realen Kundinnen nun ebenfalls dicke, klobige Einzelsträhnen an. Zuvor galt das als unschön. Auch die Game-Designer hätten das damals nicht gemacht, wenn die Computer zu jener Zeit feinere Haare hätten rendern können. – Aus einer zufälligen, technisch bedingten Gegebenheit erfolgt halt eine neue Mode, als hätte sie ein Mensch bewusst so ausgedacht.

Also, was bedeutet denn “zeitgemäß”?

Was für ein Wert steckt dahinter? Ich denke, es geht um Assoziation. Und zwar um Assoziation mit einem bestimmten Lebensgefühl, das einem gefällt, oder nicht gefällt, beziehungsweise mit einer Gruppe, die ein bestimmtes Lebensgefühl in sich hat.

Daher lautet die Frage nicht, wie dick soll der Rahmen sein bei Texteinblendungen, sondern welches Lebensgefühl will ich vermitteln.

Ich sehe die Kritik hat hier 0 Sinn - _ -

Stimmt, gilt aber immer für Modeentwicklungen.

Daher lautet die Frage nicht, wie dick soll der Rahmen sein bei Texteinblendungen, sondern welches Lebensgefühl will ich vermitteln.

Ist spießig und altbacken ein Lebensgefühl? Hmmmm … :ugly

Doch, hat Sinn, egon shelby. Nur die Fragen in der Diskussion werden jetzt konkreter. Darauf kannst Du ja eingehen.

[I]“Stimmt, gilt aber immer für Modeentwicklungen.”[/I]

Das “aber” ist unnötig, Baru. Meine erste Zeile diente der Einleitung eines weiterführenden Gedankens.

[I]“Ist spießig und altbacken ein Lebensgefühl?”[/I]

Ja.

Und heißt das jetzt, Du findest das derzeitige Design “spießig und altbacken”?

Ich möchte an dieser Stelle an einen anderen Thread erinnern, wo ihr auch gerne weiter abstimmen könnt^^

Die Frage begleitet MG ja ein Leben lang :stuck_out_tongue: Und ich denke Begriffe wie „altbacken“ oder „spießig“ sind negativ besetzte Interpretationen von, ja, einem Lebensgefühl. Mich persönlich hat das überhaupt erst hier noch gehalten…

[QUOTE=Quck;486985]

Und heißt das jetzt, Du findest das derzeitige Design “spießig und altbacken”?[/QUOTE]

Das Design hatte ich da noch nicht mal vor Augen, auch wenn das auf jeden Fall auf das Forum zutrifft. Auf der massengeschmack-Seite halte ich das Design aber für ansprechender, aber auch sehr nüchtern und damit zumindest spießig. Aber es gibt vieles andere, was dazu altbacken wirkt. Oft die Logos für die Sendungen, die Vorschaubilder, die einfache Standbilder aus den Sendungen sind, die Baukasten-Titel von nun eigentlich allen aktiven Sendungen, die Texte zu den Sendungen im Portal, auch viele der Moderatoren für Massengeschmack und das nicht unbedingt wegen dem Alter.

Aufgrund der Begeisterung hier im Forum für alte TV-Sendungen und ältere TV-Semi-Prominenz kann es natürlich gut sein, dass das nicht mal an den Zuschauern vorbeigeht, sondern genau das ist, was die meisten der aktuellen Zuschauer wollen.

Ich glaube du meinst mit “altbacken” eher, dass es “billig” aussieht, was ja auch für sich sprechen kann. Bei so durchgestylten Sendungen, kann man sich schon fragen, was das Marketing allein kostet und ob das nötig ist. Holger verkörpert mit seiner direkten und auch sparsamen Art Authentizität. Der Zuschauer hat nicht das Gefühl, dass er über’n Tisch gezogen wird und vertraut mehr auf die Menschlichkeit im Programm.

Authentisch muss aber mit anderen Charaktereigenschaften kombiniert werden, damit daraus was ansprechendes wird. Jemand kann auch authentisch langweilig sein.

Aber das ist es nicht mal, nicht direkt. Es ist eher der fehlende Mut, was kreativ zu wagen. Adam ist da beim Blick von außen, der einzige, der Mut beweist, wirklich zu experimentieren. Pasch-TV wäre doch auch z. B. eine potentielle Gelegenheit, mit dem Konzept “Spielen” zu spielen. Muss doch gelegentlich mal mehr möglich sein als eine Runde, die sich trifft und dann beliebige Brettspiele spielt. in Das Studio hat man dann natürlich etwas Kreativität, geht nicht anders, aber diese ist schön einzementiert in eine einzelne Comedy-Sendung. [Edit: Z. B. bei Die Werwölfe von Düsterwald … da hätte man auch die Folge in einem Waldgebiet aufzeichnen können. Oder nur einen Garten, der geschickt genutzt wird. Oder nur eine Studiogestaltung, die das symbolisiert und einer nur schwachen Ausleuchtung. Das Sachliche runterschrauben, mehr die Spiele wirklich leben für die Zeit, ganz am Schluss nochmal eine sachlichere Zusammenfassung. Oder irgendwas ganz anderes, bin kein Medienmacher.)

Die Titel der MG-Produkte riskieren nicht mal, dass man vielleicht nicht sofort wissen könnte, worum es geht. Bei Massengeschmack würde Breaking Bad wohl Der Drogendealer heißen, Homeland wäre “Der Geheimdienst”, Designated Survivor wäre “Der Präsident”, selbst die Tagesschau würde wahrscheinlich sicherheitshalber “Nachrichten-TV” heißen.

Aber wie gesagt, ich halte es für möglich, dass das bei den meisten aktuellen Zuschauern sogar genau so erwünscht ist. Aber sollte es jemanden jemals irgendwie interessieren, warum ich nur höchst gelegentlich in die Sendungen von Massengeschmack reinschaue, dann kann er es hier nun finden. Wenn ich nach Minute 1 wissen kann, was nach Minute 90 los ist, klick ich eher nicht.

Also die jüngste MG-Produktion (Serienkiller) kommt mir aber stark innovativ daher.

edit: aber ich weiß, was du meinst. Ich finde nur, man sollte schon Unterschiede in der technischen Umsetzung und dem Sendekonzept machen. Natürlich wäre alles optisch ansprechender, wenn Holger 2, 3 Mitarbeiter mehr einstellt. Aber das wären immense Abogebühren bei der Zuschauerzahl. Bis dahin bleibt, rumprobieren. Und dass das passiert würde ich meinen, sieht man gut. Man bedenke eben die vielen Sendungen und die wenigen Leute. Wer soll das wann alles schaffen?

[QUOTE=Miraculum;486988]Holger verkörpert mit seiner direkten und auch sparsamen Art Authentizität. Der Zuschauer hat nicht das Gefühl, dass er über’n Tisch gezogen wird und vertraut mehr auf die Menschlichkeit im Programm.[/QUOTE]

Erstaunlich. Genau den Gedanken – Authentizität – hatte ich auch gerade im Kopf. Authentisch zu bleiben, ist in diesem Genre lebenswichtig, in meinen Augen.

Holger sollte standhaft bleiben, das ist sein Markenzeichen. Er hat sich bereits einmal – und das reicht – vom Publikum verführen lassen und sich seine schöne silberne Langhaarpracht absägen und schwarz überpinseln lassen. Das war ein Schritt rückwärts in die Unechtheit. Ich will einen echten wilden Mann sehen. Und Frauen auch.

[QUOTE=Miraculum;486986]Ich möchte an dieser Stelle an einen anderen Thread erinnern, wo ihr auch gerne weiter abstimmen könnt[/QUOTE]

keine der Anrwortmöglichkeiten passt für mich. Es wäre ein leichtes Ja, aber BITTE kein YouTube-Stil, dieser Müll ist einfach grauenhaft.

Ja das stimmt, die Antworten sind schnell und schlecht gewählt. Leider (oder auch zum Glück) kann man die Antworten nicht nachträglich ändern.

[QUOTE=Miraculum;486995]Natürlich wäre alles optisch ansprechender, wenn Holger 2, 3 Mitarbeiter mehr einstellt. Aber das wären immense Abogebühren bei der Zuschauerzahl. Bis dahin bleibt, rumprobieren. Und dass das passiert würde ich meinen, sieht man gut. Man bedenke eben die vielen Sendungen und die wenigen Leute. Wer soll das wann alles schaffen?[/QUOTE]

Das sind aber leider Argumente, die potentielle Kunden nicht interessieren. Wenn ich für ein Medienprodukt bezahlen soll, interessiert mich nur, dass es meinen Ansprüchen (optisch und inhaltlich) gerecht wird (und die sind in diesem Bereich hoch, durch extreme Konkurrenz). Wenn das nicht so ist, gehe ich eben wieder. Aber dabei ist es mir egal, ob der Produzent nun ein Studio mit Büro hat oder alles aus seinem Wohnzimmer produziert, einen oder 100 Mitarbeiter hat - alles völlig egal, so lange die Sendung meinen Ansprüchen gerecht wird (und bei Bezahlinhalten muss es dann noch ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis geben, was auch mit der angepeilten Zielgruppe zusammenhängt, etc).

Und dass “Authentizität” irgendwen außerhalb einer kleinen Gruppe von Hardcore Fans interessiert, bezweifle ich sehr.

[QUOTE=Baru;486991]Die Titel der MG-Produkte riskieren nicht mal, dass man vielleicht nicht sofort wissen könnte, worum es geht. Bei Massengeschmack würde Breaking Bad wohl Der Drogendealer heißen, Homeland wäre “Der Geheimdienst”, Designated Survivor wäre “Der Präsident”, selbst die Tagesschau würde wahrscheinlich sicherheitshalber “Nachrichten-TV” heißen.
[/QUOTE]

Holger “The K.” soll also lieber englische Titel wählen?
Synced
Comic Strip Talk
Telereview TV
Hoaxmasters
MG Playtime
Net Preachers
Home Media TV
Boardgame Fun
Press View
Serial Killer
Talkplanet
Studio Stories
MG Intimate

… ja schon viel besser, so stylish und hip. Als Gesamtüberschrift empfehle ich dann Bullshit-Title.TV - yess!

Spott beiseite: es liegt ganz sicher nicht an den Benennungen der Sendungen, wenn der Erfolg nicht das gewünschte Ausmaß erreicht. An Qualität und Inhalten zumeist auch nicht, zumindest aus meiner Sicht. Ganz bestimmt würde verstärktes Vermarkten - sorry: Marketing - der Formate ein wenig helfen. Sendungen wie Fernsehkritik.TV, Serienkiller oder Netzprediger benötigen keinen Style, sie benötigen Multiplikatoren.

Gruß
Christian

[QUOTE=Der_Abschalter;487017]Holger “The K.” soll also lieber englische Titel wählen?[/QUOTE]

Nur, wenn du meinst, dass deutsche Titel nicht kreativ sein können.

Und wieder argumentieren Leute, die vornehmlich Abonnenten sind, dass der Status Quo gut ist und beibehalten werden sollte, während die eigentliche Frage sein müsste, was denn den Leuten fehlt, die momentan keine Abonnenten sind. Es sollte doch klar sein, dass hier die meisten mit dem Programm einverstanden sind: Warum sonst dafür Geld bezahlen? (Eine Mischung aus Verlustaversion und kognitiver Dissonanz würde ich als Grund gelten lassen. :ugly)

Wenn MG mehr Kunden haben will (und das klingt in MG Direkt häufig als Ziel an), dann darf es nicht den 2600 nach dem Mund reden. Dass das ohne Veränderungen nicht klappt, ist jetzt nicht sooo überraschend. Da draußen in der großen weiten Welt fordern die Leute weder altbackene Optik noch Kartoffel.tv.

Starrsinnigkeit mit Authentizität zu verwechseln ist so, als würde man versuchen, technische Pannen als Charme zu verkaufen. Wenn aber ZDFneo versucht, eine schlechte Sendung als “Experiment” vor Kritik zu immunisieren, dann geht dem geneigten FK.tv-Seher ruck, zuck der Hut hoch.